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3. Juni 2008 | Alte Kantitraditionen leben neu auf

Schaffhauser Nachrichten, Region
Lara Attinger

In der gestrigen grossen Pause an der Kantonsschule Schaffhausen präsentierten sich die Schüler der Abschlussklassen mit Hüten aller Art: Junge Damen mit edlen Sonnenhüten sassen in einem Kreis, einige Schüler überquerten den Pausenplatz mit Bauhelmen auf dem Kopf, man sah Jugendliche mit Sombreros, Stohhüten, Zylindern, und die Klasse 4mc war nicht mit Hut, sondern als Hut verkleidet. Grund für diesen Aufzug ist die Verkleidungswoche, die jedes Jahr von den Abgängern der Kantonsschule und der Fachmittelschule durchgeführt wird. An einer Pressekonferenz erklärten die sieben Schülerinnen und Schüler des Organisationskomitees gestern, weshalb sie Hüte tragen.

Kampf um die Verkleidungswoche
In den letzten zwei Jahren herrschte ein erbitterter Kampf seitens der Kantonsschüler gegen das Verbot der traditionellen Verkleidungswoche. Jeweils in der letzten Unterrichtswoche kamen die Maturandinnen und Maturanden verkleidet zur Schule. Das ganze ist gemäss Schulleitung immer mehr ausgeartet. Rektor Urs Saxer erliess deshalb ein Verkleidungsverbot mit der Begründung, dass die Schüler mit ihrem Aufzug den Unterricht störten.
Im November 2007 wurden die diesjährigen Schulabgänger dazu aufgerufen, ein Organisationskomitee für Abschlussaktivitäten wie den Maturball zu bilden. Dieses Komitee sprach den Rektor noch einmal auf sein Verbot an. Um einen Kompromiss zu finden, stellten die sieben Schüler einige Recherchen an und fanden heraus, dass die Verkleidungswoche sowie der Maturstreich auf alten Traditionen basieren, welche ursprünglich keinesfalls provozierend oder anstössig waren. Vor 30 bis 40 Jahren fand die Maturreise noch vor den Abschlussprüfungen statt. Die Maturanden kauften sich auf dieser Reise Hüte, welche sie dann in der letzten Schulwoche trugen. Erst im Laufe der Zeit hat sich daraus die Verkleidungswoche ergeben. Auch der Maturstreich hat sich aus einem solchen Ritual heraus entwickelt. So kamen die Maturanden früher am letzten Schultag festlich gekleidet zur Schule und marschierten im Rahmen eines Cortège, eines Umzuges, durch die Altstadt.

Back to the Roots
Die Abschlussklassen haben sich nun von diesen alten Bräuchen inspirieren lassen und holten die Bewilligung der Schulleitung ein, in dieser Woche Hüte tragen zu dürfen. Gestern in der grossen Pause wurde das Projekt dann den anderen Klassen vorgestellt. Das Organisationskomitee hält es für vorteilhaft, dass man sich mit der Schulleitung abgesprochen hat: „Wir wurden sogar mit technischen Hilfsmitteln wie Mikrophonen und Lautsprechern unterstützt.“ Die Schulabgänger werden die anderen Schüler in den grossen Pausen unter anderem mit Theateraufführungen und Gesangseinlagen beglücken. Wie der Donnerstag, an welchem traditionsgemäss der Maturstreich stattfindet, ausfallen wird, wollen die Organisatoren noch nicht genau bekanntgeben. Fest steht, dass sie sich, wie die Kantiabgänger vor 40 Jahren, festlich kleiden und einen Umzug durch die Altstadt veranstalten werden. Anschliessend findet auf dem Munot ein Programm für alle Klassen statt. Die Mitglieder des Organisationskomitees erläutern: „Unser Ziel ist es, die Traditionen der letzten Schulwoche und den Maturstreich zu retten.“

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26. Mai 2008 | Kanti-Ball Zurück in die tollen fünfziger Jahre

Schaffhauser Nachrichten, Stadt Schaffhausen

In nostalgischen Gefühlen schwelgten am Samstagabend gegen 250 Damen und Herren aus 7 Kanti- und 2 DMS-Klassen, denn die fünfziger Jahre waren das Motto des Kanti-Abschlussballs im festlich geschmückten Park Casino. Jedenfalls erschienen viele der jungen Männer mit Hüten aus dieser Zeit, derweil sich zahlreiche Damen im Stil von Audrey Hepburn gekleidet hatten (und zum Fototermin bei Ernst und Barbara Müller erschienen). Versteht sich, dass perlende Getränke reichlich flossen.

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19. Mai 2008 | Scaphusia-Preis 2008

Schaffhauser Nachrichten, Region
ajo

Aus Anlass des 150-jährigen Bestehens der Scaphusia fand in der Aula des alten Kantonsschultraktes ein Musikwettbewerb der Stiftung «Scaphusia-Preis» statt, bei dem Gymnasiasten aller Klassen aufgerufen worden waren, in den beiden Kategorien Klassik sowie Pop/Rock/Jazz die talentiertesten Schüler untereinander auszumachen. Unter der Leitung des Stiftungsratspräsidenten, Alexander Wanner, und von einer renommierten Jury kritisch beurteilt, präsentierten sich die 15 Gruppen von ihrer besten Seite. Der Klassikteil war mit nur sechs Beiträgen eher klein, aber auch hier demonstrierten die jungen Künstler ihr Können: Nebst einem Geigennonett und sieben Flötistinnen gab es zwei weibliche Duos am Klavier.
Jurypräsident Andre Lorenzetti, der ein begeistertes Fazit zog, bedankte sich auch im Namen der Juroren für die hohe Qualität der Beiträge. Der dritte Platz ging an das Orchester mit der «Brasil Suite» von Ernst Mahler, zweite und erste Plätze wurden mehrere vergeben, an Lisa Gretener & Co. für das selbstkomponierte «I Wish I’m Away» und an Anabel Da Pra für ihren Gesang bei George Gershwins «Summertime».
Ein zweiter Platz ging an Basil Kraft/Daniel Perrin/Daniel Rüger und ihre Jazz-Eigenkomposition sowie an die Brüder Joscha/Marius Schraff und Samuel Vonäsch/Noemi Locher für Astor Piazzollas «Libertango» – eine vom Publikum begeistert bejubelte Vorstellung. Ganz vorne fand man Joscha Schraff und Pascal Rüegger mit Michel Camilos «Remembrance» sowie Annina Vögeli, Amanda Moor und Merlin Bärtschi mit ihrer Interpretation von Carl Loewes «Die Freude».

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13. Mai 2008 | Posieren und lächeln für die Ewigkeit

Schaffhauser Nachrichten, Die andere Seite
Beat Rechsteiner

Farbenfroh war die Schar, die sich am vergangenen Freitag bei schönstem Wetter auf dem Herrenacker versammelte. Christian Birchmeier v/o Zäckli, Altherr der Scaphusia, hatte geladen, und viele Verbindungsbrüder – darunter manch bekanntes Gesicht – folgten seinem Ruf. Birchmeiers Idee: Da vier der fünf Schaffhauser Verbindungen dieses Jahr einen runden Geburtstag feiern, initiierte er eine SN-Sonderbeilage, die am 5. Juni erscheinen wird – und dafür braucht es natürlich auch gelungene Gruppenfotos. Also stellten sich mehr als 200 Mitglieder der Verbindungen Scaphusia (150 Jahre), Munot (100), KTV (80), Commercia (90) und Fortuna (106) vor die Kamera von Bruno und Eric Bührer.
Bis sich schliesslich alle in der richtigen Formation wiederfanden, brauchte es die kräftige, von einem Megaphon unterstützte Stimme von Christian Birchmeier und allseits eine Portion Geduld. Für die meisten war der Fototermin aber letztlich ohnehin nur Mittel zum Zweck: Das Shooting wurde zum ganz grossen Wiedersehen. Über die Verbindungen hinweg wurde geplaudert und in Erinnerungen geschwelgt. Alt Regierungsrat Hans-Peter Lenherr v/o Ready etwa bestaunte mit dem ehemaligen Neuhauser Gemeinderat Hanspeter Hak v/o Ex die Stickereien auf den traditionellen Verbindungsmützen. Michael Grimmer v/o Hertz erinnerte sich, dass Peter Bührer v/o Billy in den 1950er Jahren einst sein Fux gewesen war. Manche solcher Geschichten wussten auch der ehemalige Staatsschreiber Peter Uehlinger v/o Igel und der einstige Chefarzt der Breitenau, Oscar Wanner v/o Strick, zu erzählen. Kurzum, für Gesprächsstoff war gesorgt. Und da dem Fototermin ein Apéro im Park Casino folgte, fehlte zum ausgiebigeren geselligen Beisammensein auch nicht die Gelegenheit …

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9. Mai 2008 | Pornographische Bilder – 48-jähriger Kantilehrer wurde entlassen

Schaffhauser Nachrichten, Region
(as)

Aufgrund einer Meldung der Bundeskriminalpolizei hat die Schaffhauser Polizei Ende März ein Ermittlungsverfahren gegen einen Lehrer der Kantonsschule Schaffhausen eröffnet. Der Mann stand unter dem Verdacht, bei sich zu Hause Bilddateien mit pornographischem Material aus dem Internet heruntergeladen zu haben. Dieser Verdacht hat sich in der Zwischenzeit bestätigt, wie es in einer gemeinsamen Medienmitteilung der Schaffhauser Polizei, des Erziehungsdepartements und des Untersuchungsrichtersamts von gestern heisst. Der 48-Jährige ist geständig. Konkret wurde auf der Festplatte des sichergestellten Privatcomputers eine grössere Zahl von Bildern mit pornographischem Inhalt gefunden. Die mittlerweile abgeschlossenen Ermittlungen haben keinen Verdacht auf Übergriffe gegenüber Kindern ergeben. «Auch die sichergestellten Bilder zeigen keinen Einbezug von Kindern in sexuelle Handlungen», erklärte der zuständige Untersuchungsrichter Willi Zürcher auf Anfrage der SN. Es handle sich stattdessen um Nahaufnahmen von entblössten Kindergenitalien und Bilder von Minderjährigen in aufreizender Pose. Noch vor Abschluss der polizeilichen Ermittlungen wurde das Erziehungsdepartement über den Fall informiert, dieses wiederum setzte Urs Saxer, den Rektor der Kantonsschule, umgehend über die Ermittlungen in Kenntnis. Nach einer Anhörung wurde das Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung aufgelöst, wie Saxer bestätigt. Der in einem Vollzeitpensum angestellte Lehrer habe sich an der Schule keine Übergriffe zuschulden kommen lassen, auch hätten nie irgendwelche Verdachtsmomente vorgelegen. «Das ganze kam auch für mich aus heiterem Himmel», so Saxer. Der Arbeitsvertrag mit dem Lehrer sei Anfang April, kurz vor den Frühlingsferien, sofort aufgelöst worden, der Unterricht im entsprechenden Fach sei für die betroffenen Klassen für eine Woche ausgefallen. Eine Verurteilung des Lehrers erfolgte noch nicht. Er wird in naher Zukunft allerdings mit einer bedingten Geldstrafe sowie einer Busse wegen Pornographie rechnen müssen, sagt Willi Zürcher.

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19. April 2008 | Fünf Jahre Pädagogische Hochschule Schaffhausen – eine Zwischenbilanz

Die Pädagogische Hochschule Schaffhausen (PHSH) hat mit dem Wintersemester 2003/2004 ihren Betrieb mit einem ersten Studiengang aufgenommen. Zwischenzeitlich verfügen ihre Diplome über die Anerkennung der EDK. Die Leitung der PHSH arbeitet, gestützt auf den Zusammenarbeitsvertrag mit der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) vom 8. Januar 2003, erfolgreich mit ihrer Zürcher Partnerhochschule zusammen. Diese Kooperation ist Voraussetzung für den Bestand und den Lehrbetrieb der PHSH. Seitens der Exponenten der PHZH wird aber immer wieder betont, dass auch für sie wertvolle Impulse daraus resultieren und dass es sich nicht um eine einseitige Partnerschaft handelt.
Die Verantwortlichen und Dozierenden der PHSH haben sich denn auch mit grossem Engagement für eine gute Positionierung unserer Hochschule innerhalb der Deutschschweiz eingesetzt. Der diesbezügliche Effort ist – beachtet man die vergleichsweise bescheidenen personellen und finanziellen Ressourcen – erheblich und der Erfolg beachtlich. Es darf nämlich nicht übersehen werden, dass sich die Konkurrenzsituation gegenüber den grossen PH im Rahmen der für Hochschulen geltenden Freizügigkeit eher negativ auf die Entwicklung der Studierendenzahlen in Schaffhausen auswirkt. So ist es bis jetzt trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, einen deutlichen Zuwachs an Studierenden zu erzielen. Im Durchschnitt sind insgesamt 71 bis 74 Studierende an der PHSH immatrikuliert, wovon je Studienjahrgang zirka 7 bis 8 Studierende aus anderen Kantonen. Von den jeweils ca. 35 Schaffhauser Studierenden an ausserkantonalen PH sind bis zu zwei Drittel für die an der PHSH nicht angebotene Ausbildung als Sekundarlehrpersonen eingeschrieben.
So weit einige Zahlen. Was gilt es nun für die Zukunft zu beachten? Im letzten Jahr hat die Plenarversammlung der EDK vom «Masterplan Pädagogische Hochschulen» Kenntnis genommen. Er zeigt auf, dass bei der künftigen Aufgabenerfüllung hinsichtlich der qualitativen Aspekte noch beträchtlicher Handlungsbedarf besteht, um die definitive Integration der PH in die Hochschullandschaft zu bewerkstelligen. Nach meiner Beurteilung besteht ein solcher vor allem bezüglich der Schwerpunktbildung im Sinne der Effektivität und der Effizienz. Zudem ist die Forschung und Entwicklung weiter auszubauen, um eine den Anforderungen an eine wettbewerbsfähige Hochschule gerecht werdende forschungsbasierte Lehre anbieten zu können. Dies setzt wiederum in Bezug auf die Dozierenden, den akademischen Mittelbau und die Studierenden eine gewisse Minimalgrösse (ca. 300 Studierende) voraus. Eine weitere Reduktion der Standorte innerhalb der Hochschullandschaft Schweiz und erhebliche zusätzliche Investitionen werden daher unumgänglich sein.
Unser vordringliches Ziel muss es sein, die PH vorzubereiten auf eine erfolgreiche Akkreditierung nach den Bestimmungen des geplanten neuen Hochschulrechts des Bundes. Nur so können wir auch in Zukunft eine qualitativ überzeugende Lehrerbildung anbieten, die internationalen Standards entspricht und die sich nachhaltig positiv auf den Unterricht auswirkt. Die genannte Masterplanung kommt denn auch für das Erziehungsdepartement Schaffhausen einem Auftrag gleich: Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten alles daransetzen, uns an den Zielsetzungen einer übergeordneten gesamtschweizerischen Hochschulpolitik auszurichten. Das sind wir unseren zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern auch im Kanton Schaffhausen schuldig; darauf haben sie einen Anspruch.


Weitere Artikel zu diesem Thema:

Bequemlichkeit, Prestigedenken, Unehrlichkeit; Zu «Fünf Jahre PHSH – eine Zwischenbilanz», SN vom 19.4.
in: Schaffhauser Nachrichten, Meinungen, 07.05.08; von: Walter Hotz, Schaffhausen.

«Wir wollen unsere Chancen wahren»;
in: Schaffhauser Nachrichten, Region, 14.05.08; von: Walter Joos.

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17. April 2008 | 230 Kandidaten haben die Aufnahmeprüfung geschafft

Schaffhauser Nachrichten, Region
(as)

Insgesamt haben sich 330 Schülerinnen und Schüler den Examina unterzogen, die den Weg an die Kantonsschule ebnen sollen. Zieht man die Doppelanmeldungen ab, entspricht die Gesamtzahl fast exakt dem Wert des Vorjahres (329). Prozentual weiter gewachsen ist der Anteil jener Schülerinnen und Schüler, die sich für eine naturwissenschaftlich-mathematische Ausbildung interessieren: Dementsprechend beginnen im Spätsommer die meisten Neueintretenden ihre Ausbildung im Ausbildungsprofil N (82). Das gab es seit der Einführung der vierjährigen Maturitätsschule im Jahr 1997 noch nie, wie die Kantonsschule in einer Medienmitteilung schreibt. Die zweitbeliebtes-te Ausbildungsrichtung stellt das musisch-neusprachlich ausgerichtete Profil M dar (62 Eintritte). Auf dem dritten Platz folgt das sprachlich-altsprachliche Profil S mit Latein als Prüfungsfach (43). Weiter gestiegen ist im Vergleich zum Vorjahr die Durchfallquote unter den Prüflingen. Im Profil S beträgt sie noch 18,87 Prozent, im Profil N hingegen bereits 31,67 Prozent. Im Ausbildungsprofil M schliesslich ist fast jeder zweite Prüfling gescheitert (45,61 Prozent). Noch höher liegt die Durchfallquote bei der Fachmittelschule FMS. Von den 112 Kandidatinnen und Kandidaten haben lediglich deren 43 (38,39 Prozent) die Prüfungen bestanden. Dennoch werden im kommenden Sommer wieder zwei erste FMS-Klassen geführt werden können.

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16. April 2008 | Rauchende Lehrer treffen sich in der Kabine

Schaffhauser Nachrichten, Region
Adrian Schumacher

Geht es nach dem Willen des Ständerats, dürfte das Rauchen in öffentlich zugänglichen Innenräumen – nebst Bars und Restaurants also auch am Arbeitsplatz – landesweit grundsätzlich schon bald untersagt sein. Arbeitgeber könnten ihren Angestellten den Griff zur Zigarette in speziellen Raucherzimmern sowie an Einzelarbeitsplätzen gestatten, sofern diese abgetrennt, besonders gekennzeichnet und mit einer ausreichenden Belüftung versehen sind. Zudem dürften die Kantone noch restriktivere Regeln erlassen, falls sie dies wollen. So wie etwa der Kanton Genf, wo vor kurzem auch Raucherräume verboten worden sind.

Raucherkabine im Lehrerzimmer
Abgesehen von der Gastronomie ist das Rauchen am Arbeitsplatz in Schaffhausen Sache des Arbeitgebers. Der entsprechende Spielraum wird indes unterschiedlich genutzt. Der Grosskonzern Unilever schickt die Raucher seiner rund 700-köpfigen Belegschaft in Thayngen an die frische Luft, wenn diese ihrem Laster frönen wollen. Dort stehen Aschenbecher parat, wie die Medienbeauftragte Anne Zwyssig ausführt. Unilever beteiligt sich auch an der Kampagne „Arbeitsplatz rauchfrei“ des Bundesamtes für Gesundheit. Ähnlich verfährt die Cilag AG, die schon seit 1996 ein Nichtraucherunternehmen ist. Auch dort müssen die Raucher nach draussen. Freiheitlich ist das Rauchen in der öffentlichen Verwaltung geregelt. So existieren für die Stadt keine schriftlichen Erlasse, wie Stadtschreiber Christian Schneider erklärt. Der Stadtrat habe lediglich die mündliche Weisung herausgegeben, dass in Räumen mit Publikumsverkehr und an Arbeitsplätzen, wo mehrere Mitarbeiter im gleichen Raum arbeiten, nicht geraucht werden soll.
Geradezu antizyklisch zur hitzigen Raucherdiskussion auf Bundesebene verhält sich die Kantonsschule Schaffhausen: Für die rund zehn Prozent Raucher unter den Lehrern gibt es seit August 2007 eine offene Raucherkabine im Lehrerzimmer. Diese arbeitet so zuverlässig, dass die Nichtraucher am angrenzenden Bartisch nicht vom Qualm ihrer Kollegen belästigt werden. Vor zwei Jahren sei das Thema Rauchen an der Lehrerkonferenz diskutiert worden. Dabei hätte sich die Mehrheit gegen ein Rauchverbot im Lehrerzimmer ausgesprochen, sagt Rektor Urs Saxer. Da sich eine Minderheit durch den Rauch belästigt gefühlt habe, habe man über die Anschaffung der Kabine diskutiert. Nach einer vierwöchigen Probephase seien alle, auch die anfänglich zum Teil skeptischen Raucher, überzeugt gewesen. Doch hat die Eintracht auch ihren Preis: Für die geleaste Raucherkabine wendet die Schule jährlich 10 000 Franken aus dem Budget auf. Saxer kontert die entsprechende Kritik mit dem Verweis auf seine Verantwortung als Arbeitgeber. „Für die Lehrer ist der gegenseitige Austausch sehr wichtig. Hätte ich das Rauchen im Lehrerzimmer verboten, wäre zwangsläufig irgendwo draussen ein zweiter Treff entstanden, was die Kommunikation erschwert hätte.“ So gesehen sei die Raucherkabine auch eine Investition in die Nichtraucher, die im übrigen mit der Erziehungsdirektorin Rosmarie Widmer Gysel abgesprochen worden sei. Schüler dürfen vor der Schule in einem klar bezeichneten Rechteck rauchen, so Saxer. „Die Kantonsschule nimmt ihren pädagogischen Auftrag ihnen gegenüber wahr.“ Gegenüber den Lehrern existiere ein solcher nicht.


Weitere Artikel zu diesem Thema:


Rauchen an der Kantonsschule – zwischen Ein- und Ausgrenzung;
in: Personal-Zeitschrift der Verwaltung des Kantons Schaffhausen, Erziehungsdepartement; von: Urs Saxer, Rektor.
Mitteilungen | Pressespiegel | 1. Februar 2005

Ob es auch noch für ein paar Havannas reicht?;
in: Schaffhauser Nachrichten, Meinungen, 19.04.08; von: Hansjürg Ogg, Schaffhausen.

Der Vorwand stinkt zum Himmel;
in: Schaffhauser Nachrichten, Meinungen, 26.04.08; von: Elisabeth Walter, Schaffhausen.

Kanti Schaffhausen: Jährlich lösen sich 10’000 Franken in Rauch auf;
in: Schaffhauser Bock, Federfrei, 12.08.08; von: David Schöttli.

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5. April 2008 | Es geht auch ohne Exzesse

Schaffhauser Nachrichten, Region
Adrian Schuhmacher

Suchtprävention wird an der Kantonsschule Schaffhausen schon seit mehreren Jahren betrieben. So wurden unter der Führung von Sportlehrer Boris Benziger früher Informationsveranstaltungen für die Lehrpersonen durchgeführt, und letztes Jahr zeigte ein Arzt der Forell-Klinik den Schülern die negativen Konsequenzen des Suchtmittelkonsums auf. Für gestern wurde im Rahmen des Aktionstages «Jugend und Suchtmittel» ein anderes Vorgehen gewählt. Um den rund 190 Erstklässlern einen gesundheits- und verantwortungsbewussten Umgang mit Suchtmitteln zu vermitteln, griff die Schule auf das andernorts bestens bewährte Beratungsangebot der Firma ckt GmbH zurück. Das unter dem Patronat des Schweizerischen Studentenvereins SchwStv. stehende Präventionsprogramm wird jährlich an rund 100 Berufsschulen und Gymnasien durchgeführt und findet bei den Zielgruppen grossen Anklang.
Für Rektor Urs Saxer ist klar: «Präventionsarbeit bringt nur etwas, wenn sie interaktiv angelegt ist, sprich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Erfahrungen aktiv miteinbezieht.» Dieser Forderung wurde die Veranstaltung gestern gerecht. Um alle Teilnehmer auf den gleichen Wissensstand zu bringen, informierte Beat Hardmeier, Oberarzt in Anästhesiologie am Spital Lachen/SZ, im Rahmen eines Referats zunächst über psychoaktive Substanzen und ihre Wirkungen. Danach durchliefen die Schüler vier Workshops, die jeweils an Wettbewerbe mit attraktiven Preisen gekoppelt waren. Eventmanager Marcel Mauerhofer zeigte den Jugendlichen Wege auf, wie man private Partys feiern kann, ohne dass diese in Alkoholexzesse ausarten müssen. «Mit ein Hauptgrund einer Party ist das Kennenlernen einer Person oder einer Personengruppe», sagt Mauerhofer. Sein Rezept ist denkbar einfach: Mit Hilfe einfacher Spiele kann ein Veranstalter seine Gäste untereinander in Gespräche verwickeln und sie dazu bringen persönliche Hemmschwellen abzubauen. «Wer nicht still in der Ecke sitzt und sich langweilt, der trinkt auch weniger.» Der Workshop der Fachstelle ASN zum Thema «Alkohol- und Drogenprävention im Strassenverkehr» zeigte mit Hilfe eines Echtauto-Fahrsimulators der neuesten Generation auf, wie gravierend sich Alkohol auf den individuellen Fahrstil auswirkt. In der Funky-Bar erhielten die Teilnehmer schliesslich Ideen für alkoholfreie Cocktails, die man Gästen, die mit dem Auto an die Party gekommen sind, anbieten kann. Peter Würsch von der IKM Guggenbühl AG erarbeitete mit den Schülern anhand von Beispielen zum Thema «Vom Genuss und seinen Schattenseiten» Massnahmen und Vorsätze aus, wie man allfälligen Suchtgefahren begegnen kann. Und André Duttli (Basler Versicherungen) führte den Jugendlichen in einem Referat mit anschliessender Gruppendiskussion die Folgen eines Unfalls vor Augen.

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2. April 2008 | EBK begrüsst Marcel Ospels Abgang

Schaffhauser Nachrichten, Wirtschaft
Michael Brunner

Es war ein Zufall, dass die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) just gestern ihre Jahresmedienkonferenz abhielt. Doch entsprechend stand die Situation bei der UBS mit den jüngsten riesigen Abschreibungen und dem Abgang von UBS-Chef Marcel Ospel im Vordergrund. Dabei sprach sich die EBK mit überraschend klaren Worten für Ospels Abgang aus, nachdem sie vor kurzem seinen Verbleib noch befürwortet hatte. «Wir begrüssen den Entscheid», sagte EBK-Direktor Daniel Zuberbühler gestern. «Man kann nicht ewig weiterfahren mit immer neuen Abschreibern und Rekapitalisierungen.»
Die Deutlichkeit der Worte lässt vermuten, dass die EBK Druck gemacht hat. EBK-Präsident Eugen Haltiner wollte solche Vermutungen weder bestätigen noch dementieren: «Wir haben eine Beurteilung vorgenommen und der Bank unsere Überlegungen mitgeteilt.» Er zeigte sich überzeugt, dass mit dem personellen Wechsel für die UBS eine Chance verbunden sei.
EBK weist Schuld von sich
Darüber hinaus war die EBK-Spitze sichtlich bemüht, die Situation bei der UBS nicht zu dramatisieren. Die Bank sei stabil, und es habe nie die Gefahr eines finanziellen Zusammenbruchs bestanden. Aber die Beschaffung von neuem Eigenkapital sei dennoch nötig gewesen. Mittelfristig will die EBK die Zielgrösse für den Anteil an Eigenkapital erhöhen. Jetzt in der Krise sei dies aber nicht möglich.
Ob der aktuellen Entwicklung rückte die Frage, welche Schuld die EBK daran trägt, dass auch die beiden Schweizer Grossbanken Opfer der Kreditkrise wurden, etwas in den Hintergrund. Immerhin ist die EBK dazu da, allen Schweizer Banken auf die Finger zu schauen. Die EBK sei wie alle anderen Aufsichtsorgane von der Kreditkrise überrascht worden, sagte Zuberbühler. Und als sie reagiert habe, sei es schon zu spät gewesen. Dass die UBS weltweit von der Kreditkrise am stärksten betroffen sei, könne man nicht der EBK anlasten. Immerhin sei die CS verhältnismässig glimpflich davongekommen. «Die EBK hat nicht besser und nicht schlechter agiert als ihre viel grösseren angelsächsischen Schwesterbehörden.» Die EBK sei aber stark von den Kontrollen der Banken abhängig.

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20. März 2008 | Von der Schulbank direkt auf die Musicalbühne

Schaffhauser Nachrichten, Region
Viola Bauer

Viel Applaus hat am Montag- und Dienstagabend das Musical «Yolanda» der Maturandinnen Amanda Moor und Zippora Schmidt bei seiner Premiere im ParkCasino geerntet. Und der war wirklich verdient. Ein Jahr lang haben die beiden Schaffhauser Kantonsschülerinnen an dem Musical gearbeitet: die Handlung konstruiert, Dialoge geschrieben, Lieder komponiert, Choreographien einstudiert, Schauspieler und Band gecoacht, Regie geführt, für Licht und Technik gesorgt, Kostüme und Requisiten organisiert, Sponsoren gesucht – die Liste scheint schier endlos. Und nicht zuletzt haben die Maturandinnen auch noch die Hauptrollen in ihrem Musical selbst übernommen. «Man lernt seine Freizeit wieder zu schätzen», meint Amanda Moor, denn davon hatten sie nach eigenen Angaben im letzten Jahr nicht mehr viel.
Begonnen hat alles spasseshalber, als «Witz», wie die zwei jungen Frauen meinen. Lehrer hätten sie zwar vor dem Arbeitsaufwand «gewarnt», aber die musicalfaszinierten Schülerinnen wollten ihre Idee umsetzen. In Anlehnung an Disneys Märchenwelt und die Geschichte von «Die Schöne und das Biest» wollten sie ein modernes Märchen schreiben. Und das ist ihnen gelungen. Klischees von einer oberflächlichen Aufrechterhaltung von Ruhm und Glanz kommen ebenso vor wie der «gefallene» Manager, der sein ganzes Vermögen mit Aktien verspekuliert hat. Auch humoristische Pointen fehlen nicht, wie etwa wenn der junge «Möchtegern-Mittelpunkt-Mann» zu seinen Freunden und Frauen im Stück meint: «Kommt her zu mir, ich bin der Geilste hier!» Oder auch die neckische Aussage des verwöhnten Sohnes aus reichem Hause zur jungen Putzfrau: «So, du bist wieder einmal putzmunter!»
«Wir wollten schon Gesellschaftskritik üben und zum Nachdenken anregen. Im Stück ist alles recht überspitzt dargestellt», so Schmidt. Auch die Gesangseinlagen der jungen Hauptdarsteller, mit teilweise gewagt hohen Tönen, zeigen Potential, aber auch Mut. Gut inszeniert sind auch die Ballettchoreographien, etwa hinter der Schattenwand. Mitgewirkt haben 35 Kantonsschüler und Freunde der beiden Musicalschreiberinnen. Einmal in der Woche und öfter haben sie in letzter Zeit gemeinsam geprobt.
Mit so viel Arbeit und mit «so viel Zeug zusätzlich» wie den ganzen Organisationsarbeiten haben Moor und Schmidt am Anfang nicht gerechnet. «Es hat schöne Momente gegeben, aber auch oft den Punkt: Wie soll es weitergehen? Aber das Ganze war eine gute Erfahrung und hat Freude gemacht», blickt Moor auf ihr Musicalprojekt zurück. Und auch Schmidt zeigt sich jetzt nach den gelungenen Aufführungen erleichtert: «Es freut einen schon, dass das Stück etwas geworden ist.» Eine wirklich herzeigenswerte Maturaarbeit.

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6. März 2008 | «Bonisystem muss sich ändern»

Schaffhauser Nachrichten, Regionale Wirtschaft
Hans-Caspar-Ryser

«Finanzmärkte in Bewegung»: So lautete der schon beinahe trivial anmutende Titel des von allen mit Spannung erwarteten Referats von Konrad Hummler, Privatbankier von Bank Wegelin und Mitglied des Bankrates der Schweizerischen Nationalbank, zur momentanen Finanzkrise in den USA. Jürg Weber konnte denn auch wiederum «ein volles Haus» zur traditionellen Wirtschaftsdebatte der Handelsschulverbindung Commercia Schaffhausen im Kulturklub des Haberhauses begrüssen.

**Kein Blitz aus heiterem Himmel**
Lange habe Konrad Hummler mit seinen frühzeitigen Warnungen bezüglich der sich abzeichnenden Fehlentwicklungen im amerikanischen Hypothekengeschäft als Rufer in der Wüste gegolten, betonte Jürg Weber in seiner Vorstellung des Referenten. «Von der Aktualität her gesehen liegen wir mit unserem Debattenthema wieder einmal goldrichtig.»
Die US-Kreditkrise sei wahrhaftig kein Blitzschlag aus heiterem Himmel. Damit leitete Konrad Hummler zu seinen Ausführungen zu diesem noch lange nicht ausgestandenen Thema über. So zeigte er auf, wie sich seit 2003 im US-Hypothekengeschäft der Anteil von Hypotheken mit ungenügender Deckung, sogenannten «Subprime-Hypotheken», laufend erhöhte und mit über 1500 Milliarden Dollar gemessen am Gesamtvolumen von 3000 Milliarden bereits Ende 2006 einen Höchststand erreicht hatte. Den Grund für diese Entwicklung ortete er in der Attraktivität des Geschäftes: Für einen Investmentbanker sei es natürlich besonders attraktiv, mit Krediten, die nichts wert sind, lukrative Geschäfte in Form von in Wertpapieren verbrieften Hypotheken zu tätigen. Solche Geschäfte hätten es unter dem Begriff «Carry-Trade» zu unrühmlicher Bekanntheit gebracht.
Bei der UBS habe der Verwaltungsrat 2004 beschlossen, das Risikomodell der Bank zugunsten solcher «Carry-Trade-Geschäfte» anzupassen. Ganz nach dem Motto «zu gross, um zu fallen» seien die Risikoprämien immer mehr gefallen und hätten die UBS zu solch riskanten Geschäfte animiert.
Mit einem Blick in die Zukunft meint Hummler, dass die Krise noch nicht ausgestanden sei und dass sich die USA bereits in einer Rezession befänden. Er forderte eine strikte Trennung des sicherheitsrelevanten Anlagegeschäftes vom risikoreichen Investmentgeschäft, um das Vertrauen nicht weiter zu strapazieren. «Das Bonisystem muss sich grundsätzlich ändern», forderte er als weitere Massnahme.
Das Co-Referat von Lorenz Leuzinger sowie die Fragen von Martin Schläpfer und aus dem Publikum parierte der Privatbankier mit Bravour.

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1. März 2008 | Zurück in alter Pracht und Schönheit

Schaffhauser Nachrichten, Region
Martin Schweizer

Nun hängen sie wieder, die drei riesigen Helgen aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurden in den letzten Monaten nacheinander in minutiöser Feinarbeit restauriert. Gestern Freitagnachmittag kam mit «Diogenes und Alexander dem Grossen» nun auch das dritte Bild aus dem Exil zurück. Frisch, strahlend, in neuem Glanz.
Es geschah am helllichten Tag und ohne Bodyguards: «Diogenes» wurde in einem kleinen Lieferwagen vom Atelier der Neuhauser Restauratorin Barbara Bührer nach Schaffhausen transportiert und problemlos in die Rathauslaube gehievt.

**Keine Angst vor Räubern**
Vor Kunsträubern musste man sich nicht in Acht nehmen. Denn die drei Historienbilder mit Szenen aus der Antike kann man sich nicht einfach unter den Arm klemmen. Dafür sind sie mit bis zu drei Metern Höhe und Breite zu gross und zu schwer.
‚ ‚Entwarnung auch sonst: Der Versicherungswert ist, entsprechend dem künstlerischen Status, bescheiden, mit einem Cézanne, Monet, van Gogh oder Degas sind die Bilder nicht zu vergleichen. Vor allem aber: Die drei Bilder in der Rathauslaube sind nicht signiert, bis heute weiss man nicht wirklich, wer sie gemalt hat.

**Unter den «besten Künstlern»**
Zugeschrieben werden die «Keuschheitsprobe», der «Kranke Königssohn» und der «Diogenes» dem Kunstmaler Johann Martin Veith, der von 1650 bis 1717 lebte. Ihm traut man die Schaffung der monumentalen Werke zu. Aber es ist nur eine Vermutung, die allein auf Johann Caspar Füssli zurückgeht, der dem Schaffhauser Veith einen «Rang unter den besten Schweizer Künstlern seiner Zeit» zuwies. Das war im Jahre 1769, seither gibt es kaum neue Erkenntnisse. Nur eine von Stadtarchivar Peter Scheck gefundene Randnotiz im Genealogischen Register aus dem 18. Jahrhundert, die.allerdings pikant ist.

**Reisen und Heirat**
Danach wurde Johann Martin Veith wohl als «ausgezeichneter» und «berühmter» Künstler bezeichnet, indessen hätten sich «ein leichtes Weib und viele zum Theil ungerathene Kinder schädlich auf seine Arbeit» ausgewirkt. Der Mann heiratete mit 37.Jahren Elisabetha Ott und hatte mit ihr acht Kinder.
Bevor er sich definitiv in seiner Vaterstadt niederliess, hielt sich Veith offenbar während zehn Jahren zu Studienzwecken in Rom und Venedig auf, danach in Warschau beim Fürsten Radizwill.
Im Depot des Museums zu Allerheiligen lagern heute noch weitere elf Bilder, vorwiegend Porträts, die vermutlich von Veith stammen. In der Kunstsammlung Biel befindet sich zudem ein Veith-Oeuvre aus der Collection Reder, ein Stillleben mit «Wildente und Eierkorb».

**Kaum mehr lesbar**
Die drei Bilder, die seit Jahrzehnten in der Rathauslaube hingen und dort verstaubten, waren verschmutzt und kaum mehr lesbar, als Barbara Bührer vor Jahresfrist im Auftrag des Kantons mit der Restaurierung begann.
Die Malerei lag unter stark verbräunten, dicken Firnisschichten. Teile der originalen Farbschichten, etwa der Himmel oder Köpfe, Arme und Hände, waren bei früheren Behandlungen übermalt worden.
Restauriert wird heute in der Regel konservierend mit kleinen Eingriffen, vergleichbar vielleicht mit einer minimal-invasiven Schönheitschirurgie. Hier aber war eine tiefgreifende Reinigung angezeigt. Eine spannende Arbeit auch für die auf Restaurierungen von Gemälden spezialisierte Barbara Bührer. Denn auf einmal kommt unter den Händen der Restauratorin eine vordem verdeckte Figur oder – wie beim «Diogenes» – ein Hund mit grossen Augen zum Vorschein.
Schicht um Schicht musste Bührer die zuletzt vor 85 Jahren behandelten Bildoberflächen mit Lösungsmitteln von Lackschichten und Dreck reinigen, retouchieren, Löcher kitten und schliesslich neu firnissen. In einem erstaunlich soliden Zustand waren dagegen die immerhin dreihundert Jahre alten und aus mehreren Bahnen zusammengenähten Leinwände.
An der Restaurierung eines Bildes arbeitete Barbara Bührer in ihrer Werkstatt an der Zentralstrasse jeweils wenig mehr als hundert Stunden, bei einem Rahmenkredit des Kantons von insgesamt 40000 Franken.

**Geschenk der Brauerei**
Die jetzt restaurierten Bilder hingen bis 1923 im Hotel «Schiff» am Freien Platz, ehe sie als Geschenk der Brauerei Falken an den Kanton in die Rathauslaube kamen. Die Herkunft aus dem «Schiff» gibt neue Rätsel über die Autorenschaft der Bilder auf. Denn das Gasthaus ging anno 1689 für lange Zeit an die bekannte und sehr musisch veranlagte Bürgerfamilie Deggeller, weit herum berühmt damals durch Kantor Hans Caspar Deggeller. Drei Deggeller-Brüder waren in jener Zeit tatsächlich auch Kunstmaler. Verwirrlich nur: In der Familiengeschichte taucht plötzlich auch wieder der Name Veith auf.

**Spurensuche geht weiter**
Dass ein Deggeller die Historiengemälde in der Rathauslaube gemalt hat, erwähnt in einer 1926 erschienenen Schrift allerdings auch Enrico Wüscher-Becchi. Hanns Deggeller wiederum, der die Spurensuche aufrechterhält, vermutet ebenfalls einen Zusammenhang mit seiner Familie; der 90 jährige Zünfter zimmert seit Jahren an einem Stammbaum, der ihn schon um die halbe Welt gebracht hat.
Ausschliessen mag auch Barbara Bührer nicht, dass es ein Deggeller war, der als Maler in Frage kommt. Noch wichtiger aber für die Spezialistin: Abgesehen von einer gewissen Alterung leuchten die Bilder nun wieder in orginalgetreuen Farben, die Restauratorin darf sich zu Recht über die abgeschlossene Arbeit freuen.

**Historienmalerei**

**Drei alte Ölbilder restauriert**
Herkunft Die drei extrem grossen Ölbilder mit den Titeln «Keuschheitsprobe», «Geschichte vom kranken Königssohn» und «Besuch Alexanders des Grossen bei Diogenes» aus dem 17. Jahrhundert stammen vermutlich vom Schaffhauser Kunstmaler Johann Martin Veith (1650- 1717). Sicher ist es nicht, da die Gemälde nicht signiert sind. Bis 1923 hingen die Bilder im Hotel «Schiff», seither in der Rathauslaube und dort in der Umgebung vieler Porträts von Bürgermeistern mit klingenden Namen aus dem 17. und dem 18. Jahrhundert, zu sehen sind unter anderem Tobias Holländer, der, Franz von Meyenburg, Melchior Hurter, Christoph Schalch, Nikolaus Wüscher. Ausser der Reihe: Johannes Rietmann (1679- 1765), seines Zeichens General in sardischen Diensten. Die Rathauslaube ist mit Ausnahme von Samstag und Sonntag öffentlich zugänglich.

#Allgemeines

29. Februar 2008 | Schöner Weg wird noch schöner

Schaffhauser Nachrichten, Rhein / Diessenhofen
Margrith Pfister-Kübler

Der Höhenweg Mammern-Steckborn ist eine sehr attraktive und beliebte Wanderroute hoch überm See, teilweise mit Seeblick. Er ist aber sehr abgenutzt und teilweise kaum mehr begehbar. «Die Sanierung ist zwingend», erklärt Bruno Rudolf von der Fachstelle Rad- und Wanderwege des Tiefbauamtes Kanton Thurgau, der für den Unterhalt der Wanderwege zuständig ist.

**Vielleicht Verbot für Biker**
Der Höhenweg hat eine Länge von 1400 Metern. Die Kosten für die Sanierung sind auf 40000 Franken veranschlagt. Derzeit ist ein Team des Tiefbauamtes dabei, mit einem kleinen Bagger und weiteren Maschinen, Wege auszuebnen; mit Kies aufzufüllen sowie Treppenstufen und Holzbrücken auszubessern. Der Verein Thurgauer Wanderwege sorgt für die Signalisation. Der Höhenweg ist wegen der Hanglage ein heikles Stück Weg im Thurgauer Wanderwegnetz mit seinen insgesamt 1072 Kilometern. Es werde speziell darauf geachtet, dass die Wurzeln der Bäume im Weg geschont werden, betonte Rudolf. Frau Gemeindeammannn Anita Dähler und Gemeinderätin Flandrina von Salis, zuständig fürs Ressort Tourismus, haben ein Auge auf den Weg, denn sie wünschen keinen Rummel in dieser Idylle, sondern achtsamen Umgang mit der Natur. Von Salis, gleichzeitig Vizedirektorin der Klinik Schloss Mammern, zieht zum Schutz der Wanderer und der Familien mit Kinderwagen ein Bikerverbot auf dieser Strecke in Betracht.

**Teil der «Via Rhenana»**
Zuständig für diesen Entscheid sind die Waldeigentümer. Im Fall Höhenweg sind sechs Waldbesitzer betroffen, darunter die Klinik Schloss Mammern und die Bürgergemeinde. Jetzt wird das Gespräch mit den weiteren Waldeigentümern gesucht. Der Höhenweg wird im «Schweiz Mobil»-Projekt als Highlightstrecke (Kreuzlingen-Mammern-Schaffhausen) und als Via Rhenana (Teil des Jakobsweges bis Eglisau) ausgeschildert und am 25. April offiziell eröffnet.
«Schweiz Mobil» ist ein Projekt von Bund, Kantonen sowie Organisationen aus Verkehr, Tourismus und Sport. Ziel ist es, eine Auswahl besonders attraktiver nationaler Routen für Wanderer, Velofahrer, Skater und Paddler zu signalisieren. An Service- oder Etappenorten sollen sie übernachten können, sich verpflegen, Informationen einholen, Reservationen tätigen oder Far zeuge mieten. Alle Dienstleistun – sollen auch im Internet abrufbar sein.

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26. Januar 2008 | Umstrittener Lift im Altbau der Kanti bald in Betrieb

Schaffhauser Nachrichte, Region
(ek)

Der umstrittene neue Lift im Altbau der Kantonsschule soll nach den Sportferien in Betrieb genommen werden. Das antwortet die Regierung auf eine Kleine Anfrage von Kantonsrätin Martina Munz (SP, Hallau). Mit ihrem Vorstoss hatte Munz den Einbau des Lifts, gegen den sich die Kantonsschullehrer mit einer Petition gewehrt hatten, verhindern wollen. Die Antworten der Regierung auf die Kleine Anfrage sind damit nicht mehr als eine nachträgliche Rechtfertigung des bereits realisierten Lifts. So erklärt die Regierung, es seien verschiedene Varianten geprüft worden, die aber aus finanziellen oder denkmalpflegerischen Gründen nicht in Frage gekommen seien. Deshalb habe man sich für die Variante vor dem Eingang der Aula entschieden.
Feuerpolizei wie Heimatschutz hätten keine Einwände gehabt, die kantonale Denkmalpflege habe unabhängig das Vorhaben beurteilt, auch wenn der Kanton der Bauherr gewesen sei, und habe das Projekt optimiert. Als Begründung, dass eine andere Variante nicht geprüft und schon gar nicht gebaut werden könne, gibt die Regierung an, dass bei der Einreichung der Kleinen Anfrage die Bauarbeiten bereits im Gange gewesen seien.

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19. Dezember 2007 | Stammbaum der Bierfamilien

Auf der Seite Bierfamilien kann neu der von %%NAME:893%% erstellte Stammbaum der Bierfamilien der Scaphusia heruntergeladen werden.

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18. Dezember 2007 | Neuer Schlossherr ad interim

Schaffhauser Nachrichten, Weinland
Mark Gasser

Der neue Schlossherr auf Schloss Laufen heisst Tomislav Babic und ist Geschäftsführer und Inhaber der RTM Hotels & Restaurants AG. Er wird in der kommenden Saison den Betrieb gemeinsam mit seinen drei Assistentinnen und Assistenten (Bankette, Service, Administration) im Restaurant führen. Das Frontmanagement hat sich damit geändert, die Pacht- und Besitzverhältnisse bleiben aber gleich. Dieselbe Betriebsgesellschaft CdM Schloss Laufen AG, deren Besitzergesellschaft CdM (Carlo de Mercurio) SA Lausanne ist, bleibt Pächterin.
Seit den Sechzigerjahren ist das Schloss, welches dem Kanton Zürich gehört, der Organisation aus Lausanne verpachtet mit dem Auftrag, ein Restaurant zu betreiben. Jugendherberge und Souvenirkiosk sind separat verpachtet. Die geplanten, aber lange hinausgezögerten baulichen Massnahmen bei der Schloss- und Tourismusinfrastruktur haben laut Babie und CdM-Geschäftsführer Reto de Mercurio zum jüngsten Entscheid geführt. In der Vorbauphase würden an die operative Führung hohe Anforderungen gestellt. Das Schloss habe ausserdem eine hohe emotionale Bedeutung für die Bevölkerung der umliegenden Gemeinden. Nachdem dieses Jahr der Managementauftrag an den Partner der CdM H&R SA in der Nordostschweiz, die RTM H&R AG, gegangen sei, werde nun die Führung der Restaurants Schloss Laufen bei RTM H&R zur Chefsache erklärt, wie die beiden Unternehmen gestern mitteilten. Babic bezeichnet die RTM H&R AG als Betrieb, der sehr stark lokal verankert ist. Unter anderem betreibt die Firma in Schaffhausen seit 1996 das Stammhaus der Brauerei Falken, das Restaurant «Falken», und die «Brasserie Bahnhof Schaffhausen», das ehemalige Bahnhofsbuffet.
Babic versichert, dass der Gastrobetrieb in den Restaurationsbetrieben Schloss Laufen ab März und bis zur Winterpause 2008 mit dem bisherigen Angebot aufrechterhalten wird. Verkaufsschlager wie der Ritterzmorge, der Füürtopf oder das Schlossfäscht sollen erhalten bleiben. Ausserdem verspricht er eine leichte Anpassung des Gastroangebotes hin zu mehr lokaler und Schweizer Kost.

«Der Kostenvoranschlag steht nun»
Im «neuen» Schloss Laufen, frühestens 2009, werde das Gastroangebot allerdings definiert durch den von der Zürcher Baudirektion und der Regierung geplanten Umbau, so Babic. Das Gastroangebot werde von Anpassungen im Schloss direkt mit beeinflusst. Mitunter müssen Räumlichkeiten fürs Museum eingerichtet sowie andere Sanierungen und die Erweiterung des Kiosks in Angriff genommen werden. Im Laufe des nächsten Jahres könne man das Angebot für die Saison 2009 definieren.
Der Kanton Zürich plant, nebst der Gastronomie mit Schlosscharakter die bestehenden ungenutzten Räumlichkeiten als Museum zu nutzen. Wie die Bauetappen und -massnahmen im Detail aussehen, dazu wollte sich die Baudirektion noch bis Mitte Dezember äussern. Gestern Abend war der Kostenvoranschlag Thema bei der Baudirektion: «Der Kostenvoranschlag steht nun», sagte Giorgio Engeli, Leiter der Abteilung Steuerung und Portfolios vom Zürcher Immobilienamt (Baudirektion). Doch voraussichtlich ist erst im Januar mit einem Entscheid der Regierung zu rechnen. Das Siegerprojekt zur Einrichtung eines Besucherzentrums und zur Erweiterung des Verpflegungskiosks sowie der Studienwettbewerb zur Erreichung eines touristischen Inszenierungskonzeptes werden bei einem positiven Entscheid der Regierung ab 2008 umgesetzt. Engeli verrät noch nichts über die geforderte Kredithöhe.
Spricht die Regierung das Geld, werden – nach den erteilten Baubewilligungen – ab September 2008 voraussichtlich das Besucherzentrum und der Kioskbereich für den Sommerbetrieb ausgebaut werden. Im Schloss Laufen (Nordtrakt) ist eine Ausstellung geplant. Und der Gang zum Rheinfall selbst soll den Besuchern mit einem Erlebnispfad versüsst werden. Im Rahmen dieser Aufwertung des Schlossgartens sollen aber keine Tiere gehalten werden, wie einige Medien berichteten. Dafür würde ein Liftkonzept realisiert.

Grundstein für Ganzjahresbetrieb
Zum Gastrokonzept äusserte sich Engeli noch nicht konkret: Die Pacht werde nach dem Entscheid der Regierung voraussichtlich im Laufe des Frühlings neu ausgeschrieben. Ob es dann einen oder mehrere Pächter für die Gastrobetriebe geben werde, liess er noch offen.
Seine Aufgabe, so Tomislav Babic, sei, einen Grundstein für die Zukunft zu legen, unabhängig davon, wer dann den Pachtvertrag unterzeichne. Optimal wäre laut Babic, den Ganzjahresbetrieb anzustreben, obwohl dieses Szenario bisweilen Zweifel an der Wirtschaftlichkeit heraufbeschwöre. «Ich denke, da braucht es eine Vorlaufzeit von zwei, drei Jahren. Doch ab 2010 könnte man den Ganzjahresbetrieb hinkriegen.» Es sei dann auch möglich, beim Personal auf mehr Kontinuität sprich: Jahresangestellte zu setzen. Darauf reagierten auch die Gäste positiv, meint Babic. Nächstes Jahr will er deshalb personell das Fundament für einen Ganzjahresbetrieb legen.

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15. Dezember 2007 | Allgemeine Diskussion

Neu kann die Seite Allgemeine Diskussion für nicht themenbezogene Verlautbarungen (Gedanken, Einladungen, Geburtstagswünsche etc.) genutzt werden.

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8. Dezember 2007 | Zufriedene Gesichter an der Falken-GV

Schaffhauser Nachrichten, Regionale Wirtschaft
Hans-Caspar Ryser

Aus einer langen Tradition heraus zählt die Generalversammlung der Brauerei Falken zu den bedeutenden gesellschaftlichen Anlässen im Wirtschaftsleben von Schaffhausen. Das war auch an der gestrigen Generalversammlung der Brauerei Falken im Park Casino Schaffhausen offenkundig, nahmen doch 261 Aktionäre daran teil. Unter den Aktionären waren denn auch nur zufriedene Gesichter auszumachen. Kein Wunder, durften sie doch unter anderem über die Gewinnverwendung eines insgesamt erfolgreichen Braujahres befinden.

Im Markt erfolgreich behauptet
«Ich freue mich sehr, dass die Brauerei Falken in einem zunehmenden Verdrängungswettbewerb bei steigenden Beschaffungskosten sowohl den Umsatz als auch den Ertrag steigern konnte», betonte Verwaltungsratspräsident Jürg Spahn in seiner Einführung. Dies sei der Qualität als Dienstleister, den innovativen Produkten, der erfolgreichen Marktexpansion sowie dem unermüdlichen Einsatz der Mitarbeitenden zu verdanken und gerade im heutigen Marktumfeld nicht selbstverständlich. Besonders erfreut zeigte er sich, dass diese Zunahme gar stärker als das Wachstum des gesamten inländischen Biermarktes ausgefallen sei. Die Steigerung der Marktpräsenz von Falken zahle sich aus. Mit einem gesunden Selbstbewusstsein sowie grossen Anstrengungen im Betrieb und an der Verkaufsfront sei es der mittelgrossen Brauerei Falken gelungen, sich eine solide Position im Markt zu erarbeiten.
Sorgen bereiten dem. Verwaltungsratspräsidenten die deutlich gestiegenen Rohstoffpreise. Dies sei mitunter eine Folge der höheren Hopfennachfrage in China und Russland. Dann aber auch der laufend zurückgehenden Anbaufläche für Braugerste zu Gunsten des Anbaus von Energiepflanzen für die Bioethanol-Produktion.

Noch einen Gang höher schalten
Trotz dieser anhaltend schwierigen Situation auf den Beschaffungsmärkten hegt Spahn für das bereits im Oktober angelaufene neue Braujahr ehrgeizige Wachstumsziele. «Wir wollen nochmals einen Gang höher schalten und weiter wachsen, nicht um jeden Preis, sondern qualitativ und profitabel, unter Wahrung strikter Kostendisziplin.» Im Heimmarkt sieht Spahn beispielsweise in der Euro 08 grosse Chancen. «Wir werden für die Fangemeinde mit dem ‹Trainings-Lager› ein eigens auf diesen Anlass hin entwickeltes Lagerbier auf den Markt bringen.» Auch die Expansionsanstrengungen Richtung Süd würden fortgesetzt. CEO Philipp Moersen präsentierte in seinem Jahresbericht unter anderem die Investitionen in den Betrieb, welche ebenfalls zum Wachstum beitragen sollen. So sei für das Abfüllen von Bügelflaschen einen neuen Bügelschliesser investiert worden. Er hob auch die Erfolge mit dem neuen Erscheinungsbild und den neuen Märkten hervor.

Alle Traktanden genehmigt
Die anwesenden Kapitalgeber zeigten sich denn auch mit dem Geschäftsgang der Brauerei sehr zufrieden. So gewährten sie dem Verwaltungsrat ohne Gegenstimme die beantragte Entlastung und stimmten sowohl der vorgeschlagenen Verwendung des Bilanzgewinns als auch der Wiederwahl der bisherigen Revisionsstelle oppositionslos zu. Auch der Jahresbericht und die Jahresrechnung wurden genehmigt. Der Bilanzgewinn von gut 316 000 Franken wird zur Hälfte für die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von zehn Prozent verwendet. Der Rest wird den freien Reserven zugewiesen respektive als Gewinnvortrag auf die neue Rechnung gesetzt.
«An der Euro 08 ein Schlager wird das «Falken Trainings-Lager», dieser Reim des vom VR-Präsidenten verfassten Gedichtes, diesmal zur Euro 08, leitete dann zum traditionellen, vom Braumeister nach Geheimrezept zubereiteten Ochsenmaulsalat über.

Brauerei Falen Jahreskennzahlen 06/07

06/07 05/06
Nettoerlöse 21.69 21.32
Jahresgewinn 0.26 0.25
Umlaufvermögen 5.85 6.09
Anlagevermögen 11.48 11.42
Fremdkapital 13.58 13.88
Eigenkapital 3.75 3.63
Flüssige Mittel 0.39 0.36
Warenaufwand 13.35 12.90
Personalaufwand 5.97 6.15
Dividende pro Aktie 50 50

In Millionen Franken / Dividende in Franken

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28. November 2007 | Sache … Sächeli: Brauerei Falken

Schaffhauser Nachrichten, Sache … Sächeli

Seit Montagabend hat der Obertorturm Konkurrenz erhalten. Nicht nur dieser, sondern auch der Siloturm der Brauerei Falken im Herblingertal erstrahlt im Lichterglanz unzähliger Lämpchengirlanden, die den oberen Teil des Turms in warmes, weihnachtliches Licht tauchen. Die Installation sei gemacht worden, um der Schaffhauser Bevölkerung zu danken für die Treue und die Loyalität zum Bier aus der Region, wurde dazu mitgeteilt.

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27. November 2007 | Emotionen lassen Falken fliegen

Schaffhauser Nachrichten, Regionale Wirtschaft
Hans-Caspar Ryser

Nach Jahren rückläufigen Bierkonsums können die Bierbrauer wieder etwas aufatmen: Wie der Schweizer Brauerei-Verband bekannt gab, sind im abgelaufenen Braujahr 2006/07 4,34 Millionen Hektoliter Bier für knapp 1 Milliarde Franken verkauft worden, was einem Plus von 2,5 Prozent entspricht. Pro Kopf ergibt dies einen jährlichen Bierkonsum von 57,1 Liter. Das sind zwei Stangen mehr als im Vorjahr. Daran haben die Schweizer Brauereien mit einem durchschnittlichen Wachstum von 1,5 Prozent partizipiert.

Brauerei Falken gut im Trend
«Nach einem hervorragenden Start im Frühjahr, einem wetterbedingt schwachen Sommer und recht guten Herbstmonaten sind wir mit dem Geschäft im Braujahr 2006/2007 insgesamt zufrieden», erklärt Geschäftsleiter Philipp Moersen den SN gegenüber. Ohne genauere Zahlen zu nennen, entspreche das erzielte Geschäftswachstum in etwa der gesamtschweizerischen Zunahme von 1,5 Prozent. «Ich bin davon überzeugt, dass ohne die Lancierung neuer Spezialitäten sowie die stark emotional geprägte Neuausrichtung des Firmenauftrittes mit einem neuen, naturverbundenen Falken-Logo dieses Wachstum nicht möglich gewesen wäre», betont Moersen.

Pionier von Bierspezialitäten
Ebenfalls zum Wachstum beigetragen habe die erfolgreiche Erschliessung neuer Kunden, hauptsächlich im Grossraum Zürich, dann aber auch im angrenzenden Kanton Thurgau. «Mit unserem Falken im neuen Logo finden unsere neuen Bierspezialitäten speziell auch in der Partyszene eine wachsende Anhängerschaft», betont Marketing- und Verkaüfsleiter Markus Höfler nicht ganz ohne Stolz. Neben dem Falken-Lagerbier, welches nach wie vor den Basisumsatz erbringe, seien dies insbesondere Brauspezialitäten wie der Edelfalke hell, das Falken alkoholfrei, das Schwarzbier, der Falken Prinz oder das Munot Weizen. CEO Moersen betont, dass die Brauerei Falken eine der ersten, mittelgrossen Brauereien der Schweiz gewesen sei, welche noch vor der Neuaufmischizng des schweizerischen-Biermarktes mit solehen Produktinnovationen von sich reden machte.

Ein stark emotionales Geschäft
«Nur wenn es uns gelingt, Emotionen für unser Produkt mit Schaffhauser Wurzeln auszulösen, werden wir uns auch in Zukunft neben den Grossanbietern behaupten können, gibt sich Marketingleiter Höfler überzeugt. Selbstverständlich sei die Bierqualität beim Aufbau von Kundenbindungen nach wie vor entscheidend. Doch spielten gerade im «Lifestyle-Zeitalter» von heute immer mehr emotionale Komponenten bei der Auswahl des bevorzugten Biers eine Rolle. Dies beginne bereits bei der Flasche: Neben dem beliebten Drehverschluss für Einwegbiere erfreue sich die traditionelle Bügelflasche wieder grosser Beliebtheit. «Wir haben in eine neue Bügelverschlussanlage investiert und können damit noch effizienter produzieren», erklärt CEO Moersen.
Um die emotionale Bindung zum Falken zu stärken, trete die Brauerei Falken als Hauptlieferant an der Winterthurer Fasnacht, dann in Zürich am «Züri-Fäscht» sowie am Silvesterzauber auf. Und zu guter Letzt werde der Brauturm erstmals mit einer Weihnachtsbeleuchtung versehen.

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20. November 2007 | Vergangenheit wird erlebbar gemacht

Schaffhauser Nachrichten, Region
Judith Klingenberg

Es knistert und knackt im Lesesaal des Stadtarchivs. «Vorsicht», sagt Martin Cordes, stelltvertretender Stadtarchivar, «jetzt knallts dann gleich.» Urheberin der ungewöhnlichen Geräusche ist eine alte Tonbandmaschine. Auf dem Band eine 1945 aufgezeichnete Rede des damaligen Stadtpräsidenten Walter Bringolf, gehalten aus Anlass der 900-Jahr-Feier der Stadt Schaffhausen. Bringolfs Rede wird am kommenden Samstag zu hören sein, wenn das Stadtarchiv und das Staatsarchiv (siehe Artikel unten) die Bevölkerung zum Tag der offenen Tür einladen. Der Anlass wird alle fünf Jahre und heuer zum dritten Mal gesamtschweizerisch durchgeführt. Da aber im Stadtarchiv anlässlich der Feier seines 50 jährigen Bestehens schon im vergangenen Jahr ein Tag der offenen Tür stattgefunden hat, wird nun Neuland beschritten. «Statt auf Traditionelles wie Urkunden setzten wir den Schwerpunkt diesmal auf audiovisuelle Medien», so Cordes.

Auch Hardware archivieren
Ein buntes Durcheinander aus Fotos, Filmen, Dias, Schallplatten, Tonbändern, CDs, DVDs und anderem mehr ist auf dem Tisch ausgebreitet – selbst modernste Medien haben längst ihren Platz erobert in den Archiven. Die Schwierigkeit stellt sich aber auch bei ihnen: Wie kann man sie richtig lagern? «Fotos auf Papier und Dias können in säurefreien Hüllen gelagert werden», sagt Cordes, «das ist einfach.» Bei Glasnegativen wirds schon schwieriger, muss man doch jedes einzelne in einen geeigneten Umschlag verpacken, was aufwendig und teuer ist. Bei der ebenfalls aufwendigen Digitalisierung stellt sich zudem die Frage, wie lange eine CD haltbar ist. Eine weitere Herausforderung besteht laut Cordes darin, dass nebst den Bild- und Tonträgern auch die Hardware archiviert werden muss. Allein für Filme gibt es etliche Formate, und die Zahl der Abspielgeräte für die unterschiedlichen Tonträger ist kaum abzuschätzen.

Personen werden lebendig
Der Film über die Bombardierung Schaffhausens ist eine der Attraktionen, die den Besuchern am kommenden Samstag an verschiedenen Stationen im ganzen Stadtarchiv präsentiert werden. Eine weitere sind Bringolfs Reden auf Band. Für die Besucher werden auch Transkripte zum Mitlesen bereitliegen, ausserdem vom Redner selbst verfasste Stichwortsammlungen sowie Fotografien. Cordes: «Dass Bringolf ein begabter Redner war, erschliesst sich einem schnell, aber wenn man ihm zuhören, ihn gleichzeitig angucken und den Text lesen kann, beginnt er als Person richtig zu leben.» Ein ähnliches Erlebnis wird mit Fotos, Büchern und Filmmitschnitten von Mundartdichtern erzeugt. Obschon nicht auf Filme und Tondokumente spezialisiert, möchte das Stadtarchiv mit diesen Präsentationen zeigen, wie Vergangenheit lebendig und erlebbar gemacht wird.

Jakob Nohl im Schaufenster
Der Bereich Fotografie, wo das Stadtarchiv nicht erst seit dem Projekt Pressefotografie schweizweit eine Vorreiterrolle einnimmt, wird ebenfalls einen Schwerpunkt bilden. Unter den zahlreichen Bildarchiven befindet sich auch dasjenige von Jakob Nohl (1881-1952). Ihm und seiner Firma Nohl-Druck wird auch die neue Gestaltung des Schaufensters in der Passage gewidmet, verrät Cordes. Unter anderem werden Lithografien und Fotografien von ihm zu sehen sein. Zudem dürfen sich die Besucher am Samstag in allen Räumen, auch im Kulturgüterschutzraum, umsehen. «Wir möchten die Bevölkerung für die Tätigkeit und die Bedeutung der Archive sensibilisieren», sagt Cordes, «und sie ermuntern, das Archiv auch sonst zu besuchen.»

**Anlaufstelle für Ahnenforscher**

*Das Beispiel Joinville zeigt: Familiengeschichte fasziniert immer mehr Menschen. Im Staatsarchiv werden professionelle Genealogen und Freizeitahnenforscher fündig.*

Die dieser Tage offiziell besiegelte Partnerschaft zwischen, der brasilianischen Stadt Joinville und dem Kanton Schaffhausen ist ein eindrückliches Beispiel für die wachsende Bedeutung der Familiengeschichte. Joinville wurde vor gut 150 Jahren von Auswanderern unter anderem aus dem Kanton Schaffhausen gegründet. Die Schweizer Wurzeln der Stadt wurden aber erst wieder entdeckt, als ein brasilianischer Historiker in einem Buch zum 150-Jahr-Jubiläum der Stadt darüber berichtete. Inzwischen wurde nicht nur Kontakt aufgenommen, sondern auch eine Kooperationserklärung zwischen dem Kanton und Joinville unterzeichnet.

Nicht nur Ausgewanderte
Das wachsende Interesse an Familiengeschichte bekommt auch das Staatsarchiv zu spüren. Laut Staatsarchivar Roland E. Hofer machen die Ausgewanderten – sie stammen grösstenteils aus den Vereinigten Staaten – allerdings nur etwa ein Drittel der Ahnenforscher aus. Die Mehrheit stammt aus der Schweiz und dem nahen Ausland. Auffallend ist auch, dass sich nebst professionellen Genealogen zunehmend Freizeitforscher mit den eigenen Vorfahren beschäftigen. Hofer: «Die Familienforschung in der Schweiz ist sehr im Aufschwung.»

Kirchenbücher unverzichtbar
Welche Möglichkeiten das Staatsarchiv für die Erforschung der Familiengeschichte anbietet, wird am Tag der offenen Tür vom kommenden Samstag demonstriert. Grosse Dienste leisten die Kirchenbücher aus dem ganzen Kanton, die inzwischen fast alle dort archiviert sind. «Die zentrale Aufbewahrung ist ein grosser Vorteil», sagt Hofer. Für die Zeit vor der Einführung des eidgenössischen Zivilstandswesens im Jahre 1876 sind Kirchenbücher so gut wie die einzige Möglichkeit, um zuverlässig einen Stammbaum zu erstellen, da Taufen, Trauungen und Begräbnisse darin dokumentiert sind – in den Gemeinden ab Anfang des 17. Jahrhunderts, in der Stadt bereits ab 1540. Etwas zu erforschen, das noch weiter zurückliegt, gelingt laut Hofer höchstens durch einen Zufallsfund.

Urkunden im Internet
Auch einige besonders wertvolle Urkunden werden am Tag der offenen Tür präsentiert, nämlich jene mit Ersterwähnungen von Schaffhauser Gemeinden. Insgesamt rund 6000 Urkunden, die älteste aus dem Jahre 987, umfasst der Bestand im Staatsarchiv. 200 davon wurden bisher in digitalisierter Form ins Netz gestellt, zusammen mit unzähligen weiteren so genannten Findmitteln zu Archivalien. «Dank der im Internet möglichen Recherche können sich heute viele Forscher den Weg zu uns sparen», betont Hofer.

Archiv als Dienstleister
Der dritte Schwerpunkt am Tag der offenen Tür gilt den Vereins- und Verbandsarchiven. Solche werden ebenfalls im Staatsarchiv aufbewahrt, da auch sie für die historische Forschung und die Nachwelt von Bedeutung sind. Ebenso wie bei der Familienforschung handelt es sich hierbei um eine Dienstleistung für Private. Hofer: «Wir wollen der Öffentlichkeit zeigen, dass das Staatsarchiv weit mehr ist als das zentrale Endarchiv der kantonalen Verwaltung, was aber nach wie vor seine Kernfunktion ist.»

*Tag der offenen Tür
Im Rahmen des Schweizerischen Archivtags öffnen am kommenden Samstag, 17. November, im Kanton Schaffhausen das Staats- und das Stadtarchiv von 10 bis 16 Uhr ihre Türen und Magazine. Das Staatsarchiv am Rathausbogen 4 präsentiert Urkunden mit Ersterwähnungen von Schaffhauser Gemeinden, Möglichkeiten zur Familienforschung sowie Vereins-, Firmen- und Parteiarchive. Das Stadtarchiv am Fronwaplatz 24 konzentriert sich auf audio-visuelle Medien und zeigt, wie Bilder, Filme und Tondokumente als Quellenmaterial erschlossen und konserviert werden.*

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20. November 2007 | Jedes fünfte Bier kommt aus dem Ausland

Schaffhauser Nachrichten, Wirtschaft
sda

Insgesamt seien in der Schweiz 4,34 Millionen Hektoliter (hl) Bier verkauft worden, teilte der Schweizer Brauerei-Verband gestern mit. Das sei ein Plus von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Brauwirtschaft erzielte insgesamt einen Umsatz von gegen eine Milliarde Franken. Zum gesteigerten Bierdurst beigetragen haben ein mildes Winterhalbjahr und ein ausserordentlich warmer April. Die dadurch geweckten grossen Erwartungen der Brauereien auf ein überdurchschnittliches Bierhalbjahr hätten sich dagegen nur teilweise erfüllt, heisst es. Einen Dämpfer erlitten die Brauereien durch die steigenden Beschaffungspreise für Malz, Hopfen, Verpackungen und Energie, heisst es.

Ausländische Biere im Vormarsch
Weiterhin waren ausländische Biere besonders gefragt: Die Importe hätten um 7,1 Prozent auf 830 000 hl zugenommen. Damit komme beinahe jedes fünfte Bier aus dem Ausland (19,1 Prozent). Heimische Brauer hatten indes mehr Mühe, die Biertrinker bei der Stange zu halten: Die inländische Bierproduktion sei lediglich um 1,5 Prozent auf 3,5 Mio. hl gestiegen. Der Marktanteil in der Schweiz produzierter Biere sei von 81,7 auf 80,9 Prozent gesunken.
Bereits im Bierjahr 2005/2006 hatte die Schweizerische Brauwirtschaft einen leichen Anstieg des Pro-Kopf-Verbrauchs zu verzeichnen. Werte wie Anfang der Neunzigerjahre blieben allerdings unerreicht.

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19. November 2007 | Die Sütterlin-Schrift als Knackpunkt bei Urkunden

Schaffhauser Nachrichten, Region
hlh

«Wir betrachten den heutigen Tag als grosse Chance, die Bevölkerung über unsere Tätigkeiten zu informieren», erklärte Staatsarchivar Roland E. Hofer den Sinn und Zweck des Tags der offenen Tür der Schweizer Archive. Dieser Archiv-Tag findet alle fünf Jahre statt, und in Schaffhausen beteiligte sich neben dem Staatsarchiv auch das Stadtarchiv. Der Schwerpunkt der Präsentation lag laut Hofer dieses Jahr in der Ausstellung von Urkunden mit Ersterwähnungen von Schaffhauser Gemeinden, Informationen zur Familienforschung und zu Vereins- und Verbandsarchiven. «Prinzipiell besteht die Möglichkeit, dass Vereine bei uns ihre Archiv hinterlegen», erklärt Hofer eine der vielen Dienstleistungen des Staatsarchivs.

Stadt: Audiovisueller Schwerpunkt
Das Stadtarchiv Schaffhausen hingegen legte den Fokus auf das Thema der audiovisuellen Quellen und präsentierte einen Einblick in die Foto- und Filmsammlung sowie in die Bearbeitung und Erschliessung von Bild- und Tondokumenten. In einer neu eingerichteten Schaufenster-Ausstellung wurden Lithografien und Fotos mit Schaffhauser Ansichten von Jakob Nohl präsentiert. «Viele Leute, die das erste Mal – vielleicht zwecks Familienforschung – zu uns kommen, sind überrascht, dass die Urkunden und Dokumente nicht in der heutigen Schrift abgefasst sind», skizzierte Hofer ein immer wieder beobachtetes Archiv-Phänomen. Die so genannte Sütterlin-Schrift gilt unter diesen Kurrentschriften als besonderer Knackpunkt, ist jedoch lernbar. «Die Übersetzungsarbeit können wir aus Kapazitätsgründen den Besuchern nicht abnehmen, wir bieten jedoch Hilfestellung», skizzierte Staatsarchiv-Mitarbeiter Michael Bührer das gängige Vorgehen.

Nicht abschrecken lassen
Roland E. Hofer brachte abschliessend zum Ausdruck, dass sich Besucherinnen und Besucher von solchen Hürden nicht abschrecken lassen sollten. «Ich hoffe, der heutige Tag hat einige dazu angespornt, erneut zu uns zu kommen. Das Erfolgserlebnis, wenn jemand nach einiger Übung das Sütterlin plötzlich lesen kann, ist übrigens umso schöner.»

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24. Oktober 2007 | Der Hopfensaft von Falken wird teurer

Schaffhauser Nachrichten, Regionale Wirtschaft
Hans-Caspar Ryser

Schlechte Kunde für Bierliebhaber: Auch die Bierpreise der Brauerei Falken erhöhen sich auf den ersten Januar 2008 um vier bis siebeneinhalb Prozent, dies, nachdem bereits vor einigen Wochen der Schweizer Marktführer Feldschlösschen auf den gleichen Zeitpunkt hin eine Preiserhöhung zwischen vier und sechs Prozent in Aussicht gestellt hatte. Auch der Schweizerische Brauerei-Verband (SBV) hatte bereits im vergangenen Juli Preiserhöhungen für den Gerstensaft prognostiziert.

10 bis 20 Rappen pro Stange
Für Max Reiner, Präsident des Branchenverbandes Gastro Schaffhausen, mit eigener Gaststätte in Lohn, sei die Bekanntgabe der Brauerei Falken nicht überraschend gekommen, da er auch vom Schweizerischen Branchenverband bereits im Sommer darauf vorbereitet worden sei. «Bei einer Preiserhöhung von vier Prozent für das Lagerbier gehe ich davon aus, dass ich den Preis für eine Stange Bier von heute 3.70 Franken in der Grössenordnung von 10 Rappen anheben werde», erklärte er den SN gegenüber auf Anfrage. Entschieden sei jedoch noch nichts. Im Unterschied zur südlich von Schaffhausen gelegenen Grossstadt möchte er jedoch die Schmerzgrenze von vier Franken möglichst nicht tangieren. Im Übrigen stünden die Preisaufschläge von Wirten und Händlern noch «in den Sternen», da die Preisgestaltung individuell erfolge und Preisabsprachen verboten seien.

Knapper werdende Rohstoffe
«Speziell bei der Braugerste, dann aber auch beim Hopfen haben sich die Preise dieses Jahr beinahe verdoppelt», erklärte Markus Höfler, Leiter Marketing und Verkauf bei der Falken-Brauerei, den SN gegenüber. Dies sei auch eine direkte Folge der zunehmend geringeren Verfügbarkeit auf den Weltmärkten. «Bei der Gerste, als Grundprodukt für die Malzherstellung, spüren wir die deutlich über,dem Angebot liegende Nachfrage hauptsächlich in China. Die Chinesen haben das Bier als Volksgetränk entdeckt.» Deutlich zu spüren sei auch die zunehmende Nachfrage unter anderem nach Gerste für die Herstellung des Biotreibstoffs Ethanol. «Der Malz ist bei Rohstoffhändlern zu einem Spekulationsobjekt geworden», erklärt Höfler. Zudem seien auch die Kosten für Energie, Verpackung, Transport und Löhne angestiegen und machten deshalb den beschlossenen Preisaufschlag unumgänglich.

Differenzierte Preisanpassung
Wie Höfler weiter betont, werde mit unterschiedlichen Preiskalkulationen die Erhöhung für die einzelnen Produkte und Packungen «so gering wie möglich» gehalten. Im Klartext heisst dies, dass die Preise für Lagerbier je nach Verpackungsart um durchschnittlich vier Prozent, diejenigen von Spezial- und Starkbieren um bis zu 7,4 Prozent angehoben werden. Die um 1,4 Prozent höhere Preisanpassung für Spezialbiere, verglichen mit der grossen Konkurrenz, erklärt Höfler mit «den geringeren Einflussmöglichkeiten einer kleineren Brauerei auf die Rohstoffpreise bei deren Beschaffung».
Inwieweit der Preisaufschlag sich negativ auf den Umsatz auswirken werde, sei heute nicht absehbar, da für den Bierkonsum auch andere Faktoren entscheidend seien. «In diesem Jahr hatten wir einen hervorragenden Frühling, gefolgt von einem schlechten Sommer.» Der Konsum von Bier und Getränken sei deshalb «durchzogen» ausgefallen. Positiv entwickelt habe sich das Geschäft mit Bierspezialitäten.

#Allgemeines

5. September 2007 | Späthistorismus und nicht Jugendstil

Schaffhauser Nachrichten, Meinungen

Unter dem Titel «Umstrittener Lift in Kantonsschule: «Massiver Eingrifft» wurde publiziert: «Gegen diesen massiven Eingriff in das Jugendstilgebäude erhob sich daraufhin Widerstand …»
Es geht mir nachstehend nicht um den Lift, sondern um den angeblichen Jugendstil. Im ganzen Hauptgebäude, errichtet 1900-1902, ist nämlich kein einziges Jugendstilelement zu finden. Der Bau ist vielmehr ein Zeuge des Späthistorismus, «ein altdeutsches ‹Schloss› mit Treppengiebeln, florentinischen Aula-Fenstern und einem Erker mit Zwiebeldach» und ein «Schulschloss in ‹altdeutscher Renaissance›, mit steilen Treppengiebeln, in dominanter Lage oberhalb der Altstadt … mit langem Süd- und kurzem Westflügel. Im ersteren unter anderem die nach Süden orientierten Unterrichtsräume, im letzteren Haupteingang … und Treppenhaus sowie repräsentative Aula mit Rundbogenfenstern.» Soweit INSA, Inventar der neueren Schweizer Architektur, Bd. 8, S. 314/388.
1962 hatte ich jedoch selbst in einer Produktion im Rahmen der Scaphusia! gereimt: «Schon winkt von hohem Bergesrücken / Der Jugendstilbau seinen Blicken …», dies aktenkundig im Gärtli des Scaphusia!-Archivs.
Heute weiss ich es besser.

Michael E Dreher
Küsnacht

#Allgemeines

25. August 2007 | Kleine Anfrage: Umstrittener Lift in Kantonsschule: «Massiver Eingriff»

Schaffhauser Nachrichten, Region
(ek)

Der Konflikt um den Einbau eines Lifts im Altbau der Kantonsschule hat jetzt zu einem parlamentarischen Vorstoss geführt. Der Einbau des Lifts wurde vorgesehen, um den behindertengerechten Zugang zum Altbau sicherzustellen sowie für Transportzwecke. Nachdem fünf Varianten geprüft worden waren, wurde ein Lift an der Nordostseite gewählt.
Aus Kostengründen fiel der Entscheid dann aber für einen Lift, der neben der Aula durch das Gebäude führen soll. Gegen diesen massiven Eingriff in das Jugendstilgebäude erhob sich daraufhin Widerstand: Die Lehrerschaft reichte eine Petition mit 60 Unterschriften gegen das Vorhaben ein, nicht zuletzt auch deshalb, weil der Lift die Nutzung der Aula gefährden würde: Offenbar hat die Regierung diese Petition mit Verweis auf die Kosten anderer Varianten abschlägig beantwortet. Der Baubeginn des Lifts war für die Sommerferien geplant, ist aber bis heute nicht erfolgt.

Projekt nochmals überprüfen
Jetzt hat Kantonsrätin Martina Munz (SP, Hallau) zu diesem Lift eine Kleine Anfrage eingereicht. Sie will von der Regierung Folgendes wissen: Welche Liftvarianten wurden geprüft? Wie wurden die finanziellen, denkmalpflegerischen und feuerpolizeilichen Argumente gewichtet? Wie beurteilen Denkmalpflege, Heimatschutz und Feuerpolizei die gewählte Variante? Können schriftliche Gutachten eingesehen werden? Die Denkmalpflege muss im vorliegenden Fall ein Gutachten erstellen für das Departement, dem sie selbst unterstellt ist.
Ist die Unabhängigkeit der Denkmalpflege dabei gewahrt? Ist der Regierungsrat nicht auch der Meinung, dass die öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehen und schützenswerte Bausubstanz erhalten muss? Ist der Regierungsrat bereit, das Projekt neu zu überprüfen und allenfalls einen Nachtragskredit für eine bessere Variante zu beantragen? Munz erwartet eine Antwort der Regierung, bevor mit dem Bau des Lifts begonnen wird.

#Allgemeines

14. Juli 2007 | Nicht nur die Quote

Schaffhauser Nachrichten, Leitartikel
Erwin Küenzi

Die Bildung ist der einzige Rohstoff der Schweiz.» Dieser Satz taucht in den politischen Diskussionen der letzten Jahre immer wieder auf. Und er leuchtet auch ein. Nur wenn wir die geistigen und intellektuellen Kapazitäten unseres Volkes optimal fördern und einsetzen, haben wir als Kleinstaat in einer globalisierten Welteine Chance, uns zu behaupten. Um diesen «Rohstoff» zu fördern, ist der Staat auch bereit, viel Geld auszugeben. So beschloss zum Beispiel der Ständerat im letzten Monat, zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2008 bis 2011 21,2 Milliarden Franken aufzuwenden, was einem jährlichen Wachstum der Bildungsausgaben von sechs Prozent entspricht. Einzelne Parteien waren sogar bereit, einem noch stärkeren Wachstum zuzustimmen.

Nur St. Gallen, Aargau, Glarus und Appenzell Innerrhoden schlechter
Bildung ist also wichtig, und da macht es sich nicht gut, wenn bekannt wird, dass der Kanton Schaffhausen bei der Maturitätsquote schlecht abschneidet, und das schon seit Jahren. Diese Quote wird vom Bundesamt für Statistik erhoben. Dieses vergleicht den Anteil der Personen pro Kanton, die ein Maturitätszeugnis erworben haben, und zwar gemessen an der 19-jährigen ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz. Die jüngsten Zahlen dieses Vergleichs – sie stammen aus dem Jahr 2005 – zeigen, dass der Kanton Schaffhausen mit einer Quote von 14,5 Prozent unter dem schweizerischen Durchschnitt von 18,9 Prozent liegt. Unter allen 26 Kantonen belegt er den fünftletzten Platz, einzig St. Gallen, Aargau, Glarus und Appenzell Innerrhoden weisen proportional noch weniger Maturandinnen und Maturanden als Schaffhausen auf. Und das geht schon seit einigen Jahren so: Seit 2002 liegt die Schaffhauser Quote unter dem Durchschnitt.
Was läuft da schief, ist man geneigt zu fragen. Doch bevor unser gesamtes kantonales Bildungssystem in Frage gestellt wird, lohnt es sich, diese Statistik etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Die erste Frage wäre, ob in der ganzen Schweiz die gleich schwierigen oder leichten Maturitätsprüfungen absolviert werden müssen. Da hier die Kantone Spielraum haben, ist das nicht der Fall. Wer die Anforderungen etwas lockert, kommt so zu mehr erfolgreichen Maturanden und damit in der Statistik zu einer besseren Quote.

Niedereres Nivea in den naturwissenschaftlichen Fächern
Dass dies nicht nur eine Vermutung ist, kann unsere Kantonsschule bezeugen. Sie unterhält ein Austauschprogramm mit dem Kanton Waadt. Schülerinnen und Schüler aus dem Welschland besuchen den Unterricht in Schaffhausen. Dabei stellen die Lehrkräfte fest, dass das Niveau der Austauschschüler vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern und in Mathematik unter demjenigen ihrer Schaffhauser Kollegen liegt. Dafür belegte der Kanton Waadt in der Statistik für 2005 den dritten Platz und liegt mit 25,7 Prozent weit über dem Durchschnitt.

Ein attraktives und breit gefächertes Angebot
Und dann gilt es noch eine andere Frage zu stellen: Gibt denn nur die Maturitätsquote Auskunft über den Bildungsstand eines Kantons? Müsste man sich nicht vielmehr auch fragen, wie viele dieser Maturanden nachher erfolgreich ein Studium abgeschlossen haben? Und was ist mit denen, die ihre Matur nicht an einem Gymnasium erworben haben, sondern im Besitz einer Berufs- oder Fachmatur sind? Gerade in diesem Bereich verfügt der Kanton Schaffhausen über ein attraktives und breit gefächertes Angebot, das die Durchlässigkeit garantiert. Es führen also viele Wege nach Rom beziehungsweise an die Universität. Diese ist aber, und das ist ein weiterer wichtiger Punkt, nicht das einzige erstrebenswerte Ziel innerhalb der schweizerischen Bildungslandschaft. Ebenso wichtig sind gut ausgebildete Berufsleute. Neben den Ingenieuren, die das neue «Alinghi»-Boot berechnen, braucht es die Handwerker, die es bauen und seine Segel herstellen können. Oder um ein Beispiel aus der Nähe zu nehmen: Die IWC benötigt für ihren weltweiten Erfolg nicht in erster Linie Akademiker, sondern Uhrmacher, die auf höchstem Niveau arbeiten können.
So ist die Maturitätsquote nur ein Indikator für den Zustand des Bildungswesens in einem Kanton. Man tut gut daran, den Fokus nicht nur darauf, sondern auch auf alle anderen Aspekte zu richten, die in diesem Bereich wichtig sind.

#Allgemeines

12. Juli 2007 | Maturität. Die Sache mit der Quote

Schaffhauser Nachrichten, Region
Erwin Küenzi

Es war eine schöne Feier heute vor einer Woche in der Kirche St. Johann in Schaffhausen. 136 Maturandinnen und Maturanden konnten aus der Hand von Kantonsschulrektor Urs Saxer ihr Maturitätszeugnis in Empfang nehmen. Aber eigentlich hätten es mehr sein können, denn im gesamtschweizerischen Vergleich liegt der Kanton Schaffhausen in Sachen Maturität fast am Schluss, und das schon seit einigen Jahren. Die Zahlen sprechen hier eine deutliche Sprache. Erhoben werden sie vom Bundesamt für Statistik (BFS) in Bern. Das BFS berechnet jeweils die gymnasiale Maturitätsquote. Diese entspricht, so schreibt das BFS, «dem Anteil Personen, die ein gymnasiales Maturitätszeugnis erworben haben, gemessen an der 19-jährigen, ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz (Durchschnittsalter der Maturandinnen und Maturanden)». Im schweizerischen Durchschnitt liegt diese Quote für 2005, dem letzten Jahr, für das die Zahlen ermittelt wurden, bei 18,9 Prozent, Tendenz steigend. Im Kanton Schaffhausen liegt sie bei 14,5 Prozent und damit unter dem Durchschnitt, was übrigens seit 2001 der Fall ist. Unter allen 26 Kantonen liegt Schaffhausen an fünftletzter Stelle.

Alle Wege stehen offen
Trotzdem läuten im Erziehungsdepartement keine Alarmglocken, und das aus guten Gründen, wie Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel gegenüber den SN erklärte. Sie verweist darauf, dass die Quoten in der Westschweiz und im Tessin sich zwischen 20 und 30 Prozent bewegen. Der Grund dafür liegt darin, dass die Matur – in Anlehnung an die Nachbarländer Frankreich und Italien – einen viel höheren Stellenwert hat als die Berufslehre, das im Gegensatz zu den Deutschschweizer Kantonen. «Diese höhere Maturitätsquote, die den Durchschnitt hinauftreibt, ist aber längst kein Garant dafür, bessere und mehr Akademiker zu erzielen», sagte Widmer Gysel. Zudem würden, fügte die Vorsteherin des Erziehungsdepartements an, mit der Berufsmaturität respektive dem Angebot der Fachmittelschule (ehemals Diplommittelschule) mit Abschluss Fachmaturität und der Handelsmittelschule, ebenfalls mit Abschluss Fachmaturität, sowie der Durchlässigkeit in den Ausbildungen an Fachhochschulen und mit zusätzlichen Passarellen an die Universitäten den jungen Schaffhauserinnen und Schaffhausern alle Wege offen stehen. «Letztendlich ist es nicht entscheidend, welcher Weg gewählt wird, ob derjenige über die gymnasiale Maturität, die Fachmaturität oder die Berufsmaturität», sagte Widmer Gysel. Aus allen diesen Gründen behalte man zwar die Entwicklung der Maturitätsquote im Auge, es bestehe aber kein Handlungsbedarf.

Niveau ist höher
Die Gründe, die Rosmarie Widmer Gysel anführte, werden von der Kantonsschule bestätigt. So hat man dort bei einem Austauschprogramm mit dem Kanton Waadt die Erfahrung gemacht, dass in Schaffhausen vor allem bei den Naturwissenschaften und der Mathematik die Ansprüche höher sind. «Der selektive Gedanke ist an den Mittelschulen der Deutschschweiz ausgeprägter», erklärte Prorektor Pasquale Comi gegenüber den SN.


Entwicklung der Maturitätsquote im Kanton Schaffhausen 1990-2005
Vergleich mit dem gesamtschweizerischen Durchschnitt


Gymnasiale Maturitätsquote nach Kantonen, 2005

#Allgemeines

6. Juli 2007 | «Vergessen Sie nicht, am Schluss umzufallen»

Schaffhauser Nachrichten, Region
(lm)

Es soll Leute geben, die die Maturfeier extra wegen des Gänsehautgefühls besuchen – weil es so schön sei. Die meisten, die sich gestern Abend in der Kirche St. Johann drängten, werden indes aus einem anderen Grund gekommen sein: Entweder um selbst das Maturzeugnis entgegenzunehmen oder um herzlich zu applaudieren, wenn das andere taten. Vielleicht hat sich die Gänsehaut aber trotzdem ab und zu eingestellt. Zu Beginn der Feier beispielsweise, als wie immer das Blechbläserensemble der Kantonsschule die Gäste verstummen liess und die Aufmerksamkeit auf die Bühne lenkte. Vielleicht auch während eines der zahlreichen weiteren Stücke, die die verschiedenen musikalischen Gruppen der Kantonsschule darboten. Oder in jenem kurzen Moment, in welchem der eigene Name aufgerufen wurde und einem Urs Saxer, der Rektor der Kantonsschule Schaffhausen, das Abschlusszeugnis übergab.

Alle Prüflinge haben bestanden
136 Maturandinnen und Maturanden waren zu den Prüfungen angetreten, und alle haben sie bestanden: 61 Kandidatinnen und Kandidaten im musischen Profil, 47 im naturwissenschaftlich-mathematischen und 28 im sprachlichen. «Die Performance ‹Matura ’07› ist geglückt», gratulierte Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel. In «der besten Woche des Jahres – jener der Abschlussfeiern nämlich», sei dies ein besonderer Tag für die Maturanden, aber auch ein schöner Tag für die Eltern, «die das Schiff, das sie haben auslaufen lassen, nun sicher im ersten Hafen einlaufen sehen» und ebenso ein erfolgreicher Tag für die Lehrpersonen, die – so Urs Saxer – die Schüler in den letzten vier Jahren gefördert, gefordert, genervt und «hoffentlich auch ab und zu unterhalten» hätten.
Sein Publikum bestens unterhalten hat gestern Abend mit Sicherheit Gabriel Vetter. Der Slam-Poet, Journalist, Autor und Kolumnist hat die Kantonsschule Schaffhausen bereits vor fünf Jahren abgeschlossen und hielt als Ehemaliger die Maturrede – in feinster Slam-Poetry-Manier und immer wieder unterbrochen von Heiterkeitsausbrüchen unter den Zuhörern. Gute Ratschläge zu geben, «Bedienungsanleitungen zum Leben, Packungsbeilagen für ein eventuelles Studentendasein», wie sie sonst in Maturreden Usus sind, dafür konnte sich Vetter allerdings nicht so recht begeistern. «Von denen habt Ihr schon reichlich bekommen in der letzten Zeit», vermutete er wohl zutreffend. Ein einziger Rat gab er den Absolventen dann aber doch mit: «Etwas sollte man viel öfter tun: einfach nichts.» Oder, anders gesagt: «Arbeiten Sie, so viel Sie können, arbeiten Sie, so viel sie wollen, arbeiten Sie bis zum Umfallen. Aber, bitte: Vergessen Sie nicht, am Schluss umzufallen.»

**Maturandinnen und Maturanden**

FS 2007, Profil M
Susanne Albrecht, Schaffhausen, beabsichtigte Ausbildung: Architektur; Thea Bänteli, Schaffhausen, Rechtswissenschaften; Regula Barner, Flurlingen, Auslandaufenthalt; Hanna Baumberger, Schaffhausen, Erziehung; Andrea Beeler, Schaffhausen, Auslandaufenthalt; Jacqueline Berg, Wilchingen, noch nicht entschieden; Tamara Blank, Diessenhofen, Rechtswissenschaften; Jasmina Bukovac, Schaffhausen, Rechtswissenschaften; Daniela Burgener, Hallau, Physiotherapeutin; Coralie Burkert, Neunkirch, Ethnologie und Volkskunde; Julia Carisch, Schaffhausen, Wirtschaftswissenschaften; Katja Christen, Hallau, Tourismus; Dragan Damjanovic, Feuerthalen, noch nicht entschieden; Sara De Ventura, Neunkirch, Praxis; Melissa Dufournet, Rüdlingen, Internationale Beziehungen; Marina Eaton, Uhwiesen, Heilpädagogik Luana Elber, Schaffhausen, Textil; Daniel Engler, Rainsen, Praxis; Janine Fischbacher, Schaffhausen, Pädagogische Hochschule; Kathrin Frei, Altdorf, Kaufm. Lehre; Lea Frick, Schaffhausen, Pädagogische Hochschule; Mira-Lena Fricker, Neunkirch, Ethnologie und Volkskunde; Johanna Gabriel, Ramsen, Theater; Florence Graf, Schaffhausen, Auslandaufenthalt; Irene Hafner, Stetten, Pädagogische Hochschule; Simon Hampl, Schaffhausen, Rechtswissenschaften; Daniel Harzbecker, Hallau, Rechtswissenschaften; Linda Hatt, Altdorf, Erziehung; Astrid Herrmann, Schaffhausen, Auslandaufenthalt; Livia Höhener, Löhningen, Internationale Beziehungen; Sebastian Homberger, Rüdlingen, Architektur; Nicola Jacky, Schaffhausen, Sprachen; Linda Jost, Schaffhausen, Dolmetscherin; Anouk Kammer, Schaffhausen, Pädagogische Hochschule; Sara Kind, Schaffhausen, Humanmedizin; Debora Lewicki, Hallau, Auslandaufenthalt; Corinne Meier, Thayngen, Wirtschaftswissenschaften; Larissa Meier, Schaffhausen, Sprachen; Matthias Meier, Schaffhausen, Rechtswissenschaften; Patrick Meister, Schaffhausen, Elektrotechnik; Esther Müller, Buchberg, Pädagogische Hochschule; Doris Oechslin, Schaffhausen, Humanmedizin; Sarah Ott, Buch, Internationale Beziehungen; Regula Probst, Gächlingen, Gesundheitswesen; Daria Rambone, Feuerthalen, Religionswissenschaft; Ramona Rota, Stein am Rhein, Bewegungswissenschaften/Sport; Sandra Rüedi, Gächlingen, FH Wirtschaft; Anja Schäfli, Hallau, Soziales; Aline Schlatter, Stein am Rhein, Humanmedizin; Nicole Schneider, Dachsen, Wirtschaftswissenschaften; Fabienne Schultheiss, Wilchingen, Auslandaufenthalt; Mirjam Sieber, Schaffhausen, Internationale Beziehungen; Katrin Siegerist, Schaffhausen, Soziales; Laura Simon, Schaffhausen, Psychologie; Noemie Stotz, Rüdlingen, Wirtschaftswissenschaften; Silvia Studer, Schaffhausen, Sozialwissenschaften; Sibel Tektas, Schaffhausen, Humanmedizin; Ellen Tschanz, Bibern, Erziehung; Andreas Walther, Schafthausen, Philosophie; Natalie Yacoubian, Schaffhausen, Rechtswissenschaften; Anna Zimmermann, Schaffhausen, noch nicht entschieden.

FS 2007, Profil N
Till Aders, Schaffhausen, beabsichtigte Ausbildung: Geomatik und Planung; Yves Bamert, Schaffhausen, Praxis; Maurizio Baur, Schaffhausen, Bauingenieurwesen; Jean-Marc Behr, Buchberg, Werkstofiwissenschaften; Claudia Bohni, Stein am Rhein, Biologie; Stefan Bohren, Thayngen, Chemie; Thomas Cerny, Stetten, Philosophie; Daniel Demin, Schaffhausen, noch nicht entschieden; Tugba Erdil, Schaffhausen, Rechtswissenschaften; Vincent Fehr, Schaffhausen, Geografie; Lukas Forster, Schaffhausen, Umweltwissenschaften; Adrian Galli, Neunkirch, noch nicht entschieden; Mikael Giacomini, Buchberg, Bauingenieurwesen; Christoph Haggi, Schaffhausen, Erdwissenschaften; Monica Haupt, Schaffhausen, Gesellschaftswesen; Raffael Hedinger, Wilchingen, Maschinenbau; Stefan Hiltebrand, Neuhausen am Rheinfall, Praxis; Raffael Hochreutener, Schaffhausen, Elektrotechnik; Joelle Hofer, Rüdlingen, Ethnologie und Volkskunde; Thomas Hofer, Lohn, Internationale Beziehungen; Fabian Käslin, Schaffhausen, Rechtswissenschaften; Noah Keller, Schaffhausen, Humanmedizin; Nicole Kolb, Beringen, Lebensmittelwissenschaften; Diego Krause, Dörflingen, Praxis; Moritz Küng, Schaffhausen, Physik; Miriam Leutenegger, Schaffhausen, Praxis; Peter Maag, Siblingen, Wirtschaftswissenschaften; Fabian Mark, Schaffhausen, Wirtschaftswissenschaften; Elisa Meister, Dachsen, Politikwissenschaft; Miriton Mihovci, Schleitheim, Mathematik; Cedric Müller, Schaffhausen, noch nicht entschieden; Patrick Müller, Lohn, Maschinenbau; Silvana Niedermann, Uhwiesen, Geografie; Derya Özdogan, Schaffhausen, Rechtswissenschaften; Stan Polach, Neuhausen am Rheinfall, noch nicht entschieden; Sandra Portmann, Neuhausen am Rheinfall, Rechtswissenschaften; Christian Salvisberg Gächlingen, noch nicht entschieden; Daniel Schilling, Schaffhausen, Geografie; Mathias Schilling, Schaffhausen, Chemie; Elia Schneider, Ramsen, Chemie; Martin Stamm, Thayngen, Werkstoffwissenschaften; Sebastien Surber, Flurlingen, Rechtswissenschaften; Kurt Suter, Lohn, Maschinen-/Elektrotechnik; Andre Weilenmann, Schaffhausen, Rechtswissenschaften; Luc Zehnder, Schaffhausen, Wirtschaftswissenschaften; Philippe Zindel, Rüdlingen, noch nicht entschieden; Ann-Martina Zürcher, Beringen, Rechtswissenschaften.

FS 2007, Profil S
Stefan Achermann, Schaffhausen, beabsichtigte Ausbildung: Chemie; Kim Beyeler, Trasadingen, Sprachen; Ramona Böh, Neunkirch, Erziehung; Lisa Bollinger, Schleitheim, Geschichte; Jane Braden-Golay, Schaffhausen, Internationale Beziehungen; Anja Cambensy, Schaffhausen, Rechtswissenschaften; Simone d’Aujourd’hui, Schaffhausen, Geografie; Esma Fakic, Neuhausen am Rheinfall, Humanmedizin; Anna Frey, Schaffhausen, Sprachen; David Furrer, Stetten, Chemie; Andreas Grossmann, Hallau, Sprachen; Joel Günthardt, Schaffhausen, Rechtswissenschaften; Isabelle Homberger, Schaffhausen, Auslandaufenthalt; Iris Hübscher, Schaffhausen, Anglistik Christian Hunziker, Schaffhausen, Geschichte; Bettina Jenny Gächlingen, Agronomie; Jil Keller, Schaffhausen, Tanz; Elias Meier, Neuhausen am Rheinfall, Wirtschaftswissenschaften; Christoph Rohner, Schaffhausen, Auslandaufenthalt; Maria Romay, Schaffhausen, Humanmedizin; Tim Schriber, Thayngen, Rechtswissenschaften; Anne-Sophie Tramer, Stein am Rhein, Auslandaufenthalt; Noah Valley, Schaffhausen, noch nicht entschieden; Manuel Vestner, Schaffhausen, Humanmedizin; Sonja Widmayer, Neuhausen am Rheinfall, Sprachen; Monika Wipf, Lohn, Praxis; Mina Zafi, Schaffhausen, Humanmedizin; Larissa Zengerfing, Schaffhausen, Internationale Beziehungen.