Schaffhauser Nachrichten
Edith Fritschi
Seit Oktober war der «Rothe Ochsen» in Stein am Rhein geschlossen. Inhaberin Katharina Keller wollte das Lokal, das bis dahin verpachtet war, selbst übernehmen. Allerdings nicht als Wirtin an der Front, sondern im Hintergrund. Als Geschäftsführer hat sie Oussama Moukrim eingestellt. Moukrim war sechs Jahre lang in der Bordgastronomie der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein tätig und kennt das Metier bestens. «Er hat sein Serviceteam mitgebracht, es ist bestens aufeinander eingespielt», sagt Keller. «Das sorgt für eine gute Atmosphäre.» Denn die Platzverhältnisse, speziell in der Küche des «Rothen Ochsen», sind eng. Deshalb wollen Keller und ihr Partner Peter Lagler, die für das Konzept verantwortlich zeichnen, nur ein kleines, ausgewähltes Speiseangebot führen und vor allem die Einheimischen ansprechen.
Die kamen am Mittwochnachmittag zur Wiedereröffnung zuhauf: Man traf sich zu einem Schwätzchen und einem Glas Wein, dazu servierten Moukrim und sein Team diverse Snacks, die einen Vorgeschmack auf das künftige Angebot gaben.
«Wir möchten täglich ein selbst gekochtes Menü anbieten, das hier zubereitet wird», sagt Keller. Auf der Karte sind Wurst- und Käseplättli, wie es sich für eine Weinstube gehört; es gibt Kutteln, Käsefondue, Salatkreationen, Haustoast, Sandwiches oder «Bölletünne». Nicht alles ist selbst gemacht, sondern kommt aus Steiner Geschäften wie der Metzgerei Villiger. «Natürlich sind bei uns auch Touristen willkommen», sagt Keller. In erster Linie aber liegt es ihr am Herzen, dass die Steiner im «Rothen Ochsen» mit seiner bewegten Geschichte wieder einen Treffpunkt haben, wo sie sich in einer schönen Umgebung austauschen können. Das schien am Wiedereröffungstag auf Gegenliebe zu stossen. Drinnen waren alle Plätze besetzt, und auch draussen hatten sich Nachbarn und Gwundrige zum Apéro versammelt, Moukrim und seinem Team jedenfalls ging die Arbeit nicht aus, alle wurden freundlich begrüsst und bewirtet.
In der Vorsaison wird der «Rothe Ochsen» täglich ausser Montag und Dienstag von 10 bis 22 Uhr offen sein; am Sonntag bis 17 Uhr. In der Hauptsaison ist die Weinstube sieben Tage in der Woche offen. Und punkto Sperrstunde will man flexibel sein. Sollten Vereine oder Gruppen erst später am Abend kommen, wird nicht stur um 22 Uhr geschlossen. «Da richten wir uns schon nach den Gästen», sagt Moukrim.
Es herrscht wieder Leben im «Rothen Ochsen». Oussama Moukrim und sein Team hoffen als Gastgeber auch auf viele Stammgäste aus dem Städtli.
Bild Edith Fritschi