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20. Dezember 2008 | 150 Jahre Scaphusia: Filme und Fotos

Die Filme des Jubiläums und der Produktionen am Jubiläum sowie die DVD mit sämtlichen Fotos des Jubiläums können ab sofort hier bestellt werden: [http://scaphusia2008.ch/dvd.php](http://scaphusia2008.ch/dvd.php).

Die Bestellungen werden nach der Produktion (März 2009) versendet.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Stephan Koller v/o Punkt (079 800 24 68 oder [stephan.koller@onemotionag.com](mailto:stephan.koller@onemotionag.com).

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20. Dezember 2008 | 150 Jahre Scaphusia: Fotos

Die Fotos des Jubiläums finden Sie unter folgendem Link: [http://www.flickr.com/photos/scaphusia/collections/](http://www.flickr.com/photos/scaphusia/collections/).

Den Link erhalten sie auch per SMS mit dem Keyword „Foto“ an die Kurznummer 974 (CHF 0.20/SMS).

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6. Dezember 2008 | Falkenaktionäre feiern gutes Braujahr

Schaffhauser Nachrichten, Regionale Wirtschaft
Hans-Caspar Ryser

Getreu dem Motto «Man muss die Feste feiern» wie sie fallen, strömten gestern 280 Falkenaktionäre ins Park Casino Schaffhausen, um an der Generalversammlung 2008 der Brauerei Falken AG als einem der traditionsreichsten gesellschaftlichen Anlässe im Wirtschaftsleben von Schaffhausen teilzunehmen. Den Aktionären war denn auch die Zufriedenheit ins Gesicht geschrieben, konnten sie doch unter anderem über die Gewinnverwendung eines wiederum sehr erfolgreichen Braujahres befinden.

**Betrieblicher Gewinnanteil erhöht**
«Es freut mich ganz besonders, dass es uns zum vierten Mal in Folge gelungen ist, trotz eines schwierigen Marktumfeldes und verdoppelter Rohstoffpreise sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn zuzulegen», brachte Verwaltungsratspräsident Jürg P. Spahn das erfreuliche Braujahr auf den Punkt. Ganz besonders befriedigt zeigte er sich, dass sich der betriebliche Gewinnanteil gegenüber den Immobilieneinkünften nochmals erhöht habe. Dies sei neben den leicht gesteigerten Bierverkäufen insbesondere der strikten Kostendisziplin zu verdanken. Und dann wurde der VR-Präsident sogar etwas pathetisch: «Falken ist Teil von Schaffhausen, ein Stück regionale Identität, welche wir bewusst pflegen und die unsere Marktstellung in der Region erklärt und sichert.» Bei einem ausgewiesenen Jahresgewinn von 290 774 Franken seien die Rückstellungen von 7 auf 8 Millionen erhöht worden. Mit einem Eigenkapital von 3,89 gegenüber 3,75 Mio. Franken im Vorjahr sei das Unternehmen nach wie vor sehr solide finanziert.

**Einkünfte reinvestieren**
Dies ermögliche es, einen Grossteil der Einkünfte in den Ausbau der Produktion zu reinvestieren. Diese Investitionen in die Zukunft der Falkenbrauerei wertete Spahn als «Ausdruck einer zuversichtlichen Einschätzung der Entwicklungschancen unserer mittelgrossen Brauerei». Die Brauerei Falken verfüge somit über hervorragende Trümpfe, wenn es um die Sicherung der Eigenständigkeit gehe. Und dies könne angesichts der Fusionen im weltweiten Biermarkt gar nicht genug hoch gewertet werden, betonte Spahn gegenüber den SN. Einen ganz besonderen Dank richtete der VR-Präsident an die Mitarbeitenden, welche ganz entscheidend zum Erfolg des Unternehmens beitragen. In seinem Jahresbericht beleuchtete CEO Philipp Moersen das «intensive Braujahr» und würdigte die 25 Jahre Amtszeit des VR-Präsidenten.

**Alle Traktanden genehmigt**
Die Kapitalgeber genehmigten die vorgeschlagene Gewinnverwendung, die Wahl der VR-Mitglieder Jürg P. Spahn, Philipp Moersen und Ronald Forster für eine weitere Amtszeit von drei Jahren sowie die Revisionsstelle.Der Bilanzgewinn von 337 089 Franken werde je zur Hälfte zur Auszahlung einer unveränderten Dividende von 10 Prozent und für den Gewinnvortrag verwendet. Mit dem Reim «Weg mit faulem Ramschpapier, setzen wir auf Falkenbier» leitete der Präsident in seinem lyrischen Jahresrückblick zum legendären Ochsenmaulsalat von Braumeister Oskar Dommen über.

Brauerei Falken: Jahreskennzahlen 2007/08

07/08 06/07
Nettoerlös 22.80 22.24
Jahresgewinn 0.29 0.26
Umlaufvermögen 5.50 5.85
Anlagevermögen 12.42 11.48
Fremdkapital 14.04 13.58
Eigenkapital 3.89 3.75
Rückstellungen 8.17 7.06
Flüssige Mittel 0.36 0.39
Personalbestand 65 MA 65 MA
Dividende pro Aktie 50 50

In Millionen Franken. Dividende in Franken

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1. November 2008 | «Heute schleust er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis …» Weihnachtslied

Schaffhauser Nachrichten, Meinungen
Michael E. Dreher

Aus wohlwollender Distanz teile ich die Skepsis, die etwa in den SN-Artikeln «Ein ‹kleines Paradies› unter vielen andern» zwischen den Zeilen und in «Effort genügt nicht» von Walter Joos ziemlich unverblümt zu lesen war. Die Schweiz ist ein schönes Land mit unzähligen beein-druckenden bis spektakulären Aussichtslagen auf Flüsse, Seen, Berge, Städte. Von den 41,290 km2 Territorium sind gemäss Arealstatistik nur rund 6,500 km2 in irgendeiner Form überbaut. Schöne Lagen gibt es in Schaffhausen wie in allen andern Kantonen auch. Nichts Spezielles also. Wer schon auf der Aare von Biel nach Solothurn gefahren ist, wird selbst die Rheinfahrt nach Stein am Rhein nicht mehr als ausserordentlich einmalig empfinden, es sei denn auf dem Bierschiff der Scaphusia.

Paradies (gr. Parádeisos) bedeutet ursprünglich «umfriedetes Grundstück», also ein Hag, eine Mauer, ein Graben um das Paradies, damit keiner hereinkommt, der nicht hinein gehört. So betrachtet wäre ein kleines Paradies oder sogar das Paradies Schweiz ein durchaus interessanter Ansatz. Aber darum geht’s nicht. Der Sinn dieser Kampagne ist ja primär, Zuzüger für die grüne Region am Rhein zu motivieren. Ein gelber Prospekt lädt die Bevölkerung ein, ihre Ideen und Begründungen pro kleines Paradies einzusenden. Er ist hübsch gemacht, zum Beispiel sitzt man auf dem Weidling und lässt die Füsse im Rhein planschen, ein Zeichen von Lebensqualität. Von 40 Jahren Wartefrist für einen Pfosten (SN vom 29. Oktober) ist allerdings nirgends die Rede. Die übrigen Fotos sind völlig beliebig und könnten für jede Region stehen. Was also dürfte das Resultat sein? Die Kampagne bestätigt den Einwohnern, die bereits in der Region wohnen, ihr Auskommen haben und etabliert sind, dass sie im kleinen Paradies leben. Sie kann vielleicht auch bewirken, dass mehr junge Leute die Pendlerei nach Süden auf sich nehmen, weil sie in der Region keinen passenden Arbeitsplatz finden, aber Familie und Freundeskreis vor Ort haben. Ob sie allerdings jemanden, der in einem andern kleinen Paradies wohnt, ohne konkrete Verbesserung der Lebensumstände zum Umzug veranlassen wird, ist eine offene Frage und nach meiner Einschätzung unwahrscheinlich. Unser Land besteht aus unzähligen kleinen Paradiesen, die alle mindestens den Wohn- und Freizeitwert der grünen Region am Rhein haben. Das ist nicht wegzudiskutieren. Zuzug kann jedoch als Folge von neuen Firmenansiedlungen erfolgen. Auch einzelne Deutsche werden sich für die Ansiedlung entscheiden, schon wegen der Nähe zur A81. Aber was soll jemand mit Wohnsitz in den Regionen Zugersee, Vierwaldstättersee oder Zürichsee veranlassen, nordwärts zu ziehen, um alsdann die Mühsal der Pendlerei zum Beispiel nach Zürich auf sich zu nehmen? Es sind in erster Linie gutbezahlte Jobs und hervorragende Verkehrsverbindungen, also kurze Wege, die zu einem Domizilwechsel führen. Zwar ist wenigstens eine Miniautobahn bis Andelfingen im Bau, dann aber geht’s noch jahrelang zweispurig weiter bis zur A1 in Winterthur. Und der Viertelstundentaktfahrplan nach Zürich? Werde ich ihn noch erleben? Steuerliche Anreize – zum Beispiel Erbschaftssteuermodell Schwyz oder eine Vermögenssteuer auf einen Pro-memoria-Wert reduziert – hätten jedoch sicher Wirkung. Nehmen wir also an, die Kampagne trage etwas zur Imageverbesserung bei. Und das wäre ja immerhin etwas. Viel Glück!

Dr. iur. Michael E. Dreher stammt aus Schaffhausen, wohnt seit 1975 in Küsnacht, war von 1987 bis 1999 Nationalrat der Autopartei und ist heute in der Parteileitung der SVP des Kantons Zürich.

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27. Oktober 2008 | Würdiges Jubiläum der Commercia

Schaffhauser Nachrichten, Region
Walter Joos

Mit einem sportlichen Wettkampf in der Schiessanlage des nördlich von Rüdlingen gelegenen Egghofs, der Generalversammlung des Altherrenverbandes in der Zunftstube zun Kaufleuten an der Vordergasse, der Ehrung der verstorbenen Verbindungsmitglieder bei der Schillerglocke und einem festlichen Couleurball im Park Casino in Schaffhausen gingen am Samstag die Feierlichkeiten zum neunzigjährigen Bestehen der Handelsschulverbindung Commercia zu Ende. Den Auftakt zum Jubiläum bildete am Freitag die Vernissage der in den letzten drei Jahren von einem dreiköpfigen Autorenteam sorgfältig nachgeführten Vereinsgeschichte im Restaurant Frieden (SN vom 25. Oktober). An der Generalversammlung des Altherrenverbandes wurde Stefan Staub v/o Kata als Nachfolger von Jürg Weber zum neuen Präsidenten gewählt. Jürg Weber v/o Tagg und Urban Werner v/o Solar wurden zudem zu neuen Ehrenmitgliedern des Altherrenverbandes ernannt.

– Florian Genther v/o Tulpe – auf unserem Bild in Begleitung seiner charmanten Couleurdame – wirkte als umsichtiger Aktuar und als Mitglied des Vorstandes der Aktivitas an der Organisation und der Durchführung des glanz-vollen 90. Stiftungsfestes der Commercia Schaffhausen mit.

– Lorenz Leuzinger v/o Macchina (links) und David Schöttli v/o Libero (rechts) hiessen die Ehrengäste sowie die von ihren Couleurdamen begleiteten Aktiven und Altherren als Chargierte der Aktivitas im festlich geschmückten Park Casino zum unterhaltsamen Couleurball und zum vorzüglichen Festbankett willkommen.

– Michael Müller v/o Tui, Steffi Vögele v/o Yules und Adrian Haggenmacher v/o Ogeschi nahmen als Vertreter der Verbindung Agronomia Helvetica – sie gehört wie die Commercia dem jeweils in Bremgarten zusammentretenden Kartell an – an den Jubiläumsfeierlichkeiten in Schaffhausen teil.

– Thomas Hurter – auf unserem Bild zusammen mit Ehefrau Cornelia – gratulierte den Mitgliedern der Aktivitas und des Altherrenverbandes zum runden Geburtstag und lobte in seiner kurzen Festansprache die vielfältigen Aktivitäten und die Pflege der kameradschaftlichen Bande innerhalb der Commercia.

– Martin Leu v/o Jet – auf unserem Bild an der Seite seiner attraktiven Couleurdame – gehört seit vielen Jahren dem bisher von Jürg Weber v/o Tagg präsidierten Vorstand des Altherrenverbandes an. In dieser Funktion engagiert er sich für die Erhaltung der vielfältigen Aktivitäten der Commercia.

– René Schmidt – auf unserem Bild zusammen mit Ehefrau Barbara – nahm als amtierender Rektor der Handelsschule des Kaufmännischen Vereins Schaffhausen am Jubiläumsfest im Park Casino teil. Als Schulleiter freute er sich über das ausgezeichnete Einvernehmen zwischen Schulleitung und Verbindung.

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25. Oktober 2008 | Erstaunliche Vielfalt sinnvoller Aktivitäten

Schaffhauser Nachrichten, Region
Walter Joos

Verbindungen sind für viele heranwachsende Menschen der Ausgangspunkt individeller Charakterschulung, ausgeprägter Persönlichkeitsbildung sowie lebenslanger freundschaftlicher Beziehungen unter gleichaltrigen Kommilitonen und mit Angehörigen jüngerer oder älterer Generationen. Die während der Ausbildung geknüpften Kontakte erweisen sich für viele Angehörige einer Verbindung im Verlauf der weiteren persönlichen und beruflichen Entwicklung als wertvolles Netzwerk und eigentliches menschliches Kapital. Diese Tatsache wird insbesondere bei den unterschiedlichen Anlässen der auf studentischen Regeln basierenden Körperschaften sichtbar gemacht.

**Jubilierende Verbindungen**

Im laufenden Kalenderjahr ist es gleich mehreren Burschenschaften und Altherrenverbänden vergönnt, ein grosses Jubiläum zu feiern. So gedachte die am 8. Februar 1908 gegründete Kantonsschulverbindung Munot bereits vor den Sommerferien ihres hundertjährigen Bestehens. Die bereits seit 1858 existierende Kantonsschulverbindung Scaphusia feierte ihr 150-Jahr-Jubiläum im September mit einer Folge von sich über vier Tage erstreckenden Feierlichkeiten. Das Zentenarium der Fortuna – in dieser Verbindung haben sich die ehemaligen Absolventen des Technikums Winterthur zusammengeschlossen – liegt schon sechs Jahre zurück. Der unter dem Kürzel KTV bekannte Kantonsschul-Turnverein blickt dieses Jahr auf eine 80 Jahre überdauernde Existenz zurück. Bereits zehn Jahre früher wurde im Schloss Laufen die Commercia gegründet. Sie feiert darum heute mit einem vielfältigen Programm (siehe Kasten) ihr neunzigjähriges Bestehen.

**Schiessen – Kegeln – Jassen**

Vielfältige Aktivitäten, ein unerschütterliche Wille zur Überwindung von immer wieder die eigene Existenz bedrohenden Schwierigkeiten und ein bemerkenswerter innerer Zusammenhalt zeichnen die Geschichte der einheimischen Handelsschulverbindung aus. Dabei standen nicht etwa die studentischen Kommerse an der ersten Stelle. Einen hohen Stellenwert haben in der Commercia auch das Schiessen, das Kegeln und das Jassen. Bergtouren, Weidlungsfahrten und Handballspiele spielen eine ebenso zentrale Rolle wie Wirtschaftsdebatten und die traditionellen Treffen mit den zum gleichen Kartell gehörenden Verbindungen in Bremgarten.

**Wappnen für spätere Zeiten**

«Es ist bekannt, dass Freunde in der Phase der Ausbildung oft entscheidender auf die Gestaltung der Charaktere einwirken als die Eltern und Erzieher», schreibt Albert Fuchs v/o Spatz in der 1928 verfassten ersten Chronik der Commercia. Diese Jahre in der Verbindung zu verbringen heisse, sich zu wappnen für spätere Zeiten und abgeklärt zu werden für die Gefahren des Lebens an fremden Orten, stellt der 1980 als Eherenmitglied verstorbene Gründer der Commercia fest. Die in der Verbindung geknüpften Kontakte erweisen sich im Laufe des Lebens in vieler Hinsicht als besonders wertvoll. Mancher alte Herr hat einem oder mehreren Kommilitonen den Einstieg in eine neue Umgebung, in eine erfolgreiche Laufbahn oder in ein neues Betätigungsfeld erleichtert. Gleichzeitig sichert die Verbindung für viele ausgewanderte Commercianer einen guten Draht zur Vaterstadt.

**Intervention des Regierungsrates**

Die mit der Pflege studentischer Traditionen verbundenen Werte wurden im Laufe der vergangenen Jahrzehnte immer wieder von verschiedenen Seiten angezweifelt. Auch die Leitung der Handelsschule des Kaufmännischen Vereins Schaffhausen war den Commercianern alles andere als wohl gesinnt. Dabei kam es mitunter zu offenen Auseinandersetzungen. 1937 musste sogar die Regierung zugunsten der Commercia intervenieren.

**«Vivat – Crescat – Floreat»**

Auch die wirtschaftlichen Krisen, die kriegerischen Auseinandersetzungen in den benachbarten Staaten sowie die sich wandelnde Einstellung der Handelsschüler gegenüber einer Verbindung bescherten der Commercia immer wieder Probleme. Mehr als einmal wurde der Fortbestand der Aktivitas in Frage gestellt. Doch die Commercia erwies sich als beständig. Dies ist in erster Linie einer kleinen Zahl von besonders engagierten Angehörigen des Altherrenverbandes zu verdanken. Wer in der Chronik der jubilierenden Verbindung blättert, stösst bei der Meisterung kleinerer und grösserer Herausforderungen immer wieder auf die gleichen Namen. Zur finanziellen Unterstützung von weiterbildungswilligen Mitgliedern besteht seit 50 Jahren eine Stiftung, die zinslose Darlehen zur Verfügung stellt und erfolgreiche Weiterbildungsabschlüsse mit einer Anerkennungsprämie honoriert. Gleichzeitig besteht seit 1997 ein Sonderfonds zur finanziellen Unterstützung von besonderen Aktivitäten. Dazu zählen etwa die Wirtschaftsdebatten und die Herausgabe der unter dem Motto «Vivat – Crescat – Floreat» nachgeführten Geschichte des Vereins.

**Vernissage Engagiertes Trio veröffentlicht die Geschichte der Commercia**

Jürg Weber v/o Tagg (links) stellte vor drei Jahren eine Arbeitsgruppe zur Nachführung der interessanten Geschichte der Commercia zusammen. Gemeinsam mit Walter G. Elsener v/o Jux (Mitte) und Arthur Tschudi v/o Eros (rechts) sammelte der Präsident des Altherrenverbandes eine Vielzahl von Akten zur Erstellung einer kompakten Chronologie über die Entwicklung sowie die Höhen und Tiefen der einheimischen Handelsschulverbindung. Gestern wurde die insgesamt 65 Seiten umfassende Schrift anlässlich einer Vernissage im Restaurant Frieden vorgestellt und von den Autoren zuhanden der anwesenden Mitglieder signiert. Das erste Exemplar der gut gestalteten Broschüre überreichte Jürg Weber Stadtarchivar Peter Scheck.

**Festprogramm Von der Vernissage bis zum Couleurball mit Bankett**

Zum Auftakt der Feierlichkeiten zum 90-jährigen Bestehen der Commercia stiessen die Aktiven und die Altherren gestern Freitag im Restaurant Frieden mit den Autoren auf die neuaufgelegte Geschichte der ehrwürdigen Handelsschulverbindung an.
Heute Samstag treffen sich die Commercianer am Vormittag vorerst auf dem Egghof in Rüdlingen mit Flinte, Blasrohr, Pfeil und Bogen zum traditionellen Commercia-Schiessen. Anschliessend stehen ein Imbiss und das Absenden auf dem Programm. Die Generalversammlung des Altherrenverbandes findet am Nachmittag im Zunftsaal zun Kaufleuten an der Vordergasse statt. Nach der Behandlung der statutarischen Geschäfte und der Aufnahmen folgt die Ehrung der verstorbenen Verbindungsmitglieder bei der Schiller-Glocke. Der Couleurball und das Festbankett im Park Casino bilden heute abend den glanzvollen Abschluss der Jubiläumsfeier. Dabei hält Nationalrat Thomas Hurter die Festansprache. Showeinlagen und musikalische Darbietungen beschliessen das festliche Rahmenprogramm. (W. J.)

**Commercia Schaffhausen Commercio et Amicitiae**

Am 5. Oktober 1918 wurde im Schloss Laufen am Rheinfall unter dem Motto «Commercio et Amicitiae» – Handel und Freundschaft – die Commercia Schaffhausen als Handelsschulverbindung aus der Taufe gehoben. Aufgrund der heute noch gültigen Satzungen bestehen die ordentlichen Zusammenkünfte der aktiven Mitglieder aus einem ersten wissenschaft- lichen und einem zweiten gemüt-lichen Teil. Der erste Teil besteht in der Regel aus Vorträgen, Aufsätzen, Reden oder Deklamationen. Der zweite Teil besteht aus einer diszipinierten und fröhlichen Runde nach im «Comment» fest-gehaltenen Grundsätzen. Heute Samstag feiern die Aktiven und Altherren der Commercia sowie deren Angehörige in Schaffhausen das 90. Stiftungsfest. (W. J.)

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21. Oktober 2008 | Falken-Bier wird um fünf Prozent teurer

Schaffhauser Nachrichten, Regionale Wirtschaft
Hans-Caspar Ryser

Jeweils im Herbst, wenn die Blätter fallen, steigen die Bierpreise. Auch dieses Jahr kommt die Brauerei Falken mit der schlechten Kunde für Bierliebhaber nach abgeschlossenem Braujahr im Oktober. In einer Medienmitteilung gab die Traditionsbrauerei gestern bekannt, dass sie die Bierpreise auf den ersten Januar 2009 um durchschnittlich fünf Prozent erhöhen wolle.

**Hopfen und Malz doppelt so teuer**

«Gestiegene Kosten bei den Rohstoffen, den Energie-, Verpackungs-, Transport- und Lohnkosten haben uns gezwungen, die Preise neu zu kalkulieren und nach oben anzupassen», erklärte dazu Philipp Moersen, Geschäftsführer der Brauerei Falken. Wie Markus Höfler, Leiter Marketing und Verkauf, den SN gegenüber erklärte, haben sich die Preise von Braugerste zur Malzherstellung und für den Hopfen praktisch verdoppelt. Dies sei auch eine Folge der geringeren Verfügbarkeit auf den Weltmärkten aufgrund des höheren Bierkonsums in China sowie der Verwendung von Braugerste zur Bioethanolherstellung. Durch eine laufende Optimierung der Prozesse und Produktionsabläufe versuche zwar die Brauerei Falken, die Preise möglichst stabil zu halten. Doch bei derart hohen Rohstoffkosten liessen sich Preiserhöhungen nicht mehr vermeiden, bedauert Höfler. Alljährlich investiere die Brauerei in die Rationalisierung der Produktion im Umfang des erzielten Umsatzes. So sei jüngst in eine neue Verpackungsanlage investiert worden.

**Preiserhöhung nicht überraschend**

Für Max Reiner, Präsident des Branchenverbandes Gastro Schaffhausen mit eigenem Restaurant in Lohn, kommt die Preiserhöhung für das Bier nicht ganz überraschend, da er vom Branchenverband bereits im Sommer darauf vorbereitet worden sei. «Bei einer Preiserhöhung von fünf Prozent für das Lagerbier gehe ich davon aus, dass sich der Preis für eine Stange Bier um ungefähr 10 Rappen erhöhen wird», rechnet Reiner. Doch entschieden sei diesbezüglich noch gar nichts, zumal die Preisgestaltung individuell erfolge und Preisabsprachen verboten seien.

**Eurojahr hat nicht «eingeschenkt»**

Der Verkauf von Bier und Kleidung hat etwas gemeinsam: Weder die Konjunkturlage noch Grossereignisse wie die Euro 08 sind für den Verkaufserfolg ausschlaggebend, sondern allein das Wetter. Der Sommer sollte warm, aber nicht zu heiss, die Übergangszeiten Frühling und Herbst möglichst warm sein, damit die Bierrechnung schliesslich aufgeht. Gemäss Höfler habe das Braujahr 2007/2008 mit einem recht milden Herbst und einem warmen Frühling verheissungsvoll begonnen. Im Hinblick auf ein umsatzstarkes Eurojahr habe die Brauerei Falken mit dem neulancierten Fussballbier «Trainings-Lager» schon deutlich vor den anderen Biermarken Präsenz im Markt markiert und die Fangemeinde in der Region mit dazugehörendem Fanzubehör auf die Fussball-Europameisterschaft eingestimmt. Doch die Brauerei hatte die Rechnung ohne das Wetter gemacht: Während der ersten EM-Woche herrschte nasskaltes Wetter, das erst gar keinen Durst aufkommen liess. Und mit dem frühen Ausscheiden der Schweizer war das EM-Geschäft eh gelaufen. Somit erstaunt es wenig, dass die ambitiösen Budgetzahlen nicht ganz erreicht werden konnten. Trotzdem gibt sich Moersen mit dem Braujahr zufrieden. Auch beim Ausbau der Marktanteile in südlicher Richtung seien weitere Fortschritte erzielt worden.

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3. Oktober 2008 | Er prägt seit genau 25 Jahren das Falken-Bier

Schaffhauser Nachrichten, Regionale Wirtschaft
Alfred Wüger

Seit 25 Jahren ist Oskar Dommen Braumeister in der Brauerei Falken AG. Er wuchs in Hochdorf im Kanton Luzern auf und erlernte dort den Beruf des Bierbrauers, weil sein Vater auch in der Brauerei gearbeitet hat. «In den Schulferien ging ich in der Brauerei jeweils ‹schnuppern›, wie man heute sagt, die Arbeit gefiel mir, und so dauerte es denn auch nicht lange, und ich hatte einen Lehrvertrag.»

**Das Handwerk des Mälzers**
Nach zweieinhalb Jahren hängte Oskar Dommen noch die achtmonatige Lehre als Mälzer (Verarbeitung von Braugerste zu Braumalz) an. Dazu musste er nach Basel, wo eine Malzfabrik stand. Heute gibt es in der Schweiz keine spezifischen Mälzereien mehr, sie wurden in den 1970er-Jahren alle geschlossen, weil sie mit dem Ausland nicht mehr mithalten konnten. «Es war billiger, das fertige Braumalz zu importieren, als die Braugerste in der Schweiz zu verarbeiten.» Nach wie vor bezieht die Brauerei Falken das Braumalz aus Deutschland, Tschechien oder Frankreich. Der Weg des jungen Bierbrauers Oskar Dommen führte bald ins Ausland. «Auch heute noch ist es die Pflicht der Bierbrauer, dass sie sich auf Wanderschaft, die sogenannte Walz, begeben.» Zuerst war Oskar Dommen in Fribourg, dann arbeitete er als Bierbrauer in Afrika. Er hatte ein Inserat in einer Fachzeitschrift gesehen, meldete sich, bekam dann bald die Aufforderung, sich mit den notwendigen Impfungen zu versehen, «und fünf Wochen später stieg ich ins Flugzeug». Im Auftrag einer deutschen Firma, die in Kano im Norden Nigerias eine neue Brauerei in Betrieb nahm. Das war 1968 und der Vertrag des damals 21-jährigen Oskar Dommen auf 18 Monate befristet.

**Neue Brauerei in Afrika aufbauen**
«Ich konnte mithelfen, einen neuen Betrieb aufzubauen und einzufahren, das war sehr spannend und lehrreich. Es gibt ein Bankgeheimnis, und es gibt ein Braugeheimnis», sagt Falken-Braumeister Oskar Dommen im Labor, wo stets etwas Neues ausprobiert wird. «Damals war die Welt in Afrika noch in Ordnung.» Von der 68er-Revolte in Europa bekam der junge Bierbrauer praktisch nichts mit, er war ausgezogen, die Welt zu erkunden, pflegte aber immer einen Briefkontakt mit seinen Eltern und der Schweiz. Und dann hiess es: ‹De Dommen macht e guete Job, etz cha-n-er uf Swaziland›.» (Ein kleines Königreich in Südafrika).

**Nach zweieinhalb Jahren zurück**
Der heutige Braumeister stösst sich von der Tischkante ab, fährt mit dem Bürostuhl nach hinten und sogleich wieder nach vorn und lacht. «Dort blieb ich dann zwei Jahre und sechs Monate, ha ja, ich wollte ein wenig länger an einem Ort bleiben!» Jetzt hatte Oskar Dommen genügend Geld gespart, um in Berlin das Braumeisterstudium zu absolvieren. Danach arbeitete er als stellvertretender Brauführer in einer Brauerei in der Innerschweiz, heiratete und ging mit seiner Frau noch einmal nach Afrika, diesmal ins französischsprachige Togo, danach ins wieder englischsprachige Gambia an der Westküste. Das alles immer für denselben deutschen Arbeitgeber. «Wie braute man das Bier dort?» – «Genau gleich wie hier, etwas spritziger vielleicht, leichter im Geschmack, ein Tropenbier eben, mit etwas mehr Kohlensäure.» (Der Kohlensäuregehalt im Bier entsteht während des Gärprozesses auf natürliche Weise). In Dakar kamen die beiden Söhne zur Welt. «Als die Zeit kam, wo sie eingeschult werden sollten, entschieden wir uns, in die Schweiz zurückzukehren.» Da war Oskar Dommen 36. Und so leicht, wie er in Afrika die Fremdsprachen gelernt hatte, so leicht fand er in der damaligen Zeit in der Schweiz wieder eine Arbeit. «Ich entschied mich für Schaffhausen.»

**Bio-Standard eingeführt**
In den letzten 25 Jahren habe sich viel geändert, sagt Oskar Dommen. «Der Markt für Getränke, die Produkte- und Verpackungsvielfalt und das Umfeld ist breiter geworden, die gesetzlichen Auflagen wurden strenger, und es herrscht ein Verdrängungswettbewerb. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen wir die Kosten im Griff haben und ein ganz wichtiger Punkt, die Qualität muss stimmen. In diesem Zusammenhang haben wir schon seit längerer Zeit verschiedene Qualitätsstandards z. B. IFS (International Food Standard) und die Richtlinien der Bio Suisse eingeführt. «Das alles gehört zu meinen vielfältigen Aufgaben, und ausserdem bin ich verantwortlich für die ganze Technik, die verschiedenen Herstellungsprozesse und die Rezepturen.»

**Grosse Vielfalt an Bieren**
Schon kurz nach sechs Uhr morgens ist Oskar Dommen im Büro und bereitet sich für den sehr abwechslungsreichen Arbeitstag vor. Das eigentliche Handwerk des Bierbrauens ist dabei mittlerweile nur noch eine von seinen vielen Managementaufgaben, aber eine wichtige, denn der Braumeister hat die Geschmackspalette der Falken-Biere massgeblich geprägt. «Weizenbier, Maisbier, Schwarzbier, Festbier ZwoAcht, um nur einige zu nennen, die müssen sich unterscheiden. Die Vielfalt der zur Verfügung stehenden Rohstoffe ist begrenzt. Die Differenzierungen herauszukitzeln, das ist die Kunst des Braumeisters.» – «Wie gehen Sie vor, wenn Sie ein neues Bier kreieren?» – «Die erste Frage heisst: ‹Wie soll das Bier schmecken?› Dann: ‹Welche Rohstoffe nehme ich, welches Brauverfahren, welche Gärung?› Das schreibe ich dann alles auf. Ich mache ein Rezept, das wir dann im Team diskutieren und ausprobieren. Wenn die Probe trinkreif ist, das geht einige Wochen, ‹gut Ding will Weile haben›, führen wir eine Verkostung durch.» Etwa zwanzig Personen werden eingeladen, das Bier zu degustieren, Leute aus der Produktion, Handwerker, Büroangestellte, Fachleute begutachten das neue «Gebräu» anhand eines Verkostungsrasters. Die Kriterien hat man in der Brauerei Falken AG nicht aus den Fingern geschnippt, sondern sie stehen im Einklang mit den nationalen und internationalen Degustationspaneelen. Ist die Probe für gut befunden worden, besteht die Herausforderung darin, das neue Bier in genau derselben Qualität in grösseren Mengen herzustellen. «Wir sprechen da von 20 000 Litern pro Sud.» Wenn Oskar Dommen erzählt, spürt man die grosse Begeisterung für seinen Beruf aus jedem Satz. Was er denn zum Ausgleich mache, oder sei ein solcher für ihn gar nicht nötig. «O doch, ein Ausgleich ist wichtig.»

**«Ironman» und Skifahrer**
«Bis vor zehn Jahren habe ich intensiv Triathlon trainiert, habe drei Mal den Transswiss-Triathlon als Finisher absolviert, bin ein ‹Ironman› und begeisterter Skifahrer.» Heute hat er diese «extremen» sportlichen Tätigkeiten «nicht mehr nötig». Der Sport ist aber nebst der beruflichen Weiterbildung und dem Studium von Fachliteratur seine Domäne geblieben. «Auf dem Velo kann ich denken, und während dem Joggen kann ich Probleme lösen.» 1996 bestieg Oskar Dommen den Kilimandscharo. Während meiner Afrikazeit war ich oft mit dem Flugzeug über den Berg geflogen, immer sagte der Pilot, jetzt kommt links oder rechts der Kilimandscharo, da musste ich dann einfach einmal rauf!»

**Neue Ideen mit Bedacht**
Oskar Dommen, der Braumeister mit Leib und Seele und bald 62. Der Ruhestand ist nicht mehr allzu fern. «Was kann Ihr Nachfolger Neues bringen?» – «Das ist eine heikle Frage, denn die Brauerei Falken AG pflegt eine Philosophie der Kontinuität. Ein Nachfolger soll nicht alles auf einmal umkrempeln, neue Ideen wollen langsam eingebracht werden, denn die Kunden reagieren sehr sensibel, und die Rezepturen sind in ‹Stein gemeisselt.› Ich habe damals das Bestehende übernommen und nach und nach erweitert.» Oskar Dommens jüngerer Sohn jedenfalls, der auch Bierbrauer, das heisst Lebensmitteltechnologe Fachrichtung Bier, ist, wird nicht in die Fussstapfen seines Vaters treten. Und was macht der Vater, wenn er pensioniert ist? «Beim DEZA», sagt er, «dem Departement für Entwicklungszusammenarbeit, suchen sie immer wieder Spezialisten, die weltweit Entwicklungsprojekte bearbeiten.» Lohn gebe es keinen, nur die Spesen und Versicherungen werden vergütet. «Ich habe einen Berufskollegen, der war schon in Nepal, Peru, Kasachstan im Einsatz – so was würde mich reizen.» Voraussetzung sei natürlich eine gute Gesundheit, sagt Oskar Dommen und fügt herzhaft lachend hinzu: «Ich bin ein grenzenloser Optimist und nehme mir trotz der schnelllebigen Zeit die Musse für ein gutes Bier!» (Welches wohl?)

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3. Oktober 2008 | Serverumzug

Am kommenden Wochenende vom 4./5. Oktober 2008 zieht die Scaphusia-Website auf einen neuen Server um. Aus diesem Grund kann es vorkommen, dass die Seiten vorübergehend nicht erreichbar sind. Wir bitten um Verständnis.

Aufgrund der neuen technischen Umgebung wird es leider nicht mehr möglich sein, generell „cerevis@scaphusia.ch“ E-Mail-Adressen anzubieten. Wer jedoch auf eine solche Adresse angewiesen ist, melde sich bitte beim Webmaster.

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20. September 2008 | Kantifest: Reise durch Zeit und Kultur

Schaffhauser Nachrichten,
Christoph Merki

Hoch über der Stadt thronen die Gemäuer der Kantonsschule Schaffhausen. Tag für Tag werden die Schüler dort mit Wissen berieselt. Doch alle vier Jahre wird einmal der Ausnahmezustand ausgerufen, und das Lernen wird zur Nebensache. Es wird gehämmert, gesägt und gemalt, kreative Dekorationsideen werden umgesetzt und nicht zuletzt für die nötigen kulinarischen Leckereien gesorgt. Das Kantifest gilt von jeher als der Höhepunkt auf dem Weg zur Matur, aber auch als willkommene Gelegenheit für ehemalige Schüler, nach langer Zeit die steile Treppe auf den Emmersberg wieder einmal emporzusteigen.

Welch anziehenden Charme die Kunde über die «rauschende Vergnügungsnacht», wie das Kantifest angekündigt wurde, verbreitete, liess sich gestern mühelos am grossen Besucherstrom beobachten. In den sonst schlicht erscheinenden Schulzimmern wurden von den Schülern gemütliche Bars oder heimelige Beizchen eingerichtet. Jedes Zimmer hatte sein eigenes Motto, welches von den jeweiligen Klassen selbst ausgewählt wurde. Der Phantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt. «Ich finde es toll, was in solch kurzer Vorbereitungszeit von den Schülern fertiggebracht wurde», zeigte sich die Sportlehrerin Sabrina Conti beeindruckt. Von einer Chemie-Bar und dem Wiener Kaffeehaus über die Mittelalter-Schenke bis hin zum Schoggiparadies und dem mexikanisch angehauchten Popocatépetl lud das Angebot zu einer imaginäre Reise durch Zeit und Kulturen auf engstem Raum. Natürlich durfte auch das Paradies für Biertrinker nicht fehlen, die Klasse 2mc stellte ihr Zimmer unter das Motto «Hofbräuhaus» und bot dementsprechend Weissbier vom Fass feil, natürlich serviert von Schülerinnen in traditionellen Dirndlkleidern. «Wir waren ganz überrascht, als uns die Bedienung siezte», lachten die beiden ehemaligen Schüler Matthias Werner und Denis Widmer, «dabei kommt es uns vor, als wären wir erst grad noch hier zur Schule gegangen.» Als ganz besondere Attraktion liess es sich der unter «Chemie-Kalle» bekannte Wahlschotte nicht nehmen, trotz Pensionierung nochmals mit seinem Dudelsack aufzuspielen. «Man sieht ehemalige Schüler und freut sich», meinte er schmunzelnd. Nebst den Gaumenfreuden bot auch das diesjährige Fest Freuden für Augen und Ohren. So konnten sich die Gäste in der Mensa und der Aula von einfangenden bis mitreissenden Tanz- und Musikeinlagen begeistern lassen. Wer danach selbst seine Gesangskünste zum Besten geben wollte, besuchte das Zimmer der 3sa und wurde Kandidat des Kantivision-Songcontests. Karaoke und kühle Drinks wurden zu Garanten für amüsante Unterhaltung. Insgesamt standen den Besuchern über 30 verschieden dekorierte Schulzimmer zum vergnüglichen Verweilen offen. «Es war mal schön, etwas Praktisches zu machen und hier am Fest Freunde zu treffen», war der Kantischüler Nico Müller über die Abwechslung vom Schulalltag begeistert.

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10. September 2008 | Von einem blau-weissen Banner …

Schaffhauser Nachrichten, Sache … Sächeli

Verwundert rieben sich am letzten Samstag viele Stadtschaffhauserinnen und -schaffhauser die Augen: Auf dem Munot wehte nicht wie gewohnt die Stadtfahne, sondern ein riesiges blau-weisses Banner. Was war geschehen? Hatte die Stadt heimlich den Übertritt zum Kanton Zürich erklärt, um einen tieferen Steuerfuss anbieten zu können, und hatte jetzt die Fahne ihres neuen Heimatkantons gehisst? Hatte irgendeine Kommission des Wohnortmarketings herausgefunden, Weiss-Blau eigne sich besser für die Stadtfahne, um vermögende Zürcher anzulocken? Oder sollten die neuen Farben besser mit der in Zukunft zu propagierenden Vorstellung vom kleinen Paradies korrespondieren (blauer Himmel mit weissen Wolken über paradiesischen Zuständen)? Alles ganz anders, wie sich herausstellte: Das Banner gehörte der Kantonsschulverbindung Scaphusia und war aufgezogen worden, da diese am letzten Wochenende ihr 150-Jahr-Jubiläum feiern konnte.

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9. September 2008 | «Zum Feiern gehören Genossen»

Schaffhauser Nachrichten, Region
Walter Joos

Die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Scaphusia gehören – zumindest offiziell – der Vergangenheit an. Der Bummel von Neunkirch nach Wilchingen, ein stärkender Zwischenhalt bei der Bergkirche St. Othmar, die anschliessende Wanderung durch die Rebberge nach Osterfingen und der abschliessende Umtrunk in der Bergtrotte bildeten gestern Montag bei strahlender Sonne und aufgeräumter Stimmung den krönenden Abschluss des Jubiläums der traditionsreichen Kantonsschulverbindung.

**Bier zur Labung, Wurst zur Stärkung**
Rund 160 Aktive, Altherren und zugewandte Orte nahmen zur Mittagsstunde den Weg durch die Ausläufer des Südrandens unter die Füsse. Ziel der ersten Etappe war der im Auftrag der Organisatoren des «Klettgauertages» – Marco Cecconi v/o Libero und Tobias Meyer v/o Vox – zur Gartenwirtschaft umgestaltete Vorplatz bei der Wilchinger Bergkirche. Dort gab es vorerst Bier und Wurst zur Labung und Stärkung, ehe Hans Ritzmann als ehemaliger Gemeindepräsident die Angehörigen der Scaphusia an einem der schönsten Aussichtspunkte der Region herzlich willkommen hiess. Dabei wies er auf die Verbundenheit der Verbindung mit dem Klettgau hin und zitierte gleichzeitig aus seinem demnächst erscheinenden neuen Gedichtband.

**Dichterische Weisheiten**
«Zur Arbeit kann ich alleine sein, zum Feiern gehören Genossen», lautete eine der in Versform gekleideten Lebensweisheiten des unermüdlichen Heimatdichters. Hans Ritzmann wies zudem auf die Vorteile der grenznahen Gemeinden als Wohnorte hin, hielt ein Plädoyer für möglichst eigenständige Gemeinden und lobte die hohe Qualität der einheimischen Weine. Der Steuerfuss einer Gemeinde sei kein Massstab für Lebensqualität und eine aufgeweckte Bevölkerung, betonte er und wies auf die Vision eines Monolithen als architektonisches Symbol für den wiedererstarkten Rebbau hin. Doch auch die Wirkung des Weines sei letztlich begrenzt, erklärte Hans Ritzmann. Er vermöge nämlich nur jene Qualitäten zu fördern, die er beim einzelnen Individium vorfinde …

**Hervorragende Gesangsvorträge**
Der von Ruedi Leu v/o Banner dirigierte Jubiläumschor verblüffte die jubilierenden Farbenbrüder auch beim gestrigen Bummel sowohl in Wilchingen als auch in Osterfingen mit hervorragenden gesanglichen Einlagen. Zum glänzenden Finale in der Bergtrotte trugen aber auch nach anhaltendem Bierkonsum – im Rahmen des viertägigen Jubiläums rannen rund 4500 Liter durch die durstigen Kehlen – unter anderem der von Paul und Rosmarie Richli gekelterte Jubiläumswein der Scaphusia sowie die von Peter Schudel v/o Mufti vorgetragene Abschiedsode vom «Bierfurz» des gestiefelten Katers bei. Punkt 18.58 Uhr – die dem Gründungsjahr entsprechende Tageszeit – erklärte Ueli Böhni v/o Süüle das viertägige Jubiläumsfest als offiziell beendet. Dem Vernehmen nach will jedoch ein «harter Kern» der Scaphusia heute zwischen Siblingerhöhe und Randental weiterzechen.



Nach einer Zwischenverpflegung bei der Bergkirche Wilchingen ging es weiter zur Trotte in Osterfingen.
Bild: Mark Schiesser

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8. September 2008 | Jubiläum «150 Jahre Scaphusia»: Von Böllerschüssen, Staatsempfängen und Ehrenbechern

Schaffhauser Nachrichten, Splitter

Mit einem «Urknall» und einem blau-weiss-blauen «Niederschlag» wurde das Jubiläum der Scaphusia am Freitag im Garten des Hombergerhauses eröffnet. Aber auch am Samstag und Sonntag begleiteten immer wieder Böllerschüsse und Fanfarenstösse die Aktivitäten der festfreudigen Verbindung. So feuerten Mitglieder des Munotvereins von der Zinne mit allen Rohren, als das Extraschiff gestern zum Ausflug nach Stein am Rhein ablegte. Auch an der Schifflände zu Diessenhofen wurden zu Ehren der Scaphusia mehrere Salutschüsse gezündet. E Mit Trommeln sowie mit einem kraftvollen studentischen Gesang trotzen die Aktivitas und die Alten Herren der Scaphusia am samstäglichen Fackelcortège von der Kantonsschule bis zum Mosergarten dem vergleichsweise starken Regen. Der Niederschlag vermochte die Festfreunde am Jubiläumscommers in der Kammgarn auf jeden Fall in keiner Weise zu trüben. Höhepunkt des Abends waren die von Peter Schudel v/o Mufti inszenierten Produktionen. Im Rahmen des grandiosen Dreiakters sorgten die drei Weisen aus dem Morgenland, sechs Bierträger von der Brauerei Falken und der Staatsempfang mit der von Matthias Sallenbach v/o Plus meisterhaft imitierten Bundesrätin Micheline Calmy-Rey für beste Unterhaltung. E Die hohe Wertschätzung der Scaphusia spiegelt sich auch in der grossen Zahl prominenter Gratulanten. So überrachten Regierungsrat Reto Dubach, Rektor Urs Saxer und Altherrenpräsident Thomas Gross v/o Knall im Stadttheater die Grüsse der Kantonsregierung, der Kantonsschule und des Kartells. Auf dem Munot wurde die Jubiläumsgemeinde von Stadtrat Thomas Feurer und Altherrenpräsident JürgWeber v/o Tagg im Namen der Stadtbehörden und der einheimischen Verbindungen begrüsst, und in der Mehrzweckhalle Schanz in Stein am Rhein kredenzte Stadtpräsident Franz Hostettmann nach seiner Grussadresse zuhanden der ganzen Corona den Ehrengästen und den anwesenden 100-Semestrigen den goldenen Becher.

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8. September 2008 | Jubiläum «150 Jahre Scaphusia»: Fest der Feste. Das viertägige Jubiläumsfest geht heute im Klettgau zu Ende.

Schaffhauser Nachrichten, Region
W.J.

Das am Freitag mit einem Ball im Hombergerhaus eröffnete Jubiläum zum 150-jährigen Bestehen der Scaphusia (siehe SN vom 6. September) wurde am Samstag am frühen Nachmittag mit einer Würdigung und einer Kranzniederlegung am Grab von Hermann Freuler, dem 1903 verstorbenen Gründer der Verbindung fortgesetzt. Nach dem anschliessenden Festakt im Stadttheater begaben sich die jubilierenden Farbenbrüder zu einem von Stadt und Kanton offerierten Apéro sowie zum gemeinsamen Nachtessen auf den Munot. Vor dem Cortège durch die Altstadt nahmen die Scaphusianer einen Augenschein von der im Rahmen ihres Jubuläms geschenkten Uhr in der Kantonsschule. Der zweite Jubiläumstag wurde mit dem grossen Festcommers in der Kammgarn auf gesellige Weise abgeschlossen.

Gestern Sonntag standen die Schifffahrt nach Stein am Rhein, der aus meteorologischen Gründe vom Rathausplatz in die Mehrzweckhalle Schanz verschobene Frühschoppen sowie eine Wanderung und das Mittagessen auf Burg Hohenklingen auf dem Programm. Vor der Rückfahrt mit dem Motorschiff Arenenberg nach Schaffhausen überreichte Ueli Böhni v/o Süüle Stadtpräsident Franz Hostettmann in einem symbolischen Akt das Modell der bereits auf dem Burgfried montierten Wetterfahne als Geschenk der Scaphusia an die Stadt Stein am Rhein. Heute wird das Jubiläum mit einem Katerbummel von Neunkirch zur Wilchinger Bergkirche und einem Umtrunk in der Osterfinger Bergtrotte abschlossen.

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6. September 2008 | Jubiläum «150 Jahre Scaphusia»: «Verbindung als Ort der Solidarität»

Schaffhauser Nachrichten, Region
Walter Joos

«Mir kommt es vor, als würde man in den Anstalten, in denen höhere Bildung vermittelt werden soll, die Studierenden mit Einmachgläsern verwechseln», stellte Jürg Fröhlich v/o Proton in seinem Festvortrag am Jubiläum der Scaphusia fest. Die jungen Leute werden – so die Überzeugung des Professors für theoretische Physik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich – mit «vorgekochter Information» und «viel oberflächlichem Spezialwissen» – meist direkt aus dem Internet – abgefüllt, das bereits nach wenigen Jahren «sauer», das heisst überholt ist. Statt der Überfütterung mit «schlecht integriertem Vielwissen» sollte unser Bildungswesen so Jürg Fröhlich – den Schülerinnen und Schülern wieder jenes Grundwissen und jene Grundfertigkeiten vermitteln, die auch in zwanzig oder fünfzig Jahren noch nützlich sind.

**Zusammenhänge erkennen**
Jürg Fröhlich ist überzeugt, dass es im Bildungswesen vor allem um die Vermittlung der historischen Fundamente unserer Zivilisation und ihrer Wissenschaften, um die Erörterung von Errungenschaften und Fehlentwicklungen, um das Erkennen von Zusammenhängen geht. Dazu zählt er auch die Entdeckung der eigenen Begabungen und die Förderung von selbstständigem Denken. In dieser Hinsicht kann eine Verbindung wie die Scaphusia nach Ansicht des Ordinarius einen wesentlichen Beitrag leisten. Sie kann insbesondere die Urteilskraft, Ausdrucksfähigkeit und Zivilcourage fördern, Neugierde wecken sowie Anreize zu wissenschaftlicher Tätigkeit und künstlerischem Gestalten vermitteln. «Sie kann die jungen Leute aber auch darauf aufmerksam machen, dass es zwar in erster Linie auf Inhalte ankommt, aber auch auf die gute Form in dieser formlosen Zeit, und dass man im Disput den Gegner und den Anders-denkenden mit Respekt behandeln soll», betonte Jürg Fröhlich.

**Tatendrang beflügeln**
Der bemerkenswerte Festvortrag, in dem der Referent das 150-jährige Bestehen der Verbindung in den Kontext mit einer ganzen Reihe von weiteren Jubiläen stellte sowie der «Wahrheit des Seins und des Lebens» nachspürte, endete mit einem Plädoyer auf die Menschlichkeit und einem Lob auf die Scaphusia. Dabei gab Jürg Fröhlich seiner Hoffnung Ausdruck, dass auch die heranwachsende Generation in der Verbindung eine Quelle von Zuversicht, Hoffnung, unkonventionellem und positivem Denken, Kreativität und Zivilcourage findet, das sie zu originellen Einfällen, beachtenswerten Leistungen und mutigen Taten zu beflügeln vermag.

**Verständnis fördern**
Den Gedankenaustausch mit Angehörigen unterschiedlicher Generationen und Lebenswege erachtet Jürg Fröhlich in einer Verbindung als besonders bereichernd. Zudem sieht er in der jubilierenden Scaphusia aber auch einen Ort der Solidarität.

**Menschlichkeit vertiefen**
«Es scheint mir wichtig, dass die Verbindung auch ein Ort ist, wo man die Augen für die Befindlichkeit der Mitmenschen schärft und lernt, ihnen beizustehen, wenn sie uns nötig haben», erklärte der Referent. Jede Generation habe das Ihre dazu beizutragen, dass unsere Welt menschlicher werde.


Festakt: Nach dem Gesang des von Ruedi Leu v/o Banner dirigierten Jubiläumschors begrüsst der Altherrenpräsident Martin Frey v/o Pauke (am Rednerpult) die jubilierenden Farbenbrüder und ihre Gäste im Stadttheater.
Bild: Mark Schiesser

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6. September 2008 | Jubiläum «150 Jahre Scaphusia»: Rauschende Ballnacht im Hombergerhaus

Schaffhauser Nachrichten, Region
W.J.

Mit einem Apéro, kabarettistischen Einlagen von Jürg Uhlman v/o Sancho, Simon Meyer v/o Brodel und Peter Früh v/o Arcus sowie den gesanglichen Darbietungen des von Ruedi Leu v/o Banner dirigierten Jubiläumschors begann gestern im Garten des Hombergerhauses das Jubiläum zum 150-jährigen Bestehen der Kantonsschulverbindung Scaphusia. Noch vor dem grossen Bankett, dem von Christian Hunziker dargebotenen Poetry-Slam auf die Scaphusia im 21. Jahrhundert und den vom Ensemble Waideles interpretierten Walzerklängen stach OK-Präsident Ueli Böhni v/o Süüle das erste Fass an. Edy Ulrich v/o Pfiff und Max Duttlinger v/o Divico (Bild) stiessen darauf erfreut auf das bis zum kommenden Montag dauernde Jubiläum an.



Bild: Fabian Stamm

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16. August 2008 | Möge die Aktivitas die Bodenuhr in Beschlag nehmen

Ansprache von EM Dr. Hans-Rudolf Dütsch v/o Socius
anlässlich der Übergabe des Geschenks (Bodenuhr) der Scaphusia an die Kantonsschule Schaffhausen

Liebe Anwesende
Vertreter der Schulleitung, der Lehrerschaft und der Schülerschaft
Vertreter der Medien
Lieber Herr Koch
Liebe Scaphusianer

**Einleitendes**
Ich möchte Sie alle ganz herzlich begrüssen.
Es ist mir eine grosse Ehre und Freude, einige Worte zur Einweihung der Bodenuhr, welche die Altherrenschaft der Verbindung Scaphusia anlässlich ihres 150. Stiftungsfestes der Kantonsschule schenkt, sagen zu dürfen.
In jungen Jahren ist es ja so, dass der Geburtstag Feiernde in der Regel reichlich beschenkt wird, wird der Jubilar aber älter, ist er selber häufig der Schenkende! Das gilt nun auch für die Scaphusia!
Warum aber macht die Scaphusia ausgerechnet der Kanti ein Geschenk?
Die Kanti und die Scaphusia sind eigentlich siamesische Zwillinge, beide sind ohne den anderen fast nicht denkbar, auch wenn ich zugeben muss, dass die Kanti ohne Scaphusia denkbarer ist als die Scaphusia ohne Kanti! Die Kantonsschule wurde vor 157 Jahren aus der Taufe gehoben, die Scaphusia 7 Jahre später gegründet. Abgesehen von einigen Bubenstreichen dürfte die Scaphusia der Kanti meist zur Ehre gereicht haben. Grosse Geister sind aus Kanti und Scaphusia hervorgegangen.
Liebe Anwesende, mit meinem ganzen Gewicht stehe ich – Sie hören richtig – stehe ich auf dem scaphusianischen Geschenk an die Kanti, das demnächst vom Altherrenpräsidenten Herrn Dr. Frey enthüllt werden wird. Das allein zeigt schon, dass es sich beim Geschenk um etwas ausserordentlich Solides handeln
muss. Etwas, das zwar nicht für die Ewigkeit, das aber doch für eine lange Zeitdauer, geschaffen worden ist und das ein Sinnbild ist für das 150 Jahre lange Zusammengehen von Kanti und Scaphusia. Es handelt sich – ich verrate hier kein Geheimnis – um eine grosse Uhr, genauer um eine Bodenuhr. Das Spezielle an dieser Uhr ist eben, dass sie nicht wie die meisten Uhren irgendwo hängt, sondern dass sie in den Boden eingelassen ist, dass man auf ihr stehen kann.

**Exkurs zur Zeit und zur Zeitmessung**
Es gab Zeiten, in denen sich die Menschen noch wenig um eine genaue Zeitmessung kümmerten oder kümmern mussten, wo der krähende Hahn durchaus als Zeitmesser genügen konnte. Schon in der Antike kannte man die Sonnen- und Wasseruhren, im 13. Jh. kamen Räderuhren und ab Mitte 14. Jh. Turmuhren auf. Fabrikbetrieb und Eisenbahnverkehr zwangen im 18. und 19. Jh. zu immer genauerer Zeitmessung. Und heute gilt es als absolute Selbstverständlichkeit, dass beim Läuten um 10 vor Acht alle Schäfchen schön brav in ihren Bänken sitzen! Jeder Kantischüler verfügt über eine Mehrzahl von äusserst genauen Zeitmessern!
Kein Grund also, würde man meinen, die Schülerschaft mit einer weiteren Uhr zu beglücken. Aber: Diese spezielle Uhr wird inbesondere in den grossen Pausen und bei Regen ein natürlicher Treffpunkt der Scaphusianer werden. Der Ort ist nämlich genial gewählt: Alle Wege führen zur Bodenuhr: aus dem Altbau, aus dem Fördererbau und auch aus dem Ergänzungsbau! Alle jungen Männer, die sich hier versammeln, haben zudem den Überblick über all die vielen schönen jungen Frauen, die an der Kanti bekanntlich immer zahlreicher werden und zwangsläufig hier vorbeiflanieren werden!

**Chronos und Kairos**
Die Griechen kannten nicht nur ein Wort für die Zeit, sondern zwei. Sie haben unterschieden zwischen Chronos und Kairos. Chronos stand für die Zeit im quantitativen Sinne, Kairos für die Zeit im qualitativen Sinn. Chronos kann mit einer gewöhnlichen Uhr gemessen werden, es ist die Menge Sand, die in einer bestimmten Zeit durch das Nadelöhr von oben nach unten rinnt.
Kairos steht für den richtigen Zeitpunkt etwas zu tun oder eben nicht zu tun. Wenn der richtige Zeitpunkt da ist, muss man die günstige Gelegenheit beim Schopf packen, sie kommt so schnell nicht wieder.
In der griechischen Mythologie ist Kairos der Gott der günstigen Gelegenheit und der besonderen Chance und des rechten Augenblicks und laut dem Dichter Ion von Chios (490-421 v. Chr.) der jüngste Sohn des Zeus.
Vom Bildhauer Lysippos wird er als blühender Jüngling mit geflügelten Schuhen dargestellt, dem eine Haarlocke in die Stirn fällt, während er am Hinterkopf nur spärliche Anzeichen von Haarwuchs erkennen lässt.
Die Redensart, „die Gelegenheit beim Schopf“ zu packen, wird auf diese Darstellung des Gottes zurückgeführt: Wenn die Gelegenheit vorbei ist, kann man sie am kahlen Hinterkopf nicht mehr fassen.

**Zurück zu unserer Bodenuhr**
Uhren sind immer auch ein Wertgegenstand.
Früher waren Uhren beliebte Konfirmationsgeschenke und viele bürgerliche Paare haben zu ihrer Hochzeit eine Wanduhr geschenkt bekommen. Und heute sind IWC- und Rolexuhren begehrte Statussymbole. Auch die teuersten dieser Statussymbole sind in der Regel keine Unikate. Genau dies gilt aber für unsere Bodenuhr: Sie ist mit viel Liebe und Sachverstand und als Unikat geschaffen worden.
Natürlich rankt um Uhren auch viel Aberglaube. Weit herum wird das Stillstehen einer Uhr mit dem Tod in Verbindung gebracht. Sympathischer ist die Vorstellung vom Liebeszwang: Befestigt ein Partner ein Haar seiner Partnerin oder die Partnerin ein Haar ihres Partners am Pendel oder Zeiger der Uhr, wird dieser gezwungen, dem anderen dauernd nachzulaufen sprich treu zu bleiben. Nach menschlichem Ermessen sollte diese Bodenuhr nie stillstehen und auch keinem eifersüchtigen Scaphusianer wird es gelingen die Uhr zu öffnen, um ein Haar der Angebeteten am Zeiger zu befestigen.

Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir heute diese Bodenuhr einweihen können.
Ein ganz grosser Dank geht an Herrn Koch, der das Bodenuhrprojekt geleitet hat.
Ein Dank auch der Schulleitung, die ohne zu zögern diesem Projekt ihren Segen gegeben hat und last but not least ein grosser Dank an die ganze Altherrenschaft der Scaphusia, welche das Projekt finanziert hat.
Möge die Aktivitas die Bodenuhr in Beschlag nehmen, möge die Aktivitas auch die Zeichen der Zeit erkennen: Es gibt die richtige Zeit für die Musse, die richtige Zeit fürs Lernen, die richtige Zeit für die Liebe und die richtige Zeit für litterae et amicitae.
Ich danke Ihnen.

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16. August 2008 | Bodenuhr für die Kantonsschule

Schaffhauser Nachrichten, Region
Erwin Küenzi

Aktive und Alte Herren der Kantonsschulverbindung «Scaphusia» sowie weitere Gäste hatten sich gestern abend im Verbindungstrakt zwischen Alt- und Neubau der Kantonsschule zu einem besonderen Anlass eingefunden. Die «Scaphusia» kann dieses Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiern. Eine in den Boden eingelassene und von den Altherren der Verbindung finanzierte Uhr soll in Zukunft an dieses Jubiläum erinnern. Dies nahm Hans-Rudolf Dütsch v/o Socius, Lehrer an der Kantonsschule und Ehrenmitglied der «Scaphusia», als Ausgangspunkt für seine Ansprache. Nach Betrachtungen über das Wesen der Zeit im Wandel der Jahre forderte er die aktiven Scaphusianer auf, die Bodenuhr in Beschlag zu nehmen, um immer den richtigen Zeitpunkt für die Arbeit, aber auch für «Litteris et amicitiae», so der Wahlspruch der Verbindung, zu finden.

Nachdem Martin Frey v/o Pauke, Präsident der Alten Herren, und Stefan Klaiber v/o Zirkel, Leiter des Projektes «Bodenuhr», die Uhr enthüllt hatten, erklärte ihr Schöpfer Hans Koch, was es alles gebraucht hatte, bis sich die Zeiger auf dem mit dem «Scaphusia»-Zirkel verzierten Zifferblatt drehten. Urs Saxer, Rektor der Kantonsschule, bedankte sich für das «würdige Geschenk», bevor nach dem Besingen der «Alten Burschenherrlichkeit» zum Apéro geschritten wurde.


Stefan Klaiber v/o Zirkel (rechts) sorgte als Initiator innerhalb der «Scaphusia» dafür, dass die Kantonsschule eine Bodenuhr als Geschenk erhielt.
Bild: Selwyn Hoffmann

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19. Juli 2008 | Rheinschulhaus vor ungewisser Zukunft

Schaffhauser Nachrichten, Region
Erwin Künzi

Es war im November 2002, im Kanton Schaffhausen tobte ein heisser Abstimmungskampf. Am 24. November sollten die Stimmberechtigten über einen Kredit in Höhe von 11,955 Millionen Franken abstimmen. Dieses Geld war für einen Neubau bei der Kantonsschule bestimmt, in dem zur Hauptsache die Diplommittelschule (DMS; heute Fachmittelschule) untergebracht werden sollte. Diese musste das Rheinschulhaus, in dem sie seit 1984 einquartiert war, verlassen, da die Besitzerin des Gebäudes, die Stadt Schaffhausen, Eigenbedarf angemeldet und den Mietvertrag auf Ende April 2000 aufgekündigt hatte. Gegen den Neubau gab es erbitterte Opposition: Die zukünftigen Nachbarn fühlten sich gestört und leisteten Widerstand. Die Leserbriefspalten der SN quollen in der Folge über, beide Seiten kämpften mit grossem Einsatz für ihre Sache. Als die Seniorenallianz antönte, das Rheinschulhaus könnte nach dem Auszug der DMS leerstehen, bezeichnete dies Stadtrat Urs Hunziker in einer „Richtigstellung“ als „völlig aus der Luft gegriffen“. In bewegten Worten schilderte er die Raumnot der städtischen Schulen im allgemeinen und der Orientierungsschule im besonderen, die einen Umzug ins Rheinschulhaus unabdingbar machten. „Die Stadt Schaffhausen braucht deshalb den im Rheinschulhaus zur Verfügung stehenden Schulraum dringend, um die bedenkliche Situation in den genannten Schulhäusern zu entschärfen“, schrieb Hunziker am 15. November 2002 in den SN.

Sanierung bis 2006
Das Stimmvolk folgte Hunzikers Flehen und stimmte dem Kredit knapp zu. Neben der Planung für den DMS-Neubau wurde auch diejenige für die Sanierung des Rheinschulhauses an die Hand genommen. Im Juni 2003 erklärte Reto Zubler, der damalige Präsident des Stadtschulrats, dass das 10. Schuljahr, nämlich je zwei 4.-Real- und 4.-Sek-Klassen sowie zwei Werkjahr-Klassen ins Rheinschulhaus verlegt werden sollten. 2004 könne das Volk über eine Sanierungsvorlage abstimmen, 2005 würden die Bauarbeiten beginnen, und im Sommer 2006 sei das sanierte Rheinschulhaus bezugsbereit. Nichts von dem, was Zubler sagte, traf ein. Was war geschehen?
Tatsächlich war, wie Urs Hunziker gegenüber den SN erklärte, das Sanierungsprojekt pfannenfertig ausgearbeitet worden und lag im Jahr 2004 vor. Doch dann passierten zwei Dinge: Das neue Berufsbildungsgesetz des Bundes wurde angenommen. Dieses erlaubte es dem Kanton, das 10. Schuljahr mit finanzieller Unterstützung des Bundes als Brückenangebot zu nutzen. Mit anderen Worten: Die Verantwortung für das 10. Schuljahr ging von der Stadt an den Kanton über. Und dieser benötigte für das Berufsvorbereitungsjahr, wie das 10. Schuljahr neu heisst, keinen zusätzlichen Schulraum, da er selber, unter anderem in der ehemaligen Landwirtschaftlichen Schule Charlottenfels, über Räume verfügte. Dort startet denn auch nach den Sommerferien das erste Berufsvorbereitungsjahr.

Schulraumplanung gefordert
Als zweites kam dazu, dass im März 2005 der Grosse Stadtrat die Erweiterung des Schulhauses Breite abgelehnt und eine Schulraumplanung gefordert hatte, was die Sistierung aller Planungen, so auch derjenigen für das Rheinschulhaus, zur Folge hatte. Inzwischen hat der Stadtrat eine Vorlage zur Schulraumplanung ausgearbeitet. Darin ist das Rheinschulhaus nicht mehr enthalten, wogegen sich die Parlamentskommission, die die Vorlage zurzeit berät, bisher nicht gewehrt hat.
Was soll mit dem Gebäude an der Rheinstrasse, das als Schulhaus nicht mehr gebraucht wird, geschehen? Seine Zukunft ist völlig offen, wie Stadtrat Peter Käppler gegenüber den SN erklärte. Einige Räume sind an die Handelsschule des Kaufmännischen Vereins vermietet, die Verträge laufen bis 2011. Entscheidend wird aber sein, was beim „Mitwirkungsprozess Rheinufer“, der eine Attraktivierung des Rheinufers zum Ziel hat, herauskommt. Die Resultate sollten bis Ende Jahr vorliegen. Dann entscheidet sich, ob im ehemaligen Rheinschulhaus Büros oder eher noch Wohnungen eingerichtet werden. Auch ein Abriss steht zur Diskussion, um einen Durchgang zum Rheinufer zu schaffen. Allerdings dürfte dieses Vorhaben nicht so einfach zu bewerkstelligen sein: Das Gebäude steht zwar nicht unter Denkmalschutz, dieser dürfte sich aber wegen des Alters des Hauses (siehe Kasten) einschalten. „Der Stadtrat möchte möglichst rasch Klarheit“, so Käppler. Diese dürfte frühstens 2009 kommen, wenn die Resultate der Rheinufer- wie der Schulraumplanung vorliegen.

**Rheinschulhaus Als Waisenhaus geplant, als Schule und Notspital für Grippekranke genutzt**
Das Rheinschulhaus hat seine Existenz einem Traum von Christoph Jezler (1734-1791) zu verdanken. Der Professor für Mathematik und Physik sowie zeitweilige Stadtbaumeister wollte seiner Vaterstadt zu einem Waisenhaus verhelfen. Er konnte den Rat von seinem Projekt überzeugen, in das er 10 000 Gulden seines eigenen Geldes steckte. 1782 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Diese verzögerten sich aber, da Jezler zwar ein Modell (es befindet sich heute im Museum zu Allerheiligen), aber keine Baupläne machen liess. Dazu wollte er alles selber überwachen, und Arbeitskräfte waren auch rar.
So dauerte es bis 1788, bis das Haus an der heutigen Rheinstrasse fertig war. Jezler zog ein, doch der Rat verweigerte ihm die Position des Waisenhausdirektors. Enttäuscht, dass sich sein Traum nicht erfüllt hatte, stürzte Jezler am 15. September 1791 bei einer Wanderung am Alpstein zu Tode.
Die nächsten Jahre blieb das Haus ungenutzt. 1794 entschied der Rat, dort vorerst die Stadtbibliothek und die lateinische Schule unterzubringen. Als letztere 1829 um eine realistische Abteilung und damit zum Gymnasium erweitert wurde, musste die Stadtbibliothek ausziehen. 1851 entstand aus der Verschmelzung des Gymnasiums mit dem Collegium Humanitas die Kantonsschule, die die Räume im Rheinschulhaus belegte. Die durch das Kraftwerk am Rhein vorangetriebene Industrialisierung störte zunehmend den Schulbetrieb, und so war man froh, 1902 den Neubau auf dem Emmersberg beziehen zu können.
Das Rheinschulhaus blieb vorerst leer, ab 1906 wurden dort die Hilfsschule, weitere Schulklassen und der Jugendhort untergebracht. Nachdem das Gebäude bei der Grippeepidemie 1918 als Notspital für Soldaten gedient hatte, wurde es ab 1919 wieder für die Schule genutzt. 1984 zog die Diplommittelschule ein, bis sie 2005 in den Neubau neben der Kantonsschule wechselte. Seither steht das Rheinschulhaus praktisch leer. (ek)

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5. Juli 2008 | Die Verbindungen feiern – Eine Annäherung an Schaffhausen

Schaffhauser Nachrichten, Publibeilage
Karl Hotz

Als ich zum erstenmal den Begriff «Scapher» hörte, da dachte ich, das müsse wieder so ein Schaffhauser Ausdruck sein – so etwas wie «Gaffer» oder so. Und auch als ein Gesprächspartner bei einem Abendessen als Getränk ein Mineralwasser wählte und dabei erklärte, er sei halt ein alter «Munötler» geblieben, musste ich passen.

Ein völlig anderer Hintergrund an Schulerfahrungen
Als alter Zürcher Oberländer hatte ich erstens keine Ahnung, dass es so etwas wie Mittelschulverbindungen gibt. Die Kantonsschule, die ich besuchte, war bei meinem Eintritt 1960 gerade sechs Jahre alt, und der erste Jahrgang des Langgymnasiums schickte sich gerade an, nach sechseinhalb Jahren Kanti die Matur zu absolvieren. Tradition – das war ein Begriff, den diese Schule in Wetzikon nicht kannte. Die junge Schule hatte ganz andere Sorgen. Sie musste als erste Landmittelschule im Kanton Zürich zuerst einmal beweisen, dass sie mindestens so gut ist wie die Schulen in Zürich und Winterthur. Übrigens: Viele Lehrer an der Kantonsschule Zürcher Oberland waren von Schaffhausen gekommen, weil auf dem Emmersberg keine Aussicht auf ein Hauptlehrerpensum bestand … Einer von ihnen wurde in den sechziger Jahren sogar der zweite Rektor in Wetzikon.
Es brauchte also eine gewisse Zeit, bis ich – aufgeklärt durch meine in Schaffhausen aufgewachsenen Kolleginnen und Kollegen – mit einem gewissen Erstaunen zur Kenntnis nahm, dass es in Schaffhausen nicht weniger als drei verschiedene Mittelschulverbindungen gab. Und bis ich zum erstenmal von der Fortuna und der Commercia hörte und verstand, worum es sich dabei handelte, ging es noch einige Jahre länger.

Der Zusammenhalt – bewundert und ein wenig suspekt
Verbindungen kannte ich deshalb nur von der Hochschule. Und sie galten, wenn man, wie ich, gegen Ende der sechziger )ahre während der Globuskrawalle und in der anschliessenden eher unruhigen Jahre an der Universität in Zürich studierte, als verknorzt, veraltet und vor allem als konservativ. Letzteres war in jenen Zeiten nicht gerade ein Kompliment. Die ersten Eindrücke, die ich in Schaffhausen über die Verbindungen gewann, waren nicht dazu angetan, meine Meinung über derartige Gruppen zu ändern. «Er ist halt Scapher oder Munötler», hatte oft einen bewundernden und zugleich skeptischen Beiklang, wenn mir erklärt wurde, warum irgendwer mit irgendeinem anderen besonders gut befreundet war. «Die helfen einander», hiess es halb spöttisch, halb anerkennend.
Anders gesagt: Die Verbindungen waren für mich zwar nicht gerade ein alter Zopf, aber eine jener Schaffhauser Institutionen, von denen man als Zugezogener – und das ist man in dieser Region ja auch noch nach bald 25 Jahren … – nicht so recht wusste, was man halten sollte: eine etwas schrullige Tradition. So etwa wie die Munotbälle mit ihrem Krawattenzwang oder so sonderbare Ausdrücke wie «Pedell» für den Schulhausabwart und «Ephoren», von denen ich bis heute nicht genau weiss, worum es sich handelt.

Die Erinnerungen sprudeln nur so
Da aber der Spruch «Ich lass mir doch mein Vorurteil nicht nehmen» nicht zu meinen bevorzugten Lebensweisheiten gehört, fragte ich jeweils diesen und jenen, was denn das Faszinosum dieser Verbindungen sei, wenn ich merkte, dass er in seinen Kantonsschuljahren auch einer dieser Gruppen angehört hatte. Die Stichworte, die einem dann geliefert wurden, waren ganz unterschiedlich: jahrelange Freundschaften, Saufereien, mehr oder minder lustige Streiche, spannende Auseinandersetzungen mit alten Herren, die es längst zu etwas gebracht hatten, die Anspannung vor dem ersten Referat in grosser Runde mit vielen Erwachsenen und so weiter.
Aber eines war fast immer gleich: Auch bei jenen, die den Kontakt zu ihren Verbindungen nach ihren Kantonsschuljahren abgebrochen hatten und die in den Altherrengruppen aktiv waren, war der Erinnerungsschatz gross. Grösser jedenfalls als bei mir, der ich nach der Matura kaum jemals wieder Kontakt zu meiner Schule gehabt hatte. Auch die rund 50 Kollegen, die mit mir zusammen die Abschlussprüfungen absolviert hatten, habe ich nach dem Studium mehr oder weniger aus den Augen verloren.
Es musste also doch etwas dran sein an den «Freundschaften fürs Leben». Dass Kollegen, die vor 30 oder 40 Jahren zusammen in die Schule gingen, in Wandergruppen regelmässig gemeinsame Ausflüge unternehmen, um nur ein Beispiel zu nennen – das war für mich neu.

Ein kleiner Kanton profitiert von den Netzwerken
Ob diese starken Bande, die viele der Farbenbrüder offensichtlich zusammenhalten, auch mit der Kleinheit des Kantons zu tun haben, der seine Souveränität und Eigenständigkeit ganz anders betonen und bewahren muss, ist für mich nicht ganz klar. Ich vermute, es ist mindestens so sehr umgekehrt: Die Stadt und der Kanton profitieren davon, dass es mehrere dieser Gruppen gibt, die sich unter sich und mit der Region verbunden fühlen. Diese Beilage könnte ein Mittel sein, Verbindungen auch Aussenstehenden näherzubringen.


Weitere Artikel zu diesem Thema:

1858 bis 2008: 150 Jahre Scaphusia;
in: Schaffhauser Nachrichten, Publibeilage; von: Christian Birchmeier v/o Zäckli.

1858 Munötler: Mit Tradition in die Moderne;
in: Schaffhauser Nachrichten, Publibeilage; von: Michael Bührer v/o Pol.

KTV hat seit 1982 keine Aktivitas mehr;
in: Schaffhauser Nachrichten, Publibeilage; von: diverse Autoren.

Fortuna hat im Moment nur Altherren;
in: Schaffhauser Nachrichten, Publibeilage; von: EM Urs A. Meier v/o Print.

Freundschaftliche und berufliche Kontakte [Commercia];
in: Schaffhauser Nachrichten, Publibeilage; von: Jürg Weber v/o Tagg, Altherrenpräsident.

Notizen zu einer reichen Geschichte;
in: Schaffhauser Nachrichten, Publibeilage; von: Karl Hotz [und anderen Autoren].

Die Innenansicht: Stimmen der Mitglieder;
in: Schaffhauser Nachrichten, Publibeilage; von: Karl Hotz.

Die Verbindungen feiern (Einzelne Beiträge);
in: Schaffhauser Nachrichten, Publibeilage; [Diverse Autoren].

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4. Juli 2008 | Maturafeier 2008 – Der Startpunkt für die eigene Laufbahn

Schaffhauser Nachrichten, Region
Jan Hudec

„Sie alle stehen an einem entscheidenden Punkt Ihres jungen Lebens“, meinte Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel zu den frischgebackenen Maturandinnen und Maturanden, als sie ihnen zu ihrer gelungenen Prüfung gratulierte. „Nun haben Sie die Gelegenheit“, so Widmer Gysel weiter, „eine auf Sie zugeschnittene Ausbildung zu wählen.“ Die Maturafeier, die gestern in der Kirche St. Johann abgehalten wurde, setzt einen Schlusspunkt unter eine vierjährige Schulzeit und markiert zugleich den Startpunkt für die Laufbahn dieser jungen Frauen und Männer.
Es war ein rundum gelungenes Fest. Dafür sorgten nicht nur die feierlichen Ansprachen, sondern insbesondere auch die stimmungsvollen Musikdarbietungen, die von den Kantonsschülern selbst kamen. Vom Kammerchor über das Vokalensemble bis zum Jazz-Duo – die Auftritte wurden vom Publikum lautstark beklatscht.

„Stellen Sie die Dinge in Frage“
Die Maturarede durfte am gestrigen Abend Bundesanwalt Erwin Beyeler halten, der die Kantonsschule in Schaffhausen 1971 abgeschlossen hat, wie Rektor Urs Saxer informierte. „Mein Pfarrer meinte zu mir, als ich konfirmiert wurde, ich solle Pfarrer werden“, hob Beyeler an. „Wie Sie sehen, habe ich diesen Rat nicht befolgt, aber ich habe seither darum getrauert, dass ich nie vor einer vollen Kirche reden konnte.“ Umso mehr freue es ihn nun, hier sprechen zu können, sagte er schmunzelnd. Gute Tipps und Ratschläge für die Maturandinnen und Maturanden werde er sich sparen, „sie müssen ihre eigenen Erfahrungen machen“. Dafür habe er aber einige Bitten an sie: „Gehen Sie hinaus, sammeln Sie Erfahrungen und kommen Sie dann wieder zurück. Lernen Sie die Dinge in Frage zu stellen, und mischen Sie sich ein.“ Es sei wichtig, sich politisch zu engagieren. „Bei allem Engagement sollten Sie aber nie vergessen, dass man die Dinge stets auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann. Sie brauchen Biss, ohne verbissen zu sein.“

1000 Franken für die beste Prüfung
Nach einem weiteren Musikstück war es endlich soweit. Die Zeugnisse wurden verteilt. Klassenweise betraten die Maturandinnen und Maturanden das Podium, um von ihrem Rektor ihr Zeugnis entgegenzunehmen, wobei die Klassenbesten jeweils noch extra geehrt wurden. Nach dieser Zeremonie vergab die Verbindung Munot einen Anerkennungspreis für die beste Maturprüfung 2008. Das Preisgeld in der Höhe von 1000 Franken ging an Julia Hepfer.
Zum Abschluss forderte Urs Saxer alle Anwesenden dazu auf, sich zu erheben, um gemeinsam das berühmte Studentenlied „Gaudeamus igitur“ anzustimmen. „Gaudeamus igitur“ meint zu Deutsch: „Lasst uns also fröhlich sein!“ Eine Aufforderung, der die Maturandinnen und Maturanden am gestrigen Abend wahrscheinlich nicht mehr bedurft hätten.


Weitere Artikel zu diesem Thema:

Die Maturafeier 2008 der Kanti Schaffhausen;
in: Schaffhauser Bock, Der Bock ist dabei; von: Stéphanie Stamm.

#Allgemeines

27. Juni 2008 | «Das ist ein neues Stück unserer Stadt»

Schaffhauser Nachrichten, Region
Walter Joos

Die von den initiativen Unternehmern Hermann Rütimann, Carlo Klaiber und Felix Rütimann angeführte Baugesellschaft Durachpark hat in den letzten anderthalb Jahren die im vorderen Mühlental liegende ehemalige Schrotthalle der Georg Fischer AG in ein modernes Geschäftshaus verwandelt. Gestern waren Vertreter der Behörden, der Wirtschaftsförderung, der Verbände und der Immobilienbranche zu einem Augenschein in das fünfgeschossige moderne Gebäude hinter dem Bahnhof eingeladen. Romeo Graf, Inhaber der für die Vermietung der Räumlichkeiten im Durachpark zuständige Inhaber der RGb Immobilien GmbH, hiess die Gäste im Attikageschoss im Namen der Bauherrschaft willkommen. Er zeigte sich über die Fertigstellung der mit allem Komfort ausgestatteten Baute begeistert und gab gleichzeitig seiner Hoffnung Ausdruck, dass die zurzeit noch leeren Räume möglichst bald mit aktivem Leben erfüllt werden.

Tatkraft und Weitsicht
Vor dem Rundgang durch den Neubau zeigten sich Baumeister Carlo Klaiber als Vertreter der Bauherrschaft, Regierungsrat Reto Dubach, Stadtpräsident Marcel Wenger und Stadtrat Peter Käppler als Exponenten der Behörden von Kanton und Stadt, Architekt Nico Ledergerber vom Architekturbüro Ulmer + Zarotti sowie Wirtschaftsförderer Thomas Holenstein als Beauftragter des Volkswirtschaftsdepartementes über das gelungene Werk erfreut. «Das ist ein neues Stück unserer Stadt», frohlockte Marcel Wenger und dankte den Investoren für ihre Tatkraft und Weitsicht. Aus der Sicht von Thomas Holenstein besteht ein zunehmender Bedarf an modernen Räumen für international tätige Unternehmen und Dienstleister. «Was hier geschaffen wurde, ist genau das, was wir zur Ansiedlung neuer Unternehmen im Kanton brauchen», erklärte der Delegierte für Wirtschaftsförderung. Es sei in der Vergangenheit nicht einfach gewesen, Investoren für neue Geschäftshäuser zu finden. In der Zwischenzeit habe sich das Blatt erfreulicherweise gewendet.

Meilenstein der Entwicklung
Der Glaube an die Zukunft von Schaffhausen und der Wille, ehemalige Werkhallen in neue Büroräumlichkeiten mit modernen Arbeitsplätzen zu verwandeln, haben – so Thomas Holenstein – zugenommen. Die Erstellung des Geschäftshauses Durachpark sei ein weiterer Schritt zu einer verstärkten Nutzung des Mühlentals und ein Meilenstein in der wirtschaftlichen Entwicklung von Kanton und Stadt.

**Geschäftshaus Durachpark Die wesentlichsten Angaben im Überblick**
Das fünfgeschossige neue Geschäftshaus an der Mühlentalstrasse 36/38 wurde auf einer Grundstücksfläche von 3800 Quadratmeter erstellt. Die Baute ist 73 Meter lang, 24 Meter tief und 19 Meter hoch. Die Bruttogeschossfläche wird – das Attikageschoss inklusive – von der Bauherrschaft mit 8466 Quadratmeter und das Gebäudevolumen mit 33467 Kubikmeter ausgewiesen.
Das Erdgeschoss verfügt über Ladenflächen in der Grössenordnung von 358 Quadratmeter, über zwei Einstellhallen mit insgesamt 29 Abstellplätzen sowie über einen separaten Veloraum. In den vier Obergeschossen befinden sich Geschäftsräume für Administration und Dienstleitungen sowie verschiedene Archivräume und Nebenräume. Weitere Archivräume befinden sich im Untergeschoss.
Das Geschäftshaus Durachpark verfügt über viel Komfort, ein neu-zeitliches Design und modernste Gebäudetechnik. Aus ökologischen Gründen wurde mit Hilfe der Minergienorm ein möglichst geringer Energieverbrauch angestrebt. Als Fluchtwege dienen die zentral angeordneten Treppenhäuser.
Die modernen Innenräume lassen den künftigen Nutzern viel Spielraum für eine individuelle und bedürfnisorientierte Gestaltung. Auch in den grosszügig dimensionierten Erschliessungszonen besteht die Möglichkeit für zusätzliche individuelle Unterteilungen. Alle Geschosse sind rollstuhlgängig ausgestaltet und über entsprechende Liftanlagen erreichbar.
Zur Ausstattung des Geschäftshauses zählen im weiteren Unterlagsböden mit Fertigbodenauflagen, kontrollierte Lüftung mit thermoaktivem Bauteilesystem sowie Raumbeleuchtungen über spezielle Trassenführungen.
Als erster Mieter wird die im Bereich der Informatik tätige Varian-Gruppe im Durachpark einziehen. Sie will laut Auskunft von Joe Bowen, CEO von Varian Schweiz, in einer ersten Phase 34 und im Endausbau 50 bis 60 Arbeitsplätze schaffen.

#Allgemeines

21. Juni 2008 | Die Verbindung verlangt eine Mutprobe

Schaffhauser Nachrichten, Region
Robin Blanck

*SN: Die Verbindung Munot wird 100 Jahre alt; Sie sind Präsident des Altherrenverbandes, also der ehemaligen Mitglieder. Wie geht es der Verbindung heute?*
Carl J. Koch: Wir sind gerüstet für die nächsten 100 Jahre: Wir haben unser Rebhäuschen renoviert, einen neuen Weidling angeschafft, eine Verbindungsgeschichte geschrieben und neue Cantus-Prügel, unsere Gesangsbüchlein, gekauft. Sehr aktiv ist unser Altherrenverband, vor allem die Wandergruppe trifft sich regelmässig zu Ausflügen. Gemeinsame Aktivitäten organisiert auch der Altherrenvorstand. Und wenn es neue Fuxen, also Neumitglieder, gibt, werden die Traditionen an diese weitergereicht.

*Aktivmitglieder, also Kantonsschüler, hat die Verbindung momentan keine?*
Das ist richtig, aber das kann sich jeden Moment wieder ändern: Wenn etwa ein Kantonsschüler Interesse bekundet, kommen meist weitere hinzu, und das Verbindungsleben flackert wieder auf.

*Was hat sich denn in den 100 Jahren des Bestehens verändert, was ist geblieben?*
Früher war das Tragen eines Anzugs für Munötler Pflicht, aber das war zur Gründungszeit auch für Arbeiter normal. Das hat sich geändert. Früher war die Verbindung auch eher elitär: Meist besuchten nur Kinder reicher Familien die Kanti, heute ist das anders.

*Was ist denn geblieben?*
Die Traditionen: einmal die reglementierten Abläufe der Treffen, dann auch die Einteilung in Burschen – die älteren Schüler, die für die Organisation zuständig sind – und Fuxen. Die Fuxen müssen auch heute noch den Burschen gehorchen und Lieder lernen. Aber auch der Knigge wird geprüft. Und: Die Burschen müssen versprechen, während ihrer zweijährigen Aktivzeit keinen Alkohol zu trinken. Für viele junge Männer ist das eine grosse Prüfung, denn sie müssen nein sagen und damit anders sein. Wer das schafft, hat diese Fähigkeit vielleicht später auch im Berufsleben.

*Diese Abstinenz – wichtiger Bestandteil seit der Gründung der Munotia – ist in einer Situation entstanden, als vor allem ärmere Schichten vom Alkoholismus stark betroffen waren. Ist das heute noch zeitgemäss?*
Wenn man die heutigen Auswüchse betrunkener Jugendlicher betrachtet, muss man feststellen, dass sich die Situation kaum verändert hat. Da schadet es nichts, wenn junge Männer sehen, dass es für zwei Jahre auch ohne Alkohol geht. Die meisten unserer Altherren sind übrigens nicht abstinent.

*Mit bald 150 Jahren älteste Schaffhauser Verbindung ist die Scaphusia, die dem Alkohol – im Gegensatz zur Munotia – nicht abgeneigt ist. Wie ist heute das Verhältnis dieser beiden Verbindungen zueinander?*
Die Munotia wurde ja als Protestbewegung zur Scaphusia gegründet – betrachtet man das Rot der Munötler, so ist das eigentlich die Komplementärfarbe zum Blau der Scaphusia. Aber trotzdem mag man sich bei allen Sticheleien natürlich sehr gern. Weil wir ja jetzt gerade keine Aktiven haben, sind auch die Scapher etwas traurig, weil sie niemanden zum Sticheln haben …

*Hat man sich denn je überlegt, die Abstinenz aus den Statuten zu streichen, um mehr Leute anzuziehen?*
Das Problem ist nicht die Abstinenz, sondern der Umstand, dass die Verbindung eine Art Mutprobe verlangt. Aber wenn plötzlich alles erlaubt wird, dann verliert die Verbindung ihre Eigenart. Viele Leute, die in der Verbindung waren, sind besondere Charaktere, vielleicht gerade weil sie es geschafft haben, zwei Jahre gegen den Strom zu schwimmen. Wir gehen lieber unter, als dass wir zu einem Jeder-kann-mitmachen-Verein mutieren.

*Was passiert eigentlich, wenn ein Munötler beim Trinken erwischt wird?*
In den Statuten ist das nicht geregelt. Ich persönlich interpretiere das so, dass die Mitglieder diese Angelegenheit untereinander gütlich beilegen sollten. Dennoch hat das immer wieder zu Auseinandersetzungen geführt, welche die Gruppe geteilt haben. Die Achillesferse der Munötler ist der Umgang mit der menschlichen Schwäche und nicht die Abstinenz.

*Sind Frauen bei der Munotia schon zugelassen?*
Nein, auch wenn man sich Gedanken über eine gemischte Verbindung gemacht hat. Der heutige Vorstand will das nicht: Gerade während der Kantizeit ist das Interesse der jungen Männer am anderen Geschlecht gross. Wären auch Frauen in der Verbindung, würden sich dadurch unter Garantie amouröse Verstrickungen und Streitereien innerhalb der Gruppe ergeben.

*… aber Frauen sind als „Besen“ ja durchaus an gewissen Aktivitäten
beteiligt …*
Ja schon, aber sie sind mehr oder weniger immer noch „extern“. Ich persönlich bin der Meinung, dass es möglich wäre, den Vorstand davon zu überzeugen, die vorhandene Infrastruktur auch einer weiblichen Gruppierung zur Verfügung zu stellen, sofern diese die Werte der Munotia hochhalten würde und auch ausreichend gross wäre.

*Wie geht es mit der Munotia weiter?*
Der jüngste Altherr hat die Kantonsschule letztes Jahr abgeschlossen, und ich gehe davon aus, dass wir Altherren in naher Zukunft von neugierigen Kantischülern kontaktiert werden und bald wieder eine neue Generation von Munötlern das Leben an der Kanti bereichert.

**Das Buch zum Jubiläum Schaffhausen im Spiegel der Studentenverbindung**
Keine langfädige Vereinschronik, sondern ein munteres Werk hat sich die Verbindung Munot zum 100. Geburtstag geschenkt. Autor Michael Bührer gelingt es, die Geschichte der Verbindung mit leichter Feder zu erzählen. Nachdenkliches mischt sich mühelos mit lustigen Anekdoten, und fast nebenbei entsteht so eine kleine Schaffhauser Kulturgeschichte, die nicht nur für „Munötler“ sehr aufschlussreich ist.

Gründung
Die Kantonsschulverbindung Munot kann als Spross der Abstinenzbewegung verstanden werden. Die Abneigung gegenüber dem Alkohol allein hätte vermutlich aber noch nicht zur Vereinsgründung gereicht, vielmehr war es die Liebe, die Kantonsschüler Fritz Rippmann v/o Storch beflügelte. Dieser hatte sich nämlich während eines Kuraufenthaltes im Tessin in eine junge Abstinenzlerin verliebt.

Rivalität
50 Jahre vor der Verbindung Munot, nämlich 1858, war bereits die dem Tranke eher zugeneigte Scaphusia gegründet worden. Diese begegnete der neuen Konkurrenz misstrauisch und zuweilen gar mit Hohn und Spott. „Ohne zu wollen“, schrieb Fritz Rippmann, „wurden wir immer mehr in eine Kampfstellung hineinmanövriert und mussten für unsere Überzeugung einen Kampf führen“. Erst viele Jahre später wurde das Verhältnis zwischen den Studentenverbindungen freundlicher.

Vereinsleben
Sehr bunt wird im „Munot“-Buch das Vereinsleben geschildert. Neben den regelmässigen Treffen in der „Bude“, den intellektuellen Auseinandersetzungen, der Organisation von kulturellen Anlässen und den Ausflügen mit den Freundinnen („Besenbummel“) liest man auch von zahlreichen mehr oder weniger harmlosen Streichen – mit zum Teil prominenter Beteiligung. Berühmt-berüchtigt waren auch die lauthals vorgetragenen „Ständchen“, die manch entnervten Vater einer Angebeteten zum Wassereimer oder Blumentopf greifen liessen.

Das Buch
Auf 107 Seiten hat Germanistikstudent Michael Bührer v/o Pol die bewegte Geschichte der Verbindung Munot zusammengefasst. Das Buch ist reichillustriert; mit Altherren-Präsident Carl-Jürg Koch v/o Freak war ein Spezialist für Layout und Aufarbeitung der Fotos verantwortlich. „Hundert Jahre Verbindung Munot“ kann übers Internet für 30 Dollar bestellt werden, und zwar bei www.lulu.com (Stichwort: munot). (sst)

**Jubiläumsstiftung soll Leistungswillen belohnen**
*Der beste Abschluss eines jeden Jahrganges wird künftig mit 1000 Franken honoriert.*
„Wie zeigt man seine Dankbarkeit dafür, dass wir 100 Jahre an der Kantonsschule geduldet waren?“, fragte Richard Ronner, früherer Altherrenpräsident der Kantonsschulverbindung Munot. Und natürlich hatte er eine Antwort auf diese Frage: Aus einer anlässlich des Jubiläums neugeschaffenen Stiftung soll künftig jeweils der beste Maturand oder die beste Maturandin eines Jahrganges 1000 Franken erhalten. Ziel sei es, den Leistungswillen auszuzeichnen: „Es sind die Leistungen einzelner, welche die Gesellschaft weiterbringen“, sagte Ronner und verwies auf die bekannten Schaffhauser Pioniere Heinrich Moser und J. C. Fischer, welche sich um ihre Heimatstadt verdient gemacht haben. Und: Wer den Preis erhalten hat, darf auch zinslose Studiendarlehen bei der Stiftung beantragen. Diese Möglichkeit steht ebenso den Mitgliedern der Munotia offen, und auch die beste Matur eines Mitgliedes wird ausgezeichnet.
Feierlich überreicht – und zwar begleitet vom Applaus der zahlreich erschienenen Kantonsschüler – wurde die Stiftung gestern morgen im Beisein von über 20 Altherren in der Kantonsschulmensa. (rob)


Weitere Artikel zu diesem Thema:

Wehende Fahnen zum Munot-Festtag;
in: Schaffhauser Nachrichten, Die andere Seite, 23.06.08; von: Christoph Merki.

#Allgemeines

18. Juni 2008 | Viel Spass für Fans und Mitwirkende

Schaffhauser Nachrichten, Regionalsport
l.h.

Rad Die neuesten Radrennräder haben sie nur bedingt, die sportliche Fitness ebenfalls. Und so waren bei der Prominentenstafette beim Grossen Preis der Stadt Schaffhausen die unterschiedlichsten Stahlrösser aller Jahrgänge auszumachen. Aber auch die Prominenz aus Wirtschaft, Sport und Politik – erstmals vom Präsidenten des Grossen Stadtrates, Thomas Hauser, organisiert und am Mikrophon stimmgewaltig kommentiert – glänzte mit teilweise neuen, aber durchaus fröhlichen und strahlenden Gesichtern. Weil man SVP-Nationalrat Thomas Hurter und alt Regierungsrat Hans-Peter Lenherr zu den Sportlichsten in der Gruppe zählte, gehörte das Team «Politik Mixed» für einige der zahlreich auf der Breite erschienenen und lautstarken Zuschauer zu den Geheimfavoriten auf den Sieg. «Es macht einfach Spass, hier dabei zu sein», so Hurter vor der Aufwärmrunde. Aber auch die anderen Gruppierungen liessen sich in Sachen Sportlichkeit keineswegs an den Rand des Machbaren drängen. So konnten das Team «Gewerbeverein Reiat» mit Andreas Narr, die 125-Jahr-Jubiläums-Mannschaft der «Schaffhauser Kantonalbank» mit Beat Bachmann und Martin Walther sowie die Equipe «Grosser Stadtrat Schaffhausen» mit Martin Egger durchaus trainierte Trümpfe über ihren Speichen hinter sich lassen. Ein letztesmal gemeinsam und mit vereinten Kräften trat das Team «Gemeinderat Hemmental» mit Hermann Schlatter, Daniel Leu, Sandra Schöpfer, Elisabeth Leu und Reto Greutmann in die Pedale, wohlwissend, dass es zukünftig als Schaffhauser Quartierverein ebenfalls auf der Breite sein Stelldichein geben könnte. Nicht ganz den Regeln entsprechend, peilte die Truppe «150 Jahre Scaphusia»* den Tagessieg an. Der Studentenverbindung fehlte für die grosse Favoritenrolle schlicht eine Frau. Ob sie deswegen nur auf dem sechsten Rang landeten? Rangmässig zwischen den Teams der «Römisch-katholischen Kirchgemeinde Schaffhausen» und der «Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Schaffhausen» plazierten sich die politisierenden Pedalentreter «Einwohnerrat Neuhausen am Rheinfall» sowie die rasenden Rettungsleute der Mannschaft «Feuerwehr Schaffhausen». Gegen das in dieser Reihenfolge siegende Spitzenquartett «Gewerbeverein Reiat», «Schaffhauser Kantonalbank», «Politik Mixed» und «Grosser Stadtrat Schaffhausen» hatten sie für diesmal das Nachsehen und sahen nur noch die Hinterräder der stark fahrenden Konkurrenz. Vielleicht kann ja später einmal Publikumsliebling Bruno Risi gewinnbringend einspringen, wenn er seine grosse Karriere beendet hat. Wie dem auch sei, ob Sieg oder Niederlage: Spass hat es allen bereitet, und bei der anschliessenden Preisverleihung im Festzelt strahlten die Gesichter nach wie vor.

*«150 Jahre Scaphusia» (Kaj Späth, Markus Bührer, Andreas Wüscher, Andreas Hauser, Andreas Hunziker), 6. Platz.

#Allgemeines

17. Juni 2008 | The Brevers rocken im Sittertobertal

Schaffhauser Bock
Christian Saggese

Jährlich pilgern Ende Juni, immer parallel zum «Free & Clean-Openair» in Stein am Rhein, bis zu 15’000 Fans jeden Alters ins ansonsten ruhige Sittertobeltal in St.Gallen. Denn an drei Tagen finden Musikacts von Rock, Punk, Metal, Reggae und mehr auf das grüne Gelände. In diesem Jahr bietet der Event Künstler wie Sportfreunde Stiller, Lenny Kravitz, The Prodigy, Züri West und Gentleman – sowie The Brevers aus Feuerthalen. Anlässlich des mycoke-music-Wettbewerb konnte sich die vierköpfige Gruppe einen Platz auf der Bühne am Freitagabend, den 27. Juni um 22.45 Uhr ergattern. «Ein wichtiger Schritt in Sachen Bühnenerfahrung», so Bassist Tobias Wüst. Dies ist aber nicht der erste Auftritt an einem der grossen Schweizer-Openairs für die regionalen Truppe. So rockten The Brevers bereits im letzten Jahr den Berner Hausberg am Gurtenfestival (siehe Schaffhauser Bock Nr. 29/07). Und am Openair St.Gallen folgen die vier Musiker den Spuren der regionalen Ska-Band Plenty Enuff, welche den Event vor drei Jahren eröffnen konnte.

**Vom Insider-Tipp zum selbstlaufenden Act**
Wie bereits vor dem Gurtenfestival meldete sich die Band beim mycoke-music-Wettbewerb an. Hier können Internetuser per Mausklick den Bands die Stimme abgeben. Die besten Acts spielen nun auf der Bühne eines grossen Openairs für ungefähr 25 Minuten ihr Programm. «Letztes Jahr machten wir massiv Werbung für uns. Haben Freunde gebeten, regelmässig für uns abzustimmen. Dieses Jahr meldeten wir uns eigentlich mit weniger Ambitionen an. Doch es wurde zum Selbstläufer und nun sind wir wieder dabei» zeigt sich Wüst erfreut. Kein Wunder, konnte die Band mit ihren Live-Auftritten bereits in Lokalitäten wie dem Volkshaus, dem Gaswerk, der Grabenhalle oder regionalen Hallen mit ihren Live-Qualitäten das Publikum überzeugen. Auch im deutschen Gebiet um Stuttgart konnte die Band erfreuliche Auftritte absolvieren und positive Kritik ernten. «Dies gibt uns Kraft. Jetzt wollen wir nur mehr Erfahrung sammeln – und benötigen selbstverständlich finanzielle Mittel» so Wüst. Am St.Galler-Openair wird das Konzert auf Video festgehalten. Danach können die User online über den besten Auftritt abstimmen. «Bei vielen Bands sind die Songs auf CD Meisterwerke, live gehen die Lieder aber völlig unter» erklärt Wüst, «bei The Brevers spiele wir alle Songs so ein, dass sie live verwertbar sind.» Die beiden finalen Bands spielen dann nochmals gegeneinander. Der Gewinner erhält 20’000 Franken.

**Zukünftige Pläne**
«Das Geld könnte man für zukünftige Investitionen natürlich gut gebrauchen» erzählt Wüst und sieht optimistisch in die Zukunft. «Derzeit arbeiten wir an unserem zweiten Album, welches 2009 erscheint. Das Erstlingwerk war in vielen Bereichen eher ein Schnellschuss. Mittlerweile haben wir 7 bis 8 neue Songs, welche wir auch monate später nochmals verändern wenn etwas nicht stimmt.» Ist die Band also sehr selbstkritisch? «Wir wollen uns natürlich verbessern, doch Perfektion wäre jetzt übertrieben ausgedrückt», so Wüst, «man will noch lange mit den Songs auf der Bühne stehen, damit diese einem Freude bereiten. Wird nun aber zu streng mit dem Ziel perfekt zu sein daran herumgebastelt, verlieren wir die Stimmung. Und diese ist für uns bei der Band am wichtigsten!»

**Mehr Auftritte erwünscht**
Neben der neuen Platte, welche den typischen alten Brevers-Sound behält, aber experimentell sinnvoll weiterentwickelt werden soll, veröffentlicht die Band an diesem Mittwoch einen neuen Song, mit welchem die Band sich vermarkten will. «Zu diesem Song drehen wir mit regionaler Unterstützung noch ein Video» erzählt Wüst, «mit diesem verschicken wir das Lied nachher an verschiedene Radio- und Fernsehstationen.» Für das Video existieren schon zahlreiche Ideen. Nun bleibt abzuwarten, in welcher Form sich diese umsetzten lassen. Und wenn dann alles standhaft aufgebaut ist, will man vermehrt auf Tour gehen. Wüst, welcher auch jetzt noch vor jedem Konzert Lampenfieber verspürt, erzählt von den Plänen: «Wir suchen nun noch ein Booking-Management. Zur Zeit organisieren wir alles alleine. Mit dem Blick auch nach Deutschland gerichtet, hoffen wir bald mehr als die 16 Konzerte im vergangenen Jahr spielen zu dürfen.»
Weitere Informationen zu The Brevers und dem Wettbewerb findet man unter www.mycokemusic.ch und www.thebrevers.com

#Allgemeines

6. Juni 2008 | Auch die Schulleitung spielte mit

Schaffhauser Nachrichten, Stadt Schaffhausen
Lara Attinger

Wenn Lehrer sich in pantomimischen Darstellungen üben und Schüler mit Wasserballons werfen, kann das nur eines bedeuten: Der Maturstreich ist wieder im Gange.
Der Kampf um diesen Anlass schien gestern vergessen, nachdem die Schulleitung schon die Verkleidungswoche – wenn auch in abgeschwächter Form – bewilligt hatte. «Damit sie uns nicht dazwischenfunken, haben wir den Lehrern aber nur das Nötigste von unseren Plänen verraten», sagen Robin Staufer und Christian Thüring vom Organisationskomitee.
Am Morgen haben die im «Biedermeierstil» gekleideten Abschlussklassen die Schulzimmer gestürmt. «Einige Klassen waren gerade eine Prüfung am Schreiben», lacht Staufer.

**Cortège durch die Altstadt**
Mit ihrer Aufmachung wollten die Schulabgänger zurück zu den Anfängen des Maturstreichs, als die Maturanden lediglich in festlicher Kleidung einen Umzug veranstalteten.Während die Schüler und Lehrer sich auf der Munotzinne versammelten, liefen die Abschlussklassen durch die Altstadt. Nur die nominierten «goldenen Erstklässler» durften die Maturandinnen und Maturanden an ihrer Cortège begleiten. Ihnen wurde der Begriff «Gmües» – der Ausdruck für Erstklässler- auf die Wangen gestempelt, zudem mussten sie «Chindsgi-Streifen» tragen und mit Unterstützung der Schulabgänger Lieder singen. Als die auffällige Gesellschaft auf dem Munot eintraf, wurden verschiedene Aktivitäten wie zum Beispiel ein improvisiertes Theater von den Lehrern und die Wahl des goldigen Erstklässlers durchgeführt. Das Highlight der Veranstaltung war das Spiel «Extreme Activity»: Ein Schüler musste Lieder gurgeln, einer Wörter erklären, während er mit Wasserballons beworfen wurde, und jemand musste auf Skiern und mit Baseballhandschuhen an den Händen Begriffe vorzeigen. Als einige Lehrer im Rahmen dieses Spiels auf die Bühne mussten, war Rektor Urs Saxer, der den Maturstreich ursprünglich verbieten wollte, eifrig dabei und hat zusammen mit Ralph Tanner pantomimische Darstellungen aufgeführt.
Der Regen konnte die Laune der Kantonsschüler kaum dämpfen. «Unser Schlechtwetterprogramm war: Schirme mitzubringen», sagt Christian Thüring.

#Allgemeines

3. Juni 2008 | Alte Kantitraditionen leben neu auf

Schaffhauser Nachrichten, Region
Lara Attinger

In der gestrigen grossen Pause an der Kantonsschule Schaffhausen präsentierten sich die Schüler der Abschlussklassen mit Hüten aller Art: Junge Damen mit edlen Sonnenhüten sassen in einem Kreis, einige Schüler überquerten den Pausenplatz mit Bauhelmen auf dem Kopf, man sah Jugendliche mit Sombreros, Stohhüten, Zylindern, und die Klasse 4mc war nicht mit Hut, sondern als Hut verkleidet. Grund für diesen Aufzug ist die Verkleidungswoche, die jedes Jahr von den Abgängern der Kantonsschule und der Fachmittelschule durchgeführt wird. An einer Pressekonferenz erklärten die sieben Schülerinnen und Schüler des Organisationskomitees gestern, weshalb sie Hüte tragen.

Kampf um die Verkleidungswoche
In den letzten zwei Jahren herrschte ein erbitterter Kampf seitens der Kantonsschüler gegen das Verbot der traditionellen Verkleidungswoche. Jeweils in der letzten Unterrichtswoche kamen die Maturandinnen und Maturanden verkleidet zur Schule. Das ganze ist gemäss Schulleitung immer mehr ausgeartet. Rektor Urs Saxer erliess deshalb ein Verkleidungsverbot mit der Begründung, dass die Schüler mit ihrem Aufzug den Unterricht störten.
Im November 2007 wurden die diesjährigen Schulabgänger dazu aufgerufen, ein Organisationskomitee für Abschlussaktivitäten wie den Maturball zu bilden. Dieses Komitee sprach den Rektor noch einmal auf sein Verbot an. Um einen Kompromiss zu finden, stellten die sieben Schüler einige Recherchen an und fanden heraus, dass die Verkleidungswoche sowie der Maturstreich auf alten Traditionen basieren, welche ursprünglich keinesfalls provozierend oder anstössig waren. Vor 30 bis 40 Jahren fand die Maturreise noch vor den Abschlussprüfungen statt. Die Maturanden kauften sich auf dieser Reise Hüte, welche sie dann in der letzten Schulwoche trugen. Erst im Laufe der Zeit hat sich daraus die Verkleidungswoche ergeben. Auch der Maturstreich hat sich aus einem solchen Ritual heraus entwickelt. So kamen die Maturanden früher am letzten Schultag festlich gekleidet zur Schule und marschierten im Rahmen eines Cortège, eines Umzuges, durch die Altstadt.

Back to the Roots
Die Abschlussklassen haben sich nun von diesen alten Bräuchen inspirieren lassen und holten die Bewilligung der Schulleitung ein, in dieser Woche Hüte tragen zu dürfen. Gestern in der grossen Pause wurde das Projekt dann den anderen Klassen vorgestellt. Das Organisationskomitee hält es für vorteilhaft, dass man sich mit der Schulleitung abgesprochen hat: „Wir wurden sogar mit technischen Hilfsmitteln wie Mikrophonen und Lautsprechern unterstützt.“ Die Schulabgänger werden die anderen Schüler in den grossen Pausen unter anderem mit Theateraufführungen und Gesangseinlagen beglücken. Wie der Donnerstag, an welchem traditionsgemäss der Maturstreich stattfindet, ausfallen wird, wollen die Organisatoren noch nicht genau bekanntgeben. Fest steht, dass sie sich, wie die Kantiabgänger vor 40 Jahren, festlich kleiden und einen Umzug durch die Altstadt veranstalten werden. Anschliessend findet auf dem Munot ein Programm für alle Klassen statt. Die Mitglieder des Organisationskomitees erläutern: „Unser Ziel ist es, die Traditionen der letzten Schulwoche und den Maturstreich zu retten.“

#Allgemeines

26. Mai 2008 | Kanti-Ball Zurück in die tollen fünfziger Jahre

Schaffhauser Nachrichten, Stadt Schaffhausen

In nostalgischen Gefühlen schwelgten am Samstagabend gegen 250 Damen und Herren aus 7 Kanti- und 2 DMS-Klassen, denn die fünfziger Jahre waren das Motto des Kanti-Abschlussballs im festlich geschmückten Park Casino. Jedenfalls erschienen viele der jungen Männer mit Hüten aus dieser Zeit, derweil sich zahlreiche Damen im Stil von Audrey Hepburn gekleidet hatten (und zum Fototermin bei Ernst und Barbara Müller erschienen). Versteht sich, dass perlende Getränke reichlich flossen.

#Allgemeines

19. Mai 2008 | Scaphusia-Preis 2008

Schaffhauser Nachrichten, Region
ajo

Aus Anlass des 150-jährigen Bestehens der Scaphusia fand in der Aula des alten Kantonsschultraktes ein Musikwettbewerb der Stiftung «Scaphusia-Preis» statt, bei dem Gymnasiasten aller Klassen aufgerufen worden waren, in den beiden Kategorien Klassik sowie Pop/Rock/Jazz die talentiertesten Schüler untereinander auszumachen. Unter der Leitung des Stiftungsratspräsidenten, Alexander Wanner, und von einer renommierten Jury kritisch beurteilt, präsentierten sich die 15 Gruppen von ihrer besten Seite. Der Klassikteil war mit nur sechs Beiträgen eher klein, aber auch hier demonstrierten die jungen Künstler ihr Können: Nebst einem Geigennonett und sieben Flötistinnen gab es zwei weibliche Duos am Klavier.
Jurypräsident Andre Lorenzetti, der ein begeistertes Fazit zog, bedankte sich auch im Namen der Juroren für die hohe Qualität der Beiträge. Der dritte Platz ging an das Orchester mit der «Brasil Suite» von Ernst Mahler, zweite und erste Plätze wurden mehrere vergeben, an Lisa Gretener & Co. für das selbstkomponierte «I Wish I’m Away» und an Anabel Da Pra für ihren Gesang bei George Gershwins «Summertime».
Ein zweiter Platz ging an Basil Kraft/Daniel Perrin/Daniel Rüger und ihre Jazz-Eigenkomposition sowie an die Brüder Joscha/Marius Schraff und Samuel Vonäsch/Noemi Locher für Astor Piazzollas «Libertango» – eine vom Publikum begeistert bejubelte Vorstellung. Ganz vorne fand man Joscha Schraff und Pascal Rüegger mit Michel Camilos «Remembrance» sowie Annina Vögeli, Amanda Moor und Merlin Bärtschi mit ihrer Interpretation von Carl Loewes «Die Freude».

#Allgemeines

13. Mai 2008 | Posieren und lächeln für die Ewigkeit

Schaffhauser Nachrichten, Die andere Seite
Beat Rechsteiner

Farbenfroh war die Schar, die sich am vergangenen Freitag bei schönstem Wetter auf dem Herrenacker versammelte. Christian Birchmeier v/o Zäckli, Altherr der Scaphusia, hatte geladen, und viele Verbindungsbrüder – darunter manch bekanntes Gesicht – folgten seinem Ruf. Birchmeiers Idee: Da vier der fünf Schaffhauser Verbindungen dieses Jahr einen runden Geburtstag feiern, initiierte er eine SN-Sonderbeilage, die am 5. Juni erscheinen wird – und dafür braucht es natürlich auch gelungene Gruppenfotos. Also stellten sich mehr als 200 Mitglieder der Verbindungen Scaphusia (150 Jahre), Munot (100), KTV (80), Commercia (90) und Fortuna (106) vor die Kamera von Bruno und Eric Bührer.
Bis sich schliesslich alle in der richtigen Formation wiederfanden, brauchte es die kräftige, von einem Megaphon unterstützte Stimme von Christian Birchmeier und allseits eine Portion Geduld. Für die meisten war der Fototermin aber letztlich ohnehin nur Mittel zum Zweck: Das Shooting wurde zum ganz grossen Wiedersehen. Über die Verbindungen hinweg wurde geplaudert und in Erinnerungen geschwelgt. Alt Regierungsrat Hans-Peter Lenherr v/o Ready etwa bestaunte mit dem ehemaligen Neuhauser Gemeinderat Hanspeter Hak v/o Ex die Stickereien auf den traditionellen Verbindungsmützen. Michael Grimmer v/o Hertz erinnerte sich, dass Peter Bührer v/o Billy in den 1950er Jahren einst sein Fux gewesen war. Manche solcher Geschichten wussten auch der ehemalige Staatsschreiber Peter Uehlinger v/o Igel und der einstige Chefarzt der Breitenau, Oscar Wanner v/o Strick, zu erzählen. Kurzum, für Gesprächsstoff war gesorgt. Und da dem Fototermin ein Apéro im Park Casino folgte, fehlte zum ausgiebigeren geselligen Beisammensein auch nicht die Gelegenheit …