#Alt-Scaphusia

3. August 2002 | Drei Todesfälle

Wir erfüllen die schmerzliche Pflicht, unsere EMEM und AHAH vom Hinschiede unserer geschätzten Farbenbrüder Heinz Orgis olim Adam, Marc Graf olim Kork und Alfred Bührer olim Falk in Kenntnis zu setzen. Wir werden das Andenken an die Verstorbenen in Ehren bewahren.

Der Totensalamander von Alfred Bührer olim Falk findet am Mittwoch, 14. August um 18.00 Uhr in der Falkenbude statt. Um 20.00 Uhr desselben Abends wird der Totensalamander von Heinz Orgis olim Adam zelebriert.
Der Totensalamander von Marc Graf olim Kork findet eine Woche später, am Mittwoch, 21. August, in der Falkenbude statt.

#Aktivitas

25. Juni 2002 | Generation 1962 40 Jahre in der S! + 100 Jahre Arg

FRE 28. JUN 2002 und SAM 29. JUN 2002
Beschreibung und Programm

#Aktivitas

23. Juni 2002 | Fuxenspritze der Gen. 02/04

Tagesprogramm für die Fuxenspritze! Unter „Beschreibung“ erfahren Sie näheres.

#Alt-Scaphusia

10. Mai 2002 | Todesfall

Wir erfüllen die schmerzliche Pflicht, unsere EMEM und AHAH vom Hinschiede unseres geschätzten Farbenbruders Christoph Zeltner olim Achill in Kenntnis zu setzen. Wir werden das Andenken an den Verstorbenen in Ehren bewahren.
Der Totensalamander findet am 22. Mai in der Bude statt.

#Allgemeines

5. Mai 2002 | Quartalsprogramm

Das aktuelle Quartalsprogramm ist nun endlich online!

#Aktivitas

16. April 2002 | Ferienstamm

Ferienstamm
Wie es in der Scaphusia üblich ist, findet auch in diesen Ferien ein Ferienstamm statt und zwar am Mittwoch 17.04.02 um 20.00 Uhr in der Bude.
Gerne würden wir Sie zur genannten Zeit am genannten Ort willkommen heissen!

Ihre Aktivitas!

#Aktivitas

9. April 2002 | Scaphusia mobile

Die WAP-Seiten sind überarbeitet und erweitert worden.
Per Handy können Sie unter https://www.scaphusia.ch/wap das aktuelle Programm, Informationen zu den Stämmen, die News und das Adressverzeichnis abrufen.
Im Adressverzeichnis können Sie mit aktuellen Handies direkt Nummern wählen oder die Kontaktdaten im Adressbuch speichern (einzeln oder als Businesscard/VCARD).

#Aktivitas

4. April 2002 | Treffpunkt Samstag

Der Treffpunkt für die Führung durch das Landesmuseum von AH Schärbe ist um 13.00 Uhr in der Schalterhalle SH oder für diejenigen, welche direkt kommen wollen, ist der Treffpunkt um 14.00 Uhr am Zürcher Hauptbahnhof.

#Aktivitas

25. März 2002 | Galerie

Ein sehr lebhafter Stamm fand in der Bude statt. Sowohl die blau-weiss-blauen, als auch die violett-weiss-violetten gaben schlicht ihr bestes.

#Allgemeines

24. März 2002 | Galerie

Die Bilder des Vortrags von AH Simon Waldvogel v/o Nemo vom 23. MÄR 2002 über «Sensiblisierung» können Sie in der Galerie betrachten.

Nach einem äusserst anregenden, mit audiovisuellen Einlagen angereicherten Litteris-Teil, in dem Nemo die grosse Corona für die Reizaufnahme durch die Sinnesorgane sowie den «vernünftigen» Umgang mit dem Aufgenommenen sensiblisierte und schliesslich – nach einem Plädoyer für ein empfindsames Leben – die Absurdität unseres begrenzten menschlichen Daseins vor Augen führte, frönte die ausgelassene Corona dem Hier und Jetzt und zeigte, dass Scaphusianer Feste feiern können.

#Aktivitas

23. März 2002 | 100 Jahre Alt-Vitodurania

Die 1863 gegründete Vitodurania ist die älteste Mittelschulverbindung der Winterthurer Kantonsschulen. Bei den meisten Studentenverbindungen gliedern sich die Mitglieder in Aktive und Alte Herren. Diese pflegen eine lebenslange Freundschaft und Verbundenheit und bilden eine grosse Familie. Nach dem Kantonsschulabschluss tritt der Vitoduraner in die seit 1902 bestehende Alt-Vitodurania über und bleibt so den blau-weiss-Farben und seinen Vitofreunden treu. Die Aktiven der Vitodurania und die Alten Herren der Alt-Vitodurania gehören zwar rechtlich selbständigen Vereinen an, sind aber ideell untrennbar miteinander verbunden und aufeinander angewiesen. Deshalb ist es Brauch, alle 25 Jahre nicht nur die «grossen» Geburtstage der Vitodurania, sondern auch der Alt-Vitodurania mit einem mehrtägigen Fest zu feiern.
Alle Informationen unter www.vitodurania.ch/ah/jubilaeum/.

#Aktivitas

22. März 2002 | Vortrag Nemo: Sensiblisierung

Diesen Samstag um 20.00 c.t. in der Bude!

#Aktivitas

25. Februar 2002 | Aufnahmen

9 neue Fuxen aufgenommen!!

9 neue Fuxen wurden an den vergangenen Aufnahmen aufgenommen. Deren Namen lauten: Bomm, Nero, Scholle, Recte, Credo, Zwirbel, Circa, Zeiger und Bass!!

Vivat Scaphusia! et vivant Fuxae!

#Alt-Scaphusia

19. Dezember 2001 | Publikationsprojekte

Ziel
In den nächsten Jahren soll die Alt-Scaphusia folgende Publikationen realisieren:

Zum 150. Sitftungsfest:Festmappe (3. und letzter Teil; an der JV 1994 wurde die Realisierung von insgesamt 3 Segmenten bewilligt)Bildband (Fotos lebender und ehemaliger Scaphusianer)Festschriftlängerfristig:Scaphusia Digital (Digitales Erfassen der Dokumente und des Bildmaterials der 150 Scaphusia Jahre aufgeteilt in 15 Segmente. Das erste Segment wurde von der JV 2000 bewilligt und wird bis Ende 2002 als „Mustersegment“ fertiggestellt. Die weiteren Segmente werde voraussichtlich erst nach 2008 realisiert werden und die entsprechenden Kredite sind der JV zur Bewilligung zu unterbreiten.)Projekt
Alle Publikationen werden im Rahmen eines einzigen Projektes realisiert. Dadurch wird eine gegenseitige Abstimmung und eine Nutzung der Synergien gewährleistet. Zudem besteht Gewähr, dass die finanziellen und personellen Möglichkeiten nicht überschritten werden.

Der Vorstand setzt zur Durchführung des Projektes eine Projektleitung ein. Diese besteht aus den Promotoren der vier Teilprojekte:
Frank Seiler v/o Aurel (Scaphusia Digital)
Dr. Michael E. Dreher v/o Aal (Bildband)
Dr. Peter Scheck v/o Fino (Festschrift)
Ernst A. Rubli v/o Balz (Festmappe)Kostenrahmen

Ausgaben Publikatonsprojekt
Budget bis 2008:
Digitales Archiv: CHF 3,500.00
Bildband: CHF 58,000.00
Festschrift: CHF 5,000.00
Festmappe: CHF 3,500.00
Total „Publikationsprojekt“: CHF 70,000.00

Budget nach 2008:
Digitales Archiv: CHF 54,000.00

Finanzierung für Publikationsprojekt

Rückstellungen AH-Kasse (6 x CHF 2,000.00): CHF 12,000.00
Verkauf Bildband/Festschrift: CHF 3,000.00
Verkauf Festmappe: CHF 1,200.00
Gönnerbeiträge: CHF 53,800.00
Total: CHF 70,000.00
Antrag
Der Vorstand wird beauftragt, eine Projektgruppe einzusetzen, welche das Publikationsprojekt realisiert und dessen Finanzierung organisiert.

Der ausführliche Projektbeschrieb kann beim AH-Präsidenten angefordert werden: Peter Uehlinger, Ratsteig 1, 8240 Thayngen, 052 649 43 71, peteruehlinger@schaffhausen.ch

#Aktivitas

18. Dezember 2001 | AH-News

NEU: Unter AH-News im internen Bereich finden Sie jetzt die Themen, welche die Altherrenschaft der Scaphusia! bewegen.

Es besteht die Möglichkeit, die Artikel zu kommentieren!

#Alt-Scaphusia

18. Dezember 2001 | Ruine Neuburg

Als Schauplatz der Fuxenspritze ist die Ruine Neuburg seit dem Jahr 1915 jedem Scaphusianer ein Begriff. Die besondere Lage im Wald mit blick über den Untersee und das spezielle Ambiente machen sie zum idealen Ort für diesen wichtigen Markstein im Scaphusia-Leben.
Die Ruine Neuburg hat in dieser langen Tradition eine grosse Bedeutung für unsere Verbindung erlangt.

Seit der letzten Sanierung der Anlage in den dreissiger Jahren hat sich allerdings der Zustand der Neuburg stark verschlechtert, so dass heute eine akute Gefährdung durch Steinschlag besteht. Im weiteren hat leider auch Vandalismus seit einigen Jahren starke Spuren hinterlassen. Ohne Sanierung und bessere Pflege müsste die Burg aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

Die Ruine ist im Besitz der Familie des vielen Scaphusianern bekannten Altherrn der Rhetorika Dr. P. Faessler v/o Yoghurt. Diese Familie gewährt uns seit Jahrzehnten auf der Ruine Neuburg Gastrecht für unsere Fuxenspritze.

Antrag
Aufgrund dieser Tatsachen und der vielen schönen Erinnerungen, die jeder von uns an die Ruine Neuburg hat, hat sich der Vorstand entschlossen, auf die Anfrage des Amtes für Archäologie des Kantons Thurgau positiv zu reagieren und Ihnen einen Beitrag von CHF 1,500.00 aus der Kasse der Alt-Scaphusia an die Rettung der Ruine Neubrug zu beantragen.

#Alt-Scaphusia

18. Dezember 2001 | Falken-Bude

Seit Jahrzehnten ist unsere Bude im Restaurant Falken Dreh- und Angelpunkt unseres Verbindungslebens. In diesem Raum finden alle unsere „Litteris-Anlässe“ statt und ebenso häufig wird darin der Geselligkeit gefrönt.

Seit mindestens zwanzig Jahren wurden in dieser Bude trotz starker Beanspruchung keine wesentlichen Renovationsarbeiten mehr vorgenommen. Der Boden ist mittlerweile so abgenutzt, dass das Gehen und Stehen in der Bude zunehmend unangenehm wird und ein geregelter Verbindungsbetrieb dadurch empfindlich gestört wird.

Nach fundierten Abklärungen bezüglich einer grösseren oder kleineren Renovation des Raumes (Orientierung an der Jahresversammlung) ist der Vorstand zum Schluss gekommen, zunächst eine Wiederinstandstellung des Bodens vorzuschlagen.

Antrag
Der Vorstand wird beauftragt, in der Falken-Bude den Boden wiederherstellen zu lassen. Es wird dafür ein Kredit von CHF 2,000.00 zur Verfügung gestellt.

#Alt-Scaphusia

18. Dezember 2001 | Wahlen 2001

Vorstand

Es stellen sich wieder zur Verfügung:
Dr. Peter Uehlinger v/o Atlas, Präsident
Alexander Wanner v/o Dolce, Aktuar
Dr. Max Bührer v/o Zaggi, Beisitzer
Peter Tobler v/o Quarz, bisher Beisitzer, neu Quästor

Es treten zurück:
Valentin Stoll v/o Wirbel, Quästor
Heinz Frei v/o Rettich, Beisitzer
Joannis Chronis v/o Mythos, Beisitzer

Neue Kandidaten auf Vorschlag des Vorstandes:
Dr. Thomas Fröhlich v/o Fant, Dr. med. ehem. Kantonsarzt, Jg. 1930, Eintritt 1947
Urban Brütsch v/o Wipfel, dipl. Forsting. ETH, Geschäftsführer urban&nature, Jg. 1965, Eintritt 1983
Hannes Leu v/o Flott, stud. oec. publ., Jg. 1981, Eintritt 1998

Revisoren

Es stellen sich wieder zur Verfügung:
Marco Betti v/o Jeton
Georg Merz v/o Modest

Weitere Vorschläge können dem Präsidenten gemeldet oder an der Versammlung vorgebracht werden.

#Aktivitas

17. Dezember 2001 | Interner Bereich

Der Login für den geschützten/internen Bereich ist neu gestaltet. Ihr Benutzername und Ihr Passwort bleiben gleich.

Falls Sie noch keinen Zugang zum internen Bereich haben: Beantragen Sie einen Account!

#Aktivitas

7. Dezember 2001 | Galerie

2 Jahre Zürcher Stamm – die Bilder.

#Allgemeines

14. November 2001 | Galerie

Neue Galerien sind online:
Wisebu, Fuxenspritze, Vortrag Fistel, Römertrottenstamm, SH 500

#Aktivitas

11. November 2001 | Anlasspräsenz

Die Anlasspräsenz ist wieder aufgeschaltet. Tragen Sie sich ein!

#Allgemeines

22. Oktober 2001 | Programm Herbstquartal 2001

Das neue Programm ist online.

#Allgemeines

24. Februar 2001 | «Dieser Wy ist ouch lieplich und gut ze trinken»

Schaffhauser Nachrichten
Urs Leu

Ob nun die Römer -oder doch schon vorher die Kelten – den Weinbau in unsere Region brachten, wird wohl nie ganz geklärt werden. Man nimmt heute an, dass die Kelten zwar die Trauben kannten, aber die Weinherstellung nicht beherrschten. Unter den Römern kam es zu einer ersten «Hochblüte» des Weinbaus in unserer Gegend, der allerdings in der Zeit ihres Rückzuges vernachlässigt wurde.
Die nächsten grossen Förderer des Weinbaus waren die Klöster. Die Benediktinerregel schreibt vor, dass jeder Mönch Anspruch auf eine nicht unbedeutende tägliche Ration hatte. Die Mönche benötigten Wein also nicht nur zu liturgischen Zwecken. Aus alten Dokumenten erfährt man dazu, dass im Jahre 876 das Kloster Rheinau zu Trüllikon und Schlatt Reben als Geschenk erhielt. Einige andere Urkunden aus dieser Zeit und den folgenden Jahrhunderten geben weitere Hinweise, dass in der näheren Umgebung des Kantons Schaffhausen Weinbau betrieben wurde. Es sei aber «unzweifelhaft», versichert der damalige Regierungspräsident Johannes Hallauer im Jahre 1880 in seiner geschichtlichstatistischen Darstellung des Weinbaus, dass im Kanton Schaffhausen «schon im 9. Jahrhundert» Weinbau betrieben wurde. Dies, auch wenn die ersten urkundlichen Nachrichten dazu erst aus dem 12. Jahrhundert stammen. Einer der frühen – und auch einer der wichtigen – Belege ist gemäss Auskunft des Staatsarchivs Schaffhausen der Güterund Einnahmenbeschrieb des Klosters Allerheiligen, der um 1120 verfasst wurde. Darin werden auch Weingärten erwähnt. Einige andere Dokumente aus dieser Zeit belegen den Weinbau in der Region Schaffhausen, so etwa für das Jahre 1107 in Rüdlingen.
In den nachfolgenden Jahren und Jahrzehnten häufen sich die schriftlichen Belege, wobei es nicht mehr allein um die Erwähnung von Rebbergen geht: Ein 1290 von König Rudolf erlassenes Dokument zu Gunsten der Stadt Schaffhausen enthält Bestimmungen, wonach auf fremden Wein eine Abgabe gesetzt und das Weinausschenken an Bestimmungen geknüpft wurde.

**Bis in den rauen Randen**
Auch im Kanton Schaffhausen dürften also am Anfang vor allem die Geistlichen den Rebbau gefördert haben, denn «zur Zeit der Stiftung des Klosters Allerheiligen besassen nur einige Edelleute kleine Weinberge», vermerkt Eduard Im-Thurn in seinem 1840 erschienenen «Gemälde der Schweiz». Auf welche Quellen er sich dabei allerdings abstützt, ist nicht klar. Unter der Aufsicht der Klöster habe sich die Rebkultur dann «selbst bis in die rauhen Randenschluchten bei Merishausen, Hemmental und Beggingen» ausgebreitet, fügt er an. Gegen das Jahr 1400 dürfte der Weinbau im Kanton Schaffhausen schon recht verbreitet gewesen sein. So schreibt zum Beispiel der Chronist Johann Jakob Rüeger später dazu: «Um die Stadt Schaffhausen hat es viele Wein- und Krautgärten, 900 bis 1000 Juchart.» Hier erfahren wir auch etwas über die Qualität des Weines: «Dieselben geben einen gar edlen, herrlichen, fürbündigen und gesunden Wein, roth und weiss, wie man ihn haben will, und wird seiner Güte und Köstlichkeit halber in viele fremde Oerter weit hin und wieder geführt.»

**Wein contra Getreide**
Nach und nach übernahm dann die Bürgerschaft der Städte die Herrschaft von den Klöstern. Die Stadtregierung wusste um die Bedeutung des Weinbaus. Wie bei manch anderen Dingen griff die Obrigkeit auch beim Rebbau in verschiedenen Bereichen reglementierend ein. Nicht nur wurden Weine und Gefässe behördlich geprüft, auch wurde der Weinpreis jährlich festgelegt: Die Obrigkeit fand sich zu einer Sondersitzung zusammen, die Martinischlag genannt wurde. Auch zogen die Stadtherren das Monopol an sich und reglementierten die Einfuhr fremder Weine. Auch bei Neuanpflanzungen wollte die Regierung mitsprechen, denn man fürchtete, dass sich der Rebbau auf Kosten des Getreides zu sehr ausdehnen würde, was für die Versorgung in Krisenzeiten nachteilig sein könnte: So wurden 1599 den drei Gemeinden Schieitheim, Beggingen und Merishausen befohlen, in den letzten drei Jahren gepflanzte Reben wieder zu entfernen. Die Obrigkeit tat aber auch einiges zur Qualitätsverbesserung, zog aber gleichzeitig auch den «nassen» Zehnten ein. Die Trotten, in denen die Rebbauern ihre Trauben pressen mussten, boten eine gute Möglichkeit der Kontrolle.

**Fundament des Reichtums**
Das Rebareal dehnte sich bis zur Zeit der Französischen Revolution weiter aus. Und auch wenn die Obrigkeit ihre liebe Mühe hatte, im Kanton die Trunksucht zu bekämpfen und es von den Schaffhauser Söldnern und Landsknechten in einem alten eidgenössichen Kriegslied heisst: «Die Schaffhauser Saufgesellen sollen dürsten in der Höllen!», wurden doch bedeutende Mengen Wein – aus der ganzen Ostschweiz – exportiert. Wein wurde nach Süddeutschland verkauft, Getreide kam in die Schweiz. Die Weinausfuhr war – nicht nur für Schaffhausen – ein bedeutender Bereich der Wirtschaft. Bereits im 16. Jahrhundert schrieb der Luzerner Historiker Rennward Cysat über Schaffhausen: Es gebe keine Stadt in der Eidgenossenschaft und in deren Nachbarschaft, «die grösseren Handel und Gwerb mit Wyn hat als diese. Dieser Wy ist ouch lieplich und gut ze trinken.» Auch Im-Thurn schreibt dazu im Jahre 1840, dass «die Weinberge bis zur neuesten Zeit als das Fundament des schaffhauserischen Nationalreichthums angesehen wurden …».Als das benachbarte Grossherzogtum Baden jedoch 1835 in den deutschen Zollverein eintrat, war das für den Schaffhauser Rebbau ein harter Schlag, gingen doch wichtige Absatzgebiete verloren. Später versuchte man den Verlust durch Quantität wettzumachen, doch litt die Qualität darunter.
Aus dieser Zeit ist eine lesenwerte Darstellung des Schaffhauser Weinbaus erhalten: Die Schaffhauser Rebbauern und die Weine erhielten dabei im Jahre 1840 von Eduard Im-Thurn Lob, aber auch Tadel: «Leider übereilen sich die Weinbauern fast immer mit dem Einsammeln der Trauben, weil diese einige Tage vor ihrer völligen Reife den meisten, aber nicht den besten Wein liefern. Die weissen Trauben werden fast nie recht reif, daher ist ihr Produkt äusserst reichlich, nie aber gut, mit Ausnahme des Isenhalde, eines besonders günstig gelegenen Weinberges zu Siblingen, dessen weisse Trauben einen Wein liefern, der dem Lacote nicht nachsteht…» Hart ins Gericht geht er mit den Schaffhausern wegen der Zubereitung des Weins: «Von Reinlichkeit der Weinpresse ist keine Rede und Most und Koth fliesst mit einander in das gleiche Gefäss.» Rühmliche Ausnahme, sowohl bei der Behandlung des Weinstocks wie auch in der Bereitung des Weins, seien Schaffhausen und Unter-Hailau. «Letzter Ort lieferte», so ImThurn, «sonst einen ordinären Wein; seit 15 Jahren aber hat sich die Weinkultur so gebessert, dass der Unter-Hailauer Wein nach dem Schaffhauser einer der besten im Kanton ist und den sonst so geschätzten Thäinger weit hinter sich zurückgelassen hat.» Generell hält er dann noch fest: «Ueberigens wächst in allen Wein bauenden Gemeinden des Kantons ein trinkbarer Wein …» Und sogar den «angenehmsten und feurigsten Wein» reklamiert er für den Kanton Schaffhausen: Dieser stamme von Trauben aus der Rheinhalde östlich von Schaffhausen. «Derselbe ist gelbröthlich (couleur pelure d’ognon des rothen Bordeauxweins) von Farbe, hat einen äusserst lieblichen Erdbeergeschmak und kömmt in guten Jahrgängen an Feuer vielen spanischen Weinen gleich.» Allerdings komme er nur selten in den Handel.

**Nur Bargen und Hemmental**
Die genaue Ausdehnung der Anbaufläche in den früheren Jahrhunderten des Rebbaus ist gar nicht oder schwer zu erfassen. Rüeger nennt für seine Zeit wie bereits erwähnt 900 bis 1000 Jucharten Wein- und Krautgärten rund um die Stadt. Wie viel davon nun wirklich mit Reben bestockt waren ist nicht klar, auch stellt sich die Frage nach dem Rebareal im restlichen Kantonsgebiet. Gemäss einem Güterkataster soll sich die Rebenfläche im Kanton im Jahre 1799 auf rund 4000 Jucharten erstreckt haben. Im-Thurn glaubte aber, dass es höchstens 3500 Jucharten waren. Eine Statistik aus dem Jahre 1877 verzeichnet dann total 1076 Hektaren Reben. Mit Ausnahme von Bargen und Hemmental haben damals alle Schaffhauser Gemeinden Rebbau betrieben. Nach einer Zunahme auf etwas mehr als 1100 Hektaren bis zum Jahren 1882 wurde die Rebfläche dann wieder kleiner.

**Grosse Krise nach 1880**
Die grosse Krise für den Rebbau kam in den Jahren zwischen 1880 bis 1930: Die Reblaus, klimatische Faktoren und auch der Bau von Eisenbahntunnels durch die Alpen, die den Import von Weinen aus dem Süden erleichterten, setzten dem Weinbau stark zu. Innerhalb weniger Jahrzehnte reduzierte sich die Schaffhauser Rebfläche um mehr als siebzig Prozent auf nur mehr 320 Hektaren. In der Schweiz sank er von 35 000 Hektaren im Jahre 1880 auf lediglich noch 12400 Hektaren im Jahre 1930. Mit beigetragen zum Rückgang hat sicherlich auch, dass vor allem in den stadtnahen Gebieten die aufkommende Industrie andere Verdienstmöglichkeiten bot.
In den dreissiger Jahren des 20. Jahrhunderts und danach erfolgte eine gewisse Renaissance. Zwar waren auch die folgenden Jahrzehnte nicht ohne Schwierigkeiten wie etwa die Absatzprobleme beim Weisswein, doch gab es auch «Wunderjahre» mit fast einmaligen Weinerträgen. Heute umfasst die Schaffhauser Rebfläche wieder etwa 500 Hektaren.


**Mehr als siebzig Trotten allein auf dem Gebiet der Stadt Schaffhausen**

**TROTTEN: Älteste Erwähnung von 1323**

Zwischen Buchthaien und Büsingen steht ein altes Gebäude, das den Namen Römertrotte trägt. Ein Name, der doch etwas staunen lässt. Stellten hier bereits die Römer Wein her, oder stand an diesem Ort einmal ein anderes Gebäude aus dieser Zeit? Weder noch: Der Grosse Stadtrat von Schaffhausen genehmigt im Herbst 1961 einen Kaufvertrag mit der Erbengemeinschaft der verstorbenen Frieda Römer-Luchsinger und erwarb die Trotte für 80000 Franken. Der Name Römertrotte kommt also vom Familiennamen Römer.
Die älteste Erwähnung einer Trotte auf Schaffhauser Stadtgebiet stammt aus dem Jahre 1323. Kurz vor Ende des 15. Jahrhundert standen auf Stadtgebiet 74 Trotten, einige Zeit später wurden allein in Hallau deren 24 gezählt. Im Jahre 1641 bestellte die Spitalpflege in Schaffhausen Knechte in den folgenden Trotten: im Schupfen, auf der Fels, in der Hochstrasse, Krottenhalde, im Mühlental, in der roten Trotte, an der Weinsteig, in der grossen und kleinen Platte, im Lahn, Wislin, Spitalhof, auf allen Winden, in Thayngen, Löhningen und Guntmadingen. Zahlreiche weitere Trotten unterstanden der Klosterverwaltung von Allerheiligen. Das älteste noch erhaltene Trottengebäude auf Stadtgebiet befindet sich an der Stokarbergstrasse, wird heute als Garage benutzt und trägt noch den originalen Dachstock von 1486. Bereits vor diesem Jahr stand dort eine Trotte.
Die Trotten dienten primär zum Pressen der Trauben. Für die Obrigkeit hatten sie noch einen anderen Zweck, war doch darin die Kontrolle der Menge des hergestellten Weins und damit des Einzugs des Zehnten am einfachsten.



Die Römertrotte – eine der ehemals vielen Trotten in unserer Region.



Figur eines Bückiträgers von Hans Caspar I. Ott im Museum zu Allerheiligen Schafhausen. Angekauft wurde sie in Haiku.

#Allgemeines

30. Juli 1988 | Zwischen Rhein und Rheinhart

Schaffhauser Nachrichten
Walter Joos(Text) und Max Baumann(Aufnahmen)

Die Römer – darin sind sich die Historiker einig – haben nach erfolgreichen Feldzügen zum Rhein den Rebbau erstmals auf der nördlichen Seite der Alpen eingeführt. Ebenso sicher ist die Tatsache, dass die Weintrauben damals mit nackten Füssen in Trotten gekeltert wurden. Im Kanton Schaffhausen liessen sich bis heute allerdings keinerlei Spuren der römischen Rebkultur finden.

**Der «nasse» Zehnte**
Es waren wohl die Mönche aus dem Kloster zu Allerheiligen, die in unserer Region für die Ausbreitung des Weinbaus sorgten. So war die Stadt Schaffhausen bereits im frühen Mittelalter von Rebbergen umgeben. Im Herbst waren die Äbte darum besorgt, dass der «nasse Zehnte» in den Trotten jeweils ungeschmälert und unverdünnt eingezogen wurde. 1411 übernahmen die zwölf historischen Gesellschaften und Zünfte die politische Macht in Schaffhausen. Die Rebleute führten ihre Arbeit unter der Aufsicht des Schaffhauser Rates weiter. Die Entschädigung für die Traubentreter wurde jeweils im Protokoll festgehalten. Aus einer Lohnliste aus dem Jahre 1482 entnehmen wir, dass zu jener Zeit insgesamt 74 Trotten auf dem Banngebiet der Stadt Schaffhausen standen.

**Trotten als Treffpunkt**
Heute gibt es nur noch wenige alte Gebäude im Kanton Schaffhausen, welche als Trotten den Wandel der Zeit überlebt haben und noch heute über einen Trottenbaum sowie die entsprechenden Einrichtungen verfügen. Zu den bekanntesten Bauten dieser Gattung gehören die Bergtrotte in Osterfingen und die Spitaltrotte in Löhningen. Sie sind an den Klettgauer Herbstfesten beliebte Treffpunkte für trink- und tanzfreudige Zecher.

**Bijou in der Peterschlatt**
Eines der schönsten Trottehgebäude der Region steht an der alten Strasse von Schaffhausen nach Büsingen. Das stolze Bauwerk liegt – von einer Baumgruppe umrahmt – auf einer markanten Kuppe in der Peterschlatt Die Reben an dem unmittelbar an der Landesgrenze zu Büsingen gelegenen Abhang wurden zwar bereits vor sechzig Jahren herausgerissen, doch die Trotte blieb von Veränderungen bisher weitgehend verschont. Sie ist seit 1962 im Eigentum der Stadt Schaffhausen und dämmert – im Gegensatz zu den Herbstfesttrotten im Klettgau – in aller Stille einem neuen Verwendungszweck entgegen.

**Kein Zeuge der Antike**
Den Bewohnern von Buchthaien ist das einsame Haus zwischen Rhein und Rheinhart als Römertrotte bekannt. Diese Bezeichnung geht allerdings nicht auf Vertreter des antiken Reiches, sondern auf den Namen von früheren Besitzern des Rebberges zurück. So hat laut den Eintragungen im Grundbuch Frieda Römer-Luchsinger das Anwesen im Jahre 1919 aus der Hand des Rebenkönigs Heinrich Hangartner erworben. Das Ehepaar Rudolf und Frieda Römer hatte ursprünglich die Absicht verfolgt, die Trotte abzubrechen und ein Wohnhaus zu erstellen. Da die Liegenschaft jedoch nicht erschlossen war und der beigezogene Rutengänger kein Wasser fand, wurde der Plan wieder fallengelassen.

**Alter Kapellenhügel**
Die Flurbezeichnung Peterschlatt findet sich bereits im Kaufvertrag von Buchthaien. 1498 hatte die Stadt Schaffhausen das 1122 erstmals urkundlich erwähnte Dorf vor seinen Toren für 480 Gulden erworben. Ob die Römertrotte an der Stelle einer früheren Kapelle erbaut wurde und ob sich der Name Peterschlatt auf die Kirche Sankt Petri des längst verschwundenen Ortes Schwarza beim Klostergut Paradies zurückführen lässt, wurde nie mit Sicherheit nachgewiesen. Fest steht nur, dass bereits im Oktober 1737 Wein im markanten Riegelbau abgepresst wurde. In der Chronik von Conrad Brodbeck wird nämlich festgehalten, dass Hans Jörg Spengler zu dieser Zeit von der Spindelstange so unglücklich im Genick getroffen wurde, dass er an den Folgen dieses Unfalls verstarb.

**Lager der Österreicher**
Ungewiss ist die mündliche Überlieferung, wonach die aus dem Osten gegen die Franzosen anstürmenden Österreicher in der Peterschlatt ein Lager errichtet hatten und die Trotte als Pferdestall benützt hatten, ehe sie von ihren Gegnern vom Munot aus beschossen und durch die Brandstiftung auf der Holzbrücke über den Rhein am Nachstossen gehindert wurden. Zwischen 1780 und 1915 gehörte die Trotte einer von Georg Hangartner angeführten Rebbaugenossenschaft.

**Landsitz der Familie Römer**
Rudolf und Frieda Römer-Luchsinger, die der Trotte zu ihrem heutigen Namen verholten haben, weilten während eines grossen Teils ihres Lebens im Ausland. Der in Schaffhausen aufgewachsene Bürger von Amden hatte in der Bindfadenfabrik eine kaufmännische Lehre absolviert und war anschliessend für ausländische Banken in China und in Russland tätig. Seine Frau hatte ihre Kindheit an der Mühlenstrasse verlebt, wo ihre Familie eine Mühle betrieb. Das Ehepaar wurde schliesslich im Haus zur Palme in Thayngen sesshaft. Im Sommer besuchte es jedoch bis ins hohe Alter seine Trotte in der Peterschlatt und bewirtete dort einen grossen Kreis von Gästen.

**Eigentum der Stadt**
Nachdem der ehemalige Rebberg abgeholzt waf, wurden nördlich der Trotte schattenspendende Bäume gepflanzt, die sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem kleinen Wäldchen verdichtet haben. Es ist der Initiative des Quartiervereins Buchthaien zu verdanken, dass das wertvolle Anwesen nach dem Tod der Familie Römer 1962 von der Stadt Schaffhausen zu einem Preis von 80 000 Franken erworben wurde. Dadurch blieb das historische Bauwerk bis heute unversehrt. Offen ist allerdings seine künftige Nutzung. Die Idee, es zu einem Weinbaumuseum auszubauen, fand bisher im Stadthaus wenig Anklang.
Als Alternative liesse sich die Trotte – auch für gesellige Anlässe an Familien und Institutionen vermieten. Dazu müsste jedoch zuerst das notwendige Mobiliar gekauft und eine minimale Infrastruktur geschaffen werden. In der Römertrotte gibt es heute weder Wasser noch Strom. Auch für die Entsorgung ist bisher kein Anschluss vorhanden.


Die Römertrotte in der Peterschlatt zwischen Buchthaien und Büsingen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück und gehört zu den schönsten Zeugen der Rebbaukultur im Kanton Schaffhausen.



Die dreieckigen Lüftungsluken im historischen Riegelbauwerk geben der Römertrotte ein unverwechselbares Gepräge.



Der unversehrt erhaltene Trottenbaum in der Peterschlatt erinnert an die Keltereitechnik längst entschwundener Zeiten.

#Allgemeines

9. September 1978 | Trotten: Alte Zeugen der Vergangenheit

Schaffhauser Nachrichten
Hans Ulrich Wipf, Stadtarchivar

Die früheste Erwähnung einer Trotte in Schaffhausen stammt anscheinend aus dem Jahre 1323: In einer im Stadtarchiv verwahrten Urkunde ist von der im Gebiete des heutigen Posthofes gelegenen Spital-Trotte an der «Ringmur» die Rede. Der Begriff «Trotte» leitet sich eigentlich vom althochdeutschen Verb trotton (treten) her und weist — wie auch der Name «Kelter» (lateinisch calcare=treten) — unmissverständlich darauf hin, dass hier der Wein ursprünglich durch Treten (mit blossen Füssen) ausgepresst worden ist. Noch um 1470 wird in Schaffhausen bei der Festsetzung des Wimmerlohnes durch den Rat jeweils auch die Entschädigung für den «Trätter» (Traubentreter) angeführt. Mehr und mehr aber setzten sich bei uns — im Unterschied zu südlichen Ländern — die sogenannten Baumtrotten durch, in denen der Wein mittels Drucken gewonnen wurde.

**Ein gewaltiges Balkwerk**
Einrichtung und Betrieb einer solchen Trotte hat der Schleitheimer Lehrer und Heimatforscher Anton Pletscher in einer 1908 erschienenen Arbeit über frühere Sitten und Gebräuche in seinem Dorfe sehr anschaulich beschrieben: «Eine Baumtrotte alter Zeit war ein gewaltiges Balkwerk. Sie bestand aus vier Ecksäulen aus Eichenholz, welche bis nahe an die Decke reichten. Sie waren untereinander durch ein Kreuz- und Quergebälk verbunden. Auf diesem Gebälk lag das von Brettern eingefasste Trottbett. In halber Manneshöhe über demselben befand sich der aus zwei gezimmerten Eichenstämmen bestehende Trottbaum. Auf der einen Seite war er mit zwei starken Pfosten so verbunden und verkeilt, dass er sich auf- und abwärts bewegen liess. Auf der andern Seite lag er auf dem Querbalken des vordem Säulenpaares, dem sogenannten Esel. Der Trottbaum endigte in einer Gabel, deren Enden durch einen Querbalken verbunden waren. In den Schraubengängen dieses Balkens bewegte sich der dritte, wichtige Teil der Trotte, die Spindel mit ihrem Steingewicht.

**Drehung zog den Trottbaum herab**
Auf eine vom Trottknecht kommandierte Spindeldrehung hob sich der Trottbaum ein wenig, dass der Esel weggenommen werden konnte. Auf eine zweite, entgegengesetzte Drehung senkte er sich auf die ‚Ladung‘, mit welcher die das ‚Trast‘ bedeckenden Bretter beladen wurden. Die Ladung bestand aus grössern und kleinern Klötzen, ‚Schieben‘ genannt, welche an 3 Stellen, an beiden Enden und in der Mitte des Trottbrettes bis unter den Trottbaum hinauf gelegt, geschoben wurden.
War die Ladung gemacht und die letzten kleinen Schieben unter den Trottbaum geschoben und eingezwängt, so begann der Druck. Die lange, hölzerne Spindel war unten mit einem in die Erde versenkten ‚Schragen‘ drehbar verbunden. Der Schragen trug 2 Mühlsteinstücke, welche einen viereckigen Stein vorstellten mit etwa 30 Zentner Gewicht.
Durch die Spindel gingen kreuzweise zwei kurze Stangen, welche als Handhaben beim Drehen der Spindel dienten. Die Drehung von links nach rechts zog den Trottbaum herab. Er drückte auf die Ladung von Balken, mit welcher das von Brettern bedeckte Traubentrast bedeckt war, und presste den Saft heraus. Dieser floss in die unterstellte grosse Trottenstande (Rennstande). Die Drehung wurde fortgesetzt, bis sich der Schragen mit dem Stein hob und den Druck auf das Trast erhöhte. In dieser pressenden Lage liess man Trottbaum und Spindel ruhen und fortwirken, bis kein Wein mehr abfloss. Dann wurde die Spindel von rechts nach links gedreht, der Trottbaum ging in die Höhe, und der Druck hörte auf… Die Ladung wurde nun bei Seite gelegt, das Trast gehauen, d.h. dessen Ränder mit einem Breitbeil beschnitten und die abgeschnittenen Stücke wieder neuerdings aufgeschüttet, und darauf das Trast wieder beladen und die Pressung erneuert, bis es trocken war. Aus dem Trester, d.h. dem völlig ausgepressten Trast, wurde dann der Tresterbranntwein gewonnen.»

**Viel Eichenholz war notwendig**
Die Einrichtung und der Unterhalt solcher Baumtrotten erforderten selbstverständlich stets ein recht ansehnliches Quantum an Eichenholz, das meist aus den obrigkeitlichen Wäldern stammte und den Bauwilligen auf ihr Gesuch hin jeweils «in Gnaden verehrt» wurde. Die Ratsprotokolle enthalten zahlreiche Beispiele derartiger Holzvergabungen, die allerdings mit der Zeit, als die Ansprüche immer grösser wurden, durch strengere Ueberprüfung ganz wesentlich eingeschränkt werden mussten. Erbauer und Eigentümer der Trotten waren ursprünglich in erster Linie die Klöster und milden Stiftungen, denen sich hier natürlich auch die beste Möglichkeit bot, Qualität und Zehntabgabe durch einen Trottmeister kontrollieren zu lassen. Jeder Besitzer eines Weingartens konnte nämlich durch Trottzwang verpflichtet werden, seine Trauben in der ihm angewiesenen Trotte abzuladen.

**Handel mit Trotteechten**
In späteren Jahrhunderten, als sich mehr und mehr auch Private ihre eigenen Trotten bauten, gestalten sich dann die Eigentumsverhältnisse freilich um einiges unübersichtlicher, indem mit Trottrechten nun ständig gehandelt wurde, wobei diese auch geteilt werden konnten, so dass nicht selten halbe, Drittels- und Viertels-Anteile die Hand wechselten. Im Stadtarchiv werden gegenwärtig die als Quelle für die Besitzergeschichte von Liegenschaften höchst bedeutsamen Fertigungsbücher — insgesamt 112 Bände — mittels detaillierter Karteien erschlossen, wobei für die bisher bearbeiteten Jahre 1598—1697 bereits 309 Belege von Trotten vorliegen, in denen diese Aufteilung yon Trottrechten denkbar gut fassbar wird. Ausserdem lässt sich hieraus anhand der beigefügten Flurnamen auch die Ausdehnung des einstigen Rebareals recht deutlich ablesen. Die genaue Lokalisierung der einzelnen Bauwerke allerdings, die zum Teil eigene Namen wie «Schwarzacher Trotte» (Urwerf), «Roten Trotte» (Lochstrasse), «Käsetrotte» (Buchthaien) oder «das liebe Tröttli» (Windegg) trugen, dürfte im nachhinein doch wohl gelegentlich auf Schwierigkeiten stossen.

**74 Trotten aufgezählt**
Erfreulich präzise Angaben besitzen wir aus den Quellen sodann auch über die Zahl der Trotten, die Schaffhausen früher umgaben: In einer noch erhaltenen Fuhrlohn-Liste aus dem Jahre 1482 (publiziert im «Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen» 1955) werden erstaunlicherweise auf Stadtgebiet nicht weniger als 74 Trotten aufgezählt. Noch verwunderlicher aber mag heute die Tatsache erscheinen, dass dieser umfangreiche Bestand bis ins letzte Jahrhundert hinein praktisch konstant geblieben ist. Der Brandkataster von 1817 führt nämlich noch immer 70 verschiedene Trotten an, darunter beispielsweise allein 16 im Gebiet Hochstrasse—Geissberg—Spiegelgut, 13 am Heerenberg/Rheinhalde, je sechs auf dem Emmersberg und in den Gruben, fünf im Hohlenbaum und vier im Mühlental.

**Geschichte: Kaum erforscht**
Die Geschichte der einzelnen Trotten ist bis anhin — wohl nicht zuletzt der komplizierten Quellenlage wegen — noch kaum erforscht worden. Ueber die eingangs erwähnte Paradiesertrotte etwa wissen wir lediglich, dass sie bereits in einer Fertigung vom 19. Februar 1613 als «Baradyser Ampts Trotten» genannt wird und dass sie im 19. Jahrhundert dann im Besitze der Familie Ziegler stand, was im auch die jetzt vorgefundenen Wandinschriften mit den Namen der einzelnen Fass-Eigentümer bestätigen.

**Schon 1644 zu sehen**
Die Trotte an der Ecke Buchthalerstrasse/ Kegelgässchen, ein markantes Gebäude mit aufgebautem «Zimmer», ist — ohne dass wir auch hier das genaue Entstehungsdatum kennen würden — immerhin schon auf einer Stadtansicht von 1644 deutlich sichtbar wiedergegeben. Möglicherweise handelt es sich bei dieser Baute, deren Inneres noch heute einen mächtigen Trottbaum mit der Jahrzähl 1711 birgt, um die in den Akten mehrmals erwähnte, an das «Kegenengässli» anstossende «Schupfer-Trotte».

**Sorge ist angezeigt**
Eine weitere, oben am Kegelgässchen befindliche Trotte stand 1817 bereits leer; sie ist wie die meisten anderen Bauwerke ihrer Art in der Zwischenzeit längst abgegangen. Um so mehr gilt es deshalb den letzten baulichen Ueberbleibseln aus einer traditionsreichen Schaffhauser Weinbau-Vergangenheit fortab Sorge zu tragen.



Die Trotte am untern Ende des Kegelgässchens ist vom Zerfall bedroht. Man prüft nun die notwendigen Sanierungsmassnahmen.



Eine der prachtvollsten Trotten auf Stadtgebiet steht unmittelbar an der Landesgrenze. Die sogenannte Römertrotte liegt nördlich der Strasse vom «Freien» nach Büsingen und steht im Eigentum der Stadt Schaffhausen.

#Allgemeines

19. Dezember 1970 | 100 Jahre Weihnachtscommers

Schaffhauser Nachrichten, Nr. 296
Michael E. Dreher

Wie jedes Jahr werden die Alten Herren aus der ganzen Schweiz, ja aus Europa und Amerika, zusammenkommen, um sich während einiger Stunden am Weihnachtscommers zu treffen. Wie jedes Jahr wird sich der Fackelcortège durch die Strassen unserer alten Stadt bewegen, und wie jedes Jahr werden dazu die Lieder von geschwänzten Collegien, von fahrender Gesellenlieb‘, vom Jugendbronnen Heidelberg, den Ministern beim Burgunderwein, von Zechgelagen, Kätzchen und Katern gesungen, um schliesslich vor dem «Falken» in der Erinnerung an die Alte Burschenherrlichkeit mächtig auszuklingen. Im grossen «Falken»-Saal wird sich das rauschende (in jeder Beziehung) Commerstreiben abwickeln, von dem jeweils nur vage Vermutungen an die Öffentlichkeit dringen …, und auch dieses Jahr dürften vielleicht die sonntäglichen Frühaufsteher einige Weihnachtssterne auf dem Trottoir — nein, lassen Sie mich darüber den Vorhang milder Nachsicht senken …
Es fehlt denn auch nicht an kritischen Stimmen, die auf die Fragwürdigkeit derartiger Bräuche im ausgehenden 20. Jahrhundert hinweisen, und im Festhalten an studentischen Sitten aus einer Zeit, die uns im Wesen recht fremd ist und die wir uns wahrscheinlich kaum zurückwünschen dürften, faschistoides (wie sie sagen) Gehaben sehen. Zweifellos haben diese Leute in allen Teilen recht. Uebermässiges Biertrinken ist gesundheitsschädlich (vielleicht weniger als Hasch, aber wer fragt danach!), die alten Lieder besingen keine Produktionsfortschritte in der Computerindustrie, und im Commersbetrieb steckt die Mitbestimmung noch in den Kinderschuhen …
Worin liegt denn also die Faszination, die dieses altertümelnde Geschehen auf vernünftige Zeitgenossen ausübt, die überdies von fern her gezogen kommen, um an diesem Fest teilzunehmen?
Liegt es an der Tatsache, dass in diesem Verein drei Generationen vertreten sind, die alle einmal einen ähnlichen Verbindungsbetrieb erlebt haben? Oder ist es die Möglichkeit, Freunde zu treffen, die man das ganze Jahr sonst nicht sieht, die aber sicher heute kommen? Ist es die Freude, als älteres Semester unter Jüngeren einmal wieder richtig auf die Pauke hauen zu dürfen? Oder liegt es am Getränk, dem Bier, das alle ohne Ausnahme saufen? Liegt es am Biercomment? An der Freude am Commersbetrieb? An den blauweissblauen Farben? An der Möglichkeit, ohne weiteres mit ganz jungen Semestern in Kontakt zu kommen? Oder ist es ganz einfach der Wunsch, für ein paar Stunden ein paar Jahre zurückzuholen?
Ich weiss es nicht. Sicher aber ist der Weihnachtscommers ein Stück Schaffhausen, Tradition im besten Sinne.
Den Scaphusianern wünschen wir ein mächtiges «Ergo Bibamus»!

#Notizen zu Namen

29. März 1966 | Dr. Hugo von Ziegler

Schaffhauser Nachrichten
Ernst Steinemann

In seinem Heim zum Weissturngut an der Stokarbergstrasse verschied am 25. März, für Angehörige und Freunde unerwartet, Dr. Hugo von Ziegler an einem Schlaganfall. Obschon er in der Oeffentlichkeit wenig hervortrat und unseres Wissens auch nie weder ein kantonales noch ein städtisches Amt bekleidete, verdient er doch, dass seiner ehrend gedacht wird.
Dr. Hugo von Ziegler entstammte einem Zweig des alten städtischen Geschlechtes der Ziegler, der im Jahre 1717 durch Kai ser Karl VI. geadelt worden ist und dem Stand Schaffhausen im Laufe seiner Geschichte tüchtige Magistraten und Offiziere gestellt hat. Es zeugt für seine vornehme Gesinnung, dass er nie auf die Verdienste seiner Vorfahren pochte, sondern der Ueberzeugung huldigte, dass jede Generation nur das ist, wozu sie sich selbst emporarbeitet.
Dr. Hugo von Ziegler wurde am 8. Februar 1890 in Schaffhausen geboren, durchlief die humanistische Abteilung der Kantonsschule und promovierte in Berlin zum Dr. iur. Im Jahre 1921 vermählte er sich mit Fräulein Schindler von Mollis, einer ihn mit grosser Treue umhegenden Person, und eröffnete in der Vorstadt das unter seinem Namen bekanntgewordene Bankgeschäft von Ziegler, das er vor wenigen Wochen altershalber liquidierte. Im heissen Sommer 1911 bestand er mit seinen teilweise noch jetzt lebenden Schaffhauser Kameraden die Offiziersschule in Zürich und diente dann in der dritten Division, wo er als fahrender Mitrailleur bis zum Rang des Majors aufstieg.
Wer die Freude und das Glück hatte, die Bekanntschaft von Zieglers zu machen, lernte in ihm einen sehr bescheidenen, von allem Dünkel freien Menschen kennen, der ein Schaffhauser war durch und durch und die alten städtischen Familien und deren Geschichte kannte wie kaum ein Historiker vom Fach Daneben gehörte seine grosse Liebe dem Garten seines Hauses, in welchem es keine Pflanze, weder Blume noch Strauch gab, deren deutschen und lateinischen Namen er nicht kannte. Sein grosses Können und Wissen lag jedoch auf dem Gebiet der Kunstgeschichte. Hier war er Autorität. So bereitete er als wohl bester Kenner Lindtmayers im Jahre 1952 gemeinsam mit Dr. Steiner die Daniel-Lindtmayer-Ausstellung vor und bearbeitete mit grösster Sachkenntnis den vielbeachteten Katalog. Mit derselben Hingabe warf er sich auch auf die Sammlung von Schaffhauser Altsilber und erlebte noch in den letzten Tagen die Freude, einen zweiten Zunftbecher des in alle Winde zerstreuten Tafelgeschirrs der Wohladelichen Gesellschaft zun Kaufleuten erwerben zu können. Mit der jüngst verstorbenen Dora Rittmeyer zählte er zu den besten Kennern der schweizerischen Silber- und Goldschmiedearbeiten.
Von den alten Familien, die einst der Stadt das Gepräge gaben, verschwindet eine nach der andern. Ihre Nachkommen ziehen weg und suchen anderwärts ihr Auskommen. Die Bevölkerungsstruktur ist in einem gewaltigen Umbruch begriffen. So nimmt mit Dr. Hugo von Ziegler ebenfalls der letzte Vertreter seines Geschlechtes von der Stadt Abschied. Wir wissen, dass wir uns diesem Wandel zu beugen haben. Und so nehmen wir Abschied von Dr. Hugo von Ziegler als von einem Menschen, dem der christliche Glaube seiner Vater Kraft und Trost war und der in seiner süllen Art durch seine Sammeltätigkeit der Heimat mit allen Fasern seines Wesens verbunden war.