#Notizen zu Namen

1. September 2012 | Mit Ueli Böhni sind es nun schon sieben Bewerber

Schaffhauser Nachrichten, Stein / Diessenhofen
(r.)

Wieder ein Kandidat für den Steiner Stadtrat. Laut Mitteilung kandidiert auch Ueli Böhni (52). Es brauche unverbrauchte Köpfe für den von der Bevölkerung gewünschten Wandel. Dafür wolle er sich einsetzen, begründet der Arzt seine Kandidatur. Der ehemalige Schulpräsident, der von 1997 bis 2003 massgeblich an der Einführung der Schulleitungen und der integrativen Schule beteiligt war, politisiert heute in der Ökoliberalen Bewegung. «Die neue Rolle der Stadträte mit einem Stadtpräsidium im Halbamt verlangt hohes Engagement», heisst es. Als Facharzt in einer von ihm mitbegründeten Schaffhauser Praxisgemeinschaft könne er seine Zeit flexibel einteilen. Böhni, in Stein aufgewachsen, fühlt sich mit seiner Heimatstadt sehr verbunden. Deswegen sei er, neben seinem Engagement als Autor von Fachbüchern und Leiter einer ärztlichen Weiterbildungsstruktur eines grossen Berufsverbands, bereit, sich wieder politisch zu engagieren: «Es braucht klare Strukturen, transparente Strategien und eine Kultur der Beteiligung.» Kurz und bündig sein Wahlslogan: «Bewegung im Stadtrat». Mit den bisherigen Stadträten Heidi Schilling (parteilos), Ernst Böhni (SVP) und Beat Hug (SVP) sowie Ursula Knecht Käser (FDP), Urs Kessler (Pro Stein) und Markus Oderbolz (Pro Stein) sind es bereits sieben Bewerber.

#Notizen zu Namen

29. August 2012 | Wegen eines Zerwürfnisses ist er nun wilder Kandidat

Schaffhauser Nachrichten, Stadt Schaffhausen
(lbb)

«Entweder er oder ich», soll die im Juli in stiller Wahl bestätigte Stadtschulratspräsidentin Katrin Huber Ott dem SP-Parteivorstand bereits im Januar 2012 gedroht haben. Die Rede war von ihrem Parteigenossen und Kollegen Andreas Wüthrich, der neben Vreni Osterwalder als zweiter SP-Vertreter seit 2008 im Stadtschulrat sitzt. Die Partei entschied sich dann offenbar für Huber Ott. In der Folge entzog die Delegiertenversammlung dem beim Kanton tätigen Juristen Wüthrich die Unterstützung für eine erneute Kandidatur. Wüthrich will’s aber dennoch nochmals wissen und kandidiert nun folglich als Parteiloser für weitere vier Jahre.
«Sollte ich gewählt werden und Frau Huber Ott ihre Drohung deshalb wahr machen und zurücktreten – dann sei es so. Ich reiche ihr jederzeit die Hand zur Versöhnung», sagt der wilde Kandidat gestern vor den Medien. Über die Gründe für das Zerwürfnis machte er gestern vor den Medien keine Angaben. Der nebenamtlich als Gemeindeschreiber von Bargen und Aktuar des Einwohnerrats von Thayngen engagierte Wüthrich hat nun ein Unterstützungskomitee zusammengestellt, das unter anderem aus mehreren Lehrkräften aus dem Schulhaus Emmersberg besteht. Wüthrich legte seine Ziele und strategischen Schwerpunkte wie folgt dar: Die Lehrer müssten von pädagogisch-theoretischen Vorgaben aus dem Erziehungsdepartement entlastet werden und sollten mehr Freiheit in der Gestaltung ihres Unterrichtes erhalten. «Der Lehrplan wird immer überladener», sagt Wüthrich. Die Schule sei im Umbruch, weshalb etwa Inspektoren wieder vermehrt in die fachliche Beurteilung des Lehrbetriebs einbezogen würden. Die Integration ausländischer Kinder müsse «mit Fingerspitzengefühl, aber auch mit einer strengen und konsequenten Haltung vorangetrieben werden», fordert der Vater einer siebenjährigen Tochter. Zudem biete er als parteiloser Kandidat sich an, da das Gremium damit in Zukunft politisch breiter abgestützt sei und auch die parteilosen Wähler sich im Stadtschulrat vertreten fühlen könnten. Namens seiner Unterstützer empfahl die frühere Primarlehrerin Hanna Meister den Kandidaten, weil er wisse, wo der Schuh drücke: «Nach der Ablehnung der Schulleitungen ist es wichtig, dass die Rolle der Schulvorsteher ausgebaut wird.» Als Vater habe Wüthrich ein immanentes Interesse daran, dass die Projekte schnell und effizient an die Hand genommen würden. Das garantiere Andreas Wüthrich.

#Notizen zu Namen

22. August 2012 | Barfuss: Ein Freiheitsgefühl

Schaffhauser Nachrichten, Region
Selina Zehnder

«Ich will die Freiheit haben, so rumlaufen zu dürfen, wie ich will», sagt Matthias Frick, Hobby-Barfussläufer. Er sei zwar kein Barfüssler, der aus Überzeugung unten ohne rumlaufe, sondern mache es aus dem einfachen Grund, weil er es angenehm finde. «Es gibt aber immer wieder Leute, die sich an meinen nackten Füssen stören», erklärt Frick.
Doch gemäss dem Allgemeinarzt Reto Winkler ist das Barfusslaufen sehr gesund. Denn einerseits haben Barfussläufer weniger Hautprobleme an den Füssen, da diese durch das Laufen abgerieben würden, und anderseits sei das Barfusslaufen sehr wichtig für das Feingefühl im Körper. «Der Fuss ist ein Taktilorgan, mit dem wir uns vortasten. Je weniger wir barfuss laufen, desto mehr verlieren wir die Sensibilisierung in unserem Fuss, da der Fuss durch den Schuh in seiner Funktion der Sensibilisierung eher eingeschränkt wird», erklärt Winkler. Dies sei ein sehr präsentes Problem. «Viele ältere Personen können mir, wenn sie gerade vor mir stehen, nicht sagen, ob sie das Hauptgewicht auf der Ferse, dem Mittelfuss oder der Fussspitze haben. Auch wenn sie wahrscheinlich als Kind viel barfuss gelaufen sind. Doch das Bewusstsein um die einzelnen Muskeln des Fusses hat sich zurückgebildet.» Klar ist, dass heute allgemein zu wenig barfuss gelaufen wird. Zwar gibt es einige Angebote, aber diese sind Raritäten (siehe Kasten). Wer die letzten Tage bei diesen heissen Temperaturen durch die Stadt spaziert ist, sah vor allem Sandalen und Flipflops an den Füssen der Schaffhauser. Barfüssler konnten selten gesichtet werden. So berichtet auch Frick, dass er der Einzige aus seinem Freundeskreis sei, der regelmässig bei warmen Temperaturen barfuss laufe. Achtgeben sollte man als Anfänger im Barfusslaufen vor allem darauf, dass man den Fuss zuerst daran gewöhnt und vorerst nur auf weichem Untergrund geht. Auch auf die kleinen Glasscherben, welche auf der Strasse liegen, sollte man achten. Als selbstverständlich wird angesehen, die Füsse jeden Tag zu waschen. Nur Zuckerkranken wird vom Barfusslaufen abgeraten.


**Barfusslaufen Angebote**

**Barfussbar** In der Zürcher Frauenbadi gibt es jeweils am Mittwoch, Donnerstag und Sonntag Events am Abend, an welchen die Schuhe draussen bleiben.
**www.barfuss.ch/forum** Eine Plattform zum Austausch rund um das Barfusslaufen.
**Themenpfad Barfussweg Gonten** Ein circa fünf Kilometer langer Barfussweg im Appenzell.
**Barfussweg Wuppenau** Ein wahlweise langer oder kurzer Barfussweg im Thurgau.



Regelmässige Barfussläufer wie Matthias Frick spüren keinen Schmerz: Nur die kleinen Glasscherben und eine wetterbedingte Winterpause schwächen ihn.
Bild Selina Zehnder

#Notizen zu Namen

21. August 2012 | 150 Jahre Scaphusia in Bildern und Text

Schaffhauser Bock
Daniel Thüler

Die Scaphusia, die Mittelschulverbindung an der Kantonsschule Schaffhausen, besteht seit 1858. Zum 150-Jahre-Jubliläum haben Michael E. Dreher v/o Aal, Mitbegründer der Autopartei und ehemaliger Nationalrat, sowie einige Mitstreiter (insbesondere Andreas Wüscher v/o Codex) einen ansprechenden, rund 460-seitigen Bildband verwirklicht, der es in sich hat: gezeigt werden Hunderte von Fotos, teil seriös, teils weniger, aus dem Fundus der Altherren: Gruppenfotos der Aktivitas und Alt-Scaphusia, Einzelporträts, Aufnahmen bei den Stämmen, Festcommers und Ausflügen oder Bilder von allen Rektoren der Kantonsschule.

**In historischen Kontext gesetzt**
Doch nicht nur das: In sorgfältiger und liebevoller Klein- und Kleinstarbeit wurden die Namen der vielen Scaphusianer (über 1000 Mitglieder in den 150 Jahren) recherchiert und in die Bildlegenden gesetzt, Texte über die verschiedenen Anlässe aus den Jahresberichten der Alt-Scaphusia zusammengetragen (vorhanden ab 1928), weitere thematisch passende Illustrationen gesucht und das ganze auch in historischen Kontext gesetzt. So befinden sich in blau umrahmten Boxen unter dem Titel «… aber die Scaphusia war da!» jeweils Kurzabrisse über die geschichtlichen Ereignisse des betreffenden Jahres. Alles in allem eine riesige Büez, sodass es den Mitwirkenden nachzusehen ist, dass es mit vier Jahren Verspätung (begonnen wurde 2003) erschienen ist. Dafür wurde kurzerhand ein Nachtrag erstellt, in dem die Aktivitas bis 2012 festgehalten sind.

**Illustre Gästeschar bei der Vernissage**
Zur Buchvernissage am vergangenen Samstag im Restaurant Falken (wo sonst, ist es doch das Stammlokal der Scaphusia) kam eine illustre Schar Aktivitas, Altherren, Sponsoren und Gäste. Unter ihnen befanden sich seitens der Altherren beispielsweise alt Stadtpräsident Felix Schwank v/o Fit, der ehemalige Staatsschreiber Peter Uehlinger v/o Igel und alt Regierungsrat Kurt Amsler v/o Zigan, seitens der Sponsoren unter anderem Ulrich Bremi, ehemaliger GF-Verwaltungsratspräsident, Valentin Landmann, der schweizweit bekannte Rechtsanwalt, John Schnyder, Direktor der Bank Vontobel, Rolf Hartl von der Erdölvereinigung oder Rolf Schneider von der SIG Gemeinnützige Stiftung. Mit Ständerat Hannes Germann, Regierungsrat Reto Dubach und Stadträtin Jeanette Storrer war auch die aktive Politik zugegen. Sie alle wurden vom auf das Werk verdientermassen sichtlich stolzen Michael E. Dreher ausgiebig begrüsst, bevor er, nicht ohne Selbstironie, über die Produktion des Bildbands sprach: «Die Arbeitsorganisation war theoretisch oft gut angedacht, erwies sich dann jedoch nicht als tragfähig.» oder «Erneut kam die Arbeit im Jahre 2010 zum Erliegen. Der Spätsommer brachte plötzliche Spitalaufenthalte mit vier Vollnarkosen innert zwei Monaten, was auch ein routinierter
Sportler nicht ohne weiteres wegsteckt, um ganz genau zu sein: ein routinierter Sportwagenfahrer.» Und zu den geschichtlichen Inhalten des Bandes: «Wir haben zahlreiche politische, wirtschaftliche und soziale Ereignisse und verschiedene Erfindungen festgehalten, wenn auch längst nicht alle. Aber die Frage, ob die Erfindung des Geschirrspülers nicht mindestens so bedeutend gewesen sei wie gewisse Forschungsergebnisse in der Astrophysik, die von Fachleuten als Sensation eingestuft wurden, darf mindestens gestellt werden.»

**Mit «Liebe zum Detail»**
Ueli Böhni, Präsident der Alt-Scaphusia, war voll des Lobes: «Die Liebe zum Detail macht die Qualität des Gesamtwerks aus. Der Bezug zur Lokalhistorie und das Spannen des Bogens zur grossen Geschichte ist durchwegs gelungen.» Es sei eine tolle Fotodokumentation, welche die eigentliche Jubiläumsfestschrift optimal ergänze.

Persönliche Anmerkung des Autors dieses Artikels: Selber nicht an der Kantonsschule, geschweige denn in der Scaphusia, freue ich mich trotzdem sehr über den vorliegenden Bildband. Einen Bezug zur Scaphusia habe ich durchaus: Mein Grossvater, Jakob Bryner v/o Patachon, war, bis er mit 97 Jahren starb, ein begeisterter Alt-Scaphusianer. Selbst im hohen Alter und mit verschiedenen Gebrechlichkeiten konnte er noch den Stämmen und Commers beiwohnen. Denn die jüngeren Scaphusianer scheuten sich nicht, ihn auch mal mit dem Auto im zürcherischen Horgen abzuholen oder ihn in Beizen zu geleiten, die sich nicht im einfach zugänglichen Parterre befanden – wie eine grosse Familie. Als Enkel wurde ich zu Patachons Totensalamander eingeladen, der Ehrung des Verstorbenen, was mich sehr bewegte. Der Bildband ist zugleich ein Zeitraffer, der den Wandel der abgebildeten Personen von ihrer Kanti-Zeit bis ins hohe Alter bildlich festhält. Eine schöne Erinnerung, nicht nur für die Abgebildeten, sondern auch für all ihre Angehörigen und Freunde – ein Blick hinein lohnt sich also auch für Nicht-Scaphusianer sehr! Besten Dank für beides!



Michael E. Dreher mit dem Bildband, flankiert von Aktiven der Scaphusia.


Michael E. Dreher referiert im «Falken» über die Herstellung des Bildbandes.
Bilder: Daniel Thüler

#Notizen zu Namen

20. August 2012 | Ein neuer Bildband über die Scaphusia

Schaffhauser Nachrichten
Zeno Geisseler

Die Geschichte der Scaphusia ist um ein wichtiges Dokument reicher. Am Samstag hat Michael E. Dreher v/o Aal einen Bildband präsentiert, der die Geschichte der Schaffhauser Kantonsschülerverbindung von 1858 bis in die Neuzeit dokumentiert. Zahlreiche Alte Herren hatten für das Werk ihre privaten Fotosammlungen durchforstet, auch das Stadt- und das Staatsarchiv stellten Dokumente zur Verfügung. In unzähligen Stunden hatte Dreher zusammen mit jungen Farbenbrüdern über 4500 Bilder begutachtet, gescannt, ausgewählt oder wieder verworfen.
«Ich wollte still und harmlos einfach einen Bildband nach meinen Vorstellungen publizieren», sagte Dreher im Stammlokal der Verbindung, dem «Falken», vor rund 80 Gästen. Das Vorhaben sei jedoch immer grösser und aufwendiger geworden, auch finanziell. Dreher gelang es in der Folge, zahlreiche bekannte Unternehmen und Private um Unterstützung anzugehen. Neben Fifa-Präsident Sepp Blatter (siehe auch Kasten rechts) gehören dazu unter anderem der Zürcher Gastrounternehmer Rudi Bindella, Dietrich Bührle aus der gleichnamigen Unternehmerdynastie, alt Nationalrat Walter Frey, der Zürcher Uhrenspezialist René Beyer und, aus Schaffhausen, Rinaldo Riguzzi (Chef der Hartmann Gruppe und Präsident des Bankrats der Schaffhauser Kantonalbank). Auch Firmen wie die Falken-Brauerei, das Casino Schaffhausen, IWC, H. Moser & Cie. sowie mehrere Banken haben den Band gesponsort.

**Seit 2003 an der Arbeit**
Die Arbeit sei nicht immer einfach gewesen, führte Dreher am Samstag aus. Bereits 2003 wurden die Weichen für den Band gestellt. Zuerst wurde in Zollikon gescannt und gelayoutet, dann wurden die Arbeitsplätze ins Schaffhauser Staatsarchiv verlegt. «Was dann geschah, hätte man voraussehen können: Um 17 Uhr wurde geschlossen, und am Wochenende war ebenfalls zu. So kam die Arbeit für gut ein halbes Jahr ins Stocken», erzählte Dreher. Schliesslich wurden die Arbeiten in die Villa Rammersbühl verlegt, doch dann fiel Dreher krankheitshalber aus. Dass das Werk nun dennoch fertig sei, sei vor allem auch Andreas Wüscher v/o Codex zu verdanken, der als noch nicht 17-Jähriger Interesse am Bildband gezeigt habe und Freizeit und Wochenenden investiert habe, sagte Dreher weiter. «Ohne ihn würde dieser Bildband nicht vorliegen.» Der Präsident der Alt-Scaphusia, Ueli Böhni v/o Süüle, lobte Dreher und sein Team. Die Verbindung sei mit dem Band reich beschenkt worden. Mit viel Liebe zum Detail sei ein Gang durch die Geschicht aufgezeichnet worden. Böhni erwähnte, dass die Verbindung zum 150-Jahr-Jubiläum einen eigenen Bildband herausgegeben hatte (die SN berichteten), die beiden Werke seien aber keine Konkurrenz, sondern ergänzten sich. Aal, der vor zwei Monaten das 100-Semester-Jubiläum feiern konnte, sei schon immer ein begeisterter Scaphusianer gewesen, in dem das «feu sacré» brenne. Böhni dankte dem Initianten des Buches im Namen der gesamten Verbindung.

**Handschrift unverkennbar**
Aufgebaut ist der Bildband chronologisch. Pro Doppelseite werden 3 bis 4 (in den früheren Jahren), bis 15, 16 Bilder (spätere Jahre) gezeigt. Ein Kasten mit Daten zur Weltgeschichte setzt die Bilder in den Kontext, kurze und längere Texte erzählen über Ereignisse innerhalb der Verbindung. Die Fotos zeigen nicht nur Scaphusianer, sondern auch Wichtiges aus der lokalen Geschichte, etwa den Brand des Schwabentors 1932 oder die Bombardierung Schaffhausens 1944. Die Handschrift des Herausgebers ist gerade bei den Fotos unverkennbar, etwa wenn die Autos auf einer alten Aufnahme zielsicher identifiziert werden. Ein grosser Teil des Buchs, 43 Seiten, ist schliesslich dem 150-Jahr-Jubiläum im Jahr 2008 gewidmet, doch auch die Generationen danach werden in einem Nachtrag gewürdigt. Ergänzt wird der Band mit einem Mitgliederverzeichnis.



Michael E. Dreher v/a Aal präsentiert sein Werk, flankiert von Aktiven der Scaphusia im Vollwichs.
Bilder Eric Bührer


Michael E. Dreher (Hrsg.): Scaphusia! 1858–2008. Bildband zum 150-Jahr-Jubiläum, 463 Seiten, 38 Franken inkl. Versand. Das Buch kann beim Herausgeber per Einzahlung auf Postkonto 82-6413-8 bestellt werden.

**Bildband
Sogar Sepp Blatter ist Sponsor**

**Ulrich Bremi**, FDP-Politiker, ehemaliger Nationalratspräsident und Wirtschaftsführer, kennt Schaffhausen vor allem von seiner Zeit als **Georg- Fischer-Präsident** (1990 bis 1998) her. Er hat einen finanziellen Beitrag an den Scaphusia-Band geleistet. «In einer Stadt wie **Schaffhausen** spielt eine Organisation wie die **Scaphusia** eine viel grössere Rolle als in einer grossen Stadt», sagte Bremi an der Vernissage.

**Valentin Landmann** ist einer der bekanntesten Anwälte der Schweiz. «Ich kenne Michael E. Dreher schon seit über 30 Jahren», sagte er, «wir sind uns politisch, privat und kulinarisch begegnet.» Ehrensache also, dass auch er einen Beitrag an das Buch leistete. Der alt Zofinger (**Zofingia** HSG, v/o **Qualle**) zitierte einen **Hells Angel**: «Man muss den Tod nicht fürchten, man muss nur fürchten, zum Zeitpunkt des Todes **nicht gelebt** zu haben.» Diese Einstellung gelte auch für eine **Verbindung**.
«Wenn es Aal macht, dann wird es perfekt», sagte **Peter Uehlinger v/o Igel** (85), ehemaliger Staatsschreiber des Kantons. Er hat einige Fotos aus seinem Privatarchiv beigesteuert, ebenso wie **Eugen Wehrli v/o Hörnli** (Bild). Er ist im Juni 93 geworden und damit der **zweitälteste Scaphusianer**. Er besitze aus seiner Aktivzeit (1936 bis 1938) ein schönes Fotoalbum, daraus habe er Aufnahmen für das Werk zur Verfügung gestellt.

Der prominenteste Sponsor des Scaphusia-Buchs ist **Fifa-Präsident Sepp Blatter**. Er ist dem Verbindungsstudententum nicht abgeneigt, ist er doch Mitglied der **Helvetia** (Sektion Waadt, v/o **Mi-temps**). Für den Anlass in Schaffhausen musste er sich allerdings entschuldigen lassen.

#Notizen zu Namen

9. August 2012 | 517 kandidieren für einen Kantonsratssitz

Schaffhauser Nachrichten, Region
Erwin Künzi

Jetzt ist es offiziell: Gestern hat die Staatskanzlei die Namen derjenigen Personen veröffentlicht, die auf der Liste einer Partei für den Kantonsrat kandidieren. 134 Frauen und 383 Männer bewerben sich in den sechs Wahlkreisen des Kantons um einen Sitz im kantonalen Parlament. Das sind 110 mehr als vor vier Jahren. Sie treten auf zwölf verschiedenen Parteilisten an. Auch hier ist ein Zuwachs gegenüber der Wahl 2008 zu verzeichnen, reichten damals doch nur zehn Parteien und Gruppierungen Listen ein. Diese sind erneut dabei, neu kommen die Listen der SVP-Senioren und der Jungsozialisten (Juso) dazu.

**Verspätet eingetroffen**
Nicht alle Parteien haben auch in allen sechs Wahlkreisen – Stadt Schaffhausen, Neuhausen am Rheinfall, Klettgau, Reiat, Stein und Buchberg-Rüdlingen – Listen eingereicht. Je zwölf Listen gibt es in den Wahlkreisen Stadt Schaffhausen, Klettgau und Neuhausen am Rheinfall. Im Wahlkreis Reiat fehlt die EVP, ebenso im Wahlkreis Stein. Dort wurde von der Regierung nachträglich die Liste der Jungfreisinnigen zugelassen. Diese wurde, wie es in einer Mitteilung der Staatskanzlei heisst, «zwar innert Frist per Post aufgegeben, ist aber nach dem eigentlichen Wahlanmeldeschluss eingetroffen.» Da offenbar die Rechtsgrundlage, ob die Liste noch zugelassen werden soll oder nicht, «nicht mehr vollumfänglich genügt», so die Mitteilung, habe sich die Regierung für die Zulassung entschieden. Schliesslich haben im Wahlkreis Buchberg-Rüdlingen CVP, ÖBS, EVP, EDU und die Juso auf eine eigene Liste verzichtet. Dass die Zahl der Kandidierenden gegenüber 2008 zugenommen hat, hat einerseits mit den zwei zusätzlichen Listen, andrerseits aber auch mit dem neuen Wahlsystem zu tun, das zum zweiten Mal zum Einsatz kommt. Dabei handelt es sich um das doppeltproportionale Sitzzuteilungsverfahren, das nach seinem Erfinder, dem Mathematiker Friedrich Pukelsheim, benannt worden ist. Bei diesem System werden zuerst die Stimmen, die eine Partei im ganzen Kanton erhalten hat, zusammengezählt. Dann werden die 60 Kantonsratssitze entsprechend dem jeweiligen Stimmenanteil auf die Parteien verteilt. In einem zweiten Umgang werden die Sitze innerhalb der einzelnen Wahlkreise so auf die einzelnen Parteien verteilt, dass am Schluss jede Partei so viele Sitze innehat, wie ihr gemäss ihrem Gesamtstimmenanteil zustehen. Wie das im Detail zu geschehen hat – dafür hat Friedrich Pukelsheim eine Formel erfunden.

**In möglichst vielen Wahlkreisen**
Es lohnt sich also für die Parteien, in möglichst vielen Wahlkreisen Listen einzureichen, denn dank dem doppelten Pukelsheim geht keine Stimme verloren, wovon vor allem die kleineren Parteien profitieren. Dazu gibt es ein schönes Beispiel aus der letzten Wahl: Obwohl sie keine Chance auf den Sitz im Wahlkreis Buchberg-Rüdlingen hatte, stellte die AL dort eine Kandidatin auf. Der Sitz ging dann erwartungsgemäss an die SVP, aber die AL-Vertreterin, die Tochter von Regierungsrat Ernst Landolt, machte so viele Stimmen, dass sie mit ihrem Resultat wesentlich dazu beitrug, dass die AL im Wahlkreis Klettgau einen Sitz gewann. Dieser ging an Matthias Frick aus Trasadingen. Die Stimmberechtigten werden die Listen für die Kantonsratswahl in der Woche nach der Regierungsratswahl vom 26. August zugestellt erhalten.


**Kanton Schaffhausen, Staatskanzlei Schaffhausen**
Kantonsratswahl vom 23. September 2012

Kandidierende:

Wahlkreis Schaffhausen Vertreter: 28

Liste 1 SP Sozialdemokratische Partei
101 Bächtold Werner, Projektleiter, Schaffhausen
102 Fischer Daniel, Primarlehrer, Schaffhausen
103 Freivogel Matthias, lic. iur. Rechtsanwalt, Schaffhausen
104 Käppler Peter, Stadtrat, Schaffhausen
105 Leu Ursula, Pflegeexpertin, Schaffhausen
106 Spross Sabine, Rechtsanwältin, Schaffhausen
107 Tanner Jürg, Rechtsanwalt, Schaffhausen
108 Hablützel Christian, Geschäftsführer / Lehrbeauftragter, Schaffhausen
109 Müller Severin, Informatiker, Schaffhausen
110 Neukomm Peter, Stadtrat / Jurist, Schaffhausen
111 Osmani Osman, Unia Gewerkschaftssekretär für Migration / Sozialar- beiter, Schaffhausen
112 Pospisek Ljilja, lic. phil., Lehrerin, Schaffhausen
113 **Wüthrich Andreas**, Jurist, Schaffhausen
114 Zubler Kurt, Integrationsdelegierter / Archäologe, Schaffhausen

Liste 2 FDP.Die Liberalen
201 Altorfer Richard, Verleger, Neuhausen a. Rhf.
202 Egger Martin, Informatiker, Schaffhausen
203 Fischli Ernst, Informatiker, Schaffhausen
204 Hauser Thomas, Sekundarlehrer, Schaffhausen
205 Heydecker Christian, lic. iur., Rechtsanwalt, Schaffhausen
206 Hunziker Urs, Stadtrat, Schaffhausen
207 Lichtensteiger Urs, Unternehmer / Fachlehrer, Stetten
208 Mühlemann Guido, Dr. iur., Schaffhausen
209 Perovic Jeronim, Prof., Uni ZH, Schaffhausen
210 Roost Müller Manuela, Unternehmerin / Schulrätin, Schaffhausen
211 Schlatter Stephan, Kaufmann, Schaffhausen
212 **Sonderegger Marcel**, Dr. Ing., Schaffhausen
213 Storrer Jeanette, lic. iur., Rechtsanwältin, Schaffhausen
214 Tektas Nihat, Rechtsanwalt, Schaffhausen

Liste 3 CVP Christlichdemokratische Volkspartei
301 Derksen Theresia, Direktionsassistentin, Schaffhausen
302 Grüninger Servan, Student, Schaffhausen
303 Zumstein Nathalie, Dr. phil. II, Schaffhausen
304 Burgstaller Rudolf, Unternehmer, Schaffhausen
305 Distel Gädi, Hausfrau, Schaffhausen
306 Eichholzer Christian, Energiewirtschafter, Schaffhausen
307 Stöcklin Simone, Hausfrau, Schaffhausen
308 Gschwend Norbert, Portfolio Manager, Schaffhausen
309 Guggisberg Michelle, dipl. Pflegefachfrau, Schaffhausen
310 Hauser Roland, dipl. Controller, Schaffhausen
311 Eichholzer Monique, dipl. Wirtschaftsprüferin, Schaffhausen
312 Montanari Josef Matthias, Ökonom HSG / Berater und Dozent (ZHAW), Schaffhausen
313 Löwe Silvia, Kaufmännische Angestellte, Schaffhausen
314 Stöcklin Armin, Chemiker FH, Schaffhausen

Liste 4 SVP Schweizerische Volkspartei
401 Hurter Thomas, Pilot, MBA, Schaffhausen
402 Erb Samuel, Schreinermeister / Unternehmer, Schaffhausen
403 **Scheck Peter**, Dr. phil. I / Stadtarchivar, Schaffhausen
404 Fioretti Mariano, Luftfrachtleiter / Zolldeklarant, Schaffhausen
405 Preisig Daniel, Ingenieur / Projektleiter, Schaffhausen
406 Hotz Walter, Geschäftsinhaber, Schaffhausen
407 Risch Christian, Unternehmer / Betr. oec. FH, Schaffhausen
408 Oetterli Stefan, El. Ing. HTL, Schaffhausen
409 Mank Oliver, Informatiker, Schaffhausen
410 Steinemann Andreas, Unternehmer, Schaffhausen
411 Brütsch Hanspeter, Transportunternehmer, Schaffhausen
412 Arbenz-Reichle Heinrich, Bauführer, Schaffhausen
413 Scheck Hansueli, Eidg. dipl. Landwirt, Schaffhausen
414 Roth Daniel, Tech. Kaufmann, Schaffhausen
415 Holzer Patrick, Biomedizinischer Analytiker HF, Schaffhausen
416 Schlatter Dominik, Bauing. FH, Schaffhausen
417 Tanner Martin, Industriemanager Energie, Bargen
418 Steurer Christian, Kaufmann, Schaffhausen
419 Müller-Huber Charlotte, Direktionsassistentin, Schaffhausen
420 Leu Stefan, eidg. dipl. Hochbaupolier, Schaffhausen
421 Stamm Fredy, Schreiner / Hauswart, Stetten
422 Erb Patrick, Servicetechniker, Dörflingen
423 Schlienger Peter, Versicherungs-Angestellter im BVG, Stetten
424 Leuba Jean, Schreiner, Schaffhausen
425 Bolli Marcel, Informatiker-Techniker HF, Altdorf
426 Pajovic Sandra, Software-Testerin, Schaffhausen
427 Reiner Max, Unternehmer, Lohn
428 Raspa Salvatore, Speditionskaufmann, Schaffhausen

Liste 5 ÖBS Ökoliberale Bewegung Schaffhausen
501 Capaul Urs, Dr., Ökologe, Schaffhausen
502 Egli Bernhard, Dr., Biologe / Obstbauer, Schaffhausen
503 Eichenberger Iren, Sozialarbeiterin, Schaffhausen
504 Bernath Katrin, Dr. sc. nat., Umweltökonomin, Schaffhausen
505 Bruderer Stefan, Student / Journalist, Schaffhausen
506 Frey Peter, Architekt, Schaffhausen
507 Gürbüz Pelin, med. Praxisassistentin, Schaffhausen
508 Jaquet Thomas, Quästor, Schaffhausen
509 **Merz Georg**, Apotheker, Schaffhausen
510 Raschle Daniel, Sozialpädagoge, Schaffhausen
511 Schlatter Matthias, Personalberater, Neuhausen a. Rhf.
512 Seebacher Paul, Werklehrer, Schaffhausen
513 Signer Carole, Studentin, Schaffhausen
514 Vestner Gabi, soz. Betreuerin, Schaffhausen

Liste 6 Junge SVP Schaffhausen
601 Ritzmann Christian, B.A. VWL / Mediamatik-Kaufmann, Schaffhausen
602 Brütsch Rafael, Landwirt, Schaffhausen
603 Bolt Manuel, Kaufmann, Schaffhausen
604 Schelling Angela, Fachfrau Betreuung, Schaffhausen
605 Gurtner Pascal, Bauführer, Schaffhausen
606 **Brunner Johannes**, Student, Schaffhausen
607 Lang Marco, Servicetechniker, Schaffhausen
608 Hafner Svenja, Pflegefachfrau HF i.A., Schaffhausen
609 Pfund Sandra, Verwaltungsangestellte, Schaffhausen
610 Hermann Marco, Maschinist, Schaffhausen
611 Meister Raphael, Chefmonteur Sanitär, Schaffhausen
612 Rosenberger Ralph, Baupolier, Schaffhausen
613 Möckli Romano, Ausland-Monteur, Schaffhausen
614 Hermann-Scheck Barbara, Landwirtin, Schaffhausen
615 Leu Florian, Polymechaniker, Schaffhausen
616 Meier Frederic, Aussendienst, Schaffhausen
617 Leu Luca, Maurer, Schaffhausen
618 Schwitter Patrick, Maurer, Schaffhausen
619 Franceschini Andrea, Coiffeuse / Kosmetikerin, Merishausen
620 Brunner Benjamin, Landschaftsgärtner, Stetten
621 Gnädinger Fabian, dipl. Physioterapeut FH, Löhningen
622 Bolli Marc, Mechaniker, Opfertshofen
623 Schopfer Christian, Zimmermann, Merishausen
624 Kleck Katharina, Köchin / Hausfrau, Thayngen
625 Gnädinger Martin, Student, Beggingen
626 Signer Roman, Bauspengler, Merishausen
627 Derrer Christoph, Landschaftsgärtner, Stein am Rhein
628 Ritzmann Bernhard, Schlosser, Neunkirch

Liste 7 EVP Evangelische Volkspartei
701 **Schmidig Rainer**, Math. Experte PK Schaffhausen, Schaffhausen
702 Gähler Andreas, Sekundarlehrer phil. II, Schaffhausen
703 Gensetter Anja, Schreinerin i.A., Schaffhausen
704 Klein Rahel, Sekundarlehrerin phil. II, Schaffhausen
705 Ruckstuhl Doris, Geschäfts- und Heimleiterin, Schaffhausen
706 Stamm Thomas, Dr. sc. nat. Chemielehrer, Löhningen
707 Schmidig Kathrin, cand. med., Schaffhausen
708 Suka-Cadario Andrea, Hochbauzeichnerin, Thayngen
709 Wolter Olaf, dipl. Raumplaner NDS ETH, Schaffhausen
710 Wyss-Spörndli Nicole, dipl. Pflegefachfrau HF, Löhningen
711 Wulle Daniel, dipl. Pflegefachmann HF, Beringen

Liste 8 AL Alternative Liste Schaffhausen
801 Stühlinger Susi, Journalistin, Schaffhausen
802 **Keller Florian**, Gewerkschafts-Sekretär, Schaffhausen
803 Schönberger Jonas, Koch, Schaffhausen
804 **Aders Till**, Kartograf, Schaffhausen
805 Bührer Manuela, Desktop-Publisher, Schaffhausen
806 Pivetta Leonardo, Bankangestellter, Schaffhausen
807 Will Bea, Buchhändlerin, Schaffhausen
808 Ackermann Adrian, Journalist, Schaffhausen
809 De Ventura Linda, Sozialarbeiterin, Schaffhausen
810 **Greuter Mattias**, Journalist, Schaffhausen
811 Zucca Diana, Journalistin, Schaffhausen
812 Meštrovic Tomislav, Filmemacher, Schaffhausen
813 Lehmann Isabel, Sozialarbeiterin, Schaffhausen
814 Böhringer Daniel, Gärtner, Schaffhausen
815 Jaquet Salomé, Unternehmerin, Schaffhausen
816 Schug Fabian, Student, Schaffhausen
817 Seifert Adrian, Video-Editor, Schaffhausen
818 Spitzer Gregor, Mediamatiker, Schaffhausen
819 Schwarzenbach Andreas, Rentner, Schaffhausen
820 **Hunziker Andreas**, Student, Schaffhausen
821 **Kraft Basil**, Student, Schaffhausen
822 Jung Martin, Student, Schaffhausen
823 Kunz Andi, Abteilungsleiter, Schaffhausen
824 Stocker Simon, Sozialarbeiter, Schaffhausen

Liste 9 EDU Eidgenössisch-Demokratische Union
901 Sutter Erwin, Chemiker HTL, Schaffhausen
902 Schulthess Peter, Automechaniker, Schaffhausen
903 Brunner Beat, Küchenchef, Schaffhausen
904 Faas Colette, Dr. der Chiropraktik, Schaffhausen
905 Keller Markus, Programmierer, Schaffhausen
906 Haller Peter, Eidg. dipl. Bauleiter, Schaffhausen

Liste 10 Jungfreisinnige Schaffhausen
1001 Hotz Florian, Dr. oec. und M.A. in Law, Schaffhausen
1002 Hardmeier Till, lic. oec. publ., Schaffhausen
1003 Illi Alain, Software Ingenieur, Schaffhausen
1004 **Hauser Res**, Volkswirt B.A., Schaffhausen
1005 Mundt Christian, Wirtschaftsredaktor, Schaffhausen
1006 Tektas Evren, Betriebswirt, Schaffhausen
1007 Bachmann Brian, Betriebsökonom FH, Schaffhausen
1008 Wullschleger Lukas, Betriebsökonom, Schaffhausen
1009 Fritz Sebastian, Betriebsökonom, Schaffhausen
1010 Mühlebach Daniel, Unternehmensberater, Schaffhausen
1011 Hauser Michaela, Marketingstudentin, Schaffhausen
1012 Tektas Yasar, Betriebswirt B.A., Schaffhausen
1013 Maegerle Severin, Betriebswirt B.A., Schaffhausen
1014 Fehr Simon, Betriebswirt B.A., Schaffhausen
1015 Schwager Lisa, Kauffrau Immobilien, Schaffhausen
1016 Surber Sébastien, Gruppenchef Post, Schaffhausen
1017 Käslin Valentin, Student Philosophie und Geschichte, Schaffhausen
1018 **Schriber Tim**, Primarlehrer, Schaffhausen
1019 Maegerle Adrian, Automatiker, Schaffhausen
1020 Müller Jérôme, Student BWL, Schaffhausen
1021 **Zulauf Lukas**, Schüler, Schaffhausen
1022 Suter Daniel, Kaufmann, Schaffhausen

Liste 11 SVP Senioren
1101 Schöni Werner, Grenzwacht Kdt a.D., Schaffhausen
1102 Werner Rudolf, Rentner, Schaffhausen
1103 Leuba Heidi, Rentnerin, Schaffhausen
1104 Vogel Rudolf, Rentner, Schaffhausen
1105 Moretti Roland, Rentner, Schaffhausen
1106 Dalpiaz Nelly, Rentnerin, Schaffhausen
1107 Beutler Andres, Rentner, Schaffhausen
1108 Fuchs Peter, Rentner, Schaffhausen
1109 Knobel Käthy , Rentnerin, Schaffhausen
1110 Brodbeck Rudolf, Rentner (Ing. HTL), Schaffhausen
1111 Schlatter Elsbeth, Rentnerin, Beringen
1112 Schlatter Erwin, Rentner, Beringen
1113 Leu Alice, Rentnerin, Beringen
1114 Widmer Adolf, Rentner, Beringen
1115 Bolli-Tanner Kurt Jean, Rentner, Beringen
1116 Bächtold Alfred, Rentner, Schleitheim
1117 Müller Hans-Konrad, Rentner, Löhningen
1118 Zimmermann Ruth, Rentnerin, Schaffhausen
1119 Tüscher Edgar, Rentner, Schaffhausen
1120 Tüscher Erna, Rentnerin, Schaffhausen
1121 Schindler Norbert, Rentner, Schaffhausen
1122 Schindler Maria Luisa, Rentnerin, Schaffhausen
1123 Lenzin Bougie, Rentnerin, Neuhausen a. Rhf.
1124 Lemon Barry, Angestellter, Stetten
1125 Spengler Ruth, Rentnerin, Schaffhausen
1126 Hauser Willy, Landwirt, Trasadingen
1127 Egli Hans-Ulrich, Rentner, Beringen
1128 Egli Marie, Rentnerin, Beringen

Liste 12 JUSOplus
1201 Hodel Mirza Michael, Student Geschichte und Rechtswissenschaften, Schaffhausen
1202 Fürer Seraina, Studentin, Serviceangestellte, Schaffhausen
1203 Simmler Patrik, Student, Health Science ETH, Schaffhausen
1204 Vonäsch Jonathan, Konditor / Confiseur mit BMS, Schaffhausen
1205 Fürer Casimir, Student, Schaffhausen
1206 Simmler Michael, Kuststofftechnologe, Schaffhausen
1207 John Ludwig, Konstrukteur, Lehrling, Schaffhausen
1208 Vonäsch Samuel, Gamedesigner, Schaffhausen
1209 Mehr Lorenz, Chemietechnologe, Schaffhausen
1210 Marty Samira, Studentin Ethnologie und Gesellschaftswissenschaften, Gächlingen
1211 Im Obersteg Noah, Elektroinstallateur, Schaffhausen
1212 Happle Timon, Student, Schaffhausen
1213 Schwyn David, Polymechaniker, Schaffhausen
1214 Karunakaran Pirahash, Maturand, Schaffhausen
1215 Zubler Nino, Kantonsschüler, Schaffhausen
1216 Flum Markus, Automechaniker, Lehrling, Schaffhausen
1217 Wanner Andrina, Studentin Germanistik und Medienwissenschaften, Wilchingen
1218 Eberle Gian-Luca, Automatiker, Schaffhausen
1219 Angst Sandro, Schreiner, Schaffhausen

Wahlkreis Klettgau Vertreter: 12

Liste 1 SP Sozialdemokratische Partei
101 Munz Martina, Agronomin ETH, Hallau
102 Vogelsanger Walter, Kantonsschullehrer, Beggingen
103 Neumann Eva, Rechtsberaterin, Beringen
104 Hardmeier Hermann, Chemiker, Siblingen
105 Uehlinger Gabi, Landwirtin, Neunkirch
106 **Meyer Daniel**, Masch.-Ing., Wilchingen
107 Bosshard Susanne, Kindergärtnerin, Neunkirch
108 Brühlmann Dieter, Techniker TS, Neunkirch
109 Hinder Nicole, Studentin / Sozialarbeiterin, Wilchingen
110 Bolli Moritz, Automatiker, Beringen
111 Boll Renate, Primarlehrerin, Löhningen
112 Weber Thomas, Betriebsökonom FH, Hallau

Liste 2 FDP.Die Liberalen
201 Hedinger Beat, Geschäftsführer, Wilchingen
202 Kessler Martin, Ing. FH, Trasadingen
203 Meier Georg, Unternehmer, Schleitheim
204 Ebnöther Franz, EKS Leiter Kundendienst und Sicherheit, Neunkirch
205 Paillard Roger, Bereichsleiter, Beringen
206 Vogelsanger Urs, Dipl. TS, Schleitheim
207 Gross Markus, Geschäftsführer, Oberhallau
208 Meier Sibylle, Hausfrau, Hallau
209 Weber Peter, Heimleiter, Hallau
210 Jenny Harald, Physiker, Gächlingen
211 Hell Fabian, Kaufm. Angestellter, Beringen
212 Wäckerlin Regula, Polizistin, Siblingen

Liste 3 CVP Christlichdemokratische Volkspartei
301 Portmann Patrick, Fachmann Pflege und Betreuung, Beringen
302 Lüscher Michael, Schreiner, Hallau
303 Müller Antonio, Kaufm. Angestellter, Beringen
304 Kern Corinne, Hochbauzeichnerin, Schaffhausen
305 Meier Nathanael, Kaufm. Angestellter, Schaffhausen
306 Sen Volkan, Fachmann Pflege und Betreuung, Schaffhausen
307 Matteo Dominic, Koch, Merishausen
308 Reding Ital, Pens. Psychiatriepfleger, Beringen
309 Portmann Andrea, Sachbearbeiterin, Beringen

Liste 4 SVP Schweizerische Volkspartei
401 Gnädinger Andreas, Rechtsanwalt, Siblingen
402 Gysel Erich, Winzer, Hallau
403 Müller Markus, Linienpilot / Dipl. Ing. ETH, Löhningen
404 Schwaninger Hans, Landwirt, Guntmadingen
405 Callegari Toni, Weintechnologe, Hallau
406 Gasser Benjamin, Meisterlandwirt, Schleitheim
407 Gremminger Erika, Hausfrau, Gächlingen
408 Kübler Hans, Inhaber Maurergeschäft, Siblingen
409 Schlatter Bernhard, Meisterlandwirt, Beringen
410 Steinegger Hans-Peter, Meisterlandwirt, Neunkirch
411 Stoll Virginia, Pharmaassistentin, Wilchingen
412 Werner Peter, Elektroniker, Beggingen

Liste 5 ÖBS Ökoliberale Bewegung Schaffhausen
501 Widmer Regula, Selbständige Beraterin, Beringen
502 Naef Christian, Dipl. Kulturing. ETH, Beringen
503 Schraff Jannik, Landschaftsgärtner, Gächlingen
504 Maag Peter, Maître de Cabine, Beringen
505 Winterflood Beat, Dipl. Energie-Ing. FH, Beringen
506 Roost Andi, Maschinenmechaniker TS, Neunkirch
507 Burmeister Ralf, Lehrer, Beringen

Liste 6 Junge SVP Schaffhausen
601 Schwaninger Manuela, Selbst. Coiffeuse, Guntmadingen
602 Schütz Corina, Kauffrau, Neunkirch
603 Schlatter Oliver, Zimmermann, Beringen
604 Blatter Noemi, Schneiderin, Wilchingen
605 Steinegger Reto, Landwirt EFZ, Neunkirch
606 Kronenberg Claudio, Forstwart, Siblingen
607 Schaad Fabian, Weintechnologe, Oberhallau
608 Graf David, Mechaniker, Oberhallau
609 Gnädinger Maya, Schülerin, Beggingen
610 Bringolf Lukas, Landwirt, Hallau
611 Erb Lukas, Elektro-Installateur, Löhningen
612 Schudel Erich, Kaufmann, Beggingen

Liste 7 EVP Evangelische Volkspartei
701 Bosshart Hugo, Zollfachmann, Beringen
702 Wyss Daniel, Lehrer Sek. I, Löhningen
703 Näf Marianne, Primarlehrerin, Gächlingen
704 Ernst Mattias, Heilpädagoge, Löhningen
705 Gasser Hans-Ulrich, Postangestellter, Beringen
706 Kollbrunner Thomas, Lehrbeauftragter in Chemie und Biologie, Beringen
707 Salathé Regula, Dipl. Pflegefachfrau HF, Wilchingen
708 Zurbrügg Thomas, Mechaniker, Löhningen
709 De Vries Martijn, Informatiker, Gächlingen
710 Bächler Matthias, Schreiner, Schleitheim
711 Bosshart Brigitte, Dipl. Pflegefachfrau HF, Beringen

Liste 8 AL Alternative Liste Schaffhausen
801 **Frick Matthias**, Student / Archivmitarbeiter, Trasadingen
802 De Ventura Alexandra, Studentin PH, Neunkirch
803 Gross Gisela, Unternehmerin, Neunkirch
804 Munz Livia, Lehrerin, Hallau
805 Witzig Patrick, Student Geowissenschaften, Beringen
806 Fricker Mira-Lena, Studentin, Neunkirch
807 **Vogelsanger Levi**, Student, Beggingen
808 Hauser Karin, Automobiltechnik-Studentin, Trasadingen
809 Görner Samuel, Jurist, Wilchingen

Liste 9 EDU Eidgenössisch-Demokratische Union
901 Schnetzler Andreas, Dipl. Landwirt, Gächlingen
902 Roffler Bernd, Techn. Kaufmann / Projektmanager IPMA, Beringen
903 Gasser Rebekka, Mutter / Hausfrau, Schleitheim
904 Müller Edwin, Metzgermeister, Schleitheim
905 Surbeck Peter, Landwirt / Buschauffeur, Hallau
906 Inglin René, Fernsehelektroniker, Hallau

Liste 10 Jungfreisinnige Schaffhausen
1001 Schilling Beni, Betriebswirt, Löhningen
1002 Meier Nicole, Biomed. Analytikerin, Schaffhausen
1003 Werner Christoph, Student, Beggingen
1004 Schöffel Stefan, Unternehmer, Beringen
1005 Maag Peter, Banking / Finance BA, Siblingen
1006 Weber Mathias, Betriebswirt, Schaffhausen

Liste 11 SVP Senioren
1101 Rötterer Hedwig, Rentnerin, Neunkirch
1102 Zoller Ernst, Berater, Neunkirch
1103 Rahm Robert, Rentner, Hallau
1104 Wanner Claire, Coiffeuse, Beggingen
1105 Blocher Gerhard, Rentner, Hallau
1106 Bollinger Willy, Rentner, Schleitheim
1107 Bollinger Marie, Rentnerin, Schleitheim
1108 Meier Hansruedi, Rentner, Schleitheim
1109 Hess Willy, Rentner, Schleitheim
1110 Hess Therese, Hausfrau, Schleitheim
1111 Schwyn Alice, Rentnerin, Beringen
1112 Kuster Jules, Rentner, Löhningen

Liste 12 JUSOplus
1201 Marty Simeon, Student Geschichte, Theologie, Gächlingen
1202 Burri Carlo, Fachangestellter Gesundheit, Beringen
1203 Fricker Joélle Delia, Kauffrau, Neunkirch
1204 De Ventura Manuela, Praktikantin, Neunkirch
1205 Brühlmann Ursina, Mediamatikerin, Neunkirch
1206 Käppler Cédric, Schüler, Neunkirch
1207 Schöller Fabrice, Grafiker, Wilchingen
1208 Marty Naemi, Polygrafin i.A., Gächlingen
1209 Weber Andri, Student, Hallau
1210 Baumann Björn, Polygraf, Neunkirch
1211 Albiez Samuel, Landschaftsgärtner, Osterfingen

**Wahlkreis Neuhausen Vertreter: 8**

Liste 1 SP Sozialdemokratische Partei
101 Brenn Franziska, Gemeinderätin, Neuhausen a. Rhf.
102 Gloor Peter, Technischer Berater, Neuhausen a. Rhf.
103 Strasser Patrick, Gemeinderat, Neuhausen a. Rhf.
104 Yilmaz Nil, Purchasing Manager, Neuhausen a. Rhf.
105 Loiudice Renzo, Elektrotechniker HF, Neuhausen a. Rhf.
106 Oberli Wendel, Kulturmanager MAS Uni BS, Neuhausen a. Rhf.
107 Rothen Christof, Kaufmann, Neuhausen a. Rhf.
108 Meier Ruedi, Geschäftsführer, Neuhausen a. Rhf.

Liste 2 FDP.Die Liberalen
201 Tenger Felix, Betriebsökonom FH, Neuhausen a. Rhf.
202 Sauzet René, Eidg. dipl. Elektroinstallateur, Neuhausen a. Rhf.
203 Anderegg Markus, Architekt / dipl. Farbdesigner, Neuhausen a. Rhf.
204 Herrmann Walter, Zahntechniker, Neuhausen a. Rhf.
205 Mannhart Hedy, Betriebsökonomin HWV / Hausfrau, Neuhausen a. Rhf.
206 Torsello Marco, Vorsteher / Sekundarlehrer phil. II, Neuhausen a. Rhf.

Liste 3 CVP Christlichdemokratische Volkspartei
301 Di Ronco Christian, Dipl. Betriebsökonom, Neuhausen a. Rhf.
302 Stettler Marcel, Dipl. Sicherheitsfachmann, Neuhausen a. Rhf.
303 Flück Hänzi Rita, Familienfrau, Neuhausen a. Rhf.
304 Di Ronco Dario, Dipl. Betriebsökonom, Neuhausen a. Rhf.
305 Theiler Thomas, Maler selbständig, Neuhausen a. Rhf.

Liste 4 SVP Schweizerische Volkspartei
401 Josel Willi, Consultant, Neuhausen a. Rhf.
402 Tamagni Dino, Unternehmer / Gemeinderat, Neuhausen a. Rhf.
403 Schmid Peter, Unternehmer, Neuhausen a. Rhf.
404 Jucker Sara, Kaufmännische Angestellte, Neuhausen a. Rhf.
405 De Alba Michael, Dipl. Betriebsökonom, Neuhausen a. Rhf.
406 Hirsiger Herbert, Betriebsökonom, Neuhausen a. Rhf.
407 Biber Michael, Gemeindegärtner, Neuhausen a. Rhf.
408 Eichmann Robert, selbständiger Detailhändler, Neuhausen a. Rhf.

Liste 5 ÖBS Ökoliberale Bewegung Schaffhausen
501 Furrer Lenz, Student, Neuhausen a. Rhf.
502 Hinnen Urs, Arzt, Neuhausen a. Rhf.
503 Bernath Michael, Logistiker, Neuhausen a. Rhf.
504 Hotz Regula, Lehrerin, Neuhausen a. Rhf.
505 Bernath Rosmarie, Ernährungsberaterin, Neuhausen a. Rhf.
506 Klein Daniel, Lehrer, Neuhausen a. Rhf.

Liste 6 Junge SVP Schaffhausen
601 Rieser Fabienne, Kaufmännische Angestellte, Neuhausen a. Rhf.
602 Cibien Patrick, Transportunternehmer, Neuhausen a. Rhf.
603 Vetturini Marco, Industriemeister, Neuhausen a. Rhf.
604 Mächler Remo, Automechaniker, Neuhausen a. Rhf.
605 Gruber Benjamin, Rechnungsführer, Neuhausen a. Rhf.
606 Winistörfer Fabian, Elektroinstallateur, Schaffhausen
607 Cibien Philip, Werkstattunternehmer, Beringen
608 Tanner Roland, Koch, Neuhausen a. Rhf.

Liste 7 EVP Evangelische Volkspartei
701 Flubacher Andreas, Werklehrer, Neuhausen a. Rhf.
702 Rauber Priska, Sozialdiakonin, Dörflingen

Liste 8 AL Alternative Liste Schaffhausen
801 Marin Nella, Hortnerin, Neuhausen a. Rhf.
802 Sauter Jimmy, Student, Neuhausen a. Rhf.
803 Schaad Franca, Studentin, Neuhausen a. Rhf.
804 Bührer Nadja, Studentin, Neuhausen a. Rhf.
805 Grandy Thomas, Gestalter, Neuhausen a. Rhf.

Liste 9 EDU Eidgenössisch-Demokratische Union
901 Heiniger Walter, Bauleiter, Neuhausen a. Rhf.
902 Koller Bernhard, Chemielaborant, Neuhausen a. Rhf.
903 Coaz Rosmarie, Hausfrau, Neuhausen a. Rhf.
904 Coaz Alberto, Marketing, Neuhausen a. Rhf.
905 Stangl Mathyas, Buchhalter, Neuhausen a. Rhf.
906 Räber Armin, Kaufm. Angestellter, Neuhausen a. Rhf.

Liste 10 Jungfreisinnige Schaffhausen
1001 Barbera Samuele, Student International Affairs, Neuhausen a. Rhf.
1002 Camille Serge, Student VWL, Neuhausen a. Rhf.
1003 Righes Dario, Elektriker, Schaffhausen
1004 Rösner Regula, Fachfrau Betreuung, Neuhausen a. Rhf.

Liste 11 SVP Senioren
1101 Waibel Rudolf, Transportunternehmer, Neuhausen a. Rhf.
1102 Tamagni Nerio, Geschäftsführer, Neuhausen a. Rhf.
1103 Isliker Arnold, Geschäftsführer, Neuhausen a. Rhf.
1104 Josel Ursula, Hausfrau, Neuhausen a. Rhf.
1105 Weber Alex, Landwirt, Neuhausen a. Rhf.
1106 Forster Rolf, Garagist, Neuhausen a. Rhf.
1107 Laibacher Markus, Zahntechniker, Neuhausen a. Rhf.
1108 Schmid Rolf, Pensionär, Neuhausen a. Rhf.

Liste 12 JUSOplus
1201 Schläpfer Max, Automatiker / Student, Neuhausen a. Rhf.
1202 Licina Merima, Studentin, Neuhausen a. Rhf.
1203 Meier Tobias, Informatiker / Student, Neuhausen a. Rhf.
1204 Germann Patrick, Student / Stiftungsrat, Schaffhausen

**Wahlkreis Reiat Vertreter: 7**

Liste 1 SP Sozialdemokratische Partei
101 Bührer Richard, Bauführer, Thayngen
102 Zuber Paul, Grenzwächter, Thayngen
103 Marti Peter, Dipl. Bauführer, Thayngen
104 Dossenbach Michael, Sicherheitsfachmann, Altdorf
105 Passafaro Marco, Dr. chem., Thayngen
106 Stauber Katja, Sachbearbeiterin, Thayngen
107 Wanner Roland, Produktmanager, Merishausen

Liste 2 FDP.Die Liberalen
201 Brütsch Heinz, Leiter Logistik, Büttenhardt
202 Laich Lorenz, Eidg. dipl. Bankfachmann, Dörflingen
203 Hakios Werner, Bauleiter, Thayngen
204 Wanner Daniel, Business Analyst, Thayngen
205 Bührer Kurt, Regionenleiter, Hofen
206 Heller Sabine, Sachbearbeiterin, Stetten
207 Flückiger Patrick, Entwicklungsingenieur, Thayngen

Liste 3 CVP Christlichdemokratische Volkspartei
301 Wipf Conrad, Event Manager, Lohn
302 Stamm Christoph, Physiker, Stein am Rhein
303 Bodmer Urs, Gebäudemanager, Hemishofen

Liste 4 SVP Schweizerische Volkspartei
401 Müller Bernhard, Projektleiter BBZ Arenenberg, Thayngen
402 Aellig Pentti, Gemeindepräsident / Geschäftsführer, Dörflingen
403 Brühlmann Philippe, Gemeindepräsident, Thayngen
404 Kleck Ueli, Meisterlandwirt, Thayngen
405 Hafner Hanspeter, Meisterlandwirt, Stetten
406 Schlatter Roger, Landwirt, Bargen
407 Zehnder Thomas, Techniker TS, Lohn

Liste 5 ÖBS Ökoliberale Bewegung Schaffhausen
501 Rether Heinz, Lehrer, Thayngen
502 Müller Hans-Martin, Therapeut, Merishausen
503 Kahmann Daniel, Koch, Thayngen
504 Ehrat Christian, Sekundarlehrer, Merishausen
505 Brügel Doris, Primarlehrerin, Bibern
506 Härvelid Maria, Pflegefachfrau, Thayngen
507 Battistino Regula, Servicefachangestellte, Thayngen

Liste 6 Junge SVP Schaffhausen
601 Werner Ueli, Poststellenleiter, Merishausen
602 Keller Simon, Landmaschinenmechaniker, Dörflingen
603 Brunner Samantha, Konditor-Confiseur, Bibern
604 Lenhard Matthias, Landwirt, Thayngen
605 Tanner Sandra, Pflegeassistentin, Bargen
606 Bolli Jessica, Kauffrau, Opfertshofen
607 Muhl Roger, Carrosseriespengler, Beringen

Liste 8 AL Alternative Liste Schaffhausen
801 **Krause José**, wiss. Mitarbeiter, Dörflingen
802 Aellig Olga, Buchhändlerin / Studentin, Schaffhausen
803 Ehrat Jérôme, Student, Schaffhausen
804 Wipf Christian, Ökonom, Lohn

Liste 9 EDU Eidgenössisch-Demokratische Union
901 Bührer Brigitte, Bäuerin, Bibern
902 Heller Manuela, Pflegefachfrau HF, Thayngen
903 Schellenberg Andreas, Maurer, Bibern

Liste 10 Jungfreisinnige Schaffhausen
1001 **Bührer Markus**, Betriebswirt B.A., Thayngen
1002 **Montanari Marcel**, Jurist / Einwohnerrat, Thayngen
1003 **Zumbühl Philipp**, Jurist, Dörflingen
1004 Brütsch Oliver, Betriebswirt B.A., Büttenhardt
1005 Fanger Tobias, Betriebswirt B.A., Thayngen

Liste 11 SVP Senioren
1101 Bolli Werner, Rentner, Altdorf
1102 Montanari Josef, Dr. rer. pol., Thayngen
1103 Bührer Erwin, Landwirt, Lohn
1104 Brühlmann-Gysel Berti, Hausfrau, Lohn
1105 Stamm Erhard, Maschinenschlosser, Stetten
1106 Fuchs Arthur, Landwirt, Altdorf
1107 Rohner Irmgardt, Hausfrau, Schaffhausen

Liste 12 JUSOplus
1201 Wanner Jeannine, Studentin Englisch, Deutsch, Merishausen
1202 Brühlmann Kevin, Student Geschichte, Schaffhausen
1203 Bruderer Sandra, Studentin Englisch, Geografie, Thayngen

**Wahlkreis Stein Vertreter: 4**

Liste 1 SP Sozialdemokratische Partei
101 Frei Andreas, Bauleiter, Stein am Rhein
102 Rüttimann Danièle, Sozialpädagogin, Stein am Rhein
103 Weber Werner, Zollexperte, Ramsen
104 Oster Rolf, Sicherheitsing., Stein am Rhein

Liste 2 FDP.Die Liberalen
201 Knecht Käser Ursula, Schulleiterin, Stein am Rhein
202 Käser Werner, Gartengestalter, Stein am Rhein
203 Della Giacoma Claudio, lic. phil I / Kommunikationsberater, Stein am Rhein

Liste 3 CVP Christlichdemokratische Volkspartei
301 Marty Franz, Bäcker-Konditor, Stein am Rhein
302 König Moser Eveline, Sozialarbeiterin, Ramsen
303 Bohle Clemens, Versicherungs-Fachmann, Ramsen
304 Schmid Josef, Landwirt, Ramsen

Liste 4 SVP Schweizerische Volkspartei
401 Hug Beat, Eidg. dipl. Kaminfegermeister, Stein am Rhein
402 Würms Josef, Obstbaumeister, Ramsen
403 Graf Hans, Landwirt, Buch
404 Marchetto Gian Luca, Elektro-Techniker TS, Stein am Rhein

Liste 5 ÖBS Ökoliberale Bewegung Schaffhausen
501 Biedermann Jürg, Techn. Berater, Hemishofen
502 Rossi Carla, KS-Lehrerin, Stein am Rhein
503 **Böhni Ulrich**, Arzt, Stein am Rhein
504 Gallati David, Kantonsstatistiker, Stein am Rhein

Liste 6 Junge SVP Schaffhausen
601 Thalmann Michèle, Hausfrau / Pflegefachfrau, Hemishofen
602 Ochsner Daniel, Schreiner, Stein am Rhein
603 Derrer Iris, Detailhandelsassistentin, Stein am Rhein
604 Callegari Kevin, Chemielaborant, Hallau

Liste 8 AL Alternative Liste Schaffhausen
801 Schneider Elia, Student, Ramsen
802 Meile Annika, Studentin, Schaffhausen
803 Furger Remo, Student, Stein am Rhein

Liste 9 EDU Eidgenössisch-Demokratische Union
901 Scheuermeier Werner, Lehrer, Stein am Rhein
902 Müller Franziska, Lehrerin, Hemishofen
903 Woiwode Hanna, Fachfrau Betr., Stein am Rhein
904 Zinsli Annamarie, Bibliothekarin, Stein am Rhein

Liste 10 Jungfreisinnige Schaffhausen
1001 Berger Michel, Student, Stein am Rhein
1002 Wäspi Raffael, Student, Stein am Rhein

Liste 11 SVP Senioren
1101 Brütsch Hans, Rentner, Ramsen
1102 Moll Heinz, Rentner, Stein am Rhein
1103 Stoll Kurt, Gärtner, Stein am Rhein
1104 Meier Ueli, Rentner, Ramsen

Liste 12 JUSOplus
1201 Schneider Daniel, Architekt, Ramsen
1202 Hug Simona, Praktikantin, Buch
1203 Zahner Raphael, Gärtner, Ramsen

**Wahlkreis Buchberg-Rüdlingen Vertreter: 1**

Liste 1 SP Sozialdemokratische Partei
101 **Schwank Othmar**, Dr. sc. nat, Rüdlingen

Liste 2 FDP.Die Liberalen
201 Thévenaz Daniel, dipl. Ing. ETH, Buchberg

Liste 4 SVP Schweizerische Volkspartei
401 Bachmann Andreas, technischer Kaufmann, Rüdlingen

Liste 6 Junge SVP Schaffhausen
601 Riem Tobias, Chemielaborant, Rüdlingen

Liste 8 AL Alternative Liste Schaffhausen
801 Wirth Stefanie, Studentin, Buchberg

Liste 10 Jungfreisinnige Schaffhausen
1001 Behr Jean-Marc, Bachelor Materialwissenschaft ETH, Buchberg

Liste 11 SVP Senioren
1101 Röschli Ruth, Personalverantwortliche, Buchberg

#Notizen zu Namen

6. Juli 2012 | Zum 90. Geburtstag von Felix Schwank

#Notizen zu Namen

29. Juni 2012 | Patientin stirbt, Ärzte gehen straffrei aus

Schaffhauser Nachrichten
Zeno Geisseler

Es ist ein Szenario wie aus einem Albtraum: Eine Frau hat einen Herzinfarkt, doch mehrere Ärzte verkennen die Lage. Schliesslich stirbt die Patientin. So ist es im November 2004 Gabriela Petersen* aus Schaffhausen ergangen (siehe Kasten). Im letzten August haben die SN über den Fall berichtet. Und über den Kampf, den der damalige Freund Petersens, Markus Gertsch*, seither gegen Ärzte, Kantonsspital und Behörden führt. Doch vor Gericht werden sich die Verantwortlichen nicht rechtfertigen müssen. Kurz vor Weihnachten 2011 verschickte die Staatsanwaltschaft Schaffhausen vier Einstellungsverfügungen. Eine für jeden Arzt, den Gertsch angezeigt hatte. Was bleibt, sind Fragen, sowohl zur rechtlichen Beurteilung des Falls als auch zum Vorgehen der Behörden.

**Fahrlässige Tötung verjährt**
Gertsch hatte im Mai 2010 Anzeige gegen die vier behandelnden Ärzte eingereicht, wegen fahrlässiger, möglicherweise eventualvorsätzlicher Tötung. Allerdings verjährt eine fahrlässige Tötung nach sieben Jahren, im Fall Petersens also im November 2011. Für die Ermittler war somit eine gewisse Eile angebracht, doch Gertsch hegt den Verdacht, dass die Staatsanwaltschaft nicht alles daransetzte, ihre Untersuchung vor Ablauf der Frist abzuschliessen. Unter anderem ist ein medizinisches Gutachten, welches das Verschulden klären sollte, auf den 7. November 2011 datiert – auf einen Tag vor dem Verjährungsdatum. Selbst wenn die Experten eine fahrlässige Tötung nachgewiesen hätten, wäre es zu spät gewesen, um weitere rechtliche Schritte einzuleiten. Der Erste Staatsanwalt, Peter Sticher, weist die Vorwürfe Gertschs entschieden zurück. Die Staatsanwaltschaft habe verschiedene Strafuntersuchungen geführt. Diese, insbesondere das rechtsmedizinische Gutachten, hätten gezeigt, dass bei keinem der Beschuldigten ein Straftatbestand erfüllt war. Entsprechend seien die Verfahren eingestellt worden. Es treffe zwar zu, dass der Tatbestand der fahrlässigen Tötung zum Zeitpunkt der formellen Verfah-renserledigung verjährt war, nicht hingegen der Tatbestand der Aussetzung, welcher erst nach 15 Jahren verjähre. «Da eine fahrlässige Tötung bereits vor Ablauf der Verjährungsfrist ausgeschlossen werden konnte und der Tatbestand der Aussetzung noch nicht verjährt war, hatte der Ablauf der Verjährungsfrist für die fahrlässige Tötung keinen Einfluss auf den ordnungsgemässen Abschluss des Verfahrens», sagt Sticher. Die Medizinerkollegen und Juristen kommen bei allen beschuldigten Ärzten zu einem milden Urteil. Als Petersen ihren Hausarzt aufsuchte, hätte laut Gutachten zwar «eine gute Chance bestanden, sie zu retten». Doch es sei verständlich, dass der langjährige Hausarzt nicht erkannt habe, was mit ihr los war: «Der Diagnoseirrtum ist ex ante plausibel nachvollziehbar, weil die Patientin bisher nie an kardialen Ereignissen litt.» Staatsanwalt Gaudenz Kind folgt dieser Argumentation: Es sei kein Straftatbestand erfüllt, auch das Gericht würde «mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit» zu keinem anderen Schluss kommen, weshalb das Untersuchungsverfahren eingestellt werde. Markus Gertsch kann darüber nur den Kopf schütteln: «Meine Freundin hatte von allem Anfang an eine Herzkrankheit vermutet und dies ihrem Arzt auch klar gesagt. Mehr ‹ex ante› geht gar nicht!»

**«Roter Faden nachvollziehbar»**
Nicht vor den Richtern verantworten muss sich weiter der Notfallhausarzt, der den Fall zuerst am Telefon und erst nach mehrmaliger Aufforderung vor Ort betreute. Er übersah den Infarkt ebenfalls. Auch dafür müsse man Verständnis aufbringen, sagt das Gutachten: «Er hat an der Diagnose (des Hausarztes) festgehalten. Der rote Faden der Diagnose und Therapie-Einleitung war nachvollziehbar.» Dieser rote Faden ist für Gertsch überhaupt nicht nachvollziehbar. «Die Symptome wurden ja schlimmer und schlimmer», sagt er. Seine Freundin habe sogar ausdrücklich den Wunsch geäussert, ins Spital eingeliefert zu werden, diesem Wunsch kam der Arzt jedoch nicht nach. Gertsch selbst hatte den Notfallhausarzt zudem gefragt, ob ein Lungenödem vorliegen könnte, was eine häufige Begleiterscheinung eines Infarktes ist. «Der Arzt verneinte», sagt Gertsch. Später im Spital wurde dann tatsächlich ein Ödem festgestellt. Die Situation präsentiert sich somit wie beim Hausarzt: Der Experte stellt eine falsche Diagnose und hält daran fest. Die Betroffenen liegen mit ihren Vermutungen richtig, doch beim Arzt stossen sie auf taube Ohren. Dies ist laut Experten jedoch weder rechtlich noch medizinisch ein Problem. Der Notfallhausarzt habe seine Sorgfaltspflichten nicht verletzt, es sei kein Straftatbestand erfüllt, heisst es im Gutachten. «Es ist kein Grund ersichtlich, weshalb von der gutachterlichen Einschätzung abgewichen werden sollte», steht in der Einstellungsverfügung des Staatsanwalts. Laut Gutachten wäre eine Rettung Petersens zu diesem Zeitpunkt eventuell noch möglich gewesen. Als sich der Zustand verschlechterte, bot Gertsch von sich aus eine Ambulanz auf. Der Rettungsdienst ging laut Einsatzprotokoll nicht von einem Herzinfarkt, sondern bloss von psychischen Problemen aus, beim Schweregrad von einer «Verletzung/Krankheit ohne Vitalbedrohung». Dies sollte sich als fatale Fehleinschätzung erweisen.

**Was im Notfall falsch lief**
Laut Gutachten passierten anschliessend, im Notfall, die deutlichsten Versäumnisse. Die Experten kritisieren, dass es zu lange dauerte, bis der Infarkt erkannt wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das einzige noch offene Herzkranzgefäss verschlossen. Es bestand also akute Lebensgefahr. Schon im Blut, welches der Patientin kurz nach der Aufnahme abgenommen worden sei, sei der Infarkt deutlich zu erkennen gewesen. «Aus unserer Sicht hätte man bei Spitaleintritt die Diagnosestellung rascher erzwingen müssen», folgern die Gutachter. Weiter erstaune «die lange Latenz zwischen Eintritt und dem ersten EKG», rund anderthalb Stunden. Eine klare Kritik an der Arbeit des Arztes also. Aber nichts Strafbares. Auch hier wurde das Verfahren eingestellt. Gertsch ist mit diesem Resultat nicht einverstanden. Er kritisiert sowohl das Ergebnis der Untersuchung wie auch die Entscheidungsfindung. «Ich habe den Eindruck», sagt er, «dass die Staatsanwaltschaft den Fall nicht mit der nötigen Umsicht betreut hat und nicht alles unternahm, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen.» Unter anderem wurde er nie von den Behörden zu den Ereignissen befragt, obwohl er als einziger Zeuge vom Anfang bis am Ende dabei gewesen war. Noch am 1. September 2011 hatte der Staatsanwalt Gertsch geschrieben, «im Übrigen ist vorgesehen, Sie in der Angelegenheit als Auskunftsperson zu befragen.» Er, Kind, werde sich «in den nächsten Tagen» für einen Termin mit ihm in Verbindung setzen. Doch aus den nächsten Tagen wurde mehr als ein Monat und aus dem versprochenen Telefonat ein weiterer Brief. Am 4. Oktober schrieb Kind, er könne auf eine Einvernahme verzichten. Gertsch habe die Ereignisse ja schon sehr detailliert schriftlich festgehalten. Zu gewissen Unklarheiten hätte er dennoch zwingend befragt werden müssen, findet Gertsch. So schrieben die Gutachter, es sei aus den Unterlagen nicht ersichtlich, wie viele Fälle die Notfallstation in jener Nacht zu bewältigen hatte. «Auf dem Notfall war überhaupt nichts los. Der Staatsanwalt hätte mich nur fragen müssen, ich war ja dabei.» Zweitens sagen die Ärzte, dass ein EKG nicht früher möglich gewesen sei, weil Petersen sehr unruhig gewesen sei. Gertsch hat dies anders in Erinnerung. «Wenn es so gewesen wäre», sagt er, «hätte Gabriela in todkrankem Zustand anderthalb Stunden herumgeschrien, sodass keine Massnahme möglich war, doch just als die Blutprobe vorlag und den Infarkt anzeigte, war sie plötzlich ruhig und man konnte das EKG machen.»

**Rätsel um verschwundenes EKG**
Besonders widersprüchlich sind die Schlüsse des Staatsanwaltes in einer Kernfrage: Gertsch sagt, dass nicht erst auf dem Notfall, sondern noch in der Wohnung Petersens ein EKG angefertigt worden war. Die Sanitäter hätten den Infarkt mit ziemlicher Sicherheit entdecken müssen und die Patientin möglicherweise noch retten können. Von diesem EKG fehlt aber heute jede Spur. In der Einstellungsverfügung schreibt der Staatsanwalt, «dass eine EKG-Aufzeichnung nicht vorliegt und weder in der Krankengeschichte noch in den Protokollen des Rettungsdienstes Anhaltspunkte erkennbar sind, welche auf eine Anfertigung schliessen liessen». Dies ist jedoch nachweislich falsch. In einem Brief des Kantonsspitals Schaffhausen vom 26. April 2006 hatte sich der später ebenfalls beschuldigte leitende Arzt für das Rettungswesen so zitieren lassen: «Das durchgeführte Monitoring war komplett, auch wenn es nicht angekreuzt war: EKG-Ableitung mit 5-Polkabel, Blutdruckmessung und Messung der Sauerstoffsättigung.» Dies sei dem Beobachtungsteil des Protokolls zu entnehmen. Das Spital liefert also eine Bestätigung, dass ein EKG gemacht worden war. Doch was ist mit der Aufzeichnung passiert? Gertsch vermutet, dass jemand im Spital das EKG vernichtete, um zu vertuschen, dass ein Infarkt übersehen worden war. Dies ist ein schwerer Vorwurf, doch Ermittler Kind ging dem verschwundenen EKG nicht nach. Er stutzte nicht, dass eine Aufzeichnung zwar vorgenommen wurde, sie aber nirgends erwähnt oder abgelegt worden war. In der vierten Einstellungsverfügung, sie betrifft den Arzt, der im oben erwähnten Brief zitiert worden war, schreibt Kind, es sei davon auszugehen, dass bei der Übergabe der Patientin vom Rettungsdienst an die Notfallstation auch sämtliche schriftlichen Unterlagen weitergegeben worden seien. Der Staatsanwalt kommt zum Schluss, «dass kein Straftatbestand erfüllt ist und auch das Gericht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu keinem anderen Schluss kommen würde, weshalb das Verfahren eingestellt wird».

**Das Ende des Falls**
Gelöst werden wird das Rätsel um das verschwundene EKG wohl nie. Keine der Parteien hat gegen die Einstellungsverfügung Beschwerde eingelegt, der Fall wird also nicht nochmals aufgerollt. Offen bleiben muss damit auch, ob ein Gericht der Einschätzung Kinds folgen und tatsächlich «mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit» keinen der Ärzte verurteilen würde. Der Einzige, der an einer Fortsetzung Interesse gehabt hätte, ist Markus Gertsch. Doch er ist offiziell nicht Partei, sondern nur Anzeigeerstatter. Er konnte den Fall deshalb nicht weiterziehen. «Durch die Verjährung und die Einstellung des Falles scheint die Staatsanwaltschaft das Pro- blem gelöst zu haben. Die Beteiligten können weitermachen wie bisher. So einfach kann also Juristerei sein», sagt Gertsch. So oder so nicht mehr mit dem Fall beschäftigen muss sich Ermittler Gaudenz Kind. Er hat seine Stelle per Ende März 2012 gekündigt und arbeitet nicht mehr als Schaffhauser Staatsanwalt. Sein Abgang, sagt die Staatsanwaltschaft, habe keinen Zusammenhang mit dem Fall Gabriela Petersen gehabt. Kinds Fallführung gebe keinen Grund zu Beanstandungen. «Die Strafuntersuchungen», sagt der Erste Staatsanwalt Peter Sticher, «wurden formell korrekt durchgeführt.» Ganz aufgeben mag Gertsch noch nicht. Er will in den kommenden Wochen ein Wiedererwägungsgesuch einreichen. Die Chance auf Erfolg, glaubt er, ist klein.

*Namen geändert.


Stichwort

Der Fall Gabriela Petersen
Die Schaffhauserin Gabriela Petersen (†, 59; Name geändert) ist am 14. November 2004 an den Folgen eines zu lange unerkannten Infarkts gestorben. Einige Tage zuvor war sie mit Herzbeschwerden zum Hausarzt gegangen. Er schickte sie zum Chiropraktor. Als sich die Lage in der Nacht verschlimmerte, meldete sich der Freund Petersens beim Notfall. Dieser sandte keine Ambulanz, sondern bot den Notfallhausarzt auf. Er verordnete ihr übers Telefon Atemübungen. Als er dann doch vorbeikam, hielt er eine Einweisung nicht für notwendig. Der Freund alarmierte von sich aus eine Ambulanz, die Sanitäter vermuteten psychische Probleme. Im Spital verstrich weitere Zeit, bis realisiert wurde, was los war. Zu spät: Petersen kollabierte, wurde nach Zürich verlegt, wo sie während einer Operation starb.

#Notizen zu Namen

28. Juni 2012 | Grosses Projekt für engagierte Pfadi

Schaffhauser Nachrichten, Klettgau / Reiat
Jörg Riser

Wunderschön gelegen ist sie und auch aus funktionaler Sicht am optimalen Ort gebaut, aber einen erfreu-lichen Anblick bietet sie gewiss nicht (mehr). Die 1953 erbaute Pfadihütte Wippel im ehemaligen Zementiareal hat arg gelitten, ist weitgehend unbenutzbar geworden. Wenige Blicke ins Innere genügen: Da kann nicht einmal mehr von rustikaler Bescheidenheit gesprochen werden, sondern von Verfall. Benutzbar ist sie kaum mehr – weshalb die Wölfe, Pfadisli, Pfader und Raider von Thayngen derzeit an drei Orten in Thayngen und in Bibern untergebracht sind. Eine gute Tat ist gefragt. Und zwar eine grosse.
Eingeleitet ist sie. Ein Projektteam, bestehend aus Eltern von aktiven Pfadfindern und ehemaligen Pfadfindern, arbeitet seit Monaten an einem Projekt zur Sanierung und Erweiterung der Pfadihütte im Wippel. Dabei geht es allerdings nicht «nur» um die Sanierung des bestehenden Gebäudes, wie Projektleiter Peter Uehlinger deutlich machte. Projektiert sind auch Erweiterungen, im Wesentlichen eine Aufstockung und ein Anbau, damit sämtliche vier Abteilungen der Thaynger Pfadi einen Raum zur Verfügung haben. Nun sind die 1920 gegründeten Thaynger Pfader nicht gerade ein marginales Fähnlein der sieben Aufrechten, sondern eine engagierte Gruppe von aktuell rund 50 Kindern aus dem ganzen Reiat und einer stattlichen «Reserve» von 80 Altpfadern, aber das Erneuerungs- und Umbauprojekt sprengt natürlich gleichwohl den Rahmen des Üblichen. 400 000 Franken müssen dafür investiert beziehungsweise aufgebracht werden. Das traditionelle Hüttenfest der Thaynger Pfadi am vergangenen Samstag bot die Gelegenheit für den Startschuss zur Verwirklichung dieses – aus Sicht der Pfader – «Jahrhundertwerkes».

**Jede Hand wird gebraucht**
Zwar würdigte Jacqueline Ehrat, die Präsidentin des Elternrates, den Einsatz und das Engagement der Pfadileiter und konnte feststellen, dass die Kinder gerne und begeistert bei der Sache sind, aber gefragt sind diesmal vor allem die Älteren. «Altpfader und Eltern tragen die Hauptlast bei diesem Projekt», stellte Peter Uehlinger fest, und Adrian Ehrat, Ruedi Gusset und Aldo Künzli erläuterten bei der detaillierten Vorstellung von Projekt, Finanzierung und Aktivitäten, weshalb. Die baulichen Massnahmen sind umfangreich: Das Gebäude soll, wie erwähnt, um ein Stockwerk erhöht werden und einen eigentlichen Erschliessungsnabu erhalten. Dazu kommen die Erneuerung der Installationen, eine korrekte Wärmedämmung, neue WC-Anlagen, ein Lagerraum. Die Baubewilligung liegt vor, das Geld hingegen ist noch nicht beisammen. Pfadiabteilung und Altpfaderverband werden 80 000 Franken aufbringen, 25 000 Franken erhofft sich das Projektteam durch Sponsoring von Unternehmen (Gratisleistungen) und 75 000 Franken durch Beiträge von Gemeinde, Stiftungen und Fonds. Die Pfadfinder selbst werden auf Sammeltour gehen, und mit weiteren Sponsoringmassnahmen wurden weitere 50 000 Franken budgetiert. Ein beträchtlicher Teil, nämlich 70 000 Franken, sollen Altpfader und Eltern buchstäblich im Schweisse ihres Angesichts erbringen, nämlich mit Eigenleistungen auf der Baustelle. Bleiben rund 100 000 Franken, die durch eine Hypothek abgedeckt werden könnten. Indes ist klar, dass dieser letzte Betrag möglichst niedrig ausfallen soll.

**Nächstes Jahr soll sie stehen**
Kein Zweifel: In den kommenden Monaten wird für die Umsetzung des Projektes «Wippel 13» (im nächsten Jahr soll die neue Hütte stehen) jede Hand gebraucht. «Alle müssen sich dafür einsetzen, sonst geht es nicht», betonte am Samstag auch Adrian Ehrat. Der Start für den Umbau erfolgt nach den Sommerferien. Übrigens: Man muss nicht zwingend Pfadfinder sein, um gute Taten zu vollbringen. (J. R.)


Projektleiter Peter Uehlinger: Altpfader und Eltern sind gefordert.
Bild Jörg Riser

#Notizen zu Namen

20. Juni 2012 | Der Blutkreislauf der Wirtschaft

Schaffhauser Nachrichten, Region
Daniel Jung

Bis Januar 2010 war Edi Looser in der Lehrerbildung tätig und Rektor der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen. Dann wurde er pensioniert. Heute arbeitet er Teilzeit als Lastwagenchauffeur für drei verschiedene Firmen. Er hilft aus, wenn ein zusätzlicher Chauffeur benötigt wird. Der 65-Jährige ist seit anderthalb Jahren regelmässig mit grossen Fahrzeugen in der Schweiz und in Deutschland unterwegs.
«Ich hatte schon immer eine Affinität zu Autos und Motoren», sagt Looser, der das Lastwagenfahren erst nach seiner Pensionierung erlernt hat. Nach zehn Doppellektionen bestand er im Herbst 2010 die Fahrprüfung. Nun darf er alle Arten von Lastwagen fahren: LKW mit bis zu 40 Tonnen Gesamtgewicht und mit Anhänger, Lieferwagen oder Sattelschlepper.

**Teil des Arbeitsprozesses**
«Viele Leute sagten: ‹Du spinnst›, als sie hörten, dass ich Lastwagen fahren will», sagt er. Auch sein Arzt habe ihm wegen der körperlichen Anstrengungen davon abgeraten. Doch Looser fühlt sich körperlich noch fit, und er zeigt beim Heben und Schieben von schweren Lasten eine robuste Kraft. «Ein Buch kann ich ja später noch schreiben», sagt er. Im Moment geniesse er es, mit dem Lastwagen unterwegs und ein Teil des Arbeitsprozesses zu sein. «Viele Leute sind sich dessen nicht bewusst», sagt er, «aber das Transportgewerbe ist der Blutkreislauf unserer Wirtschaft.» Wir haben Looser am Montag auf einer Fahrt mit Stückgut durch die Ostschweiz begleitet. An 14 Stationen haben wir sehr unterschiedliche Güter ab- oder aufgeladen: Dämmstoffe, Gitterroste, Bauteile für einen Fabrikkran, Glaswaren, eine Zahnwelle oder Schleifsteine. Die meisten dieser Güter sind auf Paletten abgepackt, damit sie mit einem Palettroller von der Ladefläche des Lastwagens in die Industriegebäude der Empfänger transportiert werden können. Der Tag beginnt um 5.45 bei der Lagerhalle der Firma Hans Peter Brütsch AG in Herblingen. Edi Looser kontrolliert die Ladung und den Zustand des Lastwagens: den Reifendruck, die Rückspiegel, die Blinker und Bremslichter. Beladen wurde der LKW am Vorabend durch die Lagermitarbeiter der Firma Brütsch. Dabei ist es wichtig, dass das Gewicht gleichmässig auf die Achsen und Seiten verteilt, und die Ladung so verkeilt wird, dass sie sich während der Fahrt nicht verschiebt. Die Firma Brütsch hat insgesamt 16 Fahrzeuge im Einsatz und ist im Inland und international tätig. Regelmässig verkehren Lastwagen zu den Hochseehäfen in Hamburg und Antwerpen. Für jedes Fahrzeug muss täglich eine Route geplant werden. Dies übernehmen die Disponenten, die zur Optimierung auch Computerprogramme einsetzen. Oft werden die Routen aber während des Tages noch angepasst, wenn neue Aufträge dazukommen.

**Strenge Kontrolle**
Die Arbeits- und Ruhezeiten der Chauffeure werden staatlich streng kontrolliert. In unserem älteren Lastwagen der Marke DAF, der schon über 850 000 Kilometer hinter sich hat, wird dafür ein Fahrtenschreiber eingesetzt, der die Bewegungen während des Tages auf einer Papierscheibe aufzeichnet. Neuere Lastwagen verfügen über ein rein elektronisches System mit Chipkarten. Die Fahrer müssen darauf achten, die vorgeschriebenen Ruhezeiten einzuhalten. Ebenfalls erfasst wird die Geschwindigkeit. Fährt ein Chauffeur zu schnell, kann er nicht nur an Radarfallen bestraft werden, sondern auch aufgrund der Aufzeichnungen. Die Daten für die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) werden ebenfalls von einem kleinen Kasten selbständig aufgezeichnet, und die Firmenzentrale weiss über GPS jederzeit Bescheid, wo sich die Fahrzeuge befinden. «Ich bin ein sehr defensiver Fahrer», sagt Edi Looser. Genügend Abstand und eine angepasste Geschwindigkeit seien das A und O für eine sichere Fahrt. Speziell Velofahrer erfordern von den Chauffeuren stets viel Konzentration: Beim Überholen muss der Lastwagen relativ weit auf die Gegenfahrbahn ausweichen, um genügend Platz zu lassen. Und trotz mehrerer Seitenspiegel sind Velofahrer aus der hohen Kabine nicht in jedem Winkel sichtbar. Zur Orientierung setzt Looser eine Navigations-App auf seinem Smartphone ein. In dieser hat er die Route bereits am Vorabend erfasst. «Am Anfang habe ich kein Navi verwendet», sagt er. «Die Geräte sind heute aber sehr zuverlässig. Die Kunst ist es, zu merken, wann sie falsch liegen.» Lastwagenfahrer müssen bei ihrer Routenwahl aufmerksam sein. Zweimal während des Tages müssen wir umkehren, weil das speziell für Lastwagen eingerichtete Navigationsprogramm zu niedrige Unterführungen vorschlägt. Zudem fällt auf, an wie vielen Orten Baustellen den Verkehr erschweren. «Ich finde es positiv, wenn gebaut wird», sagt Looser. «Ich habe einen gewissen Fortschrittsglauben, und Bauarbeiten zeigen, dass die Menschen mit Energie an der Zukunft arbeiten.» Seine Verpflegung bringt Looser in einer Kühlbox mit. Er besucht keine Beizen. Er trinkt Wasser, Tee, Orangensaft und kalten Instantkaffee aus einer PET-Flasche. Während der Fahrt isst er Feigen, zum Zmittag schält er sich zum Brot eine Cervelat. Die Mittagspause verbringen wir unter dem Vordach eines Thurgauer Industriebetriebs. Auf der Stückguttour zeigt sich, wie gross die Industrie- und Gewerbeflächen auch in kleinen Thurgauer Landgemeinden sind.

**Biokosmetika für Südafrika**
Den letzten Auftrag erhält Looser am Nachmittag per Telefon. Fünf Paletten soll er in einem Weiler bei Weinfelden abholen. Der Firmensitz des Auftraggebers liegt in einer Scheune. Bei der sauber in Kartonschachteln verpackten Ware handelt es sich um Biodrogerieartikel für den Export nach Südafrika und Saudi-Arabien. «Ich bin ein Zwischenhändler», erklärt der Auftraggeber, der seine Paletten persönlich mit dem Gabelstapler auf die Ladeklappe des Lastwagens hievt. Er habe weder geerbt noch eine Bank hinter sich, doch er habe sich mit den Pflegeprodukten eine Existenz aufgebaut. «Vielleicht ist es Marihuana», scherzt Looser beim Wegfahren. Danach kehren wir nach Herblingen zurück. Nach 251 Kilometern in gut 10 Stunden ist die Stückguttour beendet. Die abgeholten Güter werden in die Lagerhalle geräumt. Noch am selben Abend werden sie auf andere Lastwagen verteilt, die sie am nächsten Tag weitertransportieren.



Der ehemalige Rektor der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen hat einen bewegten «Ruhestand»: Edi Looser ist als Teilzeit-Lastwagenchauffeur unterwegs, hier im Thurgau.



Die Ladefläche ist bald leer: Edi Looser kontrolliert beim Abladen, ob die Informationen auf dem Lieferschein mit der Sendung übereinstimmen.



Rosen züchten, durch die Welt reisen oder segeln? Edi Looser hat sich in der ersten Phase seines Ruhestands für das Lastwagenfahren entschieden.

Bilder Daniel Jung

#Notizen zu Namen

13. Juni 2012 | Quer durch Tisch und Stadt

Schaffhauser Nachrichten
Robin Blanck

«Wenn sich jemand aus der Familie in einem Komitee einsetzt, dann halten sich die anderen mit Zuschriften zurück, auch wenn sie anderer Meinung sind», erläutert FDP-Grossstadträtin Katrin Hauser-Lauber am Küchentisch die Regel. Ihr gegenüber sitzt Thomas Hauser, ebenfalls Grossstadtrat, ebenfalls für die FDP. Aber: Er ist Co-Präsident im Komitee «Rhybadi für alli», das sich für die Aufwertung einsetzt. Und weil bei dieser heftig umkämpften Vorlage nichts ist wie sonst, wurde die hausersche Hausregel in Sachen öffentliche Stellungnahme diesmal gebrochen: Katrin Hauser-Lauber schrieb einen Leserbrief, in welchem sie die Ablehnung der Vorlage empfahl.
Besonders erfreut war Politurgestein Thomas Hauser darob nicht gerade und verweigerte auch das sonst übliche Gegenlesen, «den Schrott musst du gar nicht bringen», sagte er, als seine Frau ihm den Brief hinhielt. Ein offenes Ohr fand Katrin Hauser-Lauber dafür bei ihrem Sohn Res Hauser, ebenfalls Grossstadtrat, aber für den stets sparenden Jungfreisinn und damit gegen die Vorlage. «Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich keinen Leserbrief schreibe, wenn Vater so dafür ist», sagt Res, der noch am Studieren ist und Prüfungen ablegen muss. Was bei der politisch einflussreichsten Familie der städtischen Politik (sie vertreten zusammen einen Zwölftel des Grossen Stadtrates) am Küchentisch zum Ausdruck kommt, ist keine Einzelerscheinung, sondern zieht sich quer durch die Stadt, gesellschaftlich wie politisch: Die Rhybadi-Vorlage polarisiert wie kein anderer Urnengang der letzten Jahre. Im Grossen Stadtrat wurde die Vorlage mit 19 zu 15 Stimmen beschlossen. SP-Kantonsrat Matthias Freivogel, der das Referendum gegen den Beschluss ergriffen hatte, konnte 2700 Unterschriften präsentieren, in seiner eigenen Partei fand er aber keine Mehrheit für die Ablehnung: Die SP sprach sich klar für die Vorlage aus. Aber auch in anderen Parteien lässt die finanziell nicht besonders ausschweifende Vorlage es im Gebälk knirschen: ÖBS-Präsidentin Iren Eichenberger tritt entschieden gegen die Aufwertung und damit gegen ihren Parteikollegen Thomas Feurer, den Stadtpräsidenten, an. Und Max Baumann, ÖBS-Mitglied der ersten Stunde, spricht in seiner Zuschrift von «Klugscheissern». Sogar der Rhybadi-Bademeister tritt gegen die Stadt an. Das Grundmuster sieht so aus: Befürworter werfen den Gegnern vor, Verhinderer zu sein und die Rhybadi als Privatrefugium nur für sich beanspruchen zu wollen. Die Gegner ihrerseits warnen vor dem Verlust der idyllischen Atmosphäre und sehen in den Befürwortern Feinde, die die Zürcher Urbanität nachäffen wollen. Am Küchentisch der Familie Hauser an der Buchthalerstrasse wird heftig diskutiert: So ein Beizli wär doch was. Nein, das braucht es nicht. Doch! Nein! Und dann dieser Flohmarkt! Die Argumente sind bekannt. Tochter Michaela, die auch am Tisch sitzt und für den Kantonsrat kandidiert, hat sich noch nicht entschieden. «Ich verstehe gewisse Punkte von Thomas», sagt Katrin Hauser-Lauber, «und er versteht vermutlich auch meine Sicht …» – «Nein, nein!», sagt Thomas Hauser und schüttelt den Kopf, es wird gelacht am Tisch. Bleibt zu hoffen, dass auch Gegner und Befürworter nach dem kommenden Sonntag den entstandenen Graben so einfach wieder schliessen können.



Bei Hausers am Küchentisch (v. l.): Vater Thomas (Befürworter), Tochter Michaela (neutral), Sohn Res (Gegner) und Mutter Katrin (Gegnerin). Nicht auf dem Bild ist Sohn Fabian, über dessen Meinung die Angaben der Eltern divergieren.
Bild Robin Blanck

#Notizen zu Namen

12. Juni 2012 | Ein angesehener Chirurg und Lehrer

Steiner Anzeiger
Christian Birchmeier

Am 19. Februar 1847 erblickte er in Stein am Rhein das Licht der Welt, dort, wo sein Vater, der aus Schweinfurt eingewandert war, eine Gerberei seines Schwiegervaters übernahm und betrieb. Seine Mutter Anna Elisabeth Gräflein stammte aus Steckborn. Ulrich Krönlein absolvierte die Schulen in Stein am Rhein und besuchte anschliessend – aber nur für ein Jahr – die Kantonsschule in Frauenfeld. Die strenge Zucht in dieser Schule scheint ihm allerdings nicht zugesagt zu haben. An Ostern 1862 wechselte er ans Gymnasium in Schaffhausen, wo er, in allen Fächern hochbegabt, die Schule problemlos als Primus bis zur Matura durchlief.

**Krönlein und die Scaphusia**
Er genoss die an dieser Schule herrschenden grösseren Freiheiten und den offenen, humanen Geist. Zusammen mit 8 weiteren Schulkollegen trat er als Fuxe der Mittelschulverbindung Scaphusia bei, die er aufgrund seiner damals schon vorhandenen, starken Persönlichkeit stark prägte. Am 5. November 1864 wurde R.U. Krönlein v/o Petz von seinen Freunden zu deren Präsidenten gewählt. Unter seiner Leitung nahm die 1858 gegründete Verbindung Scaphusia einen grossen Aufschwung. Vorträge und Diskussionen zu zeitgenössischen Themen aus Forschung, Wirtschaft, Kultur (hier vor allem Literatur) und Politik beflügelten den jungen Gymnasiasten und brachten seine deutlich hervorragende, frühentwickelte Persönlichkeit und natürliche Autorität zum Blühen.
Werte, die dem zukünftigen berühmten Chirurgen und Rektor der Universität Zürich zu gute kamen. Das Archiv der Verbindung Scaphusia hütet einige wertvolle Dokumente aus seiner Zeit, so wohl auch die älteste Aufnahme von Krönlein und seiner Generation selber.
1866 begann er sein medizinisches Studium in Zürich. Nach dem Staatsexamen schrieb er seine Dissertation zum Thema «Die offene Wundbehandlung» (1872). Sein weiterer akademischer Weg führte ihn 1874 nach Berlin, wo er eine Stelle als Assistenzarzt antreten konnte, ehe er 1878/79 als ao. Professor die chirurgische Universitätsklinik Giessen führte. 1881 folgte er dem Ruf nach Zürich auf den Lehrstuhl seines früheren Lehrers Rose. Bereits 1886 wurde er für 2 Jahre zum Rektor der Universität Zürich gewählt, 1888-90 war er Dekan der medizinischen Fakultät. Eine verlockende Berufung als Nachfolger von Theodor Billroth an den Lehrstuhl nach Wien lehnte er ab, worauf ihm die Zürcher Studentenschaft als öffentlichen Dank einen glänzenden Fackelzug mit anschliessendem Kommers brachte. 1906 konnte er das 25 jährige Jubiläum seiner grossen und sehr erfolgreichen klinischen Tätigkeit an der Universität Zürich feiern.

**Ein Pionier**
Krönlein wurde ein begnadeter und weltweit angesehener Chirurg und Lehrer. Er gilt als Pionier von Eingriffen an der Lunge, noch vor der Erfindung der Unterdruckkammer durch Ferdinand Sauerbruch. Die Kopfchirurgie und Bauchchirurgie wurden zu seinen Spezialgebieten. Als eine wegweisende Leistung wird die erstmalig von ihm durchgeführte operative Entfernung eines entzündeten Wurmfortsatzes (Bilddarms) angesehen. Prof. Krönlein blieb bis zu seinem Tode im Jahre 1910 der Chirurgie an der Uni Zürich treu.



Die erste Portraitaufnahme der Studentenverbindung Scaphusia, Generation 1864 mit Rudolf Ulrich Krönlein v/o Petz (3. von rechts, stehend).


Portrait von Prof. Dr. R.U. Krönlein um 1900.


Die Erinnerungstafel am Geburtshaus in Stein am Rhein.


Krönlein umgeben von seine engsten Mitarbeitern der Uni Zürich um 1900.

Bilder zvg

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#Notizen zu Namen

12. Juni 2012 | 40 Jahre Heimatvereinigung Buch-Hemishofen-Ramsen: Säge Buch und weiteres Kulturgut erhalten

Schaffhauser Bock, Unsere Gemeinden
Daniel Thüler

Wenn man die Biberbrücke am Dorfein­gang von Buch überquert, sieht man kurz darauf auf der linken Seite einen schmu­cken historischen Holzschopf. Es handelt sich um die Säge Buch, die 1786 gebaut wurde und war bis im 1899 in Betrieb stand. Danach verlotterte sie zunehmend und drohte zusammenzubrechen.

**Vom Zerfall gerettet**
1973 wurde die Säge Buch schliesslich gerettet. Der Eigentümer, Ernst Brütsch-Geier, verkaufte sie an die Heimatverei­nigung Buch-Hemishofen-Ramsen, die ein Jahr zuvor gegründet wurde und sie restaurieren wollte. Als 1975 das Europäische Jahr für Heimatschutz und Denkmalpflege stattfand, wurde die Säge Buch SH zu einem der Pilotobjekte des Kantons Schaffhausen erkoren. Beiträge von Bund, Kanton, Gemeinden, Vereini­gungen und Privaten ermöglichten eine umfassende Renovation des Gebäudes, den Nachbau des ehemaligen Wasserra­des, die Installation eines alten Getriebes und einer typischen Einfachgangsäge. Von 1977 bis 1979 wurde zudem im Un­tergeschoss eine Hanfreibe aufgebaut. Als Buch 1980 das 900-Jahre-Jubiläum feierte, konnte sogar Geld aufgetrieben werden, um einen geschlossenen Was­serkreislauf zu erstellen, der den Antrieb des Schaufelrades mit Wasser ermög­lichte.
Die Säge Buch wird jeweils am SlowUp öffentlich vorgeführt und auch private Führungen, allenfalls kombiniert mit ei­nem Apéro sind möglich.

**Kulturgüter für Zukunft bewahren**
Die Heimatvereinigung Buch-Hemisho­fen- Ramsen wurde 1972, also vor genau 40 Jahren, von Dr. Herbert Brütsch ge­gründet. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, die Liebe der Bevölkerung zur engeren Heimat zu wecken und das Verständnis der Vergangenheit und Gegenwart in die Zukunft zu retten. Jährlich wird ein Vor­trag sowie ein interessanter Ausflug für die fast 200 Mitglieder organisiert. Auch werden immer wieder Ausstellungen rea­lisiert, um der Schuljugend Einblick in die frühere Wohn- und Arbeitswelt zu geben.

**Flohmarkt Ende Juni**
Die Heimatvereinigung pflegt auch ei­ne umfangreiche Sammlung von selten gewordenen Kulturgütern. «Viele die­ser Gegenstände sind im Hinterhaus des Museums Lindwurm in Stein am Rhein ausgestellt», erklärt Arthur Meister, seit 24 Jahren Präsident der Heimatvereini­gung. «Ursprünglich wollten wir ein eige­nes Dorfmuseum im Anker-Schulhaus in Ramsen betreiben, sahen aber davon ab, da es fraglich ist, ob genügend Besucher kommen. Die Ausstellungsgegenstände würden nur verstauben.» Viel Sammelgut besitzt die Heimatverei­nigung mehrfach. «Wir führen deshalb am Samstag, 23. Juni 2012, in Ramsen einen grossen Flohmarkt durch, wo die nicht mehr gewollten Sammelstücke ver­kauft werden», sagt Meister.

**Vermehrt auf Film setzen**
Die Heimatvereinigung will künftig ver­mehrt auf filmische Dokumente setzen. «Dokumentarfilme sind eine tolle Mög­lichkeit, heutiges Wissen in die Zukunft zu überführen», sagt Arthur Meister. «Man muss heute filmen, was morgen Vergangenheit ist.» Der Aktuar Hansueli Holzer hat bereits einen Film über 40 Jah­re Heimatvereinigung zusammengestellt. Uraufgeführt wurde dieser an der Jubilä­ums- GV im März.



Die historische Säge von aussen.


Die Säge von 1786, die von der Heimatvereinigung Buch-Hemishofen-Ramsen gerettet wur­de, ist die Attraktion in Buch.

Bilder: Daniel Thüler

#Notizen zu Namen

5. Mai 2012 | Bisheriger SP-Stadtschulrat nicht nominiert

Schaffhauser Nachrichten, Neuhausen / Schaffhausen
Daniel Jung

Überraschend hat sich die SP der Stadt Schaffhausen am Donnerstag entschieden, nur noch mit zwei Kandidatinnen für den Stadtschulrat anzutreten. Bisher stellten die Sozialdemokraten drei Mitglieder des achtköpfigen Gremiums: die Präsidentin Katrin Huber Ott, Vreni Osterwalder und Andreas Wüthrich. Huber Ott war bereits im Februar nominiert worden, Vreni Osterwalder wurde am Donnerstag mit grosser Mehrheit für eine weitere Amtszeit vorgeschlagen. Andreas Wüthrich jedoch wurde eine Nomination verwehrt.
Darüber ist Wüthrich enttäuscht. Er erklärt, dass seine Nichtberücksichtigung wohl mit einer Forderung der Schulratspräsidentin Huber Ott zusammenhänge: Sie soll ihre Kandidatur davon abhängig gemacht haben, dass Wüthrich nicht mehr nominiert wird. Mit dieser Forderung habe sie den Parteivorstand überzeugt. Die Parteiversammlung sei am Donnerstag dem Vorstand dann gefolgt. Wüthrich erklärt gegenüber der SN, es habe keine offenen Konflikte zwischen ihm und der Präsidentin Huber Ott gegeben. «Es kam aus heiterem Himmel», sagt er. «Sie hat mich nie darauf angesprochen und nur einmal eine Reklamation weitergeleitet.» Wüthrich habe sich persönlich gut mit Huber Ott verstanden. Er spricht von einem «kollegialen Verhältnis, wie es eigentlich unter Genossen üblich sein sollte». Er versteht die radikale Entscheidung daher nicht. Andres Bächtold, Präsident der SP Stadt Schaffhausen, begründet die Entscheidung anders. Einerseits sei die SP im Stadtschulrat übervertreten, während ÖBS und SVP gar nicht eingebunden seien, was zu einer instabilen Situation führe. Anfang Jahr hatte sich Bächtold darum bemüht, das Gremium breiter abzustützen. Er war mit seinem Vorschlag für eine einvernehmliche, stille Wahl aber gescheitert. Trotzdem will die Partei nun einen ihrer Sitze zur Verfügung stellen.

**Spannungen in der Behörde**
Daneben gibt es auch Vorbehalte gegenüber Andreas Wüthrich. «Er hat Defizite im Kommunikationsbereich», sagt Bächtold. Man müsse als Stadtschulrat gut zwischen Lehrpersonen, Eltern und Schülern vermitteln können. «In diesem Bereich musste Wüthrich unterstützt werden, was zu einer zusätzlichen Belastung für die ohnehin überlasteten anderen Mitglieder des Stadtschulrats geführt hat.» Dies habe auch in anderen Parteien zu Unruhe geführt, es sei im Parlament und in der Geschäftsprüfungskommission zum Thema geworden. «Darum haben wir gehandelt, bevor es eine Schlammschlacht gibt», sagt Bächtold. «Wir haben ihm nahegelegt, seine Kandidatur zurückzuziehen. Das wollte er aber nicht.» Die Partei habe einen demokratischen Entscheid gefällt, der natürlich für den Betroffenen schmerzhaft sei. Wüthrich kann die Entscheidung aber auch strategisch nicht verstehen. «Wir haben damals so um unsere Sitze gekämpft», sagt er. Man habe viel Engagement und ein erhebliches Budget in den Wahlkampf investiert. «Darum finde ich es absurd, dass man gerade einer SVP einen Sitz schenken will», sagt Wüthrich, «das ist für mich nicht nachvollziehbar.» Bächtold entgegnet: «Wir halten den Stadtschulrat weiterhin für eine äusserst wichtige Behörde. So wichtig, dass wir sie mit Leuten besetzen möchten, die alle Bereiche optimal abdecken können.» Die SP erwartet nun von den anderen Parteien, dass sie fähige Kandidaten vorschlagen. Trotz seiner Enttäuschung möchte Wüthrich in der SP verbleiben. «Ich stehe nach wie vor hinter den Ideen der Partei», sagte er. Konflikte kämen vor, wo Menschen miteinander arbeiteten.

#Notizen zu Namen

25. April 2012 | André Lorenzetti

Schaffhauser Nachrichten, Stein / Diessenhofen

ist zum Oberst der Schweizer Armee befördert worden. Lorenzetti wuchs in Stein am Rhein auf. In der Armee war er Spielführer, dann Adjutant im Inf Bat des Thurgauer Infanterieregiments 31und wechselte nach dessen Auflösung ins Zentrum für Management-, Informations- und Kommunikationsausbildung der Armee MIKA und führt dort einen Fachstab mit 400 Spezialisten. Er lebt mit seiner Familie in Oberdiessbach und arbeitet als Gymnasiallehrer. Wir gratulieren herzlich.


Zuschrift in «Litteris et Amicitiae» 2-2012 von Franz Lorenzetti v/o Blasius

Domingo, Aktivpräsident 1984/85, durchlief in der Armee eine aussergewöhnliche Karriere. Er war erst Spielführer, dann Adjutant im Inf Bat des Thurgauer Infanterieregiments 31. Nach dessen Auflösung wechselte er ins Zentrum für Management-, Informations- und Kommunikationsausbildung der Armee MIKA und führt zurzeit dort einen Fachstab mit rund 400 Spezialisten.
Nun ist Domingo zum Obersten der Schweizer Armee befördert worden.
Er lebt mit Susanne (dem ehemaligen Besen) und zwei Kindern in Oberdiessbach (BE) und arbeitet zivil als Gymnasiallehrer und als Teilprojektleiter in der Erziehungsdirektion.



#Notizen zu Namen

21. April 2012 | Hochzeit

Schaffhauser Landzeitung, Die Zeitung für den Klettgau, Nr. 45

Endlich läuteten in Schleitheim wieder einmal die Hochzeitsglocken, denn am vergangenen Samstag haben Eliane und Daniel Regli in der Reformierten Kirche geheiratet. Die Dorfibevölkerung wartete gespannt auf das Hochzeitspaar, welches wunderschön gekleidet aus der Kirche trat und durch die spalierstehenden Kameraden der Armee und der Scaphusia-Studentenverbindung schritt. In der Randenhalle stand die Männerriege hinter den reichhaltigen Apéro-Buffets im Einsatz und bewirtete die Gäste, welche sehr zahlreich erschienen war und sich gutgelaunt unterhielt. Besonders erfreut waren die Eltern und Grosseltern von Daniel Regli und genossen es sichtlich. Gegen Abend begab sich die Hochzeitsgesellschaft nach Albführen zum Nachtessen.



Eliane und Daniel Regli beim Verlassen der reformierten Kirche von Schleitheim.
(Bild: zvg)

#Notizen zu Namen

7. April 2012 | «An der Eigenständigkeit festhalten»

Schaffhauser Nachrichten, Regionale Wirtschaft
Interview Philipp Lenherr

*Als Sie 2007 Verwaltungsratspräsident der Ersparniskasse wurden, begann die Wirtschafts- und Finanzkrise, es folgten turbulente Jahre, nicht nur, aber auch für die Banken. Wie beurteilen Sie die Situation der Ersparniskasse Schaffhausen heute?*
Es waren tatsächlich anspruchsvolle, aber sehr spannende Jahre, gerade in der Zeit, in der ich die Bank führen durfte. Dank ihrem traditionell verantwortungsvollen Umgang mit Risiken, dank Augenmass und Bodenhaftung ist die Ersparniskasse in einem hervorragenden Zustand. Das ist das Resultat unserer langfristig ausgerichteten Geschäftspolitik und lässt sich auch am ausgezeichneten Jahresergebnis 2011 ablesen. Wir haben gute Leute auf allen Stufen, die bereit sind, Leistung zu erbringen und Herausforderungen anzunehmen. Wir legen Wert darauf, unsere jungen Mitarbeitenden nicht nur zu fordern, sondern auch zu fördern und frühzeitig in die Verantwortung einzubinden.

*Wie haben sich die Turbulenzen in der Wirtschaft in den letzten Jahren ausgewirkt?*
Auch im schwierigen Umfeld der letzten Jahre ist die Bank kräftig gewachsen. Sie hat sich nicht nur in den vergangenen Jahren, sondern seit ich 1982 in den Verwaltungsrat gewählt wurde, kontinuierlich entwickelt. Aus einer lokalen Hypothekarbank ist eine regionale Universalbank geworden. Die wichtigsten Kennzahlen wie Bilanzsumme, Kundengelder, Ausleihungen und Gewinn haben sich seither vervielfacht. Und wie ich bei einem Blick in den Geschäftsbericht von 1982 festgestellt habe, wurden damals praktisch dieselben Themen wie heute heiss diskutiert, nämlich die gewaltige Staatsverschuldung, die schwierige wirtschaftliche Lage und das Bankgeheimnis!

*Der Finanzplatz Schweiz ist im Umbruch. Das Vermögensverwaltungsgeschäft mit ausländischen Kunden, die zu Hause nicht immer alles ehrlich versteuern, ist seit Jahren unter Beschuss, und das Image der Banken, insbesondere der Grossbanken, hat in der Bevölkerung gelitten. Was bedeutet das für die Ersparniskasse?*
Wir konnten ein Stück weit sogar etwas profitieren von diesen Veränderungen. Im Jahr 2008, das bereits von der Krise geprägt war, verzeichneten wir beispielsweise einen markanten Kundenzuwachs und einen starken Zufluss von Kundengeldern. Erfreulicherweise ist dieser Zustrom auch in den folgenden Jahren nicht abgebrochen. Die Finanzkrise ist aber auch eine Vertrauenskrise, die noch nicht ausgestanden ist. Auch die politischen Kontroversen um das Bankgeheimnis sind Folge eines Vertrauensschwundes. Dieser führt zu einer immer engmaschigeren Regulierung der Finanzinstitute. Die regulatorischen Daumenschrauben wurden in den letzten Jahren angezogen. Das betrifft natürlich auch kleinere Banken wie die Ersparniskasse. Führung, Überwachung und Verhaltensregeln haben enorm an Bedeutung gewonnen. Corporate Governance und Compliance sind zu prominenten Disziplinen geworden.

*Kann eine kleine, unabhängige Bank wie die Ersparniskasse die steigenden Anforderungen in diesen Bereichen überhaupt bewältigen?*
Ja, und wir wollen auch an der Eigenständigkeit festhalten. Ganz allein sind wir ja trotzdem nicht. Die Ersparniskasse gehört zur RBA-Holding, welche Dienstleistungen für die schweizerischen Regionalbanken erbringt. Vor 30 Jahren haben wir noch alles selber gemacht. Im Verlaufe der Zeit wurden verschiedene Bereiche an eine RBA-Gesellschaft ausgelagert, zum Beispiel das Rechnungswesen und der Zahlungsverkehr. Dadurch haben wir Kapazität an der Front gewonnen, namentlich für die immer anspruchsvollere Kundenbetreuung. Bezüglich Compliance, also der Einhaltung aller anwendbaren Normen, haben wir ebenfalls eine professionelle externe Begleitung.

*Welches sind die wichtigsten aktuellen Herausforderungen, die auf Ihren Nachfolger Hannes Germann zukommen?*
Das heutige Bankgeschäft bringt etliche Herausforderungen mit sich, und es kommen laufend neue dazu. Eine aktuelle Herausforderung liegt im Bereich der Eigenmittel. Wir sind in den letzten Jahren ja kräftig gewachsen und müssen dafür sorgen, dass die Eigenmittel mit diesem Wachstum Schritt halten. Bereits heute erfüllen wir die strengen Anforderungen der Eigenmittelverordnung bei Weitem. Darauf wird man aber auch in Zukunft ein besonderes Augenmerk richten müssen. Wir haben daher frühzeitig eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit der längerfristigen Kapitalplanung befasst.

*Sie sind – noch bis Ende Jahr – Ver-waltungsratspräsident der Brauerei Falken. Eine Bank und eine Brauerei haben auf den ersten Blick ja nicht viel miteinander zu tun – gibt es trotzdem Gemeinsamkeiten?*
Die grösste Gemeinsamkeit ist wohl, dass es zwei traditionelle Firmen mit einer langen und erfolgreichen Geschichte sind. Beide leisten mit vielfältigem Engagement einen massgeblichen Beitrag zur Entwicklung und Attraktivierung der Region, in der sie stark verankert sind. Bei der Ersparniskasse hat der Bereich Veranstaltungen und Sponsoring in den letzten zehn Jahren an Bedeutung gewonnen. Auch bei der Brauerei Falken ist das so. Und beide Unternehmen haben ihre Marktpräsenz ausgebaut, die Ersparniskasse im Zürcher Weinland mit eigener Geschäftsstelle, die Brauerei Falken im Raum Zürich. Die eigentliche Geschäftstätigkeit unterscheidet sich natürlich stark, das Bankgeschäft ist ein ganz anderes als dasjenige eines industriellen Betriebes. Es freut mich natürlich und macht mich auch etwas stolz, dass beide Unternehmen heute in einem jeweils schwierigen Umfeld nach wie vor eigenständig, solid und gut aufgestellt sind.

*Sie werden Ende Jahr 70 Jahre alt. Bis anhin waren Sie in den vergangenen Jahren beruflich immer noch stark engagiert. Werden Sie zukünftig etwas kürzertreten?*
Die Tätigkeit als Rechtsanwalt habe ich bereits in den vergangenen Jahren stark reduziert. Als selbständiger Anwalt hat man den Vorteil, dass man sein Pensum schrittweise abbauen kann. Die Verwaltungsratsmandate waren übrigens immer eine ideale Ergänzung zur Anwaltstätigkeit und haben mir beruflich und menschlich viel gegeben. Das Präsidium der vor allem kulturell tätigen Stiftung Werner Amsler und einige weniger aufwendige Verwaltungsratsmandate werde ich vorläufig noch behalten.

*Unter dem Strich werden Sie sicher etwas mehr Freizeit haben. Wie werden Sie diese verbringen?*
Ich muss zugeben, dass die Familie neben der Arbeit bisweilen etwas zu kurz gekommen ist. Ich freue mich darauf, ihr künftig mehr Zeit zu widmen. Grosse Freude habe ich beispielsweise an meinen drei Enkelkindern. Meine Frau und ich werden wohl auch etwas mehr Zeit in unserer Ferienwohnung in den Bergen verbringen. Dann habe ich ja auch zwei Hobbys: die Modelleisenbahn und meinen Oldtimer. Überdies habe ich mir vorgenommen, mich etwas häufiger sportlich zu betätigen.



Blieb der Ersparniskasse während 30 Jahren als Verwaltungsrat treu: Jürg Spahn.
Bild Selwyn Hoffmann

#Notizen zu Namen

21. Februar 2012 | Robert Amsler – Weltbürger und Schaffhauser

Schaffhauser Nachrichten
Marcel Wenger, alt Stadtpräsident

Als Sohn des Diplomaten Reinhard Amsler und dessen Frau Ruth Bélart, welche ursprünglich aus einer im südfranzösischen Nîmes beheimateten Familie stammte, kam er 1925 in Buenos Aires zur Welt. Die Stationen seiner frühen Kindheit spiegelten den beruflichen Werdegang des Vaters: In Argentinien war er als Geschäftsträger bei der schweizerischen Gesandtschaft tätig, übernahm er danach die Südamerika-Vertretung der Schweizer Weltmarke Bally. Damit näherte er sich den unternehmerischen Wurzeln seiner Familie in Schaffhausen wieder an.

Es ging von Buenos Aires zunächst nach Hamburg, wo die junge Familie 1929 von der «Great Depression» so stark getroffen wurde, dass sie sich entschied, nach Schaffhausen überzusiedeln: Reinhard Amsler übernahm in der Familienfirma – der Alfred J. Amsler & Co. Werkzeugprüfmaschinen – eine leitende Funktion. Robert Amsler sprach damals Hochdeutsch und war schweizerisch-argentinischer Doppelbürger. Er hörte im internationalen Ambiente, wie seine Eltern französisch, englisch, spanisch oder italienisch sprachen. Diese familiäre Begabung für Fremdsprachen spiegelte sich auch in der Berufswahl seiner Schwester Martina wider, die später nach England auswanderte und als Dolmetscherin mitunter auch für die Queen tätig war. Für das Schaffhauserdeutsch begeisterte Robert Amsler sich ebenso, und die Vaterstadt, wohin ihn die Weltwirtschaftskrise verschlagen hatte, bekam er als sein eigentliches Zuhause gern. Ganz so einfach wird es ihm das neue Umfeld wohl nicht gemacht haben. Die Mutter war als Tochter von Hans Bélart, dem Chef der Anatolischen Eisenbahn, in Konstantinopel – dem heutigen Istanbul – aufgewachsen; der Vater ein «Weitgereister», die Familie mehrsprachig: Paradiesvögel im «kleinen Paradies»? Natürlich nicht. Robert Amsler legte eine schulische Musterkarriere hin und gewann Freunde, die ihn 1943 an der «Kanti» zum Präsidenten der Scaphusia erkoren. Ob er dafür häufig «in die Kanne» musste, gar den «Bischof» oder den «grossen Ozean» hinunterzuschlucken hatte? Das erschlösse sich, wenn schon, sicher nicht dem Schreibenden, der ein rundes Vierteljahrhundert später ausgerechnet Präsident der abstinenten «Munötler» war. Aber die Kameradschaft und das Latein, welches auch Robert Amsler lernte, brachten es wohl mit sich, dass er nie am Ende des Letzteren anlangte: Er entwickelte sich zu einem mehrdimensional denkenden und genau abwägenden Menschen, der lauten Tönen kritisch, wenn nicht ablehnend gegenüberstand. Der Zeitgeist und die Ereignisse der Vorkriegs- und Kriegsjahre legten eine solche Entwicklung gewiss nicht nahe, wohl aber die kulturell und international gut vernetzte Familie.

**Freie Wirtschaft als Berufung**
Um auch an unternehmerische Traditionen anknüpfen zu können, richtete Robert Amsler sein Jus-Studium auf wirtschaftsrechtliche Themen aus. Doch statt wie andere von Schaffhausen nach Zürich und wieder zurück zu pendeln, wählte er auf Wunsch seiner Eltern für das Grundstudium und die französische Sprache die Uni Genf. Nach einem Abstecher an die Université Libre in Brüssel – sie war eine der ersten Möglichkeiten nach dem Krieg für Auslandssemester in Europa – schloss er sein Studium mit einer Doktorarbeit in Bern ab. «Die Sicherheitshinterlegung im schweizerischen Recht» behandelte einen wichtigen privatrechtlichen Aspekt des wachsenden Kreditbedarfes der Nachkriegswirtschaft. Kein Geringerer als Professor Theo Guhl, ein Doyen des Schweizerischen Privatrechts, war sein Doktorvater. Weil es weder bei Banken noch anderen Hinterlegungsstellen Formularverträge gab, finden sich am Schluss der Arbeit Vertragsbeispiele zur Verbesserung der Rechtssicherheit: Gute Rechtswissenschaft lieferte für Robert Amsler nicht primär das Arsenal für Prozesse, sondern vielmehr zu deren Vermeidung. Eine Haltung, die ihn auch nach dem Erwerb des Schaffhauser Anwaltspatentes 1952 nicht in eine eigene Kanzlei führte, sondern als kaufmännischen Leiter zur Alfred J. Amsler & Co. Deren Werkstoffprüfmaschinen waren Spitzenprodukte, und die Firma garantierte innert 48 Stunden weltweit Service- und Montagedienstleistungen: Internationalität lange vor der Globalisierung. Die Erschliessung des südamerikanischen Marktes mit Peru, Brasilien, Bolivien und Chile führte den Jungunternehmer zu den noch bestehenden Kontakten seines Vaters Reinhard und zu aufstrebenden Firmen und Investoren in diesen Ländern. Damals lernte Robert Amsler seine spätere Frau Lucy kennen, die Tochter eines hohen peruanischen Marineoffiziers. Die Heirat im Februar 1957, mitten im peruanischen Sommer, und der Wechsel nach Schaffhausen sorgten fortan dafür, dass Robert und Lucy Amsler ihre Ehejubiläen jeweils im tiefsten Schaffhauser Winter feierten, wenn sie nicht ins Andenland reisten. Zum Glück für beide kam dies nach seinem Übertritt in den (Un-)Ruhestand recht häufig vor, und beide freuten sich jeweils besonders auf Familie und Freunde in Peru. Der Strukturwandel in der Schweizer Metall- und Maschinenindustrie begann für die Alfred J. Amsler & Co. bereits gegen Ende der 1960er-Jahre. Grossunternehmen diversifizierten sich zunehmend zu stark vermischten Konzernen. +GF+ übernahm die Firma zu einem Zeitpunkt, wo der Schaffhauser Teil der Familie zwar gerne autonom geblieben wäre, die zürcherischen Miteigentümer sich aber für einen Verkauf aussprachen. Robert Amsler musste als Vorsitzender der Geschäftsleitung diesen Mehrheitsbeschluss gegen seinen Willen umsetzen, was für ihn nach eigenem Bekunden, aber auch aus Gesprächen mit Familienangehörigen nicht einfach war. Auch seine Mandate im Verwaltungsrat von Georg Fischer und das Präsidium des Verbandes Schweizerischer Maschinenindustrieller VSM konnten den Verlust an Nähe zum operativen Geschäft nicht kompensieren. Als Wirtschaftsjurist wurde er in den Verwaltungsrat der Zürcher Privatbank Von der Mühll und Weyeneth gewählt, und er begann, sich auf das Anlage- und Börsengeschäft zu spezialisieren. Sprach- und Rechnungslegungskenntnisse sind dafür auch heute noch wichtig. Damals gab es indessen weder elektronische noch durch Plattformen standardisierte Unter- stützung. Alles musste aus Presse-, Börsen- und Unternehmensberichten zusammengestellt und fortlaufend kommentiert werden. Ein Blick in die monatlichen Börsenbriefe, die Robert Amsler auch noch für die spätere Käuferin des Instituts Von der Mühll, die Slavenburg’s Bank, verfasste, macht dies überdeutlich. Es galt, eine Fülle von Einzelinformationen in ein Gesamtbild zu fassen. Robert Amsler tat dies mit Verve und der ihm eigenen, differenzierten Art. Er konzentrierte sich dabei nicht nur auf die Schweiz und die damals führenden Wirtschaftsnationen, sondern widmete auch den zukünftigen Schwellenländern und Rohstoffregionen seine Aufmerksamkeit. Er kannte sich in den 70er-Jahren bei australischen Minengesellschaften besser aus als mancher Fachjournalist. China, Russland und Südamerika waren für ihn schon früh Anlagethemen, immer gepaart mit einem scharfen Blick auf die staatlichen Rahmenbedingungen.

**Politik als Beruf?**
Es war nicht einfach, Robert Amsler für den ersten Wahlgang nach Annahme der Halbämter-Initiative als Stadtratskandidaten zu gewinnen. Die Stadtfreisinnigen, deren Präsident ich sein durfte, hatten mit Felix Schwank schon einen ausgewiesenen und starken Stadtpräsidenten. Würden sich dieses «animal politique» und der «uomo universale» verstehen? Und mehr noch: Würde sich für den Stadtpräsidenten, der seine Anliegen häufig mit einer Koalition aus Bürgerlichen und SP durchgebracht hatte, auch mehr Sukkurs aus bürgerlichen Reihen generieren lassen? Rückblickend ist man versucht zu sagen: Alles blieb anders. In der Stadt konnte man als Liberaler nur durch Einbezug aller relevanten Kräfte regieren. Dazu gehörten eben auch die Sozialdemokraten. Für den Wirtschaftsfreisinnigen Robert Amsler war es darum ein mutiger Schritt hin zum Staat, wenngleich auch «nur» im Halbamt. Er wusste, worauf er sich einlassen würde: 1956 bis 1968 gehörte er dem Grossen Stadtrat zu Zeiten Walther Bringolfs an. 1977 zog er erneut ins Parlament, besorgt wegen der Finanzlage und des Vormarschs des Landesrings. Er hätte diese Mandate lieber bei der FDP gesehen und konnte mit seinen guten Wahlresultaten das Schlimmste verhindern helfen. Mit einer glanzvollen Wahl 1980 in den Stadtrat und der schrittweisen Gesundung «seiner» ihm anvertrauten Stadtfinanzen in den Folgejahren war Robert Amsler jedoch intensiv beschäftigt. «Man hätte sich vom Mann im Finanzreferat vermehrt ein deutliches Wort auch über sein eigenes Metier hinaus erwünscht», analysierte Jörg Riser 1991 in den SN. Wohl wahr: Aber der operative Druck mit den veränderten Pensen im Stadtrat machte selbst privatwirtschaftlich Erfahrenen zu schaffen. Und da waren ja auch noch die VR-Mandate bei Bircher, Slavenburg’s, Hidrostal, Colores und der Spar- & Leihkasse Schaffhausen, welche als Privatbank den Kostensprung hin zum modernen Anlageinstitut aus eigener Kraft nicht glaubte schaffen zu können. Deren Übernahme durch die Bankverein-Tochter «Schweizerische Depositen- und Kreditbank» in Basel wurde in Schaffhausen nicht überall gut aufgenommen. Dabei darf man sich getrost fragen, ob nicht gerade daraus auch ein Erfolgsfaktor für die letzte verbliebene und private Stadtschaffhauser Gewerbebank resultierte. Wie auch immer: Robert Amsler betrachtete sein Halbamt insbesondere in den Jahren nach 1985, wo zu den Finanzen auch noch Polizei und Feuerwehr kamen, nicht immer «als ein Zuckerschlecken». Mit Themen wie der unglücklichen Verlegung des Wochenmarktes, den üblichen Dauerbrennern bei der Ortspolizei und der oftmals aus luftiger Höhe operierenden Feuerwehr tat er sich schwer: Schwindelerregende Zahlen konnten ihn nicht aus dem Gleichgewicht bringen, wohl aber eine Leiter, die mehr als drei Sprossen hatte … Robert Amsler nahm es mit der ihm eigenen gelassen-humorvollen Art. Der Schreibende durfte während seiner ersten zwei Jahre als Baureferent mit Robert Amsler noch im Stadtrat zusammenarbeiten. Seine Unterstützung hat in der heraufziehenden Strukturkrise Ende der 80er-Jahre dafür gesorgt, dass nicht auch noch die Investitionen der Stadt einbrachen. Und dass die forcierte Fusion des städtischen mit dem kantonalen Polizeikorps zuoberst auf seiner Prioritätenliste gestanden habe, ist Geschichtsklitterung: Hermann Keller brauchte «manpower», und Max Hess wollte endlich mehr Zusammenarbeit. Schade nur, dass es lange brauchte, beide Ziele zu harmonisieren.

**Interkulturelle Akzente**
Im November dieses Jahres wäre Robert Amsler 87 geworden. In den rund drei Generationen veränderte sich vieles dramatisch. Sein Umgang mit dem Wandel war, darauf nicht mit Ablehnung, sondern mit Gestaltung zu reagieren. Ein liberaler und überaus kulturbewusster Ansatz, dem viel Augenmass für die Bedeutung des Einzelnen in der Gesellschaft zugrunde liegt. Natürlich gibt es die Lauten, die Populisten, die «Reisser» und «Leader». Hätten wir nur sie, wäre es in Wirtschaft und Politik definitiv nicht mehr auszuhalten. Robert Amsler war der Antityp aller Gerissenen und Superhelden. Er setzte mehr auf Historie, Analytik, Debatte und Pragmatismus. Wichtig waren für ihn auch sein Engagement bei Rotary und dessen Gemeinschaftsprojekten, aber auch das Kultur- und Musikleben in unserer Stadt, etwa für die Ausstellung «Peru durch die Jahrtausende», die 1984 nach Schaffhausen kam, oder die permanente Archäologische Sammlung Ebnöther im Museum zu Allerheiligen. Deshalb waren Gespräche mit ihm immer eine grosse Bereicherung, auch wenn er zusehends mit enormen gesundheitlichen Herausforderungen zu kämpfen hatte. Nun bleibt die Erinnerung an einen der wenigen echten Grandseigneurs der Schaffhauser Politik und Wirtschaft.



Robert Amsler (1925–2012) Anfang der Neunzigerjahre.
Bild B.+ E. Bührer

#Notizen zu Namen

10. Februar 2012 | Robert Amsler ist verstorben

Schaffhauser Nachrichten, Stadt Schaffhausen
jhu

Am vergangenen Montag, 6. Februar, verstarb Robert Amsler, ehemaliger Finanzreferent der Stadt Schaffhausen. Robert Amsler wurde 1925 in Buenos Aires als Sohn eines Diplomaten geboren. 1929 siedelte die Familie nach Schaffhausen über, wo er die Schulen absolvierte, bevor er in Genf, Brüssel und Bern Recht studierte. 1952 trat Amsler in die Dienste der Firma Alfred Amsler & Co. in Schaffhausen, deren Geschäftsleitung er angehörte, ein. 1964 trat er die Nachfolge seines Vater als Präsident der Spar- und Leihkasse Schaffhausen an, bis diese 1988 von einem Tochterunternehmen des Bankvereins übernommen wurde. Robert Amsler, der seit 1960 Honorarkonsul von Peru war – seine Frau war Peruanerin –, wurde 1956 in den Grossen Stadtrat gewählt, den er 1968 präsidierte. 1981 zog Amsler in den Stadtrat ein und gehörte diesem während zehn Jahren als Finanzreferent an.

#Notizen zu Namen

18. Januar 2012 | Programmoffensive beim Schaffhauser TV

Schaffhauser Nachrichten, Medien
Erwin Künzi

Bis jetzt sorgten die beiden im Kantonsrat für rote Köpfe, ab nächster Woche tun sie dies auch im Schaffhauser Fernsehen (SHf). Die Jungpolitiker und Kantonsräte Florian Keller (AL, Schaffhausen) und Florian Hotz (JF, Schaffhausen) gastieren als TV-Moderatoren und befragen in der Sendung «Flo gegen Flo – schwergewichtige Argumente» ab dem 25. Januar jeweils mittwochs abwechslungsweise Politikerinnen und Politiker. Pikant: Der eine bestimmt, wen der andere im Studio befragen muss, und umgekehrt. «Wir wollen damit die politische Diskussion anheizen und die Debatten beleben», erklärte Patrick Stoll, Geschäftsführer des SHf, gegenüber den SN. Da die Gespräche aufgezeichnet werden, behält die Redaktion des SHf jederzeit die Kontrolle, sollte einmal ein Wortwechsel aus dem Ruder laufen. Die Sendung ist vorerst einmal bis zum Sommer und zum Beginn des Wahlkampfes um den Kantonsrat geplant, in den beide involviert sind. «Ich könnte mir aber vorstellen, dass wir das Format in anderer Besetzung weiterführen», so Stoll.

**Politik aus der Innensicht**
Die beiden Gastmoderatoren weilten am Montag für eine Vorstellungssendung (Sie wird heute um 18.20 Uhr erstmals ausgestrahlt) im Studio des SHf. «Als Insider des Politbetriebs können wir quasi aus der Innensicht heraus Fragen stellen, und das ist ein reizvolles Konzept», meinte Florian Hotz gegenüber den SN. Und Florian Keller erklärte: «Wir wollen in unserer Sendung zeigen, dass Politik nicht nur nüchtern ist, sondern auch leidenschaftlich sein kann. Wir wollen Themen in emotionalen Diskussionen präsentieren – das ist die Aufgabe dieser Sendung.» Doch «Flo gegen Flo» ist nicht die einzige neue Sendung im SHf-Programm. Ab dem 23. Januar kommen die Sportfreunde auf ihre Rechnung: In «Seitenlinie» steht jeweils montags der Regionalsport im Mittelpunkt, der von den beiden Sportlehrern Matthias Schoch (Kantonsschule) und Thomas Achermann (KV-Schule) präsentiert wird. Die Gäste werden nicht nur befragt, sondern müssen sich auch in einem Balancespiel bewähren. Geplant sind auch Spezialsendungen zu sportmedizinischen Themen.

**Sendungen aus dem Schloss Laufen**
Am Dienstag wird Diana Zucca wie gewohnt Gäste aus der regionalen Kulturszene befragen, und am Donnerstag berichten weiterhin in «Heute im Gespräch» Menschen von ihren Schicksalen. Am 7. März, 6. Juni, 5. September und 5. Dezember kommt diese Sendung aus dem Schloss Laufen, wo Matthias Wipf prominente Gäste vor Publikum befragt. Neu ist am Freitag das von Sarah Silvestri präsentierte «Ausgangsmagazin» mit aktuellen Tipps und Ausschnitten aus Filmen, die in den Schaffhauser Kinos laufen. Start ist nach den Sportferien.

**Ausführlichere Wettersendung**
In Vorbereitung sind auch eine Wirtschaftssendung, die im April ins Programm aufgenommen werden soll, sowie eine ausführlichere Wettersendung. In Zusammenarbeit mit der Kantonsschule sollen ausserhalb des regulären Programms unter dem Namen «Kanti-TV» Kurzfilme und Beiträge präsentiert werden, die im Fach Medienkunde entstanden sind. Schliesslich will das SHf vermehrt bei wichtigen Anlässen in der Region präsent sein und seine Dienste auch Firmen, etwa zur Ausstrahlung ihrer Firmenporträts, anbieten. «Mit dieser Programmoffensive erhoffen wir uns eine Attraktivierung des Programms des SHf», erklärte Patrick Stoll. «Wir wollen so den Sender aus Schaffhausen für Schaffhausen beziehungsweise die ganze Region vermehrt öffnen.»


**Schaffhauser Fernsehen: Wöchentliche Sendungen**

«Seitenlinie»
Sporttalk, jeweils montags, ab 23. Januar

«Kulturtalk»
Gäste aus der regionalen Kulturszene, jeweils dienstags, läuft bereits

«Flo gegen Flo»
Polittalk, jeweils mittwochs, ab 25. Januar

«Heute im Gespräch»
Spannende Schicksale, jeweils donnerstags, läuft bereits

«Ausgangsmagazin»
Ausgangstipps und Kinofilme, jeweils freitags, nach den Sportferien

#Notizen zu Namen

18. Januar 2012 | This Fehrlin neuer Obmann der Schaffhauser Zünfte

Schaffhauser Nachrichten
pf/r.

Fast genau ein Jahr nach dem Dreikönigsumzug, der durch die verdunkelten Strassen der Altstadt geführt hatte, trafen sich über 60 Mitglieder aus den Reihen der Schaffhauser Gesellschaften und Zünfte am Samstag zum sogenannten Karlstag im Restaurant Zum alten Schützenhaus. Dieser jährlich wiederkehrende Anlass führt die Teilnehmer zu einem gemütlichen Abend ohne Traktandenliste zusammen. Deshalb wurde auch nur kurz Rückschau gehalten übers vergangene Zunftjahr.
Zudem werden jedes Jahr zum Karlstag zwei Ehrengäste eingeladen. Personen also, die sich um die Stadt Schaffhausen oder das Zunftleben verdient gemacht haben. Dieses Jahr hatte der neue Obmann This Fehrlin (Zunft zun Metzgern) David Bell und Daniel Grütter eingeladen: Daniel Grütter als Kurator Geschichte am Museum zu Allerheiligen, der zusammen mit seinem Team unter anderem die Ausstellung «Leben in der Zunft» gestaltet hatte. Der zweite Ehrengast, David Bell, hatte im letzten Jahr dem Munotverein an einer Versteigerung die Rechte am Munot-Glöcklein-Lied vor der Nase weggeschnappt und dieses nun jedoch, wie versprochen, in einer etwas neueren Version auf den Markt gebracht. In seiner kurzen Vorstellung verblüffte er mit der Munot-App, über die man das Läuten des «Nüüni-Glöggli» simulieren kann. Zudem zeigt ein integrierter Kompass dem Heimwehschaffhauser überall auf der Welt an, in welcher Richtung und Entfernung der Munot zu finden ist. Nachdem der neue Obmann der Stiftung der Schaffhauser Gesellschaften und Zünfte, This Fehrlin, der im Dezember von den Zunftmeistern und Obherren als Nachfolger von alt Ständerat Bernhard Seiler gewählt worden war, auch den neuen Schreiber des Stiftungsrates, Alex E. Rubli (Zunft zun Schneidern), und den neuen Stubenmeister, Christoph Schärrer (Zunft zun Becken), vorgestellt und ihnen für die Übernahme der neuen Aufgabe sowie auch dem abtretenden Schreiber Beat Seiler (Zunft zum Rüden) gedankt hatte, klang der Abend mit «zünftigen» und fröhlichen Gesprächen aus.

#Notizen zu Namen

9. Januar 2012 | Die Knabenmusik präsentierte nuancierte Klanggemälde mit Humor

Schaffhauser Nachrichten
Gustav Sigg

In seiner herzlichen Begrüssung vor voll besetzter Halle liess es sich der Präsident der Knabenmusik Schaffhausen (KMS), Robert Weber, nicht nehmen, den Behörden, Sponsoren und Tombolaspendern für ihre jahrelange Unterstützung zu danken. Man erfuhr, dass allein das Instrumentarium der sieben Perkussionisten auf der Bühne einen Wert von 40 000 Franken hat.

**Einmarsch unter Trommelwirbel**
Den musikalischen Auftakt machte Punkt 19.30 Uhr die hoffnungsvolle «Novello» als eigentliche Bläserband (Leitung Nicolas Gschwind), und um 20 Uhr marschierten die 70 Musiker der KMS unter Trommelwirbeln auf die festlich dekorierte Bühne. Unter der gemeinsamen Leitung von Bruno Schmid (Blasorchester) und Christian Ramò (Tambouren) intonierte das hoch motivierte Korps – davon sind ein Drittel Musikantinnen – den rassigen Konzertmarsch «Over and Out», den Randy Beck speziell für Blasorchester mit Tambouren geschrieben hat. Mit der nachfolgenden Komposition «Seagate Overture» kam jenes Wettbewerbsstück zum glanzvollen Vortrag, mit dem die KMS anlässlich ihrer Reise ans internationale Musikfestival von Rastede siegen will.

**Soloparade für vier Posaunen**
Darauf übernahmen die beiden Aktiven Patrizia Gallucci (Klarinette) und Simon Keller (Trompete) das Zepter, um mit humorvollen Ansagen durch das weitere Programm zu führen. Entspannt ging es mit dem fröhlichen Titel «Happy Trombones» weiter, der für das Posaunenregister geschrieben wurde und zu einer perfekten vierstimmigen Soloparade für Philipp Wehrli, Jonas Wagner, Luca Roost und Adrian Mamedov geriet. Als überaus anspruchsvolles Klanggemälde entpuppte sich die neue Thiemo-Kraas-Komposition «Imagasy», wo das aufmerksame Publikum viele feine Zwischensoli heraushören konnte, bevor es mit der Musik aus dem US-Animationsfilm «Highlights from Ratatouille» in die Pause ging.

**Wilde Gestalten in Affenfellen**
Zu den besonderen Höhepunkten dieser Jahreskonzerte zählen jeweils die schon akrobatisch anmutenden Vorträge der acht Tambouren-Asse (zwei Damen und sechs Herren) unter der Leitung von Christian Ramò. Sie entzündeten auch diesmal ein derartiges Schlagfeuerwerk, dass die begeisterte Zuhörerschaft Zugabe um Zugabe forderte. Aber auch die Bläserformation unter der Stabführung von Bruno Schmid hatte sich einen Riesengag ausgedacht: Zum Stück «Two Worlds» aus der Feder von Phil Collins stürmten vier wilde Gestalten in Affenfellen auf die Bühne und trommelten das Stück bis zum schreienden Finale mit! Die Halle tobte.


Mit dem Stück «Seagate Overture» möchte die Knabenmusik Schaffhausen international brillieren.
Bild: Simon Brühlmann
[ganz rechts: Yang]

#Notizen zu Namen

7. Januar 2012 | Die ÖBS schickt Georg Merz auf die Präsidentenlaufbahn

Schaffhauser Nachrichten, Region
rob

Die Traktandenliste für die erste Sitzung des Grossen Stadtrates ist vergleichsweise kurz und umfasst nur Wahlgeschäfte. In erster Linie wird es darum gehen, den bisherigen 1. Vizepräsidenten, Raphaël Rohner (FDP), zum Ratspräsidenten für das Amtsjahr 2012 zu wählen. Hier dürfte es keine Überraschungen geben, meist steht beim Wechsel vom 1. Vizepräsidium ins Präsidium nur die Frage im Vordergrund, wie gut – mit wie vielen Stimmen – die Wahl erfolgt. Analog läuft es bei Daniel Schlatter (SP), der als 2. Vizepräsidenten auf das 1. Vizepräsidium nachrücken dürfte. Die eigentliche Eintrittshürde ist aber die Wahl ins 2. Vizepräsidium: Gibt es Opposition gegen einen Kandidaten, so manifestiert sich diese bereits dort respektive bei den Vorabklärungen zwischen den Fraktionen. Kaum zu erwarten ist Gegenwind diesmal beim Kandidaten Georg Merz, den die ÖBS turnusgemäss vorschlägt. Der Apotheker, Jahrgang 1955, sitzt seit Mitte 2010 im ÖBS-Vorstand und politisiert seit Januar 2011 als Nachfolger von Lotti Winzeler im Grossen Stadtrat.


Mittwoch, 11. Januar 2012

Schaffhauser Nachrichten
Kein Titel

**Gestern im Rat**

Vorsitz Edgar Zehnder / Raphaël Rohner
Der Rat wählt Raphaël Rohner (FDP) mit 28 Stimmen zum Ratspräsidenten für das Jahr 2012. Daniel Schlatter (SP) wird mit 30 Stimmen zum 1. Vizepräsidenten des Grossen Stadtrates gewählt. Georg Merz (ÖBS) wird mit 29 Stimmen zum 2. Vizepräsidenten des Grossen Stadtrates gewählt.
Cornelia Stamm Hurter (SVP) und Beat Steinacher (SP) werden in stiller Wahl zu Stimmenzählern gewählt.

#Notizen zu Namen

30. Dezember 2011 | Eine geschätzte Führungskraft tritt in den Ruhestand

Schaffhauser Nachrichten, Neuhausen / Schaffhausen
Ursula Hafner-Wipf, Regierungsrätin, Vorsteherin Departement des Innern

Kurt Gehring, Jurist und Rechtsanwalt, wurde in Amtszeit von Regierungsrat Hermann Keller per 1. August 1997 vom Regierungsrat in sein Amt gewählt. Davor war er bei der Stadt Schaffhausen als Rechtsberater des Stadtrates und stellvertretender Stadtschreiber tätig. Seine Erfahrungen und seine profunden juristischen Kenntnisse erlaubten ihm einen optimalen Start in der kantonalen Verwaltung. Rasch arbeitete er sich in das vielfältige Aufgabengebiet ein und leitete als Stabschef mit grosser Umsicht und grossem Geschick das Departementssekretariat. Den Dienststellen stand er stets beratend und unterstützend zur Seite, und nicht nur bei komplexen Dossiers und anspruchsvollen Projekten waren sein Fachwissen und sein organisatorisches Talent gefragt. In Situationen, welche besonderes Fingerspitzengefühl erforderten, war Kurt Gehring ein sicherer Wert, und man konnte sich jederzeit auf ihn verlassen.
Kurt Gehring betreute die zentralen Stabsaufgaben des Departements des Innern und war linienverantwortlich für das breit gefächerte Sekretariat mit den Bereichen Gewerbepolizei, Jagd und Fischerei und Rechtsdienst. Er hat bei zahlreichen Projekten mitgewirkt und engagierte sich in diversen Gremien innerhalb, aber auch ausserhalb der Verwaltung. Gleich zu Beginn setzte er sich erfolgreich für die Durchsetzung des Verursacherprinzips bei der Abfallentsorgung ein. Das liberalisierte Gastgewerbegesetz trägt seine Handschrift, ebenso die Reorganisation der Betreuung Abhängiger und die Erhaltung der kantonalen Fischzuchtanstalt. Massgebend begleitete er das Leitbild für eine kohärente Integrationspolitik, die Anfänge der Flughafendiskussion, das Sachplanverfahren Tiefenlager sowie zahlreiche Gesetzesrevisionen und unzählige Vernehmlassungen. In seiner Amtszeit hatte er auch die Neubesetzung fast aller oberen Kaderstellen im Departement zu koordinieren. Besondere Herausforderungen bildeten die Kriseninterventionen beim Äschensterben im Hitzesommer 2003, die Mitwirkung im kantonalen Führungsstab bei der Vogelgrippe sowie die spektakulären Hundevorfälle. Kurt Gehring wirkte dabei meist im Hintergrund, das aber sehr zielführend. Bei aller Vielseitigkeit lag ihm die Natur jedoch besonders am Herzen. Mit seinem Verständnis und seinem Einsatz für die Jagd und Fischerei verschaffte er sich über die Kantonsgrenzen hinaus hohe Anerkennung und Wertschätzung.
Kurt Gehring beeindruckte durch hohe Sachkompetenz, ganzheitliches Denken und einen pragmatischen Sinn für realistische und praktikable Lösungen. Sein gutes Beziehungsnetz über die Verwaltung hinaus und seine Akzeptanz waren ihm bei seiner Arbeit von grossem Nutzen. Die Vorsteherin des Departements des Innern konnte bei ihren Entscheiden stets auf den ausgewogenen Rat ihres Departementssekretärs bauen und auf seine Loyalität zählen. Kurt Gehring hat ein ausgeprägtes Gespür für heikle Fragestellungen, welche allenfalls auch im öffentlichen Fokus stehen könnten. Der Informationsfluss zur Vorgesetzten und zu den involvierten Dienststellen funktionierte bestens, und nötige Vorkehrungen wurden von ihm umgehend getroffen. Mit seiner empathischen und vertrauensvollen Art und dank seiner Ausbildung zum Mediator gelang es ihm immer wieder, in heiklen Situationen Wege und Lösungen aufzuzeigen, was ihm die Achtung seines Gegenübers einbrachte. Mit Kurt Gehring verlieren das Departement des Innern und der Kanton eine kompetente und äusserst verdiente Führungsperson. Die Mitarbeitenden schätzten seine offene, kollegiale und verbindliche Art sehr. Wir lassen ihn nur ungerne ziehen und wünschen ihm und seiner Frau Barbara alles Gute für die Zukunft. Vor allem wünschen wir weiterhin eine gute Gesundheit für den kommenden Lebensabschnitt, wo es dem naturverbundenen und musischen Menschen mit Gärtnern, Wandern, Lesen, Schreiben, Musizieren und mit der Pflege von Freundschaften sicher nicht langweilig werden wird. Im Namen des Regierungsrates danke ich Kurt Gehring herzlich für seinen jahrelangen, wertvollen Einsatz zum Wohl des Kantons und der Kantonsbevölkerung.

#Notizen zu Namen

29. Dezember 2011 | Doppelter Florian

Schaffhauser Nachrichten, Tops und Flops

Auszug aus: «Rote Zahlen, Kunst und Wahlerfolg»

**Florian I.**
Florian Keller ist der Christoph Blocher der Alternativen Liste: offiziell zwar nicht Präsident, in Tat und Wahrheit aber das Gravitätszentrum der Gruppierung. Wie einst die SVP in früheren Jahren trifft die AL den Nerv der Zeit und versteht, was das Volk bewegt. Sie hat die Abschaffung der Pauschalsteuer erreicht und innert kürzester Zeit genügend Unterschriften gegen die Senkung der Staatsbeiträge an die Krankenkassenprämien gesammelt. Keller ist wie Blocher blitzgescheit und sogar noch volksnäher als der Tribun aus Herrliberg. Blocher beim Bier in der Beiz ist ein seltenes Bild; für Keller sind Kneipe, Krug und Kippe quasi das nächste Kapitel nach dem Kantonsrat. Die höchste Prüfung steht Keller und seiner AL aber noch bevor: ein Sitz in der Exekutive – oder in Bundesbern. An der AL lag es ja nicht, sie haben sich beworben, aber das Volk wollte bis jetzt noch keine junge linke Wilde in Topchargen. Auch wenn wir das Heu nicht unbedingt auf der gleichen Bühne wie die AL haben: Mehr Drive in der Politik finden wir top!

**Florian II.**
Florian Hotz ist der Florian Keller der Jungfreisinnigen Schaffhausen: offiziell zwar nicht Präsident, in Tat und Wahrheit aber das Gravitätszentrum der Gruppierung. Die beiden Florians teilen nicht nur den Vornamen: Beide sind so intelligent wie angriffig. Dann hören aber die Gemeinsamkeiten auf. Anders als die AL trifft der Jungfreisinn den Nerv überhaupt nicht mehr. Bei den Nationalratswahlen hat die Jungpartei nicht einmal die Hälfte der Stimmen der AL geholt. Kompromisslos vertretene rechtsliberale Grundwerte scheinen in diesen Tagen weniger gefragt als auch schon. Während die AL für ihre Initiativen im Schnellzugstempo Unterschriften sammelt und an der Urne Erfolge feiert, ist es um die JFSH ruhig geworden. Jungfreisinnige Funkstille, Schweigen auf allen Kanälen. Der letzte Eintrag im Politblog der JFSH stammt vom Februar 2010. Und war im letzten Frühling nicht mal die Rede von einer grossen Steuerinitiative? Hallo? Leute, etwas mehr Drive, sonst wird das ein Flop!

#Notizen zu Namen

7. Dezember 2011 | Seine zuverlässige Art schaffte Vertrauen

Schaffhauser Nachrichten
Ernst Neukomm, alt Regierungsrat, Löhningen

Am vergangenen Freitagmittag erreichte uns die traurige Nachricht, dass alt Staatsschreiber Felix Bolli im Alter von 77 Jahren an einer schweren Krankheit im Hirslandenspital in Zürich gestorben war. Der Regierungsrat und seine Mitarbeiter in der Staatskanzlei schätzten ihn als tüchtigen Mitarbeiter und als stets freundliche und bescheidene Persönlichkeit sehr.
Ich verweise deshalb gerne auf einige markante Marksteine im Leben und Wirken des ehemaligen Staatsschreibers. Felix Bolli wuchs in seinem Heimatort Beringen auf und erwarb im Jahre 1954 an der Kantonsschule Schaffhausen die Maturität. Anschliessend studierte er in Lausanne und Bern Rechtswissenschaft. Nach einem Praktikum in einem bernischen Anwaltsbüro und bei den Schaffhauser Gerichten erwarb er noch das Anwaltspatent. Anschliessend wirkte er drei Jahre als Chef des Büros für Verkehrsstrafsachen und als Sekretär der Justizdirektion. Nach einem Abstecher in die Stabsstelle der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Thurgau wählte ihn die Schaffhauser Regierung auf den 1. Januar 1971 zum juristischen Sekretär der Staatskanzlei und zum Stellvertreter des Staatsschreibers. In dieser Zeit übte er auch das anspruchsvolle Nebenamt eines Baureferenten in der damals aufstrebenden Gemeinde Beringen aus. Seit dem 1. Mai 1992 diente Felix Bolli dem Kanton als Staatsschreiber. Auch in dieser Funktion hat er viel und gute Arbeit geleistet. Seine zuverlässige, ruhige und stets korrekte Art verschaffte ihm einen grossen Vertrauensbonus. Dies war auch im Regierungsrat der Fall. Die Teilnahme und die Mitwirkung an den Sitzungen des Regierungsrates gehören naturgemäss zu den Schwerpunkten der Tätigkeit eines Staatsschreibers. Nachher hat er viel ins geschriebene Wort zu fassen und Geschriebenes aus den Verwaltungsabteilungen zu redigieren, dass es der Kantonsregierung in Form und Inhalt wohl ansteht. An Diskussionen im Regierungsrat kann sich jeweils auch der Staatsschreiber beteiligen. Das hat Felix Bolli selten getan. Aber bei hitzigen Situationen versuchte er ausgleichend zu wirken und zu beruhigen. Nach seiner Devise bestand die menschliche Kraft nicht in den Extremen, sondern eher in deren Vermeidung. Viele andere wichtige Leistungen von Felix Bolli werden uns ebenfalls in dankbarer Erinnerung bleiben, wie die Schaffung und die Leitung der Departementssekretärenkonferenz, die umsichtige Oberaufsicht des Staatsarchivs und das Mitwirken in der Internationalen Bodenseekonferenz. Die Kraft und die Gelassenheit für sein Wirken bezog er zu einem grossen Teil aus seinem schönen Heim in Beringen, in dem seine liebe Gattin, die vor eindreiviertel Jahren gestorben ist, stets mit feinem Humor für einen guten Geist besorgt war. Zudem hat Felix Bolli seine Lebensfreude bis zum Lebensende behalten, weil ihm die Kunst des Savoir-vivre nicht fremd war, von der er ein gutes Stück verstand und auch praktizierte. Er konnte sich zum Beispiel am Schönen ausgiebig und herzlich freuen. Stichworte sind Gemäldeausstellungen, Konzerte, Reisen, Bücherlesen, gutes Essen und feine Getränke. Er genoss es, in kleinen Kreisen Freundschaften zu pflegen, lachte dann gerne und brachte auch andere zum Lachen. So nach seinem Motto «Ein ehrliches Lächeln kostet weniger als elektrischer Strom und gibt mehr Licht». Beides wird uns von Felix Bolli unvergesslich bleiben, weil wir ihn, sein Lächeln und das damit bei uns erzeugte Licht arg vermissen.



Felix Bolli, 1934–2011
Archivbild B. + E. Bührer

#Notizen zu Namen

22. November 2011 | Doppelkonzert mit vielen Highlights

Schaffhauser Nachrichten; Neuhausen / Schaffhausen
Gustav Sigg

Im Namen der drei beteiligten städtischen Musikkorps konnte Knabenmusik-Präsident Robert Weber nicht nur ein erwartungsvolles Publikum, sondern seitens der Behörden auch Regierungspräsident Reto Dubach und Stadtrat Peter Käppler in der Kirche St Johann herzlich willkommen heissen. Nach beinahe zehn Jahren veranstalteten die Stadtmusik/Stadtharmonie und die Knabenmusik Schaffhausen wieder einmal zusammen ein Konzert. Es wurde von den siebzig Jugendlichen der Knabenmusik unter der Leitung von Dirigent Bruno Schmid mit «Pasadena», einem grossorchestralen Klanggemälde von Jacob de Haan, schwungvoll eröffnet. In der Filmmusik «Highlights from Ratatouille» hatte Altmeister Walt Disney auf originelle Art und Weise das Leben von Ratten eingefangen, indem speziell das Flöten- und Klarinettenregister dominierte. Aber auch die Perkussionisten waren durch die oft wechselnden Tempi sehr stark gefordert. Nicht weniger hoch motiviert präsentierte sich die vierstimmige Posaunensektion in der Rob-Ares-Komposition «Happy Trombones» mit ihrem auch spieltechnisch recht ausgefeilten Ensemblespiel.
Im sehr anspruchsvollen Werk «Imagasy» von Thiemo Kraas kam das fantastische Klangbild der höchst konzentriert aufspielenden Knabenmusik unter Einschluss aller Register in seiner breitesten Form überzeugend zum Tragen. Zur unbestrittenen Paradenummer der heute auch bei internationalen Musikwettbewerben sehr erfolgreichen Knabenmusik geriet einmal mehr das popige Paul-Lavender-Arrangement «Lionel!» In dieser Ode an den weltberühmten farbigen Gesangsstar Lionel Richie begegnete man seinen bekanntesten Hits wie «Ballerina Girl», und «Deep River Woman». Und es endete mit einem fulminanten Xylofon-Solo von Schlagzeuglehrer Peter Keller zum unsterblichen «Say You, Say Me!». Der zweite «Highlights»-Teil wurde von den fortan miteinander musizierenden Stadtmusik und Stadtharmonie Schaffhausen mit dem feierlichen «Festmarsch op. 452» – unter der Direktion von Alain Wozniak aus Friedrichshafen – voluminös eröffnet. Ebenfalls aus der kundigen Feder von Johann Strauss Sohn stammte die nachfolgende populäre «Fledermaus-Ouvertüre» mit dem Maskenball-Finale im beliebten Walzertakt. An eine menschliche Tragödie im zweiten Weltkrieg erinnerte Steven Spielbergs Film «Schindlers Liste», dessen Melodien durch das virtuose Geigenspiel von Wolfgang Steinke bereichert wurden. Im Walzer-Erfolg «Estudiantina» von Emile Waldteufel kam das perfekte Zusammenspiel der beiden Korps zum Ausdruck. Im ungarischen Nationaltanz «Czardas» von Vittorio Monti liess Wolfgang Steinke in seinem temporeichen Violinensoli die Zuhörer das leidenschaftliche Temperament der Osteuropäer spüren. Einen begeisternden Schlusspunkt setzte das klangvolle Trompetensolo von Andrea Reale mit «La Virgen de la Macarena», worauf Dirigent Alain Wozniak das Doppelkonzert mit zwei stürmisch verlangten Zugaben ausklingen liess.



Die Knabenmusik Schaffhausen am «Highlights 2011»-Konzert.
[auf dem Foto sind erkennbar: Simba, Troubadix und Yang; Dubio ist nicht abgebildet; Quell weilt derzeit in der Rekrutenschule.]
Bild Eric Bührer

#Notizen zu Namen

22. November 2011 | Ensi-Direktor neuer Präsident der Westeuropäischen Atomaufsicht

NZZ Online, Politik

Der Direktor der Schweizer Atomaufsichtsbehörde, Hans Wanner, ist zum neuen Präsidenten der Westeuropäischen Nuklearaufsichtsbehörde (Wenra) [Western European Nuclear Regulators‘ Association] ernannt worden. Der 56-Jährige folgt auf Jukka Laaksonen von der finnischen Atomaufsichtsbehörde.
Die Ernennung von Wanner sei ein klares Zeichen dafür, wie sehr die Leistungen der Schweizer Atomaufsicht international anerkannt würden, teilte der Rat des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (Ensi) am Dienstag mit.
Der 1999 gegründete Wenra gehören 17 Mitgliedsstaaten an. Sie hat das Ziel, die Sicherheitsstandards für AKW zu harmonisieren und nach dem Stand von Wissenschaft und Technik laufend zu verbessern. Dabei prägte sie unter anderem die Standards für den EU-Stresstest. (sda)

[ebenso in:
Berner Zeitung BZ, BZ Namen; 23. November 2011
Aargauer Zeitung / MLZ, Inland, Nachrichten; 23. November 2011
Blick, Manager des Tages; 23. November 2011
Basler Zeitung, Nachrichten; 23. November 2011
HandelsZeitung, Sesselwechsel; 24. November 2011
Migros-Magazin, Menschen, Mann der Woche; 28. November 2011]

#Notizen zu Namen

17. November 2011 | Generationenwechsel im Kirchenstand

Schaffhauser Nachrichten, Neuhausen / Schaffhausen
H. H.

Dieses Jahr nahmen am 14. November 94 Personen die Einladung an zum Besuch der Ordentlichen Kirchgemeindeversammlung der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Schaffhausen im Pfarreisaal Sta. Maria. In der Eröffnungsansprache liess der amtierende Präsident, René Quiblier, die letzten Jahre Revue passieren. Während zwölf Jahren hat er das Gremium geleitet und mitgeprägt. In dieser Zeit wurden viele Gebäudehüllen saniert, Kirchen innen und aussen renoviert, Neues gebaut. Der Kirchenstand musste sich vor allem mit Zahlen, Bauen und Organisieren beschäftigen. Doch hinter diesen Gebäudehüllen und allen Tätigkeiten steht der Wunsch, dass diese dazu da sind, mit Leben gefüllt zu werden, dass Begegnungen möglich sind, dass Gemeindeleben entsteht, dass Jung und Alt sich gemeinsam wohlfühlt und alle ihre Aktivitäten gestalten können. Immer wieder zeigt sich: Gemeinschaft entsteht immer wieder neu.
In die Präsidialzeit fielen aber auch Ereignisse, welche zu Belastungen führten. Vakanzen und Erkrankungen erforderten in der Kirchgemeinde eine gute Organisation und das Engagement von Mitgliedern, welche die Mehrarbeit übernahmen. Die Herausforderungen wurden gemeistert, und heute kann René Quiblier eine bestens funktionierende Verwaltung mit einer intakten Kirchgemeinde seinem Nachfolger übergeben. Mit herzlichem Applaus wurden die Rede und das Wirken des scheidenden Präsidenten vom Publikum verdankt. Als Kandidat für das Präsidentenamt war Andreas Textor zur Wahl vorgeschlagen. Vor vier Jahren in den Kirchenstand gewählt, konnte er sich in das Gremium und die Materie einarbeiten und sich so das Rüstzeug für die Präsidentschaft holen. Die Mitglieder der Versammlung wählten den 34-Jährigen einstimmig in sein neues Amt. Somit wurde hier ein Generationenwechsel vollzogen. Da sich auch Pfarradministrator Benedikt Wey nicht mehr zur Wahl stellte, weil er im Sommer seine neue Stelle in Frauenfeld antreten wird, mussten weitere Mitglieder gesucht werden. Mit Josef Montanari und Wolfgang Lendl stellten sich zwei Personen zur Wahl und wurden mit Applaus in den Kirchenstand berufen. Zur Wiederwahl stellten sich Norbert Gschwend, Roland Korn und Martina Truninger, welche von den Anwesenden mit Applaus bestätigt wurden. Mit den bestehenden und den neuen Mitgliedern wird eine gute Kontinuität erreicht, bei der Bewährtes mit gutem Potenzial für neue Ideen durchmischt wird. Auch die Geschäftsprüfungskommission wurde einstimmig wiedergewählt.

**Infos zum neuen Pastoralraum**
Als Gast war Ulrike Zimmermann von der Bistumsregionalleitung anwesend. Sie informierte über das Projekt Pastoraler Entwicklungsplan (PEP), das vom damaligen Bischof Kurt Koch zur Neuorganisation im Bistum initiiert worden war. Mit der Errichtung von Pastoralräumen sollen grossräumigere Einheiten geschaffen und dabei die Bedürfnisse in den Pfarreien besser abgedeckt werden können. So werden in Zukunft die drei Stadtpfarreien in Schaffhausen zusammen mit Thayngen einen Pastoralraum bilden. In solchen Pastoralräumen wird Zusammenarbeit grossgeschrieben, nicht jeder muss alles selbst machen. Inhaltliche Schwerpunkte können gesetzt werden. Grössere Seelsorgeteams werden gebildet und Vakanzen können besser abgefedert werden.

**Gute Jahresrechnung 2010**
Norbert Gschwend als Finanzreferent durfte einmal mehr eine gute Jahresrechnung präsentieren. Diskusionslos genehmigten die Versammelten einstimmig die von der Geschäftsprüfungskommission bestätigte Rechnung. Auch das Budget 2012 fand grosse Zustimmung.

**Bauprojekt Pfarreizentrum Sta. Maria**
Neben den Neuwahlen dürfte das Bauprojekt Pfarreizentrum Sta. Maria das Haupttraktandum dargestellt haben. Bereits im letzten Jahr hatte die Kirchgemeindeversammlung einen Projektierungskredit genehmigt. Dieser wurde entsprechend genutzt und eine Baukommission ins Leben gerufen. Dabei wurde mit dem Architekten Felix Aries ein Projekt ausgearbeitet, welches die Bedürfnisse der Pfarrei abdeckt und zukunftsorientiert ist. Der Pfarreisaal wird komplett renoviert, und darüber werden zwei grosse neue Sitzungszimmer gebaut. Die Infrastruktur der Küche wird aufgewertet, und endlich werden die WC-Anlagen auf zwei Niveaus ebenerdig erschlossen. Jungwacht und Blauring können von neuen Räumlichkeiten profitieren, und auch in der Kirchgemeindeverwaltung werden einige Umbauten getätigt. Solch grosse Projekte sind natürlich nicht gratis zu haben, und manch ein Kirchbürger wird über den Betrag erschrocken sein, stand doch im Voranschlag ein Projektvolumen von über 2,2 Millionen Franken. Um dieses zu finanzieren, hat der Kirchenstand eine Objektsteuer von 1 Prozent beantragt, mit welcher der Umbau bezahlt und abgeschrieben werden soll. Aus Erfahrung wissen die Mitglieder der Versammlung, dass der Kirchenstand bei den Finanzen vorsichtig budgetiert und auch das Umfeld der weiteren zukünftigen Ausgaben berücksichtigt. So werden in den nächsten Jahren noch einige Projekte anstehen, die entsprechende finanzielle Mittel erfordern. Gerade die Objektsteuer schien einigen Anwesenden sauer aufzustossen. Es gab Anträge, auf diese zu verzichten, und auch das Bauprojekt selbst wurde als Luxus taxiert. Engagierte Voten zugunsten des Zentrums und die Klarheit der Argumentations führten dazu, dass letztlich mit 84 Personen eine grosse Mehrheit dem Projekt Pfarreizentrum Sta. Maria zustimmte und auch bereit war, die Objektsteuer zu tragen. Bereits im Mai 2012 wird mit dem Umbau begonnen werden, der rechtzeitig Ende November beendet sein soll. Am Schluss der Kirchgemeindeversammlung verabschiedete Norbert Gschwend den scheidenden Präsidenten René Quiblier unter dem herzlichem Applaus der Anwesenden.

#Notizen zu Namen

12. November 2011 | Arnold Oechslin, der fast Vergessene

Schaffhauser Nachrichten, Region
Martin Schweizer

Für die in beschränkter Auflage vorab für die Mitglieder des Schweizerischen Ex Libris Club gedruckte Broschüre zeichnet Stadtbibliothekar René Specht verantwortlich, der sich bereits früher intensiv mit dem Schaffhauser Künstler (1885–1960) befasst hat. Dass das sorgfältig erstellte und mit einer Werkliste versehene Heft im Jubiläumsjahr der «Schaffhauser Nachrichten» erscheint, ist ein Zufall – ein bemerkenswerter: Arnold Oechslin ist verwandt mit Carl Oechslin (C. O.), Verleger und Chefredaktor dieser Zeitung bis 1971; einige der Radierungen, von denen ab den Kupferplatten jeweils bis 150 Abzüge gemacht wurden, beziehen sich auf ihn oder auf Angehörige der Familien Oechslin/Meier.
In der Jahresgabe des Ex Libris Club sind 60 und damit alle zurzeit noch auffindbaren Exlibris von Oechslin abgebildet. Ein Exlibris ist – oder war – ein speziell angefertigtes Blatt Papier auf der Innenseite des vorderen Buchdeckels, auf dem der Name des Bucheigentümers stand, verbunden oft mit einem allegorischen Motiv. Im Falle von Arnold Oechslin kann man sagen: Es sind bei ihm in der Regel humorvolle oder karikierende Exlibris mit persönlichem Touch. Meist entstanden die Blätter im Auftrag der hier ansässigen Buchbesitzer. Arnold Oechslin ist den Schaffhausern allerdings weniger geläufig als Exlibriskünstler denn als Gestalter von Wein- und Bieretiketten, Plakaten, Inseraten sowie von Wandmalereien wie im Schaffhauser Staatskeller. Und noch bekannter ist Oechslin für den Lappi-Mann am Schwabentor. Bei der Renovation des Schwabentors im Jahre 1933/35 entschied sich der Stadtrat aus vier Einsendungen für den Entwurf von Arnold Oechslin; der Bildhauer Martin Oechslin meisselte die Vorlage dann in Stein. Der nachgerade weltberühmte und beherzigenswerte Spruch «Lappi tue d’Auge uf» geht auf eine russische Inschrift zurück, die ursprünglich im 19. Jahrhundert auf dem Gut «Charlottenfels» angebracht wurde. Eingebunden in feste Strukturen, etwa die einer Werbeagentur, hätte sich Oechslin nach Ansicht von René Specht «möglicherweise zu einem bedeutenden Schweizer Grafiker der Zwischenkriegszeit entwickeln können.» Er brachte es auf dem Gebiet der Gestaltung zu «beachtlicher Meisterschaft», verstand sich aber eigentlich als Maler. Doch in dieser Disziplin reüssierte er nicht. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich weitgehend mit Gelegenheitsarbeiten, neben Etiketten etwa von Einladungskarten oder Karikaturen für Fasnachtszeitungen. Geboren wurde Arnold Oechslin 1885 in Schaffhausen als Sohn des Seilfabrikanten Carl Caspar Oechslin und der Anna Barbara Oechslin. Er war das achte von zwölf Kindern, von denen sechs früh starben. Arnold absolvierte eine Lehre als Bildhauer, liess sich danach an Akademien in Nürnberg und Berlin weiter ausbilden, in grafischen Techniken und in der Landschaftsmalerei. 1914 heiratete er in Berlin Albertine Wilhelmine Grundner. Sohn Albert Arnold (1914–1994) wurde bekannt als Bühnenbildner und nannte sich, zur Unterscheidung vom Vater, Ary. 1917 kehrte Arnold Oechslin nach Schaffhausen zurück, wohnte im Haus «zum Peyerhof» an der Vordergasse 43, unterrichtete Zeichnen an der Pestalozzischule und Modellieren an der Gewerbeschule. Zeitweise gehörte er dem Vorstand des Munotvereins an und war zuständig für Dekorationen. Im Dezember 1940 übersiedelte Oechslin nach Berlin und blieb dort mit kurzem Unterbruch bis Kriegsende. Warum er dort ausharrte, ist unklar. Als möglichen Beweggrund erwähnt Biograf Specht den Umstand, dass Sohn Ary damals an verschiedenen deutschen Theatern arbeitete und seine Frau in Berlin vermutlich Verwandte hatte. Naheliegend sind auch gewisse Sympathien zu Nazideutschland; die «Schaffhauser Nachrichten» widmeten Arnold Oechslin jedenfalls keinen Nachruf, obwohl Carl Oechslin, der damalige Besitzer und Chefredaktor der SN, sein Neffe war. Während der Künstler Arnold Oechslin zwischen den beiden Weltkriegen in Schaffhausen «gesellschaftlich gut verankert war», hat man seinen Weggang nach Deutschland offenbar nicht überall goutiert. Er wurde nach seiner Rückkehr 1946 in die alte Heimat einsam, seine künstlerische Arbeit litt. Bis zu seinem Tod im Herbst 1960 lebte Oechslin wieder in der Munotstadt, zuletzt im städtischen Altersheim. Laut Todesanzeige starb er «nach langem schweren Leiden.»

Die Jahresgabe kann man beziehen bei anna.stiefel@hispeed.ch.



**Arnold Oechslin Maler, Grafiker, Karikaturist Porträt**
Von Arnold Oechslin (1885–1960) sind kaum Aufnahmen bekannt, gut porträtierte aber Albert Merckling (1895–1958) den Künstler auf einer (undatierten) Zeichnung. Oechslin selbst konnte von seiner Malerei nicht leben, verdiente für sich und seine Familie den Lebensunterhalt vor allem mit Gebrauchsgrafik, wo er es zu einer allseits anerkannten Meisterschaft brachte.



Eduard Gubler, Chefredaktor bis 1927



Fritz Hartmeier, Hausarzt des Künstlers



Heinrich Meier, genannt «Rundum», als Jäger



Carl Oechslin (1916-1971), Verleger und Chefredaktor des «Intelligenzblattes»



Mimmi, Schwester des Künstlers



Bundesrichter Jakob Hablützel um 1930



Arnold Oechslin als Kunstmaler



Arnold Oechslin beherrschte wie kein Zweiter die Kunst der Etikettenmalerei



Vor allem in der Zwischenkriegszeit schuf Arnold Oechslin immer wieder Wein- und Bieretiketten. Es waren für ihn, der sich als Maler verstand, Gelegenheitsarbeiten



Das Museum zu Allerheiligen besitzt einige Ölbilder von Oechslin, umfangreicher sind Bestände der farbenfrohen und oft witzigen druckgrafischen Erzeugnisse



Eine leicht verwegene Etikette, entstanden mitten im Ersten Weltkrieg


Bilder zvg