#Allgemeines

20. Dezember 2014 | Ihr Liederlein, kommet

Schaffhauser Nachrichten
Zeno Geisseler

Es ist schon erstaunlich, an welchen Orten in Schaffhausen überall gesungen wird. Bei der Feier letzte Woche zu Ehren des neuen Kantonsratspräsidenten Peter Scheck stimmte die ganze Festgemeinde das studentische «Gaudeamus Igitur» an, eine Reverenz an Schecks (v/o Fino) Zeit in der Scaphusia. «Lasst uns also fröhlich sein» war auch das Motto an der Generalversammlung der Brauerei Falken, wo der volle Park-Casino- Saal das traditionelle «Schützenliesl» erdonnern liess.
Gesungen wird jetzt dann auch wieder im kleinen Familienkreis: «O du fröhliche», «Stille Nacht» und der Evergreen «O Tannenbaum», das vielleicht schrägste Weihnachtslied überhaupt. Die Geburt Jesu kommt darin nicht vor, dafür in der leider nur selten gesungenen Urfassung ein von der Liebe enttäuschter Jüngling: «O Mägdelein, o Mägdelein, wie falsch ist dein Gemüte»; «Der Bach im Tal, der Bach im Tal, ist deiner Falschheit Spiegel.» Das Schöne am Singen ist, dass keiner es können muss, jedenfalls nicht unter Familien und Freunden. Nicht jeder ist ein kleiner Pavarotti, nicht jede eine Callas, aber das ist an der Brauerei-GV, in der Studentenverbindung, in der Schule oder unter dem Christbaum egal. Singen verbindet, Singen stiftet Identität, Singen schafft eine feierliche Atmosphäre und Geborgenheit. Dies wussten schon die roten und die braunen Volksverführer zu nutzen («Internationale», «Horst-Wessel-Lied»), aber die extremistischen Töne halten sich in «Kling, Glöckchen, klingelingeling» dann zum Glück doch in engen Grenzen. Also: Jauchzet und frohlocket, so wie alle Jahre wieder. Und wer den Text nicht mehr kennt, der halte in den SN Ausschau: Wie immer drucken wir die schönsten Weihnachtslieder ab. Frohe Festtage!

#Allgemeines

13. Dezember 2014 | Brauerei Falken investiert mehr als fünf Millionen in neuste Technik

Schaffhauser Nachrichten
Rolf Fehlmann

An der gestrigen Generalversammlung der Schaffhauser Brauerei Falken AG zeigte sich deren Verwaltungsratspräsident Philipp Moersen mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2013/14 zufrieden. Die Firma habe ihre getätigten Investitionen voll abschreiben können. Der Jahresgewinn sei gegenüber dem Vorjahr um knapp 10 000 Franken gestiegen. Dies, obwohl wegen des schlechten Sommers massiv weniger Bier verkauft worden sei.
Die Aktionäre hiessen die Ausschüttung einer unveränderten Dividende in Höhe von 50 Franken brutto je Aktie gut und wählten den Verwaltungsrat in seiner bisherigen Zusammensetzung für eine weitere Amtsdauer von drei Jahren. Zudem bestimmten sie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG neu als Revisionsgesellschaft. In einem Interview mit den SN äusserte sich Moersen zur Bedeutung des über fünf Millionen Franken teuren neuen Gär- und Lagerkellers, den die Brauerei im Frühjahr 2016 in Betrieb nehmen wolle: Der bestehende Lagerkeller sei fünfzig Jahre alt und aus energietechnischer Sicht veraltet – derzeit kühle man den ganzen Keller statt die einzelnen Tanks. Mit der neuen Anlage werde hingegen die Temperatur eines jeden Tanks frei steuerbar sein. Auf diese Weise könne man «die Qualität des Endprodukts stark beeinflussen». Zudem werde das Kühlmittel von Ammoniak auf das umweltschonendere Glykol umgestellt. Moersen, der im Frühjahr 2016 pensioniert wird, erklärte, seine Nachfolge sei geregelt. Er werde dem heutigen CEO und Delegierten des Verwaltungsrates, Markus Höfler, «die Führung eines gesunden und technisch hochstehenden Unternehmens übergeben».


Samstag, 13. Dezember 2014
**Rund 14,8 Millionen Dosen Bier abgefüllt**
Interview Philipp Moersen, Präsident des Verwaltungsrates der Brauerei Falken AG
Rolf Fehlmann

*2016 will die Brauerei Falken einen neuen Gär- und Lagerkeller in Betrieb nehmen – und damit wieder technisch auf dem neusten Stand sein. Philipp Moersen beschreibt dieses Projekt und spricht über das Bierjahr 2014, das in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich war.*

*Wie schätzen Sie das Bierjahr 2014 ein?*
Es war ein Jahr mit allen Facetten, die unsere Branche kennt. Dazu gehörten ein Grossanlass wie die Fussballweltmeisterschaft, ein verregneter Sommer und nicht planbare Kapazitätsspitzen, die es abzudecken galt. Umso mehr sind wir stolz darauf, dass wir unseren Aktionärinnen und Aktionären trotz der grossen Herausforderungen und trotz des schlechten Sommers ein gutes Resultat präsentieren können.

*Was waren die Gründe für die erwähnten Kapazitätsspitzen?*
Unsere Lohnabfüllpartner erhöhen in einem WM-Jahr ihre Kapazitäten im Hinblick auf den Event. Weil wir für nahezu alle KMU-Brauereien Dosen abfüllen, waren wir stark gefordert, diese Kapazitäten abzudecken. Wir mussten teilweise in drei Schichten arbeiten. Das hat allen Beteiligten vollen Einsatz abverlangt. Geschafft haben wir das nur dank dem grossen Engagement unserer Mitarbeitenden.

*Wie viele Dosen haben Sie abgefüllt?*
Wir verzeichneten einen absoluten Rekord, den wir wahrscheinlich kein zweites Mal mehr erreichen werden – und auch nicht mehr erreichen wollen. Es waren 14,8 Millionen Dosen, die wir in verhältnismässig kurzer Zeit befüllen mussten. Ursprünglich hatten wir für die Anlage ein Volumen von vier Millionen Dosen pro Jahr budgetiert. Ausgelegt ist sie für acht bis neun Millionen Dosen, aber verteilt übers Jahr. Wenn wir das schaffen, sind wir zufrieden. Dann läuft der Abfüllbetrieb rationell und ohne dass wir in Schichten arbeiten müssen. Das ist unser Ziel.

*Abgesehen von der Fussballweltmeisterschaft entsprach der Sommer kaum den Vorstellungen der Mehrheit der Leute.*
Bis Anfang des Sommers sah das Bierjahr gut aus. Die miserablen Monate Juli und August machten allen wahnsinnig zu schaffen – es wurde massiv weniger Bier verkauft.

*Falken ist stark regional verankert, mit ihren Spezialitäten geht die Brauerei aber über ihr Kerngebiet hinaus.*
Damit dehnen wir uns in die ganze Deutschschweiz aus. Mit dem «Eidgenoss», dem «Stammhaus-Bier» und dem «Schwarzen Falken» sind wir jetzt auch im Raum Bern und in der Innerschweiz gut unterwegs.

*Das bringt uns zum Thema Swissness – was geschieht mit dem «Eidgenoss», wenn Wasser nicht mehr als Schweizer Rohstoff gezählt werden darf?*
Lassen Sie noch etwas Zeit vergehen … Die vorgeschlagene Regelung ist unausgegoren und in der vorliegenden Form nicht praktikabel.

*Letztes Jahr hat Falken die grösste Investition der Firmengeschichte angekündigt, nämlich den neuen Gär- und Lagerkeller. Wie viel investieren Sie?*
Das Projekt erfordert ein Investitionsvolumen von über fünf Millionen Franken.

*Warum ist diese Investition wichtig?*
Es war schon immer unsere Devise, technisch auf einem hohen Stand zu sein. Mit Ausnahme des Gär- und Lagerkellers sind wir das. Unser bestehender Lagerkeller ist jetzt fünfzig Jahre alt. Obwohl dort überwiegend Chromstahltanks im Einsatz sind, ist diese Anlage aus energietechnischer Sicht veraltet.

*Warum?*
Nach dem derzeit aktuellen Stand der Technik wird die Temperatur eines jeden Tanks separat gesteuert. Bei uns hingegen ist es noch so, dass das Bier in den Lagerkeller fliesst, wo es während acht bis zehn Wochen fertig reift. Mit unserer derzeitigen Ausstattung kühlen wir den gesamten Keller, unabhängig davon, ob ein Tank voll oder leer ist.

*Was bringt die neue Anlage konkret?*
Mit einer modernen Temperaturführung kann man die Qualität des Endprodukts stark beeinflussen. Die Temperatur eines jeden Tanks wird frei steuerbar sein. Mit der neuen Anlage werden wir das Kühlmittel von heute Ammoniak auf das umweltschonendere Glykol umstellen. Überdies können wir die Arbeitsabläufe optimieren und die Kosten grundsätzlich reduzieren.

*Wie sieht der Zeitplan aus?*
Der Entscheid für das Projekt fiel vor einem Jahr; heute stehen wir mitten in der Umsetzung. Im Frühjahr 2015 beginnen wir mit dem Aufstellen der Tanks, dann folgen die Vernetzung und die Verrohrung. Das dauert mit Sicherheit ein Jahr. Unser Ziel ist die Inbetriebnahme im Frühling 2016. Die Nutzungsdauer der Anlage wird bei 20 bis 25 Jahren liegen.

*Wird der neue Gär- und Lagerkeller das letzte Projekt während Ihrer Zeit als Verwaltungsratspräsident sein?*
Es ist ein reiner Zufall, dass der anvisierte Inbetriebnahmetermin im Frühjahr 2016 zusammenfällt mit meinem 65. Geburtstag und meiner offiziellen Pensionierung. Ich werde aber auch über diesen Termin hinaus öfter hier anzutreffen sein.

*Wie steht es um Ihre Nachfolge?*
Meine Nachfolge ist bereits geregelt. Markus Höfler ist ja schon CEO und Delegierter des Verwaltungsrates. Mir bleibt noch, diesen Schritt hin zu einem modernen Gär- und Lagerkeller zu vollziehen. Dann kann ich ins zweite Glied treten und ihm die Führung eines gesunden und technisch hochstehenden Unternehmens übergeben.


Samstag, 13. Dezember 2014
**Dividende bleibt gleich, aber Revisionsstelle wechselt**
Rolf Fehlmann

*Die Aktionäre der Brauerei Falken AG haben an ihrer Generalversammlung den bisherigen Verwaltungsrat für weitere drei Jahre wiedergewählt. Das Mandat der Revisionsstelle wurde hingegen nach 15 Jahren neu vergeben.*

Geschätzte 400 Personen nahmen gestern Abend im Park Casino in Schaffhausen an der ordentlichen Generalversammlung der Brauerei Falken AG teil, darunter 366 Aktionärinnen und Aktionäre sowie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft.
Das Unternehmen habe ein gutes Jahr hinter sich, sagte Verwaltungsratspräsident Philipp Moersen in seinen einleitenden Worten. Falken habe die getätigten Investitionen voll abschreiben können; und dank der 2012 eröffneten Abfüllanlage für Dosenbier habe man als Lohnabfüller Umsatz aus Deutschland zurückgeholt.
Moersen ging sodann auf das nun laufende Projekt eines neuen Gär- und Lagerkellers ein – mit einem Investitionsvolumen vom über fünf Millionen Franken das grösste Projekt in der Geschichte der Brauerei (siehe Interview). Falken bleibe ein sicherer Wert in der Region Schaffhausen, sagte Moersen in seinem Dank an die Aktionärinnen und Aktionäre.
Der statutarische Teil ging diskussionslos über die Bühne. Einstimmig genehmigt wurden Jahresbericht und -rechnung, die Beibehaltung der Dividende von 50 Franken brutto je Aktie, die Verwendung des Bilanzgewinns. Von Letzterem (606 568 Franken) werden je 150 000 Franken als Dividende ausgeschüttet beziehungsweise der freien Reserve zugewiesen und 306 568 Franken auf die neue Rechnung vorgetragen. Einstimmig und in globo wurde ferner der Verwaltungsrat in seiner bisherigen Zusammensetzung für weitere drei Jahre wiedergewählt. Zwei Enthaltungen gab es hingegen bei der Neuvergabe des Mandats der Revisionsstelle. Dieses hatte seit 1999 die Ernst & Young AG in St. Gallen inne. Nun hiessen die Aktionäre den Antrag des Verwaltungsrates gut, dieses Mandat neu an die BDO AG in St. Gallen zu vergeben. Dieser Vorschlag sei «im Rahmen guter Corporate Governance» und «nach einem sorgfältig durchgeführten Evaluationsprozess» erfolgt, schreibt der Verwaltungsrat.
Es war dem Kabarettkünstler Massimo Rocchi vorbehalten, den humoristischen Schlusspunkt der diesjährigen Generalversammlung zu setzen. Ausgehend vom Thema «Swissness», spannte er einen unvergleichlichen Bogen von Schaffhausen nach Europa, philosophierte über den Förderalismus des Abfallsacks und kam schliesslich zur verblüffenden Erkenntnis: «Die Schweiz existiert – aber sie versteckt sich im Detail.»


**Rudolf Moersen (†) Schweigeminute für den Ehrenpräsidenten**

Gleich zu Beginn der Versammlung ehrten die Anwesenden den verstorbenen Ehrenpräsidenten der Brauerei Falken AG, Rudolf Moersen (1922–2014), mit einer Schweigeminute. «Die ‹Schützenliesel› wird heute für ihn gesungen», sagte Falken-CEO Markus Höfler in seinem kurzen Nachruf mit bewegter Stimme. Der Verstorbene sei nahezu ein halbes Jahrhundert für die Brauerei tätig gewesen – ein Patron alter Schule, ein Chef, auf den Verlass gewesen sei, ein Mensch, «der traditionell schweizerischen Werten verpflichtet war: Bodenständigkeit, Aufrichtigkeit, Verlässlichkeit und Augenmass.» (rf.)


**Brauerei Falken: Zahlen und Fakten für 2013/14**

Gesamtertrag 24 939 204 Fr.
Totalaufwand 24 583 099 Fr.
Sachaufwand 16 189 926 Fr.
Personalaufwand 5 333 776 Fr.
Reingewinn 356 105 Fr.
Dividende 50 Fr. brutto A
nzahl Mitarbeitende 59
Verwaltungsrat Philipp Moersen (Präsident), Ronald Forster (Vize), Markus Höfler (Delegierter), René Zeier (Mitglied)

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11. Dezember 2014 | Saxer: «Es ist einfach verlockend, eine neue Aufgabe anzupacken»

Schaffhauser Nachrichten
Claudia Härdi

Urs Saxer, der nach zwölf Jahren seinen Rücktritt als Rektor der Kantonsschule Schaffhausen bekannt gab, sagt, er sei kein bisschen amtsmüde. «Es ist einfach verlockend, eine neue Aufgabe anzupacken», sagt Saxer, der für August 2015 eine Berufung an die Universität St. Gallen (HSG) als Dozent für Wirtschaftspädagogik erhalten hat. Er wird sich dort insbesondere mit Fragen und Aufgaben an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Schulpraxis befassen. Beispielsweise wird er Weiterbildungsangebote für Lehrpersonen konzipieren. In seiner neuen Position wird er auch für den Austausch von Erfahrungen zwischen der Schule und der Wissenschaft zuständig sein.

**Weiterhin Wirtschaft und Recht**
Der Kantonsschule Schaffhausen bleibt er treu. Er wird weiterhin Wirtschaft und Recht unterrichten. Künftig im Umfang eines 25-Prozent-Pensums. «Für meine Aufgabe an der HSG ist es entscheidend, dass ich weiterhin im Bilde darüber bin, was im Unterricht läuft.» Er könne so seine Erfahrung der Praxis in die geplanten HSG-Projekte einbringen. Erfahrungen hat Saxer in Schaffhausen viele gesammelt. Nächstes Jahr werden es 20 Jahre sein, die er als Lehrer, als Mitglied der Schulleitung und zuletzt als Rektor an der Kantonsschule verbracht hat. «Langeweile kam nie auf», sagt Saxer, der in Schaffhausen und an seiner heutigen Arbeit vor allem die kurzen Wege und die persönlichen Kontakte schätzt. «Die Kantonsschule ist eng mit der Stadt und mit der Politik verbunden», erklärt er. Dadurch könne rasch und pragmatisch gehandelt werden. Im Vergleich zu anderen Gymnasien in anderen Kantonen geniesst Saxer hier viele Freiräume, wie er sagt. «Die Schaffhauser Kantonsschule ist eine ganz besondere Schule mit aufgestellten Schülern und sehr engagierten Lehrpersonen», sagt er – mit einer ansteckenden Begeisterung. Diese schlägt sich in den verschiedensten Projekten nieder, die er an der Schule angerissen und realisiert hat.

**Nachfolge noch offen**
«Ich will Ideen aufnehmen und auch umsetzen», sagt er. Sein Motto lautet: «Das probieren wir. Das machen wir möglich!» Dass die vielen Projekte innerhalb einer vorgesehenen und verfügbaren Zeit realisiert werden konnten, damit habe er jedoch oft gekämpft. Erste Entscheidungen über die Neubesetzung der Rektorstelle werden Ende April erwartet. Wer seine Nachfolge antreten wird, ist derzeit noch offen.


Donnerstag, 11. Dezember 2014
**Kantirektor Urs Saxer: Die Gründe für seinen Rücktritt**

Weder Langeweile noch Amtsmüdigkeit haben Urs Saxer dazu bewogen, seine Stelle als Rektor der Kantonsschule Schaffhausen zu kündigen. Den Anlass dazu gab eine Berufung an die Universität St. Gallen als Dozent für Wirtschaftspädagogik. Ein verlockendes Angebot für Saxer. Denn er wird sich Aufgaben an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Schulpraxis widmen können. Die Nähe zur Praxis will er mit einem kleinen Lehrpensum aufrechterhalten. (ch)


Mittwoch, 10. Dezember 2014
**Urs Saxer tritt als Kantirektor zurück**

Urs Saxer tritt per Ende Schuljahr als Rektor der Schaffhauser Kantonsschule zurück. Dies erklärte Saxer gestern gegenüber Radio Munot. Er sagte, er habe seine Mitarbeitenden an der Kantonsschule bereits über seinen Rücktritt informiert. Urs Saxer war 1997 zum Prorektor gewählt worden und übernahm 2003 das Amt des Rektors. Wer Saxers Nachfolger wird, ist noch nicht bekannt. (r.)

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3. Dezember 2014 | Die Anfänge des Alkoholkonsums

Schaffhauser Nachrichten
sda

Alkohol steht anscheinend seit zehn Millionen Jahren auf dem Speiseplan der menschlichen Ahnen. Eine US-Studie deutet darauf hin, dass schon der letzte gemeinsame Vorfahr von Mensch, Schimpanse und Gorilla die Fähigkeit entwickelte, Alkohol abzubauen.
Die Fähigkeit, Alkohol abzubauen, verschaffte den menschlichen Ahnen demnach einen wichtigen evolutionären Vorteil zu einer Zeit, als sie sich an ein Leben am Boden anpassen mussten – wo sie alkoholreiches Fallobst fanden. Die Studie wird in den «Proceedings» der USnationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS) vorgestellt.

**Alkoholismus vor Fermentierung**
Bislang gingen viele Forscher davon aus, dass Menschen Alkohol erst seit etwa 9000 Jahren konsumieren. Damals fing der Homo sapiens damit an, Nahrungsmittel zu lagern und Fermentierungsprozesse gezielt zur Alkoholproduktion zu nutzen. Entsprechend wurde angenommen, dass Alkoholismus beim modernen Menschen Ausdruck einer unvollständigen Genomanpassung ist: Da der Mensch erst seit verhältnismässig kurzer Zeit Ethanol zu sich nehme, sei der Körper noch nicht in der Lage, diesen verträglich abzubauen.
Das Team um den Biologen Matthew Carrigan vom Santa Fe College in Gainesville (US-Staat Florida) analysierte nun das Enzym ADH4 (Alkoholdehydrogenase 4), das am Alkoholabbau beteiligt ist. Anhand der Gene von 28 Säugetieren, darunter 17 Primaten, rekonstruierten die Wissenschaftler die Evolutionsgeschichte des Enzyms über einen Zeitraum von 70 Millionen Jahren.
Die Untersuchung deutet darauf hin, dass vor mindestens zehn Millionen Jahren eine einzelne genetische Mutation unsere Ahnen – damals lebte noch der letzte gemeinsame Vorfahr von Mensch, Schimpanse und Gorilla – in die Lage versetzte, Alkohol abzubauen. Diese Fähigkeit bot möglicherweise einen entscheidenden evolutionären Vorteil, denn damals befand sich die Erde in einem dramatischen klimatischen Umbruch.

**Neue Grasländer mit Fallobst**
Während dieses Klimawandels vor etwa 15 Millionen Jahren wandelten sich die ausgedehnten Wälder Ostafrikas zu Graslandschaften. Infolgedessen mussten sich die dort lebenden menschlichen Ahnen an ein Leben auf dem Boden anpassen. Hier fanden sie den Forschern zufolge als Nahrungsmittel vermehrt Fallobst, das tendenziell einen höheren Ethanolgehalt aufweist als Früchte, die vom Baum gepflückt werden.

**Zu Beginn unproblematisch**
Die Fähigkeit, diese Früchte zu verdauen, bedeutete gerade in Zeiten der Nahrungsmittelknappheit einen wichtigen Vorteil. Für die Wissenschaftler sind die Ergebnisse ihrer Studie nicht nur wichtig für das Verständnis der Anpassung von Hominiden an ein Leben auf dem Boden. «Mit ihnen könnte auch die medizinische Komplexität menschlicher Interaktion mit Ethanol heute besser verstanden werden», schreiben sie. Demnach wurde der Umgang mit Alkohol aus gesundheitlicher Sicht erst problematisch, als der Mensch Verfahren entwickelte, Getränke mit höherem Ethanolgehalt herzustellen.
Die Untersuchung der Biologen passt zur aktuellen Diskussion um unsere Ernährung: Derzeit begründen Forscher viele Zivilisationskrankheiten damit, dass der Mensch sich zu weit von den Nahrungsgewohnheiten seiner Vorfahren entfernt habe. Sie vermuten etwa, dass Diabetes, Fettleibigkeit und Bluthochdruck auch deshalb so häufig vorkommen, weil der Homo sapiens nicht genug Zeit gehabt hat, sich genetisch an die heutige zuckerreiche Ernährung anzupassen.

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19. November 2014 | Wirteehepaar: Nach 50 Jahren ist Schluss

Schaffhauser Nachrichten
Lara Geissmann

Ganze 50 Jahre war das Ehepaar Franz und Johanna Schlatter in der Gastronomie tätig. Die meiste Zeit davon verbrachten sie im Buchthaler Quartierrestaurant Baumgarten. Nach 34 Jahren dort setzen sich die beiden nun zur Ruhe.
Als die beiden frisch Verheirateten mit Anfang 20 die Schmidstube in Andelfingen übernahmen, waren sie das jüngste Wirteehepaar in der ganzen Region. Zusammen wechselten sie nach vier Jahren in Andelfingen und einer Zwischenstation in einem Restaurant in Sursee zurück nach Schaffhausen. Für fünf Jahre übernahmen sie das ehemalige Hotel Kreuz. Dann lernten sie per Zufall die Vorgänger des «Baumgartens» kennen, was sich als Glücksfall erweisen sollte. Denn so konnten sie das Restaurant kaufen, umbauen und seit 1980 erfolgreich betreiben. «Wir haben uns in all den Jahren natürlich eine tolle Stammkundschaft zusammengekocht», so der Küchenchef Franz Schlatter, und auch Johanna Schlatter meint: «Natürlich tut es uns auch leid, jetzt Abschied zu nehmen.» Aber es sei einfach Zeit geworden. Denn für das Wirteehepaar blieb neben dem Restaurant nicht viel Freizeit. «Das war ein Job mit einem 16-Stunden-Tag hier im Baumgarten», so Franz Schlatter. Natürlich habe es ihnen immer Freude bereitet, und sie haben den «Baumgarten» mit Leib und Seele geführt. Trotzdem wollen die beiden nun in die Ferien und den Ruhestand geniessen.

**Spazieren und reisen**
Während Johanna Schlatter gerne einmal in den Norden, nach Schweden und Norwegen, reisen würde, freut sich ihr Ehemann auch auf kleinere Dinge wie einen Spaziergang: «Andere Leute sagen bei schönem Wetter: Lass uns laufen gehen. Bei uns hiess schönes Wetter bis jetzt immer: Terrasse bereitmachen, dass die Gäste draussen sitzen können. Jetzt können wir endlich auch einfach drauflosspazieren!» Obwohl das Paar sich aus der Gastronomie zurückzieht, behalten sie die Wohnung und auch das Restaurant selbst bis auf Weiteres: «Nach 34 Jahren ist es eben unsere Heimat geworden, da wollen wir nicht einfach so in eine 3-Zimmer-Wohnung umziehen.» Quartierrestaurants hätten es in der heutigen Zeit nicht mehr einfach, aber die Schlatters wären offen für einen Nachfolger. Das Beste wäre, wenn ein bereits bekannter Koch mit Stammkundschaft den «Baumgarten» übernehmen könnte. Aus diesem Grund möchte sich das Wirteehepaar für den Moment noch jede Option offen halten.


**Leserbrief**

Doppelter Abschied vom Restaurant Baumgarten
Thomas Hauser

**Buchthalen verliert einen Treffpunkt, das Wirtepaar geht in Pension**

Per Ende Oktober ging das Ehepaar Johanna und Franz Schlatter vom Restaurant Baumgarten in Buchthalen nach 34 Jahren Wirtetätigkeit in den Ruhestand und schloss den «Baumgarten» für immer. So muss Buchthalen vom «Baumgarten» doppelt Abschied nehmen; einerseits vom ausgezeichneten Wirte-Ehepaar Schlatter und anderseits von einem Restaurant mit einer Geschichte von über hundert Jahren.
Johanna und Franz Schlatter verstanden es, den «Baumgarten» als Speiserestaurant erster Klasse und gleichzeitig als gemütliche Quartierbeiz zu führen. Die Küche von Franz Schlatter war weit über die Buchthaler Grenzen hinaus bekannt und beliebt. Für gewisse Gerichte wie die Paprikaschnitzel reisten die Gäste von weit ausserhalb des Kantons Schaffhausen nach Buchthalen. Ob in der grossen, einmaligen Gartenwirtschaft unter schattigen Bäumen, ob im Restaurant oder im Säli – im «Baumgarten» herrschte immer Betrieb, man traf immer einen Gast als Gesprächspartner. Der Quartierverein Buchthalen dankt Johanna und Franz Schlatter für ihren Einsatz im «Baumgarten» zum Wohle des ganzen Quartiers. 34 Jahre immer freundlich, immer gute Küche, immer gepflegten Service und immer unter dem Motto «Der Gast ist König», das will etwas heissen. Hut ab! Der Quartierverein Buchthalen bedauert es zudem ausserordentlich, dass der «Baumgarten» seine Türen für immer schliesst. Damit verliert das Quartier einen beliebten und vielfältigen Treff- und Ausgangspunkt. Wie aber eingangs erwähnt, verliert nicht nur Buchthalen eine Attraktivität, sondern auch in der gehobenen Schaffhauser Gastroszene geht ein wichtiges Angebot verloren, das auch vielen Firmen und Vereinen fehlen wird. Selbst die Mitglieder der Studentenverbindung Scaphusia werden für den letzten Akt, den auf den Weihnachtskommers folgenden Katerbummel, ein neue Lokalität suchen müssen. Gleichzeitig geht in Buchthalen das Beizlisterben weiter. Schade, denn ein Stück Kultur geht verloren. Liebe «Baumgarten»-Schlatters mit Team: Herzlichen Dank für 34 Jahre beste Betreuung und alles Gute im wohlverdienten Ruhestand.

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19. November 2014 | Neue «Swissness»-Regeln bedrohen Biere

Schaffhauser Nachrichten
(rf./sda)

Schweizer Bier besteht zu über 90 Prozent aus Schweizer Wasser. Trotzdem müssen hiesige Brauereien befürchten, dass sie ihren Gerstensaft bald nicht mehr als Schweizer Produkt verkaufen können: Der Bundesrat will nämlich Trinkwasser nicht als Schweizer Rohstoff zur «Swissness»-Berechnung zulassen, sondern bloss Quell- und Mineralwasser. Bei den restlichen Rohstoffen wie Hopfen und Malz liegt der Selbstversorgungsgrad der Schweiz bei nahezu null.
Denjenigen Brauereien, welche dannzumal die «Swissness»-Vorgaben nicht erfüllen, ist nicht nur die Verwendung der Marke «Schweiz» untersagt; sie dürften auch ihre Verankerung in der Region nicht länger vermarkten. Von der Regelung betroffen wären unzählige kleinere und mittelgrosse Bierproduzenten, die ihr Wasser vom öffentlichen Netz beziehen.

**Schaffhauser Wasser**
Brauerei-Falken-CEO Markus Höfler gibt sich gegenüber den SN zuversichtlich: «Wir brauen unser Bier mit Schaffhauser Wasser – wir haben eine eigene Quelle.» Ausserdem sei die erwähnte Regelung ja noch keineswegs beschlossene Sache: «Ich denke, das Parlament wird diese Absicht des Bundesrates noch korrigieren.»

**Qualität vor Herkunft**
Die Brauerei Falken definiere sich nicht in erster Linie über «Swissness», sagt Höfler, «sondern über die Qualität und die Vielfalt unserer Produkte. Darum ist ‹Swissness› für mich auch nicht das Hauptargument.» Damit sei das Unternehmen bis jetzt gut gefahren, «und daran ändert sich nichts. Das wird vom Kunden auch so akzeptiert.»

**«Eidgenoss» ist geschützt**
Ausser beim «Eidgenoss» findet der Konsument nirgends ein Schweizerkreuz auf Falken-Produkten. «Dieses Schweizerkreuz kann man aber auch mit dem Namen in Verbindung bringen», sagt Höfler. «Den Namen ‹Eidgenoss. Ein Schluck Heimat› haben wir übrigens markenrechtlich beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum schützen lassen.»

**Flexibilität ist gefragt**
Würde diese Regelung wider Erwarten doch in Kraft treten, so wäre das laut Höfler «für die Brauerei Falken ungünstig und unangenehm», aber es wäre keine existenzielle Bedrohung. «Wir als Unternehmen müssen in allem, was wir tun, so flexibel sein, dass wir mit derartigen Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen umgehen können.»


**Braujahr 2013/14**
Dank Abfüllstrasse ein gutes Jahr für Falken

In der Schweiz sei im abgelaufenen Braujahr 2013/14 wieder mehr Bier getrunken worden, teilte der Schweizer Brauerei-Verband gestern mit. Das Marktvolumen wuchs um 1,4 Prozent auf gut 4,64 Millionen Hektoliter Bier. Das sind rund 57 Liter pro Kopf.
Auch für die Schaffhauser Brauerei Falken war der Bierkonsum 2014 «stabil auf tiefem Niveau», wie CEO Markus Höfler sagte: «Bis Anfang Sommer waren wir sehr gut unterwegs. Das schlechte Wetter im Juli und August hat uns dann aber schmerzhafte Rückgänge beschert.» Insgesamt ist der Bierabsatz von Falken laut Höfler 2014 stabil geblieben.
Nehme man hingegen das Ergebnis des Dosenkompetenzzentrums hinzu, werte Falken das Jahr 2014 als positiv. Man sei dank der Abfüllstrasse für Dosen gewachsen: «Im ersten Betriebsjahr hatten wir vier Millionen Dosen geplant, aber neun Millionen abgefüllt. 2014 werden wir auf 14,8 Millionen kommen.» Alles in allem war 2014 für die Brauerei «ein gutes Jahr», so Höfler. Das stimme Falken optimistisch für die Zukunft.
Der Inlandausstoss der Schweizer Brauereien nahm im abgelaufenen Braujahr leicht zu. Er betrug knapp 3,4 Millionen Hektoliter.

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12. November 2014 | «Es ist nach wie vor eine wunderschöne Aufgabe»

Schaffhauser Nachrichten
Daniel Jung

**Interview Urs Saxer, abtretender Präsident des Munotvereins (Munotvater)**

*Warum geben Sie das Präsidium des Munotvereins nun ab?*
Der Grund ist folgender: Nach zehn Jahren als Munotvater und nach dem Abschluss eines Jubiläumsjahrs, das sehr erfolgreich war, ist für mich nun der richtige Zeitpunkt gekommen für meinen Rücktritt.

*War das Jubiläumsjahr so anstrengend, dass Sie nun nicht mehr weitermachen wollen?*
Nein. Ich bin weder amtsmüde noch ausgebrannt nach unserem Jubiläumsjahr – ich hoffe, dass man dies auch so gespürt hat. Trotzdem kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man über einen Rücktritt nachdenkt. Und ich finde, das Jahrzehnt im Präsidium und der Abschluss des 175-Jahr-Jubiläums sind ein guter Anlass dafür. Das Präsidium des Munotvereins ist aber nach wie vor eine wunderschöne Aufgabe.

*Ist schon bekannt, wer Ihr Nachfolger wird?*
Nein. Ich habe den Vorstand über meine Absicht am Montagabend informiert. Der Vorstand hat nun Zeit, die Nachfolge sorgfältig zu regeln. Das Vorstandsteam wird die Nachfolge intern diskutieren und zu gegebener Zeit auch nach aussen tragen.

*Wann soll der Wechsel im Präsidium vollzogen werden?*
An unserer Generalversammlung vom 27. März 2015. So ist es in den Statuten vorgesehen.

*Sind Sie selber noch an der Suche nach einem Nachfolger beteiligt?*
Nein, darin bin ich nicht mehr direkt involviert. Ich stehe aber selbstverständlich dem Vorstand für Fragen zur Verfügung.

*Sie blicken zurück auf 17 Jahre im Vorstand des Munotvereins und zehn Jahre als Munotvater. Welche positiven Erinnerungen werden Sie von dieser Zeit auf dem Munot mitnehmen?*
Sehr positiv erlebt habe ich es, dass man in der Funktion als Munotvater mit allen Generationen von Schaffhausen in sehr direktem Kontakt steht. Das beginnt mit dem Kinderfest, geht über die verschiedenen regelmässigen Veranstaltungen bis hin zur persönlichen Ehrung der Ehrenveteranen, also von Leuten, die seit 50 Jahren Mitglied im Munotverein sind. Es ist faszinierend, wie alle Generationen dem Munot verbunden sind.

*Was war ein eher schwieriger Moment oder eine besondere Herausforderung?*
Das ist eine gute Frage (überlegt). Ich blicke insgesamt auf eine sehr befriedigende Zeit zurück. Es gibt nichts, was mir irgendwie noch auf dem Magen liegt. Eine Herausforderung ist es, mit den Veranstaltungen auf dem Munot immer wieder den Zeitgeist zu treffen. Man muss alle Anlässe regelmässig hinterfragen, ob sie in ihrer Form noch aktuell sind – so, wie man früher die Kleidervorschriften hinterfragt hat, überlegen wir uns heute die zeitgemässe Kommunikation.

*Ein vielfältiges Jubiläumsjahr und die zweite Durchführung der Munot Summer Nights sind vorbei, verschiedene Bauprojekte sind in Bearbeitung: Können Sie einen gesunden Verein übergeben?*
Ich bin der Meinung, dass ich dem neuen Präsidium einen sehr dynamischen Vorstand übergeben kann. Das wird sich in all den Veranstaltungen zeigen, die wir für das Jahr 2015 planen. Hier haben wir am Montag das Grobkonzept zusammengestellt. An der Generalversammlung vom März 2015 werden wir dann das vollständige Programm präsentieren.

*Eines der Ziele für das Jubiläumsjahr war es, das 5000. Mitglied für den Verein zu gewinnen. Hat dies geklappt?*
Das haben wir noch nicht erreicht. Wir hoffen aber, die Marke bis zur GV noch zu knacken. Im Februar und März werden wir daher mit einem speziellen Angebot um Firmenmitgliedschaften werben. In diesem Bereich möchten wir noch etwas zulegen.

*Das Präsidium des Munotvereins ist ein zeitintensiver Job: Haben Sie schon konkrete Pläne, was Sie mit der gewonnenen Zeit anfangen wollen?*
Das werde ich nach der Generalversammlung im März 2015 entscheiden. Bis dahin gibt es noch einiges zu tun.

*Herr Saxer, vielen Dank für das Gespräch.*

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4. November 2014 | Zdzislaw Urbanczyk

Schaffhauser Bock

In der Brauerei Falken ist seit Kurzem ein neuer Braumeister am Werk: Zdzislaw Urbanczyk entscheidet über Hopfen, Malz und Hefe in der Schaffhauser Brauerei. Der gebürtige Pole ist in Deutschland aufgewachsen, hat das Brauerhandwerk in einer Brauerei gelernt, die der Schaffhausischen ganz ähnlich ist, und sich danach kontinuierlich an Fachhochschulen zum Braumeister weitergebildet. Er ist der Nachfolger von Michael Hanreich, der auf den langjährigen Braumeister Oskar Dommen folgte, und arbeitet seit eineinhalb Jahren bei Falken.



Zdzislaw Urbanczyk, Leiter Produktion & Technik der Brauerei Falken

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27. Oktober 2014 | Neue Drogenstatistik: Wenn schon vier Bier als riskant gelten

Neue Zürcher Zeitung
Dsc.

Der Konsum von Alkohol, Tabak und illegalen Drogen hat sich 2013 gegenüber dem Vorjahr wenig verändert; es akzentuieren sich aber gewisse Trends. Dies ist das Ergebnis des dritten Suchtmonitorings, das im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) durchgeführt worden ist.
Die Suchtstatistiken sind immer wieder ein Reservoir für gesundheitspolitische Argumentationen, etwa wenn es um neue Restriktionen bei der Vermarktung von alkoholischen Getränken oder Zigaretten geht. So steht in Bundesbern die Schaffung eines neuen Tabakproduktegesetzes und eines neuen Alkoholgesetzes auf der Traktandenliste. Auch in diesem Jahr bergen die Begrifflichkeiten des BAG das Risiko für Fehlinterpretationen.
So schreibt das BAG, dass der «risikoreiche Alkoholkonsum» 2013 im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen sei. «21,1 Prozent der Bevölkerung trinken sich mindestens einmal im Monat in den Rausch», heisst es im neuen BAG-Bulletin. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 21,0 Prozent. Ist aber diese Feststellung angebracht, wenn als Definition von «Rauschtrinken» die Konsumation von vier bis fünf sogenannten Standardgetränken (eine Stange Bier, ein Glas Wein oder ein Gläschen Schnaps) gilt? – Frühere Umfragen definierten das Rauschtrinken noch toleranter. Das BAG präzisiert auf Anfrage: «Der wissenschaftliche Begriff Rauschtrinken ist nicht dasselbe wie Trunkenheit.» Das wissenschaftlich definierte Rauschtrinken stehe für übermässigen Alkoholkonsum, der zu kurzfristigen körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führe. Anzeichen seien verminderte Reaktions-, Urteils- und Kontrollfähigkeit sowie Konzentrations- und Koordinationsschwierigkeiten, erklärt Mona Neidhart vom BAG. Letztlich gerät damit aber bereits ein durchaus akzeptables Trinkverhalten in den Dunst risikoreichen Trinkens, wenngleich das Risiko durch die Betroffenen selbst reduziert werden kann, indem etwa nach einem entsprechenden Abend auf das Autofahren verzichtet wird. Unter diesem Blickwinkel erstaunt es nicht, dass der «risikoreiche Alkoholkonsum» just bei Gebildeten stark verbreitet ist – es dürfte eine meistens harmlose Begleiterscheinung der Teilnahme an Anlässen sein.
Akzentuiert hat sich das Muster, wonach Jugendliche vor allem am Wochenende trinken, dann aber relativ viel. Der Durchschnittskonsum der unter 24-Jährigen liegt laut BAG am Wochenende bei vier bis fünf Standardgetränken – dieser Wert hat sich in den letzten Jahren um 10 Prozent erhöht.
Der chronische (tägliche) Risikokonsum hat sich bei der Gesamtbevölkerung in den letzten Jahren indes verringert, von 4,5 auf 3,9 Prozent. Erfreulich hat sich auch die Zahl der Raucher entwickelt. 2013 lag sie laut dem BAG bei nur 17,6 Prozent (2012: 18,9 Prozent). Leicht zunehmend ist hingegen die Zahl «gelegentlicher» Raucher.
Stabil oder leicht schwankend sind die Werte beim Cannabiskonsum. 5,7 Prozent der Befragten gaben an, in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Das ist zwar mehr als 2011 (5,1 Prozent), aber weniger als 2012 (6,3 Prozent). Werte unter einem Prozent ergeben sich bei Fragen nach dem Konsum der übrigen illegalen Drogen «in den letzten 12 Monaten». Der Wert beim Kokain stieg 2013 dabei von 0,4 auf 0,5 Prozent an.

#Allgemeines

9. Oktober 2014 | «Reinen Wein eingeschenkt», was den Alkoholismus betrifft

Schaffhauser Nachrichten
Martin Edlin

Die Zahlen sind erschreckend: In der Schweiz konsumieren rund eine Million Menschen Alkohol in einem Umfang, der gesundheitliche und soziale Schäden verursacht. Rund 300 000 davon sind als «alkoholkrank» zu bezeichnen (Männer und Frauen im Verhältnis von 60 zu 40 Prozent), doch die wenigsten davon stehen deswegen in ärztlicher Behandlung. Scham und Schuldgefühle halten sie davon ab, Hilfe zu suchen. Und wenn, dann weiss man im Schaffhauser Psychiatriezentrum: Sie gehören, zusammen mit den an Depressionen, Schizophrenie und Demenzerkrankten, zu den vier grossen Patientengruppen, die hier Aufnahme finden.
Von Alkoholproblemen in ihrem Familien- oder Freundeskreis sind viele betroffen, und das mag auch der Grund gewesen sein, dass am Dienstagabend Dr. med. Dieter Böhm, seit 1991 in Diensten der Spitäler Schaffhausen und heute Leitender Arzt am Psychiatriezentrum, vor einem voll besetzten Vortragssaal in der Breitenau stand, um über Alkoholabhängigkeit zu sprechen. Er tat dies, ohne den Moralfinger zu erheben, und zeigte nüchtern die medizinischen Fakten und die Möglichkeiten der Behandlung auf. Nicht zuletzt waren es die Tipps zum Erkennen der Krankheit, die dem Referat den praktischen Nutzen gaben. Da genügen Fragen wie «Hatten Sie schon einmal das Gefühl, dass Sie Ihren Alkoholkonsum verringern sollten?», «Hat Sie schon jemand durch Kritisieren Ihres Alkoholkonsums geärgert?», «Hatten Sie schon einmal wegen Ihres Alkoholkonsums ein schlechtes Gewissen oder sich schuldig gefühlt?», und «Haben Sie bereits einmal morgens als Erstes Alkohol getrunken, um wieder fit zu werden?» Ein einziges Ja ist ein Alarmzeichen, die gefährliche Reise durch die vier Stadien einer Alkoholintoxikation mit den Folgen von Leberzirrhose, Schädigungen des Nervensystems und andere Krankheiten, von Stürzen und Abbau der Schutzreflexe nicht anzutreten. Viel Aufmerksamkeit fand das Referat von Dieter Böhm bezüglich stationärer oder ambulanter Therapie. Davon, dass deren Ziel einzig die Abstinenz sein kann, ist die medizinische Wissenschaft abgekommen: Auch die Verminderung der Konsummenge («kontrolliertes Trinken») ist ein gangbarer, aber ungleich schwierigerer Weg. Und dass ein «Trockengelegter» bei einem einzigen Schlückchen Alkohol unausweichlich rückfällig wird – Rückfälligkeit, die immer möglich ist, hängt von anderen Faktoren ab –, gehört ebenso zum überholten Bild des Kampfs gegen den Alkoholismus.
Es ist – so das Fazit von Dieter Böhm – nie zu früh, wohl aber manchmal zu spät, nach Hilfe Ausschau zu halten. Medizinisch geboten wird sie bei uns von den Hausärzten, Psychiatern und Psychotherapeuten, in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, im Kantonsspital, beim Verein für Jugendfragen, Prävention und Suchthilfe, in der Forelklinik in Ellikon oder im Spital Wattwil, wo Alkoholkurztherapien in der Psychosomatischen Abteilung angeboten werden.

#Allgemeines

30. September 2014 | CEO für eine Woche

Schaffhauser Bock
Ramona Pfund

Statt Mathe und Englisch stand für 73 junge Leute letzte Woche Firmengründung im Stundenplan.
Bilanz, Erfolgsrechnung, Marketing und Personalpolitik kurz vorgestellt und sofort angewendet. Wichtige erfolgsprägende Entscheidungen fällen im Schnellverfahren. Fünf Geschäftsjahre, die Höhenflug oder Bankrott bedeuten, in fünf Tagen. Die Wirtschaftswoche ist für Schülerinnen, Schüler und Lernende eine spannende Zeit, die im Nu vergeht. Auch Fachlehrerinnen und -lehrer aus der Privatwirtschaft sind bis aufs Äusserste gefordert, müssen spontan und flexibel reagieren und den jungen Geschäftsleuten als Coach zur Seite stehen. Schnell nehmen die Jugendlichen das Spiel ernst, rasch breitet sich hier und dort Ehrgeiz und Fleiss aus.

**Trendprodukte im Fokus**
Doch im Endeffekt ist es ein Spiel und der Spass geht nicht verloren. Seit den 1970er-Jahren fördert die Ernst-Schmidheiny-Stiftung diese Wirtschaftswochen in der Schweiz. In Schaffhausen ist sie für die Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule sowie für einige Lernende der Industrie- und Wirtschaftsvereinigung (IVS) bereits zur Tradition geworden und fester Bestandteil des Unterrichts. Halbjährlich findet eine Wirtschaftswoche im Klostergut Paradies in Schlatt statt.
In der letzten Woche teilten die Fachlehrpersonen die Teilnehmenden in fünf Gruppen ein. Jede Gruppe entwickelte ein anderes Produkt. Trendiges war letzte Woche besonders beliebt: Kopfhörer-, Parfum- und Lautsprecherhersteller wurden unter anderem am Montagmorgen unter demokratischer Abstimmung geboren. Pro Produkt gab es drei Firmen, die je vier bis fünf Schüler leiteten. Ein kleiner Markt also, in dem das Verhalten der Konkurrenz mit Argusaugen beobachtet wurde.
Oft konnten die virtuellen Firmengründer selbst entscheiden, wer die Leitung übernimmt, also CEO für eine Woche ist, wer das Marketing gestaltet, wer die Finanzen überwacht und wer sich um Personalressourcen kümmert. Vorgegebene finanzielle Grössen und ihre gemeinsamen Entscheidungen waren für die weitere Entwicklung wichtig. Jeden Abend wertete ein Computerprogramm aus, wie sich das Verhalten der Unternehmen auswirkt. Es gab also erfolgreiche und niederschlagende Geschäftsjahre. Am Ende der Woche zeigt sich, wer die richtigen Entscheide getroffen hat. Was bleibt, sind positive Erinnerungen und wertvolle Erfahrungen für das künftige Berufsleben.

Schaffhauser Nachrichten
(rf.)

26.09.2014

**Kantischüler und Lehrlinge erkunden die Wirtschaft**

Wirtschaftswoche

Für 61 Studierende der Kantonsschule Schaffhausen und 12 Auszubildende von regionalen Unternehmen geht heute Freitag im Klostergut Paradies die Wirtschaftswoche zu Ende. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr sahen sich Kantischüler und Lehrlinge während der Wirtschaftswoche für fünf Tage mit den Realitäten der Wirtschaft konfrontiert.
Die traditionelle Wirtschaftswoche ist ein Gemeinschaftsprojekt der Industrie- & Wirtschafts-Vereinigung Schaffhausen IVS, der Kantonsschule Schaffhausen und der Ernst-Schmidheiny-Stiftung. Die Teilnehmenden schlüpfen jeweils in die Rolle von Unternehmensleitungen, deren Firmen zum Bei- spiel Kopfhörer, E-Bikes oder Körperpflegeprodukte herstellen. Im Verlaufe dieser Woche mussten sie für «ihre» Wirtschaftswoche-Unternehmen Strategien entwickeln, sich mit der Konkurrenz und der Entwicklung des Marktes auseinandersetzen, Marketingkonzepte umsetzen und eine Vielzahl von Entscheiden fällen. Das Verhalten des Marktes und die Entwicklung des Unternehmens simuliert dabei das computergestützte Lehrkonzept Wiwag. Zu den Höhepunkten der Woche zählten neben dem Besuch von Regierungspräsident Christian Amsler von heute Freitag Erkundungen regionaler Firmen – vorgestern öffneten IWC Schaffhausen, Bircher Reglomat, IVF Hartmann, Curtiss-Wright Antriebstechnik und Cilag den jungen Unternehmenslenkern ihre Türen.

#Allgemeines

22. September 2014 | Wer «ehrlich gesagt» sagt, ist meist nicht ehrlich

Schaffhauser Nachrichten
(schi)

Und nach der Pause des Medienstamms kommt auch noch Che, mit bürgerlichem Namen Peter Hartmeier, früherer Chefredaktor des «Tages-Anzeigers», und setzt sich neben Pipe! Niemand bemerkt den damit verbundenen Rollentausch: Der Berichterstatter gerät in Stress, leidet unter dem hohen Erwartungsdruck. Vorne geben zwar Marcus Knill, vulgo Fabulator, und Matthias Ackeret, vulgo Elvis, Verleger des Wirtschaftsmagazins «Persönlich», bedenkenswerte Tipps für den Umgang mit Medien, doch er hört längst nicht mehr zu, studiert nur noch an seinem Titel herum. Kaum glaubt er ihn gefunden zu haben, verwirft er ihn wieder, viel zu wenige Buchstaben. Dann endlich die Erlösung, Urs Peter Naef, Mediensprecher der Migros, erklärt den Mitgliedern der Handelsschulverbindung Commercia die 50-40-10-Regel: «50 Prozent macht das Visuelle aus, 40 Prozent die Sprache und 10 Prozent der Inhalt.» Mediengott sei Dank, der Inhalt ist gar nicht so wichtig. Das verschafft dem Schreiber den nötigen Stressabbau, auch wenn klar ist, dass nur das Fernsehen, nicht aber der Printjournalismus gemeint ist.
Beim Medientraining mittels Videoaufnahmen schlagen sich die Aktivitas-Mitglieder Jeff Unger (Rock) und Patrick Biedermann (Poet) bestens. Und doch bringen Marcus Knill und sein Kameramann Claudio Ferrari manch ein Detail zutage, das sich verbessern liesse, hinsichtlich Blick, Gestik und Mimik, bezüglich Tonalität, Einfachheit und Verständlichkeit der Antworten. Die überraschende Kernbotschaft, die das brillante Duo Knill/Ackeret in einem wahren Pointenfeuerwerk vermittelt, lautet: Das Wichtigste ist die Pause. Lasst euch von den Medien nicht unter Zeitdruck setzen, überlegt, bevor ihr antwortet, verlangt unter Umständen sogar die Telefonnummer, um zurückzurufen. No Stress. Klar wird allerdings auch: Wer «ähh» sagt oder «also», macht keine Denkpause. Verschiedene Experten, verschiedene Kernbotschaften. Commercia-Präsident Alexander Schlehan (Cobra) betont: «Die Aktivitas unter Michael Storrer, vulgo Fly, schlägt sich hervorragend», Martin Schläpfer (Pipe), am Freitag als «Tellerjongleur des Bundeshauses» vorgestellt: «Ihr seid Partner der Journalisten, nicht Angeklagte», und für Peter Hartmeier (Che) steht fest: «Medientraining gehört heute zum Standard. Das Allgemeinwissen wird wieder wichtiger.»

**Das letzte Wort**
Zielführend sind auch anschauliche Bilder und Geschichten. Unverhofft setzt hier Protokollführer Peter Dörig einen glanzvollen Schlusspunkt; Zart nennen sie ihn, richtiger wäre Poeta doctus. Doch merke: Das allerletzte Wort gehört dem Journalisten. Immer. Mit der SN-Fotografin Jeannette Vogel war vermutlich erstmals eine Frau bei der Commercia zu Gast – folgt nun bis zum Jubiläum 2018 die Öffnung?

#Allgemeines

16. September 2014 | Wo bzw. wann sollten Männer am ehesten eine Krawatte tragen?

Coopzeitung Nr. 38

Wann soll Mann Krawatte tragen? Für die meisten braucht es dafür einen besonderen Anlass. Immer will sie fast niemand tragen.

**Ein Muss auf Hochzeiten.** Das jedenfalls finden 37 % aller Befragten.

**Mit Krawatte ins Büro** gehört für unter 30-Jährige eher dazu als bei Leuten darüber. 13 % finden sie dort angebracht.

**Frauen wollen Krawatten.** Während jeder fünfte Mann findet, Männer sollten überhaupt keine Krawatte tragen, sind nur 15 % der Frauen dieser Meinung.

**Dass Männer immer eine Krawatte tragen sollten**, findet indes fast niemand: Nur gerade 3 % sind dieser Ansicht. Bei Leuten unter 50 sind es knapp 4 %.

#Allgemeines

10. September 2014 | Sache … Sächeli

Schaffhauser Nachrichten

Am 5. September 1464 wurde mittels Gantbrief die **Vogtei Stammheim** der Stadt Zürich zugeschlagen (SN vom Montag). «Wie wäris woll hittä, wenn d’Vorfahru s Stammertal verchäuft hättid as Chloschter in Sitten?», fragte ein überraschend sprachgewandter Unterstammer Gemeindepräsident Martin Schwager in Walliser Dialekt die Gäste. Dasselbe Szenario stellte er für die einstigen Besitzer vom Kloster Sankt Gallen in den Raum: Würden dann alle im Stammertal noch nasaler daherreden? Schwager war so im Element, dass er beim Jubiläumsanlass «550 Jahre Zugehörigkeit zu Zürich» gleich auch «einen der hohen Herren aus St. Gallen» ankündigte. Der Versprecher erntete Lacher – werden doch im Stammertal immer wieder einmal Scherze über einen herbeigesehnten Kantonswechsel gemacht. Keine Zweifel daran, dass das Stammertal jetzt beim richtigen Kanton ist – und dass es weder zu St. Gallen noch zum Thurgau oder Schaffhausen gehören sollte –, hatte dann der «hohe Herr» selber, Regierungsrat Markus Kägi. Er lobte das Stammertal, inklusive dessen Wein, der die Zunge lockere, über den Klee. «Aber wenn aus dem Stammertal langsam das Stammler-Tal wird, ist es Zeit, aufzuhören», frotzelte er. Ob er damit die Wein trinkenden Stammer oder sich selber meinte, liess er allerdings offen. (M.G.)

Im März ging das Selfie der Oscarverleihung mit Filmstars wie Julia Roberts und Brad Pitt um die Welt, aktuell sorgen die Ice-Bucket-Challenges im Netz für grosse Aufmerksamkeit. Wer eine gute Idee hat und die sozialen Medien geschickt nutzt, kann einen Trend setzen. Das dachten sich wohl auch die Kollegen vom «Südkurier» und riefen kürzlich zum **«Statuen-Posing»**, einem Denkmal-Selfie auf. Die Idee: Die Leser sollten kreativ werden und sich mit/auf/unter Statuen geschickt in Szene setzen, den «toten Denkmälern neues Leben einhauchen». Für erste Beispielfotos mussten Praktikanten und Volontäre des «Südkuriers» herhalten. Über eine Woche nach Lancierung der Idee wurde bislang noch kein Leserfoto veröffentlicht. Von den fast 8000 Facebook-Freunden der Zeitung mit Sitz in Konstanz gab es, Stand gestern, aber immerhin 7 Likes für die Aktion. (sba)

Auf was für **Selfie-Trends** warten wir eigentlich noch? Auf das «Munoting» (Posieren mit den Liebsten vor dem Munot), das «Rhinefalling» (oder «Rhine-Golding», falls noch ein Gold-Vreneli mit auf dem Bild ist), das «Blauburgunding» (Schnappschuss auf dem Lieblingsrebberg) und das «Weidlingspfosting» (nur für echte Schaffhauser)… (jcg)

Die **Scaphusia** ist zwar eine altehrwürdige Mittelschulverbindung, kommunikativ aber ist sie auf dem Stand der Zeit: Sie hat soeben ihre eigene App lanciert, die ab sofort gratis im App Store von Apple erhältlich ist. In der App gibt es unter anderem News, viele Bildergalerien und Termine. Ein Blick in die App lohnt sich nicht zuletzt für junge Interessenten, die sich ein Bild von der Verbindung machen wollen. (zge)

Nur positive Rückmeldungen hat das OK der Steiner Stadtmusik als Veranstalter des **Kantonalen Musiktages** am letzten Sonntag erhalten. Man hat ja auch alle Register gezogen. Sogar in den städtischen Brunnen schwammen farbige Noten aus Styropor. Und alles lief laut OK-Präsident Claudio Götz wie am Schnürchen. Eine kleine Panne allerdings musste man hinnehmen, aber dafür konnten die Veranstalter nun wirklich nichts. Weil die italienischen Fluglotsen streikten, konnte die als Expertin vorgesehene Ursula Buchschacher am Samstag nicht fliegen und fiel aus. Kurzerhand musste man einen Ersatz für die Fachfrau suchen und hatte mit Carmen Weber dann auch Glück. Die Bewertungen konnten durchgeführt werden, und der Tag war ein voller Erfolg. Die Hoga-Halle war übrigens kurz nach 21 Uhr aufgeräumt – Chapeau für alle Helfer. (efr.)

Eine ziemlich **grosse Glocke** zierte am Montag im Kantonsrat den Tisch des Ratspräsidenten Martin Kessler. Es war die Glocke, welche der FC Kantonsrat bei einem Turnier für den 3. Schlussrang erhalten hatte. «Ich wäre gespannt, wie gross die Glocke für den ersten Rang ist», sagte Kessler. (zge)

#Allgemeines

26. August 2014 | Der Wirt mit «Schwänzli und Ränzli»

Schaffhauser Nachrichten, Beilage «Wein & Genuss»
Ulrich Schweizer

Seit vergangenem Mai ist Tomislav Babic Präsident von GastroSchaffhausen. «Ich bin der zweite «Falken»-Wirt, dem diese Ehre zuteil wird, der erste war Georges Malzacher», erzählt Babic. «Meine Familie und ich haben einen engen Bezug zu Schaffhausen: Wir wohnen seit 1986 im Kanton, in Stein am Rhein, und ich war immer in der Gastronomie tätig. Als junger Mann mit abgeschlossenem Germanistikstudium und einem jugoslawischen Pass hatte ich in der Schweiz nur die Wahl zwischen Baugewerbe, Gastronomie und Landwirtschaft. Ich entschied mich für das Gastgewerbe, weil ich während des Studiums jahrelang als Kellner gearbeitet hatte.» Angefangen hat Babic in Stein am Rhein im Restaurant Wasserfels. «Das Restaurant Falken habe ich 1996 gepachtet, als ich beschloss, mich selbständig zu machen», fährt der Wirt mit der neckischen Schwänzchenfrisur fort.

**Vererbung vom Sohn auf den Vater**
Sein Sohn trägt die Haare ebenso. Handelt es sich da um eine Familientradition? «Der Erste, der seine Haare lang trug und im Nacken zusammenband, war mein Sohn. Ich war damals sehr dagegen, weil ich befürchtete, das könnte ihm als Schüler in der Kanti Schwierigkeiten bringen», sagt Babic. Doch eines Nachts träumte der Vater davon, dass seinem verzweifelten Sohn die Haare büschelweise ausfielen; daraufhin gab der den Kampf auf. Etwas später wurde Vater Tomislav in den Ferien von seiner Ehefrau Antonia ermuntert, die Haare doch auch länger zu tragen … schliesslich band er sie im Nacken zusammen – «und seither bin ich der Wirt mit dem Schwänzli und dem Ränzli», schliesst er. Gewissermassen ein genetischer Rebound- Effekt, der seltene Fall einer Vererbung vom Sohn auf den Vater, wenn man so will. «Als wir dann 2007 im Auftrag der Gruppe Carlo de Mercurio CDM das Schloss Laufen bis zum Umbau führten, wurde ich von Touristen, die dort eingekehrt waren, in der Altstadt von Schaffhausen wiedererkannt und begrüsst – ‹Aren’t you the guy we met in Schloss Laufen?›. Da erkannte ich den Wiedererkennungswert meiner Frisur, seither ist sie mein Markenzeichen.»

**Grösstes Raucherlokal der Region**
Die Familiengeschichte mit einem persönlichen und einem geschäftlichen Anteil erzählt Tomislav Babic im Erdgeschoss seines «Falken». Die klassische Bierhalle mit den historischen Werbeplakaten für diverse Falken-Biere von Arnold Oechslin an den Wänden und einem runden Stammtisch der Verbindung Scaphusia in der Ecke ist mit seinen gut 300 Quadratmetern sicher das grösste Raucherlokal Schaffhausens, wenn nicht der ganzen Schweiz. «Gemäss Bundesgesetz dürfen maximal 30 Prozent der für die Gäste zugänglichen Fläche als Raucherlokal eingerichtet werden», kommentiert Babic. Bei einer Gesamtfläche von über tausend Quadratmetern ergibt das eine stattliche Räumlichkeit. Unter dem Bogen vor der Bierhalle wurde eine Lounge eingerichtet, die mit ihren zwölf niederen, breiten Sofasitzplätzen zum Fläzen einlädt und von jüngeren Leuten fleissig genutzt wird. Ein älteres Ehepaar aus Frankreich wird freundlich ins Nichtraucherlokal im ersten Stock begleitet, nachdem die Frau bekannt hat: «Je ne fume pas.»

**Die «Bratwurstdiskriminierung»**
An der Bar, unter den beiden Kupferrohrleitungen, die zum zentralen Zapfhahn führen, kommt Babic auf das Thema zu sprechen, das ihn im Moment persönlich und politisch am meisten beschäftigt: die bevorstehende Abstimmung über die Mehrwertsteuer- Initiative des Verbands GastroSuisse. «In den letzten 20 Jahren erlebten wir eine krasse Veränderung bezüglich der Essgewohnheiten», hebt er an. «Die verpackten essfertigen Produkte der beiden Lebensmitteldetailriesen nehmen ganze Kühlregale ein, ob diese Fertigsalate nun Betty B. oder Annas B. heissen.» Der neue Präsident von GastroSchaffhausen setzt sich mit Verve für die Sache des Gastgewerbes ein. Die Aussage von Bundesrätin Widmer-Schlumpf, bei Annahme der Initiative würden der Bundeskasse 750 Millionen Franken entgehen, sei falsch, sagt er. Allfällige Konsequenzen für die Staatskasse müsse die Politik auffangen. «Wir verlangen nicht den tieferen Satz», fährt er fort, «sondern Gleichstellung für gleiche Produkte wie zum Beispiel einen fixfertigen Thai-Nudelsalat. Im Lebensmittelhandel in der Klarsichtverpackung gekauft, wird er mit zweieinhalb Prozent besteuert – bei mir im Restaurant aber mit vollen acht Prozent. Das Gleiche gilt für jede Bratwurst, deshalb hat unser Verband ja jetzt die Plakatkampagne ‹Bratwurstdiskriminierung stoppen!› lanciert. Auf dem Teller wird eine heisse, genussfertige Bratwurst mit acht Prozent besteuert, in Metzgerpapier eingewickelt oder auf dem Papptellerchen wird dieselbe Bratwurst nur mit zweieinhalb Prozent besteuert. Störend ist, dass das identische Produkt unterschiedlich besteuert wird. Was wir mit unserer Initiative anstreben, ist eine Gleichberechtigung für die gleichen Produkte – ich habe kein Problem, wenn der gemeinsame Satz für genussfertige Esswaren, Convenience- und Fertigprodukte am Schluss an beiden Orten, Detailhandel und Restaurants, höher ist als zweieinhalb Prozent.» Mit seinem Einsatz konnte Babic sowohl die Leute von der AL wie auch jene von den Jungfreisinnigenvon einer Ja-Parole überzeugen: «Bei Annahme der Initiative wird jeder Rappen, den das Gastgewerbe so erhält, investiert werden: in längst fällige Renovationen und Unterhaltsarbeiten von Lokalen und deren Infrastruktur in der Küche sowie in die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden», schliesst Babic und fährt mit seiner Führung durch den «Falken» fort.

**Studentenbude und Fahnenzimmer**
Im ersten Stock befindet sich die Bude der Verbindung Scaphusia. An den Wänden hängen reihenweise Wäppchen mit dem «Vulgo», dem Verbindungsspitznamen eines Studenten. In der Ecke steht ein alter Kachelofen mit Originalmalereien von Arnold Oechslin, an der Fensterfront fallen zwei schön gearbeitete Scheiben auf. Wie es sich gehört, ist auf der vorgelagerten Toilette eine sonderbare Einrichtung mit zwei Handgriffen auf Augenhöhe installiert. Bis auf zwei Buchstaben heisst sie genauso wie das Kollophonium, jenes Harz, mit dem der Virtuose seinen Geigenbogen einstreicht, bevor er zum Spiel anhebt – sie wird aber besonders dann benutzt, wenn der Burschenschaftler mit dem Trinken vorübergehend endgültig aufgehört hat … Im «Falken»-Fahnenzimmer hängen in Vitrinen Standarten des Unteroffiziersvereins, des Turnvereins, der Stadtmusik. Der Raum werde rege genutzt, sagt Babic, so gut wie täglich; die Benützung ist für Schaffhauser Vereine und Parteien unentgeltlich. Im fünften Stock wurde eine gemütlichelegante Nichtraucherlounge mit 80 Plätzen eingerichtet, die nicht nur bei jüngerem Publikum sehr beliebt ist. Man kann hier zwischen Tischen mit normaler Sitzhöhe und tiefer gelegten Clubsesseln wählen. Die Sprüche an den Treppenhauswänden weisen darauf hin, dass das ehrwürdige Haus im Besitz einer Brauerei ist: «Ein Bierchen in Ehren kann niemand verwehren», heisst es da, und «In vino veritas, im Bier ist auch so was», «Das einzige Gemüse, das ich mag, ist Bier», «Im Himmel gibt’s kein Bier, drum trinken wir es hier» – auch der gute alte Werbeslogan «Bier ist etwas Gutes» fehlt nicht.



Mit Leib und Seele Gastronom: Tomislav Babic, «Falken»-Wirt und Präsident von Gastro-Schaffhausen, im «Falken»-Raucherlokal im Erdgeschoss.



Stammtisch der Verbindung Scaphusia im Raucherlokal im «Falken»-Erdgeschoss.



Wappenscheibe in der Fensterfront der Scaphusia-Bude.



In der Nichtraucherlounge im Restaurant Falken kann man zwischen normaler Sitzhöhe an Esstischen und tiefer gelegten Clubsesseln und Clubtischchen wählen.
Bilder Ulrich Schweizer

#Allgemeines

19. August 2014 | Lindli bekommt neuen Glanz

Schaffhauser Bock
Ramona Pfund

Seit dem späten 19. Jahrhundert dient das Lindli der Schaffhauser Bevölkerung als Naherholungsraum. In den 1960er-Jahren wurde die Promenade im Zuge des Kraftwerkbaus bis an die Landesgrenze erweitert. Seither ist es einer der beliebtesten Plätze in der Stadt für einen Spaziergang, einen Nachmittag an der Sonne, einen Schwatz oder ein paar Schwimmzüge im erfrischenden Wasser. «Das Lindli ist eine Perlenkette am Rhein», sagte der städtische Baureferent Raphaël Rohner an der Medienorientierung vom letzten Donnerstag. Auch Felix Guhl, Leiter der Stadtgärtnerei, war dieser Meinung: «Hier beginnt das kleine Paradies.» Doch das Alter macht auch vor dem Bijou am Rhein keinen Halt. Im Rahmen des Masterplans «Gestaltung Rheinufer» kommt die zwei Kilometer lange Grünfläche nun unters Messer. Ziel ist es, den starken Charakter des Lindlis zu belassen und nur dort, wo es nötig und möglich ist, zu sanieren und aufzuwerten.

**Einstieg ins Wasser erleichtern**
Einige Massnahmen hat die Stadt bereits realisiert: Die Gehwege sind nach ihrer Erneuerung pfützenfrei und die neuen Abfallkübel fassen ein weit höheres Güselvolumen als früher.
In der nächsten Etappe geht es ausschliesslich ums Ufer. Die ersten Sanierungsarbeiten beginnen bereits diese Woche. Von den circa 14 derzeitigen Einstiegen zwischen dem Rheinuferplatz (Höhe Bushaltestelle Lindli) und der Büsinger Grenze bekommen die 10 meistgenutzten ein neues Gesicht. Die schmalen Einstiege in den Rhein weichen neuen, zwei Meter breiten Treppen, die bis ins Wasser führen.
Den Treidelpfad, den schmalen Plattenweg zwischen Weidlingen und Wiese, ergänzen bald 45 Zentimeter hohe und 1,20 Meter breite Sitzelemente aus Beton. «Mit dem Beton wollten wir uns vom bestehenden Sammelsurium der Materialien abheben. Zudem wäre die Arbeit mit Natursteinen komplexer und damit erheblich teurer», so Felix Guhl. Die bisherige Mauer war mit 20 bis 30 Zentimetern für gehbehinderte oder betagte Menschen als Sitzgelegenheit zu niedrig.

**Rheinuferplatz im frischen Kleid**
Nach einem Baustopp während den Herbstferien wird der Rheinuferplatz aufgefrischt. Der stark frequentierte Badeort ist dann in der nächsten Sommersaison nicht nur doppelt so breit, sondern dank Stufen bis auf den Rheingrund für Schwimmer bequemer begehbar als die bisherigen schrägen Betonplatten. Neue Bänke und eine frische Bepflanzung sorgen für eine noch entspanntere Atmosphäre am idyllischen Plätzchen.
«Wenn das Wetter gut ist, können wir die Arbeiten spätestens Ende November beenden », sagte Planer und Bauleiter Christian Gubler. Er ist zuversichtlich, dass Wasserratten während eines allfälligen Altweibersommers Ende September und Anfang Oktober am Lindli problemlos Zugang zum Wasser finden. Mit nur wenigen Störungen dürften auch Weidlingfahrer rechnen.

**Strandprojekt verworfen**
Ursprünglich wollte die Stadt nicht die alten Einstiege sanieren, sondern einen kleinen Badestrand errichten. Das Lindli hätte durch die Umgestaltung allerdings viel von seinem ursprünglichen Charme verloren. Deshalb verschwand das Projekt wieder aus dem Blickfeld der Planer.
Das wirkt sich positiv aufs Budget aus: Rund die Hälfte der Kosten werden dadurch eingespart. Insgesamt wendet die Stadt für das Lindli nun 250 000 Franken auf. In zwei Jahren folgen weitere Investitionen im Bereich Trotte, also kurz vor der Landesgrenze. Liegewiesen und Plätze zum Spielen ergänzen dann die liebste Flaniermeile der Schaffhauser.

**Parkplatzsituation verbessern**
Im Masterplan «Gestaltung Rheinufer» ist auch das Kammgarnareal ein wichtiger Bestandteil. Bis Ende Jahr will die Stadt Ersatzlösungen für die Nutzer des Westflügels finden. Mit externer Unterstützung analysieren die Planer diese Räume sowie die frei werdenden Etagen durch den Wegzug der Hallen für neue Kunst zuerst auf ihre Nutzungsmöglichkeiten hin.
Als dringlich stuft die Stadtplanung das Thema Parkierung ein. In unmittelbarer Nähe werden zusammen mit der IWC Lösungen gesucht. Neuigkeiten dazu will die Stadt noch vor Jahresende preisgeben.


Weitere Informationen zu den einzelnen Teilprojekten des Masterplan Gestaltung Rheinufer sind unter Masterplan Gestaltung Rheinufer zu finden. [siehe auch: Stadt Schaffhausen: Masterplan – Planung und Umsetzung aufgrund des Mitwirkungsprozesses 2008]

#Allgemeines

15. August 2014 | Am Schaffhauser Lindli wird der Zugang zum Rhein komfortabler

Schaffhauser Nachrichten
Daniel Jung

Schaffhausen Bereits nächste Woche beginnen Arbeiten zur Aufwertung des Lindli. Die Schaffhauser Rheinpromenade wird nicht grundlegend umgestaltet – die von mächtigen Bäumen geprägte Grünanlage soll in ihrem Charakter erhalten bleiben –, verändert wird vor allem der Zugang zum Wasser. Die Massnahmen sind im Bereich zwischen der Bushaltestelle Lindli und der Büsinger Grenze vorgesehen.

**Ausrutschgefahr reduzieren**
Insgesamt werden dort zehn Treppen, die vom Ufer in den Rhein führen, erneuert. Die bisher schmalen Einstiege werden auf zwei Meter verbreitert und bis zum Rheingrund geführt, sodass in Zukunft ein sicherer Einstieg ins Wasser möglich sein wird. An insgesamt zwölf Orten am sogenannten Treidelpfad, der direkt am Wasser entlangführt, werden neue Sitzelemente aus Beton installiert. Die Sitzgelegenheiten sind höher als das bisherige Mäuerchen am Uferpfad und sollen so auch älteren Menschen ein komfortables Sitzen und Aufstehen erlauben. Zuletzt wird im Herbst, nach den Schulferien, der Rheinuferplatz bei der Bushaltestelle Lindli umgestaltet. Der bestehende Badeeinstieg in den Rhein wird auf mehr als das Doppelte verbreitert. Zudem wird die Bepflanzung angepasst und werden auch dort neue Sitzgelegenheiten erstellt. Die vorgesehenen Bauarbeiten sollen insgesamt zwischen 200 000 und 250 000 Franken kosten. Läuft alles nach Plan, sind die Arbeiten bis November abgeschlossen.

«Viele Leute sagen, das Lindli sei schon schön», sagte Baureferent Raphaël Rohner gestern an der Schaffhauser Rheinpromenade. «Das stimmt natürlich», fügte Rohner an. Trotzdem gebe es bestimmte Bereiche, in denen die beliebte Grünanlage der Sanierung und der Aufwertung bedürfe. Mit den Arbeiten, die bereits nächste Woche beginnen, soll nun insbesondere der Ein- und Ausstieg für Schwimmer erleichtert werden. Zudem soll das Sitzen direkt am Ufer komfortabler gestaltet werden. Der Charakter des Lindli als Uferpromenade mit besonderem Baumbestand soll dabei erhalten und wo möglich gar verstärkt werden. «Die ganze Umgebung wird belassen, so wie sie ist», sagte Rohner.

**Breitere Einstiegstreppen**
Das Sanierungsprojekt wurde vom Landschaftsarchitekten Christian Gubler von der Stadtgärtnerei in Zusammenarbeit mit einem externen Ingenieurbüro geplant. Gubler wird auch die Bauleitung übernehmen. Der erste Teil der Arbeiten findet im Abschnitt zwischen dem Rheinuferplatz (bei der Bushaltestelle Lindli) und der Büsinger Grenze statt. An dieser Strecke werden insgesamt zehn Einstiegstreppen in den Rhein verbreitert. Die neuen Treppen, die als Fertigbetonelemente eingebaut werden, sind zwei Meter breit und führen bis zum Rheingrund – rutschige, schiefe Platten können daher entfernt werden. Dadurch soll ein bequemeres Ein- und Aussteigen in den Rhein ermöglicht werden. Im Weiteren wird die niedrige Mauer des Treidelpfades – wo Weidlingsfahrer ihre Boote den Rhein hoch ziehen – an insgesamt zwölf Stellen mit Betonsitzelementen ergänzt. Dadurch werden zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten mit einer bequemen Sitzhöhe nahe am Wasser erstellt. «Da kann man sich auch als Senior gut hinsetzen», sagte Rohner. Nach den Herbstferien und somit zum Ende der Weidlingsaison folgt dann als zweiter Teil die Umgestaltung des Rheinuferplatzes. Der bestehende Badeeinstieg in den Rhein wird dort auf mehr als das Doppelte verbreitert. Neu führen auch hier Stufen anstelle von schrägen Betonplatten bis zum Rheingrund. Neue Sitzgelegenheiten und eine erneuerte Bepflanzung sollen dazu beitragen, dass dieser bisher leicht versteckte Platz mit der spektakulären Aussicht weiterhin ein Lieblingsaufenthaltsort der Besucher der fast zwei Kilometer langen Lindli-Anlage bleibt. Die zehn Einstiegstreppen sind mit rund 75 000 Franken budgetiert, die zwölf Sitzgelegenheiten mit 55 000 Franken und die Umgestaltung des Rheinuferplatzes mit rund 120 000 Franken. Insgesamt sollten die Kosten zwischen 200 000 und 250 000 Franken zu liegen kommen. «Gegenüber ersten Plänen haben wir das Projekt deutlich redimensioniert», sagte Rohner.

**Einbezug der Bevölkerung**
Die Sanierung ist Teil des Masterplan Gestaltung Rheinufer. Bereits wurden in diesem Zusammenhang auch am Lindli Verbesserungen eingeführt, wie etwa die Installation von Unterflur-Abfallcontainern. «Im nächsten Jahr möchten wir den Bereich der Liegewiese ‹Trotte› angehen», sagte gestern Stadtgärtner Felix Guhl. «Auch dabei sind wir wieder offen für die Anliegen der Bevölkerung», so Guhl. Die Stadtgärtnerei und die beauftragten Unternehmer bemühten sich, bei den anstehenden Arbeiten die Behinderungen für Fussgänger und Weidlings- fahrer möglichst gering zu halten.

Weitere Informationen zu den einzelnen Teilprojekten des Masterplan Gestaltung Rheinufer sind unter Masterplan Gestaltung Rheinufer zu finden. [siehe auch: Stadt Schaffhausen: Masterplan – Planung und Umsetzung aufgrund des Mitwirkungsprozesses 2008]



Zehn der bisher schmalen Einstiegstreppen werden deutlich verbreitert, wie Christian Gubler von der Stadtgärtnerei erklärt.



Die bestehende Treppe am Rheinuferplatz wird auf mehr als das Doppelte verbreitert und um die Kurve herum geführt.
Bilder Selwyn Hoffmann


**Leserbriefe**
Lindli: Sinnloser Treppenbau
20.09.2014

An der Schaffhauser Rheinriviera verläuft ein Treidelweg, der von Weidlingsfahrern ohne Veteranenstachel (also motorlos) zum Hochtreideln rege genutzt wird. Doch nun werden ohne erkennbaren Nutzen scharfkantig hässliche Betonbauten eingebaut. Für Weidlingskapitäne nutzlos, da sie ihr Boot an Land ziehen, um so trockenen Fusses ein- und auszubooten. Für Rheinschwimmer ebenso sinnlos, da diese dort ins erfrischende Nass ein- und aussteigen, wo keine Boote hängen. Noch nie habe ich Schwimmer im schmalen Bereich zwischen Booten und Ufer gesichtet, sie bevorzugen den offenen Rhein. Also wozu dieser unnötig teure und hässliche Treppeneinbau? Ein Augenschein vor Ort hätte den Planern vielleicht die Augen geöffnet und sie von dem unsinnigen Tun abgehalten. Ein Tipp für die Zukunft: Schaut doch erst hin und befragt Praktiker, bevor Ihr bürgerfremd Fakten schafft und Steuergelder verschwendet.
Bruno Dellenbach, Dörflingen

#Allgemeines

11. August 2014 | Munotball: «Wir sind die Stars in Town»

Schaffhauser Nachrichten
Martin Edlin

Das Jahr seines 175. Geburtstags war genau zu berechnen: 1839 hatte der Kantonsschulzeichnungslehrer Johann Jakob Beck den Munotverein gegründet und war zum Präsidenten und damit ersten Munotvater gewählt worden. Schwieriger zu kalkulieren war, ob der grosse Jubiläumsmunotball wie geplant am vergangenen Samstagabend über die Bühne beziehungsweise die Zinne des 450-jährigen Bauwerks gehen konnte … den Wetterkapriolen dieses Sommers zum Trotz! «Wird durchgeführt», entschied Munotvater Urs Saxer am regnerischen Samstagmorgen und bewies damit geradezu prophetische Weitsicht: Ein wunderbarer, warmer Sommerabend unter zu Beginn blauem Himmel, über den freundliche weisse Wölkchen zogen, unter denen sich nach dem Eindämmern die grosse Kugel des (Fast-) Vollmonds herausschälte. Romantik pur! Ein Jubiläumswetterglück, dessen man sich auf dem Heimweg nach mitternächtlichem Zapfenstreich so richtig bewusst wurde, als es in der Ferne zu grollen begann, Blitze flackerten und auch bald die ersten Regentropfen fielen.

**615 Böllerschüsse**
Vor 175 Jahren mag es in Sachen Glück (die Meteorologie einmal beiseitegelassen) ähnlich gewesen sein. Dreizehn Jahre lang hatte Johann Jakob Beck mit viel Engagement und Tatkraft um den Erhalt der von Zerfall und Abbruch bedrohten Wehranlage der Stadt Schaffhausen gekämpft. Dann konnte der renovierte Munot eingeweiht werden … mit einem Fest, Reden, Musik und 615 Böllerschüssen. Und das war auch der Salut zur Gründung des Munotvereins, der sich den Fortbestand des Bauwerks und die Pflege des geselligen und gesellschaftlichen Lebens im und auf dem «Schaffhauser Wahrzeichen schlechthin» (so der amtierende Munotvater Urs Saxer) auf die Fahne geschrieben hat. Gut: Die 615 Böllerschüsse liess man nun weg, aber Fest, Reden und Musik gab es, 175 Jahre später, am Jubiläumsmunotball ebenso. Seit weit über hundert Jahren sind die Abendanlässe mit ihrer Française oder Quadrille sechs- bis achtmal im Jahr eine beliebte Tradition. Aber diesmal war die Festlichkeit zum Greifen: Gelb-schwarze Chiffontüchlein schmückten links und rechts die Eingangsbrücke, der Gang durch die Katakomben war von Kerzen und Fackeln in Licht getaucht, und die Zinne hatten Vorstandsmitglieder mit einer hohen Wimpelgirlande eindrucksvoll geschmückt. «Der Munotverein ist die Seele des Gebäudes», sollte später Stadtpräsident Thomas Feurer bei seinem Grusswort «an diesem wunderbaren Jubiläumsanlass» sagen. Oder: Der Munotverein sei einer der nachhaltigsten Vereine, der Ball die längste Festtradition in der Stadt. Weil aber auch Seelen für ihr Wirken Geld brauchen, drückte er Urs Saxer einen Check über 5000 Franken für Jubiläumsprojekte des Vereins in die Hand.

**Glückwünsche der Regierung**
Dass der Munot nicht einfach ein «steinernes Monument ist, sondern ein mit Leben erfülltes Zentrum», sagte «aani vom Land» in Klettgauer Festtagstracht: Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel, welche die Grüsse und die Glückwünsche der Kantonsregierung überbrachte. Sie genoss dieses Leben selbst und tanzte mit ihrem Mann Georg zu den Klängen der Nostalgie Swingers Bigband. Die routinierten Blasmusiker aus Illnau-Effretikon trafen genau den musikalischen Geschmack – aus dem fleissig genutzten Tanzvergnügen zu schliessen. Der Schaffhauser Ständerat Hannes Germann setzte in seinem Loblied auf das Bauwerk auf Vergleiche, etwa mit der Chinesischen Mauer (wo die Türmchen mickriger und, weil eckig, für die Quadrille ungeeignet seien). Zwar keines der sieben Weltwunder, gehöre der Munot dennoch zu den wichtigsten Baudenkmälern der Schweiz. Derart in rhetorisch glänzendes Licht getaucht, durften sich die Munotvereinsmitglieder als etwas sehr Besonderes fühlen: Die rund sechshundert Schaffhauserinnen und Schaffhauser, darunter viele bekannte Gesichter, Ehren- und weitere Gäste aus nah und fern, die an diesem Abend nicht das Konzert der «Stars in Town» auf dem Herrenacker besuchten, sondern den Jubiläumsmunotball aus-kosteten, liess This Fehrlin, Obmann der Schaffhauser Gesellschaften und Zünfte, wissen: «Wir sind die Stars in Town.» Übrigens: Vor 175 Jahren endete das Einweihungsfest für den renovierten Munot und damit sowohl so etwas wie der erste Munotball als auch dieGeburtsstunde des Munotvereins mit einem handfesten Krach, weil niemand für die Kosten der Festivitäten aufkommen wollte. Die Zeiten haben sich seither zum Guten gewendet. Und das ist ein weiteres positives Fazit des Jubiläumsmunotballs 2014.



Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel in Klettgauer Tracht: «Aani vom Land» tanzt mit.
Bilder Michael Kessler



«Spass haben in schöner Umgebung bei romantischer Musik und mit schönen Begleiterinnen»: Denis Pfeifer v/o Schliff (links) und Andreas Zulauf v/o Klang, Scaphusia-Aktivitas im Vollwichs, geniessen den Jubiläumsmunotball und duellieren sich nur für den Fotografen.



Jedes Jahr mindestens einmal ist sie am Munotball: Für Laura John, in Schaffhausen aufgewachsen und heute in Glattbrugg wohnend, gehört der Anlass (jetzt zum achten Mal) zu «meinen Highlights, seit mich meine Grosseltern erstmals auf die Munotzinne mitgenommen haben».



Gastronomisch «superspannend» lautet das Fazit von Tomislav Babic, der als Chef der RTM H+R AG – Hombergerhaus erstmals in eigener Regie den kulinarischen Teil eines Munotballs betreute, zusammen mit einer, wie man sieht, aufgestellten und speditiven Crew.



«Kennengelernt haben wir uns hier am ersten Munotball im Juni 1959», erinnern sich die Heimwehschaffhauser Heinz – «alter Herr» der Verbindung Munot – und Sibylle Bolli, die heute im aargauischen Unterentfelden leben und sich den Jubiläumsball nicht entgehen lassen.

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5. August 2014 | Die Schweizer Bieroriginale werden lo­kal gebraut

Schaffhauser Bock

«Die Schweizer Bieroriginale werden lo­kal gebraut. Dank unterschiedlichen Re­zepturen heben sie sich wohltuend von den übrigen, insbesondere von den importierten Einheitsangeboten ab», so Alo­is Gmür, Nationalrat und Präsident der Interessengemeinschaft unabhängiger Schweizer Klein- und Mittelbrauereien (IG) am «charmant-bierigen» Informati­onsanlass in Bern. Und: «Konsumenten wollen heute wissen, woher die Produk­te stammen. Da werden Erzeugnisse aus den Regionen eindeutig favorisiert.» Die privaten Brauer, die eigenständig brauen, decken diese Trends hervorragend ab. Die IG will mit ihrer Aktion zur einheimischen Vielfalt den lokalen Bieren den ihnen zustehenden Platz in der einheimischen Sortenvielfalt sichern. Die Schweizer Ori­ginal- Bier-Spezialitäten wie das Falken Bier sind köstliche Resultate gepflegter regionaler, handwerklicher Braukunst und lokal verankerter Traditionen. Dem auf den ersten Blick recht einfach erschei­nenden Prozess des Brauens liegen auch bei der Brauerei Falken durchwegs über Jahrzehnte erprobte, gewachsene und meist individuelle Verfahren und Techni­ken zugrunde. Die Liebe zum Handwerk und die Leidenschaft für gehobene Quali­tät verleihen der breiten Palette Schwei­zer Original-Biere aus den Regionen den unvergleichlichen Charakter. Kommt hinzu, dass die 26 innovationsfreudigen Brauereien, die in der IG-Bier organisiert sind, höchste Brauqualität garantieren – und diese auch täglich unter Beweis stellen. Am traditionellen Bier-Treffen in Bern sind die IG-Mitglieder – darunter auch die Brauerei Falken – denn auch für die Qualität ihrer hochstehenden Biere mit dem «Qualitätssiegel vom Brau-Ring» ausgezeichnet worden. «Eine wertvolle Bestätigung, dass unsere regionalen Ori­ginal- Bier-Spezialitäten die höchsten An­sprüche an Qualität und Genuss in jeder Hinsicht erfüllen», stellt Markus Höfler fest. Brauereien mit dem Qualitätssiegel bieten dabei etwas ganz Besonderes: Ein Schluck Schweiz aus der Region.

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30. Juli 2014 | Bierige Charmeoffensive in der Bundesstadt

Schaffhauser Nachrichten
Zeno Geisseler

Grosse, ausländische Bierkonzerne beherrschen den Schweizer Biermarkt entweder über Beteiligungen oder über Importe. Über ein Viertel des Bierkonsums wird über Einfuhren aus dem Ausland abgedeckt, die Hälfte davon stammt aus Deutschland.
Daneben gibt es aber zahlreiche kleinere Brauereien, die sich trotz dieser Konkurrenz im Markt behaupten – Falken in Schaffhausen, zum Beispiel. 26 dieser Unternehmen haben sich in der Interessengemeinschaft unabhängiger Klein- und Mittelbrauereien zusammengeschlossen. Zehn Mitglieder dieser IG haben in Bern an einem Anlass auf sich und die einheimische Biervielfalt aufmerksam gemacht, wie die Brauerei Falken gestern mitteilte.

**Gegen Massenbiere**
«Der Anlass richtete sich gegen die Massenbiereinwanderung», sagte Falken-CEO Markus Höfler gestern auf Anfrage. Dies sei einerseits scherzhaft gemeint, andererseits gebe es einen ernsten Hintergrund: Billigbiere aus dem Ausland bedrängten Schweizer Biere. «Sie sind das grösste Problem für Schweizer Brauereien», sagte Höfler. IG-Präsident und Nationalrat Alois Gmür, selbst auch Bierunternehmer (Brauerei Rosengarten in Einsiedeln), sagte laut Medienmitteilung: «Die Schweizer Bieroriginale werden lokal gebraut. Dank unterschiedlichen Rezepturen heben sie sich wohltuend von den übrigen, insbesondere von den importierten Einheitsangeboten ab.» Am Anlass in Bern, an dem auch Stadtpräsident Alexander Tschäppät teilnahm, wurden weiter die IG-Mitglieder, darunter auch Falken, mit dem Qualitätssiegel vom Brau-Ring ausgezeichnet. Zur Feier dieser Auszeichnung gibt es in Schaffhausen Freibier: Am Freitag, 8. August wird die Brauerei Falken von 17.00 bis 18.00 Uhr im Restaurant Falken ihre mit dem Qualitätssiegel ausgezeichneten Biere gratis ausschenken.

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28. Juli 2014 | Bügelfläschli-Bier aus Bucher Braugerste, Fun mit Fajitas

Schaffhauser Nachrichten
(us)

Die Fussballweltmeisterschaft ist definitiv vorbei, die Mannschaftsräume in den Trainingslagern dürften mittlerweile ebenso leer sein wie die letzten Flaschen Trainings-Lager (vgl. Genossen vom 2. Juni, «Fussball und Bier»). Doch der Sommer ist noch nicht vorüber, auch wenn er sich zwischendurch mal abmeldet, um dann mit verstärkter Wucht und Hitze wieder einzufahren. Wer Sommer sagt, denkt an Durst, wer Durst sagt, denkt an Bier. Eine Bieridee der besonderen Art hatten die Falken-Brauer, schon bevor der Sommer und die Fussball-WM begonnen hatten: Sie füllten ihre Spezialbiere in Bügelfläschchen mit 33 cl Inhalt – den naturtrüben, bernsteinfarbenen Eidgenoss, das ebenfalls trübe, frische Stammhausbier 1895, dessen Rezept in einem sonst leeren Tresor gefunden wurde und das an ein Zwickelbier erinnert, den Schwarzen Falken und seit Neustem auch den Edelfalken.
Besonders der Eidgenoss dürfte in den Tagen rund um den 1. August Hochsaison haben bei allen, die ihre Vaterlandsliebe mit einem kräftigen Zug zeigen wollen. Da trifft es sich gut, dass dieses Bier tatsächlich zu hundert Prozent aus Schweizer Braugerste gebraut wird, wie Zdzislaw Urbanczyk, der stellvertretende Braumeister bei Falken, bestätigt: «Wir schicken die Braugerste von Schaffhauser Bauern wie Felix Ruh in Buch zum Mälzen nach Deutschland und bekommen sie danach wieder zurück. In unserem Braumeisterbund wird aber gegenwärtig darüber diskutiert, in der Schweiz wieder eine Mälzerei in Betrieb zu nehmen.»
«Die Idee, Braugerste anzubauen, hatte unsere älteste Tochter Martina vor vier Jahren. Sie sprach mit dem damaligen Braumeister von Falken, Oskar Dommen», erzählen Claudia und Felix Ruh. «Auch sein Nachfolger, Michael Hanreich, war sofort dafür, und so liefern wir jetzt schon zum vierten Mal Schaffhauser Braugerste für Schaffhauser Bier.» – Was beim Wein als kontrollierte Herkunftsbezeichnung (AOC) schon lange selbstverständlich ist, hat Falken also auch beim Bier eingeführt.
Hier ist der Name ebenfalls Programm: Im Restaurant El Sombrero an der Webergasse in Schaffhausen hängen die gleichnamigen, reich mit Silberfäden bestickten Schattenspender in Leuchtfarben an den Wänden, und giftbunte Miniponchos sind als Tischsets ausgelegt. Auch dem stumpfsten Gringo muss hier noch vor dem ersten Blick in die Speisekarte dämmern, dass er in einer mexikanischen Cantina gelandet ist. Für 20 Franken wird hier über Mittag ein prächtiges Bastelkit als Fingerfood für das Kind im Manne angeboten: Fajitas. Das Fleisch liegt brutzelnd in der Gusseisenplatte, die Begleitung sind schwarze Bohnen, hellgrüne Guacamole, fein geschnittener Salat und ein Joghurtdip. Diese Komponenten legt man auf die mitgelieferten handtellergrossen Tortillas, schlägt von der Seite einen kleinen Boden ein und rollt das Ganze zu einem Päckchen, das aussieht wie eine essbareZigarre oder Mexikos Antwort auf die vietnamesische Herbstrolle. Ein idealer Imbissplatz für Väter und Söhne, wenn Mama nicht kocht oder die Fingerfarben ausgegangen sind.


#Allgemeines

21. Juli 2014 | Endlich läufts rund auf der Zinne

Schaffhauser Nachrichten
Anna Rosenwasser

Endlich, endlich hat es geklappt: Am vergangenen Samstagabend fand der Munotball statt. Die drei Wochenenden zuvor war der Anlass wetterbedingt ins Wasser gefallen – umso mehr aber freuten sich die Besucherinnen und Besucher, bei lauem Sommerwetter endlich auf der Zinne das Tanzbein schwingen zu können. Katrin Ehrensperger und Thomas Zweifel sind extra aus Zürich angereist; Ehrensperger wuchs in Schaffhausen auf und kehrt gern zu dieser sommerlichen Veranstaltung zum Wahrzeichen der Munotstadt zurück. Begrüsst werden alle Gäste von Brigitte Kohler, Vorstandsmitglied des Munotvereins; sie hilft an der Kasse mit. Daniel Schmid, ebenfalls Vorstandsmitglied, heisst die Besucherinnen und Besucher willkommen, bevor nach einem Imbiss die Band live zu spielen beginnt.
«Munotgemäss festliche Kleidung» ist laut Einladung gefordert, woran sich Trudi und Franz Heller gerne halten. «Meinen ersten Tanzkurs absolvierte ich in der dritten Sek im Schaffhauser ‹Schützenhaus›», erinnert sich Franz, und «selbstverständlich wird heute getanzt!» Dabei gibt es durchaus auch Gäste, die sitzend die Stimmung auf der Zinne geniessen: Ruth Naef und Walter Hallauer beispielsweise sehen gerne zu, wie andere das Tanzbein schwingen. Danielle Grimm und Claudia Mürset hingegen nehmen sich schon seit Jahren vor, mal mitzutanzen – was nicht immer möglich ist, spielen die beiden Musikerinnen doch im Musikverein Merishausen mit und sorgen so dafür, dass alles melodisch verläuft. Wesentlich für das Klappen des Balles sind aber nicht nur die Musikerinnen und Musiker – sowie das Wetter, wie sich in den vergangenen drei Wochen zeigte –, sondern auch die kulinarische Versorgung. Hierfür sorgen unter anderem Diana Kis-Molnar, Brigitte Saho und Andrea Wyrsch, die im Service arbeiten und den Gästen Getränke und Essen bringen.

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16. Juli 2014 | Warum sich die Bildungsausgaben lohnen

Schaffhauser Nachrichten
Von Urs Saxer

24 000 Franken. So viel Geld gibt der Kanton Schaffhausen jährlich pro Schüler und Schülerin der Kantonsschule aus. Damit kostet ein Schüler, eine Schülerin der Kantonsschule über 1000 Franken mehr als der Durchschnitt in ausgewählten Vergleichskantonen. Und das ist gut so! Die Begründung kommt gleich.
Wenn der Kanton Schaffhausen im Rahmen des Entlastungsprogramms 2014 wieder 40 Millionen einsparen muss, so ist es auf den ersten Blick verständlich, dass man bei jenen Aufgabenfeldern spart, bei denen man teurer ist als der Durchschnitt in vergleichbaren Kantonen. Guter Durchschnitt ist doch immer noch gut, oder? Und warum soll der Steuerzahler im Kanton Schaffhausen mehr bezahlen für einen Maturitätsausweis als ein Steuerzahler in den Kantonen Thurgau, St. Gallen, Luzern oder Solothurn?

**Konkrete Leistungen vergleichen**
Auf den zweiten Blick sollte man sich aber nicht auf den Durchschnitt der Ausgaben beschränken, sondern die konkreten Leistungen vergleichen. Eine Maturität ist nämlich nicht gleich einer Maturität. Dies hat Prof. Dr. Stefan Wolter im Bildungsbericht 2014 erläutert. Und die Schaffhauser Matura ist erstens besser als der Durchschnitt, weil sie ein besseres (und damit teureres) schulisches Grundangebot hat, wie zum Beispiel mehr Unterrichtsstunden, einen Sprachaufenthalt, Unterricht in Halbklassen und einen wirkungsvollen interdisziplinären Unterricht. Die Schaffhauser Matura ist zweitens besser, weil sie bessere (und damit teurere) schulische Rahmenbedingungen bietet, wie zum Beispiel in der Bibliothek, im Sekretariat, im Hausdienst oder bei den Assistenten. Drittens ist die Schaffhauser Matura besser, weil sie ein besseres (und damit teureres) Zusatzangebot führt, wie zum Beispiel ein breites Freifachangebot und Instrumentalunterricht. Und viertens ist die Schaffhauser Matura besser, weil sie bessere (und damit teurere) Schulentwicklungsprojekte verfolgt, wie zum Beispiel Ethik-, iPad- und Statistikprojekte.

**Grösserer Return on Investment**
Natürlich kann man nun bei diesen – im Vergleich zum Durchschnitt – teureren (und besseren) Bildungsleistungen sparen. Dies ist aber der falsche Ansatz, und zwar aus folgendem Grund: Die Bildungsleistungen haben – im Vergleich zu anderen staatlichen Ausgaben – für die Gesellschaft einen grösseren Return on Investment: Besser ausgebildete Schüler werden in ihrem späteren Arbeitsleben mehr und bessere Wertschöpfung für die ganze Gesellschaft erbringen und damit die Finanzierung der übrigen staatlichen Leistungen überhaupt ermöglichen. Bildungsausgaben müssen sich damit nicht am Durchschnitt des Inputs orientieren, sondern vielmehr an der Effektivität des Outputs. Ein zusätzlich in das Bildungssystem investierter Steuerfranken hat ganzheitlich betrachtet eine vergleichsweise grössere Wirkung als entsprechende Investitionen in andere staatliche Aufgaben. Dies gilt nicht nur für die Kantonsschule Schaffhausen, sondern für alle Schulstufen und gesamtschweizerisch für alle Kantone. Eine überdurchschnittlich gute (und damit teurere) Volksschule, ein überdurchschnittlich guter (und damit teurerer) Lehrabschluss und auch eine überdurchschnittlich gute (und teurere) Matura sind für unsere Gesellschaft in einer immer globalisierteren Welt langfristig die besten Investitionen!

**Prioritäten setzen**
Aus diesem Grund wünsche ich mir Politiker, welche sich gerade auch bei Sparmassnahmen nicht an einer durchschnittlich guten Bildung orientieren, sondern Prioritäten zugunsten der Bildung setzen. Dies übrigens auch, weil eine Gesellschaft mit nur durchschnittlich guter Bildung auf die ganz lange Sicht betrachtet noch mehr wird sparen müssen.

**Urs Saxer** ist Rektor der Kantonsschule Schaffhausen. Sein Text erschien als Editorial des Bulletins der Kantonsschule Schaffhausen vom Juli 2014.


**Leserbriefe**
SN vom 19. Juli 2014
Hände weg vom Durchschnitt
Matthias Freivogel
Kantirektor Urs Saxer sucht Politiker, die sich bei Sparmassnahmen nicht an einer durchschnittlich guten Bildung orientieren, sondern Prioritäten zugunsten der Bildung setzen. In mir haben Sie, Herr Saxer, einen solchen gefunden. Und dies, obwohl ich selber von einer überdurchschnittlichen Kanti nicht (direkt) «profitieren» kann. Wollen wir es im kleinen Paradies schöner haben und – in vernünftigem Rahmen – besser sein als die anderen, kostet es auch mehr, und wir alle haben mehr davon. Deshalb Hände weg vom kurzsichtigen, simplen Durchschnitt! Weiter ermuntere ich alle weiteren Führungspersonen in der Verwaltung und in den Institutionen des Kantons, auch wenn es der Regierung nicht passen sollte, Transparenz herzustellen und die Situation ihres Bereiches so präzis und schlüssig öffentlich darzulegen, wie Urs Saxer es getan hat. Ich bin sicher, auch sie werden fündig.

SN vom 26. Juli 2014
Mehr Effizienz auch bei Bildung
Walter Hotz
Rektor Dr. Urs Saxer von der Kantonsschule Schaffhausen strebt danach, mit grossen Worten den Spardruck abzuwehren (SN 16. Juli 2014). Vielleicht verwechselt er seine Pflichten als oberster Schulchef, oder er will Lehrenden, Verwaltungsangestellten gefallen. Die SP-Etatisten frohlocken bereits über so viel schulmeisterliches Engage- ment zugunsten unreflektierten Geldausgebens (SN 19. Juli 2014). Klar gibt es dümmere Möglichkeiten, zum Beispiel für Energiesubventionen, die wirkungslos verpuffen. Wenn aber Saxer so tut, als bedeute ein zusätzlicher Bildungsfranken immer den gleichen positiven Nutzenzuwachs, macht er einen für einen promovierten Wirtschaftswissenschafter desaströsen Denkfehler oder zumindest eine populistisch motivierte Vereinfachung. Es gibt auch in der Bildung effizientere und weniger effiziente Vorgehensweisen. Vielleicht hat ein Franken im instrumentalen Unterricht eine höhere Wirkung als einer für die Physikassistenten. Vielleicht ist es aber auch umgekehrt. Die Aufgabe Saxers wäre es, zusammen mit seinem Führungsteam genau dies herauszufinden und dann zu benennen, wie bei gleicher Bildungsleistung 10 Prozent der Kosten eingespart werden könnten. Die Argumen- tation Saxers, finanziellem Input stehe immer ein entsprechender Output gegenüber, ist nachweislich falsch. Sie zeugt von Anbiederung nach unten (gegenüber den Mitarbeitern) und Arbeitsverweigerung nach oben (gegenüber dem Volk), ist aber im Schaffhauser Staatsdienst leider weitverbreitet.

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11. Juli 2014 | Vorschläge für die Zukunft der Brauerei Falken

Schaffhauser Nachrichten
Beni Muhl

«Eigentlich habe ich Bier ja gar nicht gerne», sagt Josua Sommer und lacht. Trotz seiner Abneigung gegen den Gerstensaft hat er sich im Rahmen seiner Maturaarbeit mit dem alkoholischen Getränk aus Hopfen und Malz auseinandergesetzt. Für Sommer war das aber nicht weiter schlimm, denn es ging in seiner Arbeit um den wirtschaftlichen Aspekt der Brauerei Falken AG und nicht ums Biertrinken. Die Idee zu seiner Abschlussarbeit kam Sommer daheim am Küchentisch. «Meine Familie und ich diskutieren zu Hause sehr gerne über Wirtschaftsthemen», so Sommer. Der Maturand wollte wissen, wo sich die Grenzen des Wachstums bei der Brauerei Falken befinden. Dazu analysierte er die Wachstumsstrategie der Brauerei der letzten Jahre. «Ich habe zuerst untersucht, wie es der Firma zurzeit wirtschaftlich gerade geht», erklärt Sommer. Mit den Daten der Brauerei zeigt er die Verlagerung des Absatzmarktes von der Gastronomie zum Detailhandel auf. Wurden im Geschäftsjahr 2011/2013 noch 55 Prozent des Umsatzes in der Gastronomie umgesetzt, waren es im Folgejahr noch 53 Prozent. Im gleichen Zeitraum konnte hingegen der Anteil des Umsatzes im Detailhandel von 42 auf 43 Prozent gesteigert werden. Für Sommer sind die Gründe klar: Er macht das Rauchverbot und die Promillegrenze beim Autofahren für die Verlagerung des Absatzes in den Detailhandel verantwortlich. Die Stammtischkultur würde unter den Regelungen leiden, was sich schliesslich auch bei den Zahlen des Unternehmens bemerkbar machen würde.

**Drei Ansätze für mehr Wachstum**
Im Hauptteil seiner Arbeit stellt Sommer selber eine Wachstumsstrategie für die Brauerei auf. Aufgrund seiner eigenen Analyse zur aktuellen wirtschaftlichen Lage der Brauerei und einem Interview mit Esther Stolz, Mitglied des Verwaltungsrats der Brauerei Falken AG, hat er drei Ansätze heraus gearbeitet, die der Brauerei zu mehr Wachstum verhelfen würden. Die Dosenabfüllanlage, die im Jahr 2012 in Betrieb genommen wurde, könnte mit durchgehend zwei oder sogar drei Arbeitsschichten betrieben werden, statt wie bisher nur teilweise zweischichtig. Ausserdem gäbe es die Möglichkeit, das Falkenbier in den Nachbarkantonen bekannt zu machen und dort mehr Umsatz zu generieren. Schliesslich sieht Sommer für die Brauerei Falken noch die Option, das Bier für andere Brauereien mit deren Rezept zu brauen.
Im letzten Teil der Arbeit untersucht er den ethischen Aspekt des Wachstums der Brauerei. Das Hauptproblem seien vor allem die negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gefahr des Bieres als Suchtmittel.


Zur Person
**Josua Sommer**
Alter: 19 Jahre
Wohnort: Schaffhausen
nach der Matura: Sprachaufenthalt in der Dominikanischen Republik, danach Betriebswirtschaftsstudium an der Hochschule St. Gallen (HSG)
Titel der Maturaarbeit: «Die Grenzen des Wachstums – Fallstudie an hand der Brauerei Falken AG»
Fachbereich: Wirtschaft und Recht



Wie könnte die Brauerei Falken AG noch weiter wachsen? – Josua Sommer hat in seiner Maturaarbeit eine Wachstumsstrategie für das Unternehmen ausgearbeitet.
Bild Beni Muhl

#Allgemeines

10. Juli 2014 | 3 Fragen an: Urs Saxer Präsident Munotverein (Munotvater)

Schaffhauser Nachrichten
(sba)

*1 Die ersten beiden Munotbälle dieser Saison konnten nicht stattfinden. Aufgrund welcher Kriterien wird ein Munotball abgesagt?*

Drei Bedingungen sind für die Durchführung in der Regel nötig: Temperatur um 20 Uhr mindestens 20 Grad, keine Prognose von länger andauernden Regenfällen, keine Prognosen starker Gewitter mit Wind über 50 km/h.

*2 Darf man beim Munotball als Herr ohne Krawatte erscheinen?*

Mit einer gehobenen Freizeitkleidung (Anzug oder Kombination, geschlossene Schuhe; Krawatte nicht zwingend) ist man munotgemäss festlich gekleidet. Um den Munotbällen die spezielle Ambiance zu verleihen und aus Achtung.

*3 Der Munotverein möchte seine Mitgliederzahlen erhöhen. Was unternimmt der Verein, um sein Ziel zu erreichen – und wie ist der aktuelle Stand?*

Aktuell zählt der Munotverein 4366 Mitglieder. In unserem Jubi-läumsjahr konnten wir vor dem ersten Munotball bereits 187 neue Mitgliedschaften verzeichnen. Wir bieten an den Munotbällen eine spezielle Aktion für unsere Neumitglieder an. Ebenso kön- nen auch Firmen Mitglied werden.

#Allgemeines

8. Juli 2014 | Die offiziellen Regeln zur Maturrangliste

Schaffhauser Nachrichten
(dj.)

Bei gleicher Punktzahl: Was beim Fussball die Tordifferenz ist, das ist bei der Maturprüfung die Anzahl der Sechser.

Letzten Donnerstag fand in der Schaffhauser Kirche St. Johann die Maturfeier statt. Dabei wurde nur ein Schüler als Jahrgangsbester geehrt, obwohl eine Klassenkameradin den gleichen, exzellenten Notendurchschnitt von 5,68 erreicht hatte. Der Schüler wurde auf der Rangliste vor seiner Kollegin eingeordnet, weil er eine höhere Anzahl Sechser im Zeugnis stehen hatte (siehe SN vom Samstag). Uns wurden nun exklusiv die vollständigen Entscheidungskriterien der Rangliste zugespielt:

1: Notendurchschnitt.
2: Anzahl Sechser.
3: Anzahl der verspätet retournierten Bibliotheksbücher (je weniger, desto besser).
4: Anzahl der auswendig gelernten Zeilen im «Faust I».
5: Dauer der Mitgliedschaft im Munotverein.
6: Ranglistenplatz im Smartphone-Spiel «Quizduell».
7: Seitenzahl der Maturarbeit.
8: Das Los entscheidet.

#Allgemeines

8. Juli 2014 | Auch ein Begegnungsort

Steiner Anzeiger
Mark Schiesser

*Es gibt sie vor allem in Gegenden mit Weinbau, die alten Weinstuben. Eine der ältesten schweizweit steht mitten in der Steiner Altstadt und ist ein beliebter Treffpunkt von Steinerinnen, Steinern und Touristen. Herr de Cardenas, Sie führen seit mehr als vier Jahren die Geschicke der Weinstube. Nun kann man bekanntlich ja nicht nur vom Ausschenken von Rebensaft leben, die Gäste dürfen sich bei Ihnen auch bekochen lassen.*
Roberto de Cardenas: Ja, das ist so. Heute bestimmt der Gast klar, was er essen möchte, und es ist bekannt, dass sich das Konsumverhalten längst verändert hat. Aus diesem Grund haben wir unser Angebot erweitert und bieten auch die länglichen Stäbchen aus Kartoffeln, sprich Pommes frites, oder das traditionelle Schweizer Käsefondue an. Unser Küchenchef beweist zusätzlich während sechs Tagen die Woche seine Kreativität am Herd.

*Was wäre, wenn Sie genau dies nicht anbieten würden?*
(runzelt die Stirne) Es gäbe eine Flaute. Und wir hätten ein leere Weinstube.

*Sie bieten das ganze Jahr hindurch Käsefondue an?*
Ja, Touristen, welche uns in Stein am Rhein besuchen, ich denke an die Japaner und Chinesen, fahren zuerst an den Rheinfall, dann reisen sie nach Stein am Rhein und besuchen am Nachmittag unsere einladende Weinstube. Sie möchten dann, egal bei welchen Temperaturen, ein Käsefondue essen und einen warmen Schokoladenkuchen zum Dessert geniessen. Dann nämlich haben sie die drei wichtigsten regionalen und kulinarischen Sachen der Schweiz gesehen respektive genossen.

*Und das wären?*
Den Rheinfall gesehen, ein typisches Fondue gegessen und traditionell auch etwas mit Schokolade probiert zu haben.

*Was für Nationalitäten kommen denn heute bei Ihnen vorbei, die früher nicht gekommen sind?*
Es sind vorwiegend Chinesen, Japaner, überhaupt Touristen aus dem asiatischen Raum. Aus diesem Grund haben wir längst reagiert und unsere Speisekarten in drei Sprachen übersetzt. Auf jeden Fall sind sie immer sehr begeistert und verlassen unser schönes Kleinod mit guten Erinnerungen.

*Das ist schön, mir scheint, Sie schwärmen allgemein immer noch von Stein am Rhein wie am ersten Tag.*
Das Städtchen mit der ganzen Art und Weise zu Leben finde ich genial. Ich möchte eigentlich auch nur Steinerinnen und Steiner begrüssen. Man darf aber nicht vergessen, wir haben hier über 35 Restaurants, davon etwa 30 noch aktiv bei nur 3000 Einwohnern. Eine bekannte Regel rechnet pro 300 Einwohner ein Restaurant. Als älteste Weinstube der Schweiz wäre es schön, wenn wir nur von den Einheimischen leben könnten. Doch das ist nicht mehr möglich.

*Wenn wir von den Einheimischen sprechen. Sie bekommen hier auf dem Rathausplatz ja einiges mit. Es scheint, im Moment herrsche eine gewisse Unruhe im Städtchen. Spüren Sie das auch?*
Ja, man hört einiges. Vor allem schliessen wieder einige Geschäfte im Städtchen und zum Teil sind dies langjährige Betriebe, welche bisher einfach so selbstverständlich offen hatten. Wenn das so weitergeht und alles schliesst, die Besucher vor leeren Geschäften stehen, dann frage ich mich, was wir dann noch anbieten können im mittelalterlichen Kleinod.

*Bleiben wir zuversichtlich und erinnern uns, dass Sie damals gesagt haben, dass sie sehr gut aufgenommen wurden!*
Genau, wir sind stolz, dass wir viele Einwohner aus Stein am Rhein bedienen und kulinarisch verwöhnen dürfen. Mir ist auch klar, dass sie während der Saison weniger vorbeikommen, denn da ist das Städtchen überfüllt mit Touristen. Heute wie auch im Winter werden wir wieder vermehrt darauf achten, unsere Aufmerksamkeit auf die Steinerinnen und Steiner zu richten.

*Mir fällt auf, dass Sie viele Gäste mitten am Nachmittag verpflegen!*
Mein verstorbener Partner und ich haben damals eine gute Wahl getroffen, indem wir unser ganzes Angebot aus der Küche durchgehend ab 11 Uhr bis abends um 21 Uhr anbieten. Dies wird nicht nur von den Besuchern sehr geschätzt. Wir bieten diese Dienstleistung nun schon seit vier Jahren an, und es freut mich, dass die Gäste darauf eingehen.

*Was würden Sie mir denn spontan zum Essen empfehlen?*
Wie wäre es mit einer hausgemachten Rösti, einem Carpaccio oder frischen Eierschwämmli auf knackigem Salat? Das sind alles saisonale und währschafte Produkte, so wie es sich gehört.

*Vor drei Jahren ist ihr Partner plötzlich und während der Arbeit aus dem Leben gerissen worden. Das war ein tragischer Vorfall.*
Er fehlt mir nicht nur privat, sondern auch im Betrieb. Ich freue mich, dass ich heute wieder mit einem Team zusammenarbeiten darf, welches in meinem Sinne die Geschicke dieses traditionellen Betriebes weiterführt.

*Am 1. Juli haben Sie Ihr fünftes Betriebsjahr im «Rothen Ochsen» angefangen. Die Tage sind lang und das Gastgewerbe fordert Kräfte. Wie lange möchten Sie noch als Gastgeber amten, wenn die Frage erlaubt ist?*
Solange es meine Gesundheit zulässt, werde ich hier weitermachen. Denn es ist mir eine Ehre, dieses einmalige Lokal mit all seinem Charme zu führen, und ich freue mich, hier etwas anzubieten, was man sonst nicht bekommt. Ich bereue keinen Tag, habe ein gutes Verhältnis zu meinen gastronomischen Mitbewerbern und berücksichtige wenn immer möglich die regionalen Anbieter.

*Was treibt Sie an?*
Ich sehe unser Angebot als eine Ergänzung zu den anderen Restaurants. Das Konsumverhalten der Gäste hat sich, wie bereits erwähnt, verändert. Man raucht heute weniger, darf weniger Alkohol konsumieren usw. Das heisst im Klartext, man muss sich ständig anpassen, und das tun wir.

*Wie sind Sie bis jetzt mit dem Verlauf der Sommersaison zufrieden?*
Wir haben den Vorteil, dass wir als älteste Weinstube der Schweiz dem Gast auch bei schlechtem Wetter etwas Besonderes bieten können. Und bei schönem Wetter schätzen die Gäste unsere Gartenwirtschaft mitten auf dem Rathausplatz.

*Und wie ist Ihr Verhältnis zur Hausbesitzerin?*
Das ist sehr gut.

*Der Stammtisch fällt nicht mehr wie früher durch den speziellen Aschenbecher auf, sondern wegen seines speziellen Sitzwerks?*
(lacht) Zu meinem runden Geburtstag habe ich bequeme Stühle gekauft. Nach anfänglichem Erstaunen sind alle Benutzer hell begeistert über die bequeme Sitzgelegenheit.

*Planen Sie etwas Neues?*
Ich, und dazu zähle ich selbstverständlich auch mein Team, bin ständig am Ideen entwickeln und ausprobieren. Wir haben also noch einiges vor. Lassen Sie sich einfach überraschen.

*Die Weinstube zum Rothen Ochsen ist täglich, ausser am Dienstag, von 10 bis 23 Uhr geöffnet.*


**Zur Person**
Roberto de Cardenas (62) ist seit 42 Jahren in der Gastronomie tätig. Er ist gelernter Koch und Absolvent der Hotelfachschule in Lausanne.


**«Rother Ochsen»: Erstes Bürger- und Wirtshaus in Stein am Rhein**

Das Haus Rother Ochsen wird schon 1446 urkundlich mit vollem Namen genannt. Später diente es – wie heute wieder – als Wirtshaus. Ab dem 17. Jahrhundert sassen für rund anderthalb Jahrhunderte die Schmids darin, zu denen auch der Freiherr Johann Rudolf Schmid gehörte. Ein Vertreter dieses vornehmen Steiner Geschlechts, vermutlich Georg, Schultheiss (Gerichtspräsident), liess 1615 den Erker anbringen und wohl gleichzeitig auch die Fassade mit biblischen und römischen Motiven durch Schulmeister Andreas Schmucker (1575–1650) – er beteiligte sich auch als Glas- und Freskenmaler – nach Vorbildern von Tobias Stimmer und Hans Holbein bemalen. Es ist seine bekannteste Schöpfung.
Im 18. Jahrhundert überdeckte ein Künstler diese barocken Fresken mit anderen in Öl. Man vermutet, es sei der 1799 verstorbene Steiner Hans Jakob Vetter gewesen. 1898 bildete sich ein Konsortium von kunstverständigen Männern, die den «Rothen Ochsen» zum Zweck der Erhaltung und Restaurierung erwarben. 1899 bis 1900 erfolgte eine Renovation der Wandfresken durch Christian Schmidt, wobei die Übermalungen des 18. Jahrhunderts entfernt wurden. Gleichzeitig restaurierte Schmidt auch die Wandbilder des Saales im zweiten Obergeschoss. Die Ausmalung der Wirtsstube erfolgte 1913 durch Lore Rippmann und August Schmid. 1996 und 2004 wurden die Fassadenmalereien von Rolf Zurfluh fachkundig restauriert. Das Haus ist seit 1900 in privater Hand.
Viele bekannte Zeitgenossen, unter anderem auch der Journalist und Professor für Germanistik, Hermann Böschenstein, der die Weinstube neben weiteren Steiner Schauplätzen in seinem Roman * erwähnte. gingen in der Weinstube ein und aus.
Quelle: Kunstdenkmäler des Kantons SH, Band II, 1958/Sr.

*[Boeschenstein, Hermann: Im roten Ochsen : Geschichte einer Heimkehr – Schaffhausen : Meier, 1977 – ISBN 3-85801-011-1 Pp. – 231 S. ; 22 cm]



Gastgeber Roberto de Cardenas freut sich über viele Einheimische und Touristen, welche die Weinstube immer wieder besuchen.
Bild Mark Schiesser

#Allgemeines

5. Juli 2014 | «Zwei erreichten die Note 5,68»

Schaffhauser Nachrichten
Interview Erwin Künzi

2014 haben alle 130 Maturandinnen und Maturanden, die an der Kantonsschule zur Matur antraten, auch bestanden. Das ist ungewöhnlich; wir befragten dazu Rektor Urs Saxer.

*Wann gab es zum letzten Mal einen solchen Vollerfolg?*
Seit 1997, seit die Maturitätsschule nur noch 4 Jahre dauert und Tiefnoten doppelt kompensiert werden müssen, hatten wir noch keinen solchen Vollerfolg. Früher, als die Matura in 5 beziehungsweise 6 Jahren absolviert wurde, kam dies immer wieder einmal vor.

*Wo liegen die Gründe dafür? War die Prüfung zu wenig streng?*
Die Selektion findet an der Kantonsschule schwergewichtig an der Aufnahmeprüfung und in den ersten beiden Jahren statt. Die Durchfallquoten an den Maturprüfungen liegen in der Regel zwischen 1 und 3 Prozent. Da kann auch einmal eine Durchfallquote von 0 vorkommen.

*Welche Gründe könnten sonst noch für das gute Abschneiden verant- wortlich sein?*
Ein wichtiger Grund liegt bei der Gruppendynamik in den Klassen: Vier Auszeichnungen der Schweizerischen Studienstiftung gab es alleine in der Klasse 4nb. Nathalie Bohl und Luca Marchetti, welche beide den besten Notendurchschnitt von 5,68 dieses Jahrgangs erreicht haben, stammen auch auch aus dieser Klasse 4nb.

*Vergleicht man die Schaffhauser Maturandinnen und Maturanden des Jahrgangs 2014 mit denjenigen der übrigen Schweiz – wo stehen sie?*
Dies wird sich erst in der Zukunft zeigen. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse unserer Ehemaligen-befragung, die darüber Aufschluss geben wird.

#Allgemeines

2. Juli 2014 | Kantischüler protestieren gegen Sparmassnahmen

Schaffhauser Nachrichten
(ek)

Wo sollen beim Staatshaushalt 40 Millionen eingespart werden? Zurzeit läuft die Suche nach Einsparmöglichkeiten. Doch diese spielt sich nicht im stillen Kämmerlein ab, viele Mitarbeitende in der kantonalen Verwaltung, in den Schulen und im Spital sind bei dieser Suche miteinbezogen, was zur Folge hat, dass in einzelnen Fällen bereits heute durchsickert, wo der Sparhebel angesetzt werden soll.
Exemplarisch dafür ist die Kantonsschule. Diese bekam offenbar vom Erziehungsdepartement den Auftrag, 10 Prozent ihres Budgets von rund 16 Millionen Franken einzusparen. Die Schulleitung präsentierte umgehend Sparvorschläge, bezog aber sowohl Lehrer- wie Schülerschaft mit ein und versorgte sie mit den entsprechenden Zahlen. Wenig überraschend, gelangten diese zu einem Kantonsrat, der sich am Montag prompt darüber beklagte, dass Kantilehrer und -schüler mehr über die Sparanstrengungen an ihrer Schule wüssten als die Volksvertreter. «Auf der einen Seite Informationsembargo, auf der anderen basisdemokratische Diskussion von Einzelmassnahmen. Diese Diskrepanz empfinden wir als skandalös und fordern die Regierung auf, endlich mit dem Versteckspiel aufzuhören und die Nebel um das Sparprogramm 14 zu lichten», erklärte Werner Bächtold (SP, Schaffhausen) im Rat (siehe SN von gestern). Aufgrund der Zahlen der Schulleitung hat die Schülerorganisation (SO) der Kanti bereits Stellung zu den Sparvorschlägen bezogen. Sie kritisiert diverse Massnahmen, so den Halbklassenunterricht erst ab 18 Schülern («Je grösser die Halbklassen werden, desto mehr verspielt man die markanten Vorteile des Halbklassenunterrichts»), den Zweier-Unterricht im Instrumentalunterricht («Im Zweierunterricht kann viel weniger auf den einzelnen Schüler eingegangen werden, und das Finden von zwei Schülern auf gleichem Niveau wird sich wohl schwierig gestalten») oder die Kostenbeteiligung der Schüler am 2. und 3. Freifach («Eine Frechheit – es kann nicht sein, dass Schüler und Schülerinnen mit mehr Geld im Vorteil sind! Bildung soll für alle gleich erschwinglich sein, unabhängig von der finanziellen Situation der Eltern!»). Die SO befürchtet, dass durch einen Leistungsabbau an der Kantonsschule das Bildungsniveau sinkt. Sie hält fest: «Wir als Schülerorganisation und Vertretung der Schülerschaft sind mit diesen vorgesehenen Sparmöglichkeiten, die uns in unseren Bildungsmöglichkeiten stark einschränken und uns so den Zugang zu weiterführenden Schulen massiv erschweren, ganz und gar nicht einverstanden und werden die Einsparungen in der Bildung nicht kommentarlos über uns ergehen lassen. Wir hoffen hierbei auf die Unterstützung aller Bürger und Bürgerinnen unseres noch bildungsstarken Kantons!»

#Allgemeines

1. Juli 2014 | Die Kantonsschule muss sparen: Schulleitung unterbreitet Vorschläge

Schaffhauser Nachrichten
von Zeno Geisseler und Erwin Künzi

40 Millionen Franken soll der Kanton Schaffhausen mit dem Entlastungsprogramm 2014 jährlich einsparen. Wo und wie, das ist offiziell noch nicht bekannt, die Departemente arbeiten ihre Sparvorschläge erst aus. Wie nun aber Kantonsrat Werner Bächtold (SP, Schaffhausen) gestern im Rat darlegte, weiss man in der Kantonsschule bereits mehr: Schon im Mai hätten alle Schülerinnen und Schüler von der Schülerorganisation eine Mail erhalten mit dem Aufruf, zu den Sparplänen an der Kanti Stellung zu nehmen. Im Anhang: eine zehnseitige Tabelle inklusive Budget 2015 der Kantonsschule und 47 Sparvorschlägen im Umfang von 1,6 Millionen Franken – 10 Prozent des gesamten Schulbudgets.
«Jeder Kantischüler verfügt über Detailinfos, während wir im Nebel herumstochern», sagte Bächtold. Auch das Staatspersonal wisse mehr als das Parlament, es habe einen Brief erhalten. Bächtold forderte im Votum im Namen seiner Fraktion, dass die Regierung «entweder alle im Nebel stochern lässt oder mit dem Versteckspiel aufhört». Es war gestern das erste Mal, dass das neue Instrument der Fraktionserklärung im Schaffhauser Kantonsrat zum Einsatz kam. (zge)

40 Millionen Franken jährlich will der Kanton im Rahmen des neuen Entlastungsprogramms 2014 einsparen. Woher das Geld kommen soll, ist noch nicht klar; die Departemente sind erst daran, ihre Sparvorschläge auszuarbeiten. Zu einem Punkt liegen nun aber Details vor: der Kantonsschule. Die Schulleitung habe der Schülerorganisation ein detailliertes Dokument mit zur Verfügung gestellt, sagte Kantonsrat Werner Bächtold (SP, Schaffhausen) gestern im Parlament. Somit hatten die Schülerinnen und Schüler schon vor dem Kantonsrat Kenntnis von Sparvorschlägen.

**Einsparungen von 1,6 Millionen**
Wie Recherchen der SN ergaben, erhielt die Kantonsschule vom Erziehungsdepartment den Auftrag, 10 Prozent ihres Jahresbudgets von rund 16 Millionen Franken einzusparen. Daraufhin arbeitete die Schulleitung ein zehnseitiges Dokument mit Sparvorschlägen in Höhe von 1,628791 Millionen Franken aus. Dieser Vorschlag wurde am 13. Mai einer ausserordentlichen Lehrerkonferenz vorgelegt, an der auch die Vertreter der Schülerorganisation teilnahmen. Diese mailten das Dokument an die Schülerschaft, um deren Meinung einzuholen. Den SN liegt das Dokument vor. Unter anderem soll bei der Informatik gespart werden (Einsparung: 134 000 Franken), Musikinstrumente sollen künftig nicht mehr im Einzelunterricht, sondern in Zweiergruppen gelehrt werden (200 000 Franken). Gespart wird auch beim Personal; so sollen eine Hauswartstelle (110 000 Franken) und eine Informatik-Lehrlingsstelle (16 000 Franken) gestrichen werden. Gespart wird auch bei den Apéros bei Personalanlässen (12 000 Franken). Nachdem die Sparpläne für die Kanti frühzeitig an die Öffentlichkeit gedrungen sind, sind diese Thema an der heutigen Regierungsratssitzung.


**Leserbriefe zu «Die Kantonsschule muss sparen»**

*02. Juli 2014*
Das transparente Vorgehen verdient grosses Lob
Martin Schwarz, Schaffhausen
Zu «Die Kantonsschule muss sparen», SN vom 1. 7.
Wenn die SchülerInnen der Kanti mehr über die Sparpläne wissen als der Kantonsrat, dann hat das seinen Grund: Sie sind, zusammen mit den Lehrpersonen und der Schulleitung, ExpertInnen für ihre Schule. In einer Aktion von grösstmöglicher Transparenz hat die Schulleitung alle an der Schule aktiven Leute gebeten, zu ihren Sparvorschlägen Stellung zu nehmen.
Dieses Vorgehen verdient ein grosses Lob, da dank dieser Transparenz erstens Vertrauen geschaffen wurde und zweitens auch eine grössere Akzeptanz für die dereinst umzusetzenden Budgetkürzungen entsteht. Wir wissen noch nicht, in welcher Form der Regierungsrat den Kantonsrat und die Öffentlichkeit über die konkreten Massnahmen der Sparübung ins Bild setzt. Ich wünsche mir aber, dass er ebensolches Vertrauen zeigt und eine ebensolche Transparenz an den Tag legt, wie dies die Kantonsschulleitung mit den SchülerInnen, Lehrpersonen und Angestellten gemacht hat.

*05. Juli 2014*
Lassen Sie uns gemeinsam auf die Pauke hauen
Vreni Winzeler, Schul- und Kirchenmusikerin, Schaffhausen
Zu «Unser Land braucht seine Handwerker», Leserbrief vom 2. 7.
Lieber Herr Moretti, keine Frage: Das Handwerk brauchts. Ebenso ist es keine Frage, dass es alle anderen auch braucht – als Musikerin bin ich darauf angewiesen, dass alle an einem Projekt Beteiligten ihren ureigenen Beitrag zum Ganzen leisten. Fehler werden von der ganzen Gemeinschaft wohlwollend getragen, und die Erfolge gemeinsamer Leistung geniessen wir auch gemeinsam. Wissen Sie, dass Ihre Malerchübel, die Sie einstens dem Projektchor Reiat gesponsert haben, als beliebtes Moretti-Schlagzeug an der Kantonsschule die angehenden Akademiker zu musikalischen Höhenflügen anregen und befähigen?
Das vermeintliche Sparpotenzial, welches an der Kantonsschule geortet wird und das die umfassende (Aus-)Bildung der angehenden Akademiker gefährdet, ist nur ein Beispiel – die breite Bildung an allen Schulen (auch an den Berufsschulen) ist gefährdet. Lassen Sie uns gemeinsam auf die Pauke hauen: An der Bildung kann nicht gespart werden! Un- sinnige Sparübungen – wir sind gemeinsam dagegen!

*05. Juli 2014*
SMS-Umfrage
Finden Sie es gut, dass die Kantonsschule 10 Prozent einsparen soll?
Ja51 %
Nein 49 %
Die Umfrageteilnehmer sind sich uneins, ob das Budget der Kanti gekürzt werden soll. Nur eine knappe Mehrheit ist für Sparmassnahmen.