#Notizen zu Namen

10. Februar 2007 | Radio Munot kämpft um den «Radio Dance Award»

Schaffhauser Nachrichten, Journal

Morgen Sonntag wagt sich Radio Munot in die Höhle des Löwen und lässt sich von Detlef D! Soost, bekannt aus der Sendung «Music-Star», drillen. Unter dem Motto «D! drillt the Radio Stars» treten Radiomoderatoren von acht Schweizer Radios gegeneinander an und kämpfen um den «Radio Dance Award». Weil Detlef D! Soost von den Radiomoderatoren oftmals auf die Schippe genommen wird, will er nun den Spiess umkehren und sehen, was die Radiomoderatoren in Sachen Tanz leisten können. Radio Munot wird dabei von Noelle Guidon und Yves Keller vertreten. Der Wettkampf findet morgen von 10 bis 14 Uhr in der Stadthalle Bülach statt. Mit von der Partie sind auch Radio-24-Morgenmoderator David Karasek, Moderatoren von Radio Top, Radio Argovia, Radio Ri und weiteren Radiostationen.

#Notizen zu Namen

9. Februar 2007 | Auskunft über ein komplementäres Paar

Schaffhauser Nachrichten, Stein / Diessenhofen
m.za.

Der dritte Vortrag im ersten Zyklus des Frühjahrsprogramms der Berlinger Seniorenakademie stand unter dem Titel «Physik und Philosophie». Das Referat hielt Jürg Fröhlich, Professor für theoretische Physik und Vorsteher des Departements Physik an der ETH Zürich.
Was sind das für Leute, «die als Physikerinnen oder Physiker ein Leben lang versuchen, mehr über die Natur herauszufinden»? Professor Fröhlich, ein eloquenter, mit treffendem Humor gesegneter Referent, gab selbst eine Antwort auf seine obige Frage: «Ich meine, es seien Leute, die eingesehen haben, dass die Welt ungeheuer kompliziert ist, sodass man sie im Allgemeinen gar nicht verstehen kann, und dass die meisten Fragen, die man über die Welt stellt, gar keine vernünftige Antwort haben, respektive dass die meisten Fragen, die man über die Welt stellte, gar keinen Erkenntniswert, sondern bestenfalls einen Gefühlgswert haben. Fast alle Fragen mit denen sich die Philosophen beschäftigen, haben diese Eigenschaft. Das heisst nicht unbedingt, dass sie uns gleichgültig sein sollen; denn sie beeinflussen das Denken, Fühlen und Handeln der Menschen, und dies macht sie wichtig.»
Nach diesen bedeutsamen Bemerkungen unternahm Fröhlich, wie er es umschrieb, «eine kurze historische Exkursion» durch die Geschichte der Physik. Der Exkurs entwickelte sich dann zu einer ausgedehnten, hochinteressanten Schau auf die Begründer der neuzeitlichen Physik wie Kopernikus, Kepler, Galilei und Newton, die zwar in ihrem Denken von uralten philosophischen Vorstellungen geprägt waren, diese aber «eher als göttliche Offenbarungen interpretierten» und sich auch, wie der Referent betonte, eher mit Theologie als Philosophie befasst hätten: «Das Wirken Gottes in der Welt war ihnen eine Gewissheit.» Wie zum Beispiel Galilei, der die Welt als Werk Gottes auffasste, als «ein Buch, das vor uns offen liegt».
Senioren, die sich noch an ihren Physikunterricht in der Schule erinnern mochten, begegneten in den Ausführungen des Physikers einigen Gegenständen, bei denen Sie möglicherweise ein Aha-Erlebnis hatten. Denn damals wie heute gehen die Physikerinnen und Physiker – Leute, denen Professor Fröhlich ein «kindliches Gemüt» attestiert – «äusserst einfachen Phänomen» nach; siehe Atomismus, Elektrodynamik, Erscheinungen der Wärme, Gravitationsgesetz, Relativitätstheorie, Quantentheorie und so weiter. Auf die Philosophie kommend, meinte der sprachgewitzte Referent, die Physik sei «in einem ähnlichen Sinne nur ein symbolisches Abbild oder ein Plan eines Ausschnitts der Wirklichkeit; wie ein Fahrplan, der angibt, wann und für wie lange der Zug anhält, nur eine symbolische Repräsentation einer Bahnreise ist. Die Physik ‹erklärt› unser Erleben des Seins in der Gegenwart, dass ‹Jetzt›, genauso wenig, wie der Fahrplan das Erleben des Eintreffens in einem bestimmten Bahnhof während einer Bahnreise erklärt, die tatsächlich stattfindet». – so bild- und lebhaft wurde man über das komplementäre Paar Physik und Philosophie informiert.

#Notizen zu Namen

1. Februar 2007 | Es wird nicht alles gezeigt

Schaffhauser Nachrichten, Klettgau / Reiat
Wolfgang Schreiber

Hans Wäschle hat als Verwalter des Ortsmuseums Beringen dem Gemeinderat den Jahresbericht 2006 unterbreitet. Wie der Gemeinderat mit Freude feststellt, hat das Museum im vergangenen Jahr viele Schenkungen und Leihgaben erhalten. Es kann auf ein ereignisreiches Jahr zurückgeblickt werden mit 1215 Besucherinnen und Besuchern bei 40 Öffnungen. Im neuen Ausstellungsraum wurde in diesem Jahr die Sonderausstellung «Spielzeug» mit Leihgaben von Hanspeter Fleischmann präsentiert. Der Gemeinderat bedankt sich bei Hans Wäschle und allen Helferinnen und Helfern des Ortsmuseums für ihr ehrenamtliches Engagement sowie bei den Spenderinnen und Spendern für ihre Unterstützung.
Hans Wäschle zeigte sich erfreut über das Wohlwollen der Politiker dem Ortsmuseum gegenüber. Er merkt aber an, dass es nicht immer leicht fällt, die wertvollen geschenkten Objekte nicht auszustellen. Doch aus der Sicht eines sehenswerten Museums und unter Berücksichtigung der wertvollen Baumasse des Schlosses darf das Museum nicht überlastet werden.
Hans Wäschle weist im Jahresbericht darauf hin, dass die gesammelten Materialien für die Ausrüstung des neuen Hauses Steig 5 vorgesehen sind.
Die vielen Spenden der letzten Zeit fordern Lagerkapazitäten. Gefragt, wie es denn zu den Spenden komme, erzählt er als Beispiel die Geschichte einer Museumsbesucherin aus der Stadt Schaffhausen, die beim Besuch der Waffensammlung bemerkte, sie habe zu Hause, unterm Bett, noch eine Hellebarde liegen. Die habe ihr Mann zu seinen Lebzeiten als Schmuckstück an der Arbeitszimmerwand hängen gehabt. Hans Wäschle wurde hellhörig, denn ausgerechnet eine Hellebarde fehlte dem Museum noch. Man war sich rasch einig, dass das Kriegsgerät im Museum besser aufgehoben sei als unter dem Bett. Seitdem ziert auch eine Hellebarde die Sammlung.
Der Jahresbericht beleuchtet die Vergangenheit. Hans Wäschle hat natürlich auch Pläne für die Zukunft: So soll dieses Jahr eine Hobby-Ausstellung die Spielzeugsammlung ablösen. Dies jedenfalls habe der Vorstand geplant. Das wird keine «normale» Hobby-Ausstellung sein, verspricht Hans Wäschle. Denn es werden, neben vielem anderem, auch Modelle von Maschinen gezeigt, die so noch nie gebaut wurden, die nur als Modelle existieren, aber voll funktionstüchtig sind.


Hans Wäschle arbeitet an einer besonderen Hobby-Ausstellung.
Bild: Bruno Bührer.

#Notizen zu Namen

26. Januar 2007 | Die ETH informiert über ihr Angebot

Schaffhauser Nachrichten, Region
Karl Hotz

«Aha – das funktioniert also ähnlich wie die neue Spielstation Wii von Nintendo», stellt Till Aders fest, der diesen Sommer die Kantonsschule mit der Matura abschliessen wird. Er steht an einem der vielen Informationsstände, die gestern Donnerstag von Studierenden der ETH an der Kantonsschule aufgestellt wurden. An diesen Ständen, an einer Vorlesung mit sehr viel Show-Elementen und einer abschliessenden Podiumsdiskussion hatten Kantonsschülerinnen und Kantonsschüler Gelegenheit, sich mit den naturwissenschaftlichen Studiengängen etwas vertrauter zu machen, die an der ETH angeboten werden. Es handelte sich um eine Veranstaltung der Reihe «ETH unterwegs», die 2005 im Jubiläumsjahr «150 Jahre ETH» derart erfolgreich und auf so viel Nachfrage gestossen war, dass sie fortgeführt wurde.

Schwebende Kugeln und anderes
Am erwähnten Stand wurde eine Jacke gezeigt, deren Ärmel in einer Art Handschuhe endeten, in die Sensoren eingebaut sind, die auf Drehung und Bewegung reagieren. Durch Funkübertragung wird an einem PC eine Art Strichmännchen generiert, das die Bewegungen des Jackenträgers nachahmt, welche zugleich in Musik umgesetzt werden, die wie ein Schlagzeug tönt.
An einem Stand nebenan wurde gezeigt und erläutert, wie ein Magnet durch eine Elektrospule und eine selbstregulierende Steuerung in der Luft in der Schwebe gehalten werden kann. Am nächsten Stand konnte man ausprobieren, wie sich ein Computervirus verbreitet.
Diese drei Beispiele waren typisch: Spielerisch und doch ernsthaft wurden Kenntnisse vermittelt. ETH-Studentinnen und -studenten erklärten, wenn gewünscht, die technischen Hintergründe. In den Gesprächen versuchten sie dann den Kantonsschülern auch zu vermitteln, warum sie sich für ein Studium an der ETH entschieden hatten, was ihnen daran gefällt und was nicht.

Vorlesung als Sahnehäubchen
«An den Ständen wird ernsthafte Information vermittelt, wir liefern das Sahnehäubchen», scherzte Professor Wolfgang Uhlig, der zusammen mit Bruno Rüttimann in einer Experimentalvorlesung chemische Vorgänge zum Besten gab und zugleich erläuterte. Die Formulierung «zum Besten gab» ist mit Bedacht gewählt, den da tanzten glühende Holzkohlen in geschmolzenem Kaliumnitrat, zauberte Ammoniakgas Fraktalfiguren an die Wand, schwebte ein Hochtemperatursupraleiter – «hoch heisst da minus 178 Grad», erläuterte Uhlig – wie von Geisterhand über einem Magneten, wurde mit einem Schwefel-Kohlenstoff-Sauerstoff-Gemisch und einer leeren Flasche ein Verbrennungsmotor simuliert und vieles mehr. Warum da ein Teil der Schülerinnen und Schüler während der Veranstaltung einfach davonlief, war schwer zu verstehen…

Neigung und Engagement
An der abschliessenden, von Rektor Urs Saxer geleiteten Podiumsdiskussion waren sich Kurt Löhle (Chef der UBS Schaffhausen), Robert Sala (Leiter der Alcan in Neuhausen), Walther Bernath (Leiter Berufsinformationszentrum) und ETH-Professor Mario Fontana in einem Punkt einig: Es kommt weniger darauf an, was man studiert, sondern mehr darauf, wie man es studiert. «Machen Sie es gerne und gut», brachte es Fontana auf den Punkt. Und Kurt Löhle erläuterte am Auswahlverfahren der UBS, dass dabei drei der vier Elemente die Persönlichkeit beurteilen und nur eines die Ausbildung. Auch Till Aders, der als Schülervertreter auf dem Podium sass, weil er Mathematik studieren will, plädierte dafür, das Studium nach Neigung und nicht nach späteren Verdienstmöglichkeiten auszuwählen.
Sala und Fontana machten allerdings auch klar, dass die Schweiz Gefahr läuft, Kompetenz zu verlieren, wenn weiterhin zu wenig Naturwissenschafter und Ingenieure ausgebildet werden. «Dass ein Ingenieur noch Betriebswissenschaft lernt, habe ich schon öfter gesehen», meinte Robert Sala dazu, «das Gegenteil jedoch nicht.» «Naturwissenschafter, die auf der Bank arbeiten, sind häufig Querdenker», ergänzte dazu Kurt Löhle.