#Notizen zu Namen

24. Februar 2011 | AL tritt mit Susi Stühlinger und Till Aders an

Schaffhauser Nachrichten, Region
(ek)

Die Alternative Liste Schaffhausen (AL) wird bei den Nationalratswahlen am 23. Oktober mit einer eigenen Liste antreten. Das hat die AL-Mitgliederversammlung am Montag beschlossen. Auf der ersten Linie der Liste steht Susi Stühlinger, auf der zweiten Till Aders.
Susi Stühlinger (Jahrgang 1985) ist als Journalistin bei der «Schaffhauser AZ» tätig und absolviert zurzeit die Diplomausbildung Journalismus am Medienausbildungs-Zentrum (MAZ) in Luzern. Sie ist im Schaffhauser Kulturleben aktiv, so als Mitinitiantin des Schaffhauser Jungdichterwettstreits und als Poetry-Slam-Autorin. Till Aders (1987) studiert Geografie an der Universität Zürich und Kartografie an der ETH, ebenfalls in Zürich. Nebenbei ar-beitet er als Velokurier. Aders präsidiert seit zwei Jahren die AL. Er schreibt im AL-Parteiorgan «Lappi tue dAuge uf» und ist Delegierter des Schaffhauser Gewerkschaftsbundes für den VPOD.

Listenverbindung mit SP
«Die Kandidatur soll das links-grüne Lager stärken und mithelfen, einen starken Gegenpol zur bürgerlichen Umverteilungspolitik im Interesse der Reichen und Superreichen zu setzen.» heisst es in einer Mitteilung der AL. Diese hat sich als Minimalziel einen Wähleranteil von über 5 Prozent gesetzt, betrachtet aber 8 Prozent als erreichbar. Nach eigenen Angaben steht ihr nach heutigem Stand ein Wahlkampfbudget von rund 11000 Franken zur Verfügung. Bereits beschlossen ist, erklärte AL-Wahlkampfleiter Andi Kunz gegenüber den Schaffhauser Nachrichten, eine Listenverbindung mit der Liste der Sozialdemokratischen Partei. Auf dieser kandidieren Nationalrat Hans-Jürg Fehr und SP-Kantonalpräsidentin und Kantonsrätin Martina Munz.

#Notizen zu Namen

23. Februar 2011 | Hausgemachte Energie mit Biss

Schaffhauser Nachrichten, Kultur
Diana Zucca

In anderen Teilen der Schweiz entfalten feenhafte Popblumen ihre Blüten, mischen bärtige Mundart-Rapper einen breitbandkompatiblen Cocktail. Im Nordosten hingegen fliegen die Fetzen. Seit den Achtzigerjahren pflegt die Munotstadt eine saubere Punk- und Garage-Kultur, die sich nicht etwa auf ihren Lorbeeren ausruht, sondern stets gesunden Nachwuchs produziert. Zum Beispiel Plain Zest. Der Sound der vier jungen Schaffhauser sitzt wie eine Ohrfeige. Fletscht die Zähne und beisst wie grüner Meerrettich. Der Titel ihres Ende Februar erscheinenden zweiten Albums «We hungry» ist Programm. Wer hungrig ist, ist wütend, und Wut brandet einem vom ersten Riff bis zum letzten Akkord entgegen. Kompromisslos wird drauflos gebrettert. Plain Zest verplempern ihre Zeit nicht damit, an Arrangements rumzufeilen oder Soli auszubauen. Geschönt wird nichts, dafür tight gespielt und authentischer Druck aufgebaut. Die Songs sind kurz und schmerzlos. Die Riffs kantenscharf. Man hört förmlich das Board über den Asphalt knallen. In einem Affenzahn davonsausen. Derweil der Wutschrei des Skaters durch die Gassen hallt.

**Neue Selbstsicherheit**
Angebrüllt wird, wogegen in diesem Genre angebrüllt werden muss; gegen Vereinnahmung, Fremdbestimmung, tödliche Routine (repetition kills and I don’t want to die), gegen Verdummung (what’s in your head, beside that crap?), sinnlosen Hass. Diesem setzen die Jungs ihren Biss und Schwung entgegen (keep your hate, we got the zest). Und auch die Lebensfreude, die der Begriff «Zest» beinhaltet, schimmert durch in der für eine Schaffhauser Band fast unumgänglichen Reminiszenz an ihren geliebten Fluss. Ansonsten werden auf «We hungry» im Millisekundentakt Phrasierungen über die Riffs gespuckt. Zehn ganze Songs lang. Remo Furger ist ein starker Sänger, der problemlos dem Druck der Band standhält und mit Verve und Charakter führt. Markant ist auch das wuchtige, dennoch bewegliche Schlagzeug Gregor Spitzers, seit der Gründung 2004 mit dabei. Überzeugende Saitenarbeit leisten wiederum Furger am Bass sowie Alexander Norring und Elia Schneider an den Gitarren, mit wohlwollender Unterstützung der Altväter Marshall und Hiwatt. Den mitreissenden, rauen Charme dieser Band bestimmen jedoch nicht die einzelnen, virtuosen Elemente, sondern deren Verschmelzung zu einem energiegeladenen Motor. Im Vergleich zum 2008 erschienenen Erstling «Balls Full of Explosives» besitzt «We hungry» mehr Tiefe. Die Band ist selbstsicherer und aussagekräftiger geworden, bricht Strophe-Refrain-Muster auf, spielt mit Rhythmuswechseln, zeigt Konturen. Obwohl die Einflüsse von Bands wie Black Flag, Good Riddance und den Peacocks hörbar sind, sind Plain Zest eine eigenständige Band. Eine Band, die Punk nicht nur als Pose, sondern als Lebenshaltung versteht. «We hungry» ist der ideale Soundtrack für Leute, die hungrig und wütend sind und es bleiben wollen.

Plain Zest «We hungry» Eigenvertrieb, erscheint Ende Februar, 2011 (myspace.com/plainzest).


Jung, hungrig und wütend: Die Schaffhauser Band Plain Zest legt mit «We hungry» ihr zweites Album vor.
Bild pd

#Notizen zu Namen

22. Februar 2011 | Neues zu Namen

Schaffhauser Bock

Felix Graf aus Schaffhausen, Kurator im Landesmueseum in Zürich, plauderte am Donnerstag während eines Referates in Stein am Rhein aus dem Nähkästchen. Er ist Mitglied einer Gruppe die im Auftrag des Stiftungsrates der Jakob-und-Emma-Windler-Stiftung eine Expertise über das in Stein am Rhein umstrittene Spielzeugmuseum erstellt. Graf erwähnte, dass man als neuen Standort die «Obere Stube» vorgeschlagen habe. Diese ist im Besitz von Charles Balsiger.

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22. Februar 2011 | Die Krux mit der «Hamolstellung» – Landesmuseen besitzen rund 400 Objekte aus Stein am Rhein

Schaffhauser Bock
Peter Spirig

Am Donnerstag konnte Brigitte Flum namens der Volkshochschule Stein am Rhein (VHS) zahlreiche Gäste im Steiner Jakob-und-Emma-Windler-Saal begrüssen. Sie wurden eingeladen einen Blick auf Steiner Objekte in den Landesmuseen zu werfen. Dass dies möglich wurde ist Christian Birchmeier zu verdanken. Dieser hatte die Idee Felix Graf einzuladen. Er ist Kurator und Mitglied der Geschäftsleitung der schweizerischen Landesmuseen. Felix Graf freute sich darüber, einige Steiner Kostbarkeiten, die sich im Besitz der Museen befinden, auf der Leinwand präsentieren zu können. Freude auch, weil er den Vortrag in jener Stadt halten konnte,in der er aufgewachsen ist. Zudem darum, weil er unter den Zuhörern ihm bekannte Gesichter entdeckte. Gleich zu Beginn erwähnte er, dass die Steiner zum Besuch des Zürcher Landesmuseums eingeladen sind – auch die VHS.

**Steiner Kabinettscheibe**
Rund vierhundert Objekte des Landesmuseums stammen aus Stein am Rhein. Darunter der erste Skischuh mit Schnallen. Hergestellt wurde er in der Schuhfabrik Henke. Im Besitz der Landesmuseen unter anderem auch ein Küchenschrank, ein Altarbild und eine Grabplatte aus Stein am Rhein. Unter den weiteren Perlen ein Plakat mit einer Frau in «Hamolstellung». Bei «Hamol» handelte es sich um eine Sonnenschutzcrème, die in Stein am Rhein erfunden wurde. Zu sehen ist eine Frau mit brauner Haut und Bikini. Das Plakat wurde in den Fünfzigerjahren vielerorts als unmoralisch taxiert. Im Landesmuseum befindet sich auch eine Kabinettscheibe die für Stein am Rhein angefertigt wurde.

**Erste Dietiker-Stühle**
Unter den Besonderheiten zudem das Design der ersten Stühle der Firma Dietiker. Sie stammen von Edlef Bandixen der selbst in den Zuschauerreihen sass. Noch aber sucht Felix Graf einige Sachen. So ein Hamol-Fläschchen mit Inhalt und das Dietiker-Stuhl-Modell «Saffa». Es ist ein Klassiker der Fünfzigerjahre. Gesucht werden zudem die Modelle «Rey» und «Santo». Auch Zuhörer Karl Hirrlinger gab bekannt, etwas zu suchen. Dem Protokoll habe er entnommen, dass dem Landesmuseeum leihweise eine Steiner Tracht übergeben wurde. Zurück gegeben wurde sie bisher nicht. Felix Graf versprach, sich der Sache anzunehmen.



Felix Graf präsentiert den ersten Skischuh mit Schnallen – hergestellt in der Steiner Schuhfabrik Henke.
Bild: Peter Spirig

#Notizen zu Namen

19. Februar 2011 | Von Hamol bis zum Abendmahlbild

Schaffhauser Nachrichten
Mark Schiesser

820 000 Objekte umfasst die Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums. Rund 400 davon weisen einen direkten Bezug zu Stein am Rhein auf, vom Küchenschrank aus dem 17. Jahrhundert bis hin zum Henke-Schnallenskischuh. Die Tatsache, dass das Landesmuseum in Zürich zum meist besuchten historischen Museum der Schweiz gehört, hat man vielleicht schon irgendwo gelesen oder gehört. Dass dieses zahlreiche helvetische Errungenschaften mit direktem Bezug zu Stein am Rhein beherbergt, war manchem erst nach dem von der Volkshochschule Stein am Rhein organisierten Vortrag mit dem Kurator des Landesmuseums Zürich, Felix Graf, klar.

Steiner Errungenschaften
Der in Stein am Rhein aufgewachsene und in Schaffhausen beheimatete Referent konnte am Donnerstag die meisten der zahlreichen Besucher persönlich und mit Namen begrüssen. Nach einer einführenden Erklärung über die Aufgabe des Schweizerischen Landesmuseums, unter dessen Dach die vier Museen Landesmuseum Zürich, Château de Prangins, das Forum Schweizer Geschichte Schwyz sowie das Sammlungszentrum in Affoltern am Albis vereint sind, konnte Felix Graf bereits den ersten Bezug zu Stein am Rhein herstellen. In einer 1889 erschienenen Broschüre machte der Steiner Bürger Ferdinand Vetter, Professor für Germanistik an der Universität Bern, auf die heikle Verwendung des Begriffes «national» in Bezug auf das Landesmuseum aufmerksam. Schon damals hatte das Landesmuseum Zürich die Funktion des Schweizerischen Nationalmuseums. Als besonders schönes Beispiel einer «helvetischen Errungenschaft» entpuppte sich das Sonnenschutzmittel Hamol auf dem ersten Werbeplakat aus dem Jahre 1951. Aus einer anderen Zeit stammt die Grabplatte eines 1386 in Sempach gefallenen «Herrn von Klingen». «Sie gehört zu den Topsammelstücken des Nationalmuseums und gilt als hervorragendes und wichtiges Bilddokument eines Ritters in der Zeit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts», erklärte Felix Graf. Die Tatsache, dass Stein im 15. Jahrhundert ein bedeutendes Zentrum der Hafnerei war und die Dietiker AG als erste Fabrik in der Schweiz im grossen Stil Designerstühle industriell fertigte – als Beispiel gilt der Bankstuhl von Willi Guhl –, trug zum spannenden Einblick ins Landesmuseum bei. Das Abendmahlbild, eine frühzeitliche Wappenscheibe, oder die Kassettendecke aus dem «Mittleren Hof» sind weitere historische Streiflichter, die man beim nächsten Besuch im Landesmuseum bestimmt näher betrachten wird.

*Landesmuseum Zürich Der Stand der Dinge Das 1898 nach Plänen von Gustav Gull erbaute Schweizerische Landesmuseum in Zürich wird saniert und erneuert. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 241 Millionen Franken. Davon entfallen 111 Millionen auf einen geplanten Erweiterungsbau. Am 13. Februar hat das Stimmvolk einem kantonalen Beitrag von 20 Millionen Franken zugestimmt.*

Felix Graf, der Kurator mit Steiner Wurzeln, wies in seinem Vortrag unter anderem auf die Wichtigkeit eines zeitgemässen und zukunftsorientierten Museums- und Ausstellungsbetriebes hin.



Auch Christoph Buff und Edlef Bandixen genossen das spannende Referat von Kurator Felix Graf (von links).
Bild Mark Schiesser

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18. Februar 2011 | Viel Herzblut ins Museum gesteckt

Schaffhauser Nachrichten, Klettgau / Reiat
Hans-Caspar Ryser

Wie für so viele Gegenstände und Zeugen vergangener Zeiten, welche er liebevoll gehegt, gepflegt und ausgestellt hat, sei die Zeit als Museumsverwalter für ihn nun endgültig abgelaufen. In all den Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit habe er nun genug für die Allgemeinheit geleistet.
So resümiert ein etwas nachdenklicher Hans Wäschle, seit dem Jahr 2000 engagierter Museumsverwalter von Beringen, die Beweggründe für seinen Rücktritt. Mit 69 Jahren habe er zudem ein Alter erreicht, wo man ohne schlechtes Gewissen etwas kürzertreten könne.

**Aus Interesse an der Geschichte**
Bereits während seiner Zeit als Reallehrer habe er stets ein grosses Interesse an lokalhistorischen Zusammenhängen und der Archäologie gehabt. Aus dieser Affinität für die Ortsgeschichte heraus habe er damals im Jahr 2000 spontan zugesagt, als Rita Rahm, Schwiegertochter des Museumsgründers Ewald Rahm, ihn um Unterstützung im Ortsmuseum bat. Als er dann im Jahr 2002 zum Ortsmuseumsverwalter und Museumsführer ernannt worden sei, habe er den Bettel beinahe hingeschmissen, nachdem ihm eröffnet worden war, dass das Museum zum Bersten voll und keine Erweiterung möglich sei.

**Etwas aufbauen statt verwalten**
Erst als der Museumsverein die Gelegenheit erhielt, das Nachbargebäude ebenfalls zu Museumszwecken zu nutzen, sah Wäschle die Stunde gekommen, etwas Neues aufzubauen, statt nur Bestehendes zu verwalten, auch wenn seine ehrenamtliche Funktion so umschrieben war. Und mit Eifer machte er sich daran, das umfangreiche Sammelgut thematisch gegliedert auszustellen und gleichzeitig mit dem Museumsverein zusammen ein Konzept für Sonderausstellungen zu bestimmten Themen auszuarbeiten. In der Folge entstanden Sonderausstellungen zu so unterschiedlichen Themen wie Fasnachtsmasken, Radios aus der Pionierzeit, das Schleitheimer Tram, die Beringer Wirtshäuser, spezielle Hobbys oder Bilder von einheimischen Künstlern. Diese Sonderausstellungen waren gemäss Wäschle in doppelter Hinsicht ein Erfolg: Einerseits liessen sich damit die Ausstellungsgüter zu bestimmten Themen ausbauen, andererseits vervielfachten sich jeweils die Besucherzahlen in Jahren mit attraktiven Sonderausstellungen. So sei beispielsweise im Jahr der Sonderausstellung mit dem Schleitheimer Tram die Rekordzahl von 2000 Besuchern erreicht worden. Im vergangenen Jahr besuchten 754 Personen das Ortsmuseum. Obwohl er seit seinem Rücktritt nicht mehr involviert sei, habe er da-von Kenntnis, dass der Museumsverein in Kontakt mit der DB sei, um die Möglichkeiten einer allfälligen Jubiläumsausstellung abzuklären.


**Ortsmuseum Beringen Entstehung, Entwicklung**

Geschichte
Die Gründung des Ortsmuseums von Beringen geht auf das Jahr 1985 zurück. Doch bereits seit 1928 sammelte der damalige Oberstufenlehrer Ewald Rahm mit seinen Schülern historische Gegenstände aus der Gemeinde.
Ausstellungsgut
Das im Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert der Edlen Hün von Beringen untergebrachte Ortsmuseum beschränkt sich bewusst auf die Kulturgeschichte von Beringen, Löhningen und Guntmadingen. In der 1995 restaurierten Zehntenscheune nebenan sind alte landwirtschaftliche Maschinen und bäuerliches Gerät ausgestellt. Zudem ist im Dachgeschoss ein zusätzlicher Ausstellungsraum untergebracht, und im Erdgeschoss befindet sich ein Archiv.



Besonders stolz ist Museumsverwalter Wäschle unter anderem auch auf die Ausstellung mit Gerätschaften aus der Bronzezeit.
Bild Hans-Caspar Ryser

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18. Februar 2011 | Silvio Lorenzetti prüft neu Jäger

Schaffhauser Nachrichten, Neuhausen
(r.)

Der Regierungsrat hat als neues Mitglied der Jägerprüfungskommission für den Rest der Amtsdauer 2009–2012 ab dem 6. Mai Silvio Lorenzetti aus Stein am Rhein gewählt. Er hat weiter unter bester Verdankung der geleisteten Dienste Kenntnis genommen vom Rücktritt von Georg Steinbach aus der Jägerprüfungskommission. Das teilt die Staatskanzlei mit.

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14. Februar 2011 | Grosse Rochade mit gutem Ergebnis

Schaffhauser Nachrichten, Stein / Diessenhofen
Edith Fritschi

Zwei Ehemalige und fünf Neue bilden künftig das Diessenhofer Stadtratsgremium. Und dies wieder unter der Führung von Stadtammann Walter Sommer (FDP), der nun bereits seit 24 Jahren im Amt ist.
Sommer wurde denn auch mit dem besten Resultat gewählt und konnte 851 von 1076 abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen. Das entspricht knapp 87,4 Prozent. Das absolute Mehr lag bei 488 Stimmen, auf Verschiedene entfielen 123 Stimmen, und leer legten 98 ein. Das zweitbeste Ergebniss erzielte der bisherige Stadtrat Markus Birk (SP) mit 816 Stimmen. Auch die fünf Neulinge wurde mit gutem Resultat gewählt. Urban Brütsch (CVP) erhielt 676 Stimmen, Stefan Gränicher (SVP) 600 Stimmen und Mirko Kelebuda (SP) 582 Stimmen. Urs Schum (SVP) wurde mit 667 Stimmen ins Amt gewählt und Andreas Wenger (FDP) mit 597. Das absolute Mehr lag bei 517 Stimmen, auf Verschiedene entfielen 878; leer eingelegt wurden 1373 Stimmen, und ungültig waren 3 Stimmen. Die Stimmbeteiligung lag bei rund 54,1 Prozent.
Stadtammann Walter Sommer zeigte sich über das Ergebnis sehr erfreut. «Ich hatte erwartet, dass alle im ersten Wahlgang gewählt würden», sagte er. «Und ich freue mich nun, dass wir nach dieser doch grossen Rochade mit fünf neuen Mitgliedern die Arbeit aufnehmen können.» Er schätzt die Chancen für eine gute Zusammenarbeit mit diesem Gremium als sehr gross ein.
Für den Stadtammann ist sein Wahlergebnis das beste, an das er sich erinnern kann. «Ich starte jetzt in meine siebte Amtsperiode», sagt er. Da ist es schön, dass die Leute mir nun erneut so viel Vertrauen entgegengebracht haben». Schliesslich stehe er häufig in der Öffentlichkeit und müsse manchmal auch unpopuläre Beschlüsse vertreten. «Deshalb bin ich froh, dass das Ergebnis besser ist als bei der letzten und der vorletzten Wahl», sagt der Stadtammann, der im Thurgau bald zu den Dienstältesten seiner Zunft gehören dürfte. Nun nimmt er mit dem fast komplett erneuerten Stadtrat immerhin sein 25. Amtsjahr in Angriff. So hatten alle Parteien Grund zum Feiern. Die FDP traf sich in der «Linde», die CVP stiess im «Il Ciclope» an, die SP kam im «Hirschen» zusammen, und die SVP feierte im Italienerrestaurant zwischen «Linde» und «Löwen».

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8. Februar 2011 | Die Hegauritter machten eifrig Politik

Schaffhauser Nachrichten
(mrh)

Bei der Vorstellung des Referenten durfte Kreisarchivar Wolfgang Kramer auch den Präsidenten des Hegau-Geschichtsvereins, Wilderich Graf von und zu Bodmann, Nachfahre eines des bedeutendsten Adelsgeschlechter des Hegaus, begrüssen. Eine grosse Zuhörerschaft hatte sich in der Stadthalle in Singen zusammengefunden, um einen Einblick in die für den Hegau äusserst spannende, aber auch komplexe Geschichtsepoche des 15. Jahrhunderts zu erhalten.
Mit dem Ende der Staufer verschwand 1268 auch das Herzogtum Schwaben. Damit setzte eine Zersplitterung ein. Adelige, Grafen und Ritter, aber auch Städte und Klöster, versuchten ihr Territorium zu stärken und zu erweitern. Verschiedene Pestwellen führten zu einer Agrarkrise. Eine sinkende Nachfrage löste einen Preisverfall aus, welcher der Landflucht Vorschub leistete. Die zunehmend gefährdeten Herrschaftsrechte über Leute und Dörfer bedrohten die Lebensgrundlagen des Adels, die von Abgaben ihrer Untertanen lebten. Dem Fürstabt von St. Gallen versagte die Stadt die Huldigung, und die Appenzeller verweigerten ihm gar die Steuern. Die den Aufständen folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen endeten 1403 mit dem Sieg der Appenzeller über das durch Truppen aus Konstanz verstärkte Heer des Abts bei Vögelinsegg. Herzog Friedrich IV. von Österreich, dem eigentlichen Schirmherrn der bedrohten Adeligen, gelang es nicht, die wachsenden Unruhen einzudämmen.

**Bündnis der Hegauritter**
In dieser Situation schlossen 1406 Grafen, Herren und Ritter im Hegau, an der oberen Donau und im Allgäu ein Bündnis, um die bestehende Rechtsordnung zu bewahren. Patron dieser Vereinigung von Adeligen unterschiedlichen Ranges war der heilige Georg. Trotz unterschiedlicher lokaler Bezeichnungen sprach man von der Ritterschaft St. Georgenschild. Den Rittern wurde klar, dass nur mit Unterstützung ihr Anliegen zu realisieren war. 1407 konnte die Stadt Kon- stanz für ein Bündnis gewonnen werden. Der Erfolg blieb nicht aus: 1408 erlitten die Appenzeller bei Bregenz die entscheidende Niederlage. Nun interessierte sich auch Friedrich IV. für eine Verbindung mit der Ritterschaft. 1408 kam ein Bündnis mit dem damals noch österreichischen Schaffhausen zustande. Im Jahre 1411 wurde der Luxemburger Sigmund zum deutschen König gewählt. Seit 1407 mit dem Dogen von Venedig verbündet, hoffte Friedrich vergeblich, mit der Unterstützung der Venezianer in einem Krieg Sigmund besiegen und die Königswürde doch noch erringen zu können. Mit seiner Bündnispolitik versuchte er potenzielle Gegner zu neutralisieren. Doch ein grosser Teil des schwäbischen Adels ergriff Partei für König Sigmund. Führende Köpfe der Ritterschaft wurden zu Beratern und Dienstleuten Sigmunds. Wie Peter Scheck weiter ausführte, gehörte die Überwindung des Schismas der Kirche zu den Zielen Sigmunds; seit 1409 konkurrierten sich drei Päpste. Es gelang Sigmund auf den Rat der Hegauritter, Papst Johannes XXIII. für die Einberufung eines Konzils nach Konstanz zu gewinnen. Nachdem jedoch die Chancen des Johannes sanken, entschloss sich dieser 1415 mit Hilfe Friedrichs IV. zur Flucht nach Schaffhausen. König Sigmund verhängte deshalb die Reichsacht über den Herzog und forderte die Eidgenossen zur Eroberung des Aargaus auf. Die Reichritterschaft wurde beauftragt, die österreichischen Städte, darunter das sich sofort ergebende Schaffhausen, zu erobern.

**Wirtschaftliche Blüte**
Um sich gegen Friedrich abzusichern, schlossen sich sieben Städte (zu ihnen gehörte Schaffhausen) zum Bodenseebund zusammen. Die Städte entschlossen sich zu einer weitern Zusammenarbeit mit der Ritterschaft. Mit einer gemeinsamen Übereinkunft gelang es, der Teuerung entgegenzuwirken. Während rund zweier Jahrzehnte dominierte die Ritterschaft das Geschehen um den See und ermöglichte eine Zeit der wirtschaftlichen Blüte. Dem König schwebte vor, die Städte und die Ritterschaft in Schwaben zu einem grossen Landfriedensbündnis vereinen zu können. Mit dem Tode König Sigmunds 1437 und der neuerlichen Erlangung des Throns durch die Habsburger änderte sich die politische Konstellation grundlegend. Österreich versuchte vor allem, seinen früheren Besitz wieder zurückzuerlangen. Der Adel, seit dem Tode Sigmunds seines Rückhalts beraubt, entfremdete sich den Städten und geriet in das Schlepptau fürstlicher Politik. Was Sigmund mühevoll aufzubauen versuchte, brach innert kurzer Zeit auseinander. Die Ritterschaft existierte zwar noch längere Zeit, doch hatten die Adeligen keinen politischen Einfluss mehr.

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3. Februar 2011 | Neue Fraktion im Grossen Stadtrat

Schaffhauser Nachrichten, Stadt Schaffhausen
Robin Blanck

An einer früheren Ratssitzung wurde es bereits angedeutet, seit dem 1. Februar ist es eine Tatsache: Der Grosse Stadtrat ist um eine neue Fraktion reicher. Die bürgerlich-liberale Fraktion – so der Name der neuen Gruppierung – setzt sich zusammen aus FDP-Mann Walter Hotz, Till Hardmeier (JFSH), Res Hauser (JFSH), der für den zurückgetretenen Fabian Käslin in den Rat nachrückt, und dem umtriebigen Daniel Preisig (JSVP). An der Parteizugehörigkeit ändert sich mit dem Übertritt Preisigs – er ist weiterhin Mitglied von SVP und JSVP – nichts, das gilt auch für die übrigen Beteiligten. Preisigs Wechsel erfolge, wie es heisst, im Einverständnis mit seinen bisherigen Fraktionskollegen, gleichzeitig wird in der gestern Abend versandten Erklärung betont, die bürgerlich-liberale Fraktion werde mit der SVP/JSVP/EDU-Fraktion «eng zusammenarbeiten» – so sollen etwa die Fraktionssitzungen gemeinsam durchgeführt werden.
Gerade der Wechsel von Preisig – bisher Mitglied der SVP/JSVP/EDU-Fraktion – ist aber der entscheidende Punkt: Erst durch diese personelle Verstärkung erhält die Freiheitliche Gruppe FDP/JFSH, die von den FDP-Dissidenten Hotz/Hardmeier/Käslin gebildet wurde, die nötige Grösse, um eine Fraktion im Stadtparlament zu bilden. Das ist bedeutsam, denn der Fraktionsstatus bringt – neben einer Fraktionsentschädigung im Umfang von sechs Sitzungsgeldern je Fraktionsmitglied – gewichtige Vorteile mit sich, welche den drei Dissidenten nach dem Auszug aus der FDP-Fraktion verloren gegangen waren. Konkret: Die für die politische Arbeit und den Informationsfluss wichtigen Kommissionssitze werden gemäss Verteilschlüssel der Geschäftsordnung an die Fraktionen vergeben, fraktionslose Ratsmitglieder haben demgegenüber keinen Sitzanspruch. Zwar wurde mit persönlichen Vorstössen bereits versucht, den Dissidenten ihre Kommissionssitze wieder abzunehmen, doch gegen den entsprechenden Entscheid des Grossen Stadtrates wurde vor Obergericht Beschwerde eingereicht, und der Richterspruch in der Sache steht noch aus. Gleichwohl droht jetzt – nach dem Rücktritt des Geschäftsprüfungskommissionsmitglieds Fabian Käslin – der Sitzverlust: «Ohne die neue Fraktion würde der durch den Rücktritt von Fabian Käslin frei gewordene Kommissionssitz an die SP gehen», heisst es in Mitteilung. Gemäss der geltenden Regelung hat eine vierköpfige Fraktion 2,7 Kommissionssitze zugute, sprich: aufgerundet 3 Sitze. Als weiterer Grund für die Fraktionsgründung wird zudem darauf verwiesen, dass «die Mitglieder der Freiheitlichen Gruppe FDP/JFSH wieder in Spezialkommissionen Einsitz nehmen und Fraktionserklärungen abgeben» können.

**«Bestmögliche Lösung»**
Die Bildung einer neuen Fraktion wird von den Beteiligten als «bestmögliche Lösung» bezeichnet: «Ein Wechsel der freiheitlichen Gruppe zur SVP hätte FDP-intern zu unnötigen Irritationen geführt», heisst es in der Mitteilung. Gleichwohl wird mit dem Schritt auch evident, dass der Graben zwischen den Dissidenten und der FDP nicht ohne Weiteres wieder geschlossen werden kann: Nach dem Austritt der drei wurden im Hintergrund verschiedene Versuche unternommen, die Eintracht wiederherzustellen: «Leider konnte kein für beide Seiten tragfähiges Resultat gefunden werden», schreibt die neue Fraktion und wünscht sich eine «sachliche Zusammenarbeit mit der FDP-Fraktion».

#Notizen zu Namen

1. Februar 2011 | Neues zu Namen

Schaffhauser Bock

Hans Wäschle hat sein Amt als Verwalter des Ortsmuseums Beringen per Ende 2010 niedergelegt. Der Gemeinderat verdankt ihm das Engagement und den Einsatz, den er in den vergangenen zehn Jahren als Museumsgutsverwalter leistete.
Gleichzeitig trat Wäschle von seinem Amt als bfu-Sicherheitsdelegierter zurück. Neuer bfu-Sicherheitsdelegierter ist Martin Bollinger vom Bauamt Beringen.

#Notizen zu Namen

1. Februar 2011 | Notizen zu Namen

Schaffhauser Bock

Der Schaffhauser Jungfreisinnige Res Hauser rückt in den Grossen Stadtrat nach. Er ersetzt den per Ende Januar zurückgetretenen
Fabian Käslin. Aus zeitlichen Gründen gibt Hauser nun das Präsidium der JFSH ab. Sein Nachfolger ist der bisherige Vizepräsident Christian Mundt. Zum
neuen Vizepräsidenten wurde an der Parteiversammlung Alain Illi gewählt.

#Notizen zu Namen

28. Januar 2011 | Journal

Schaffhauser Nachrichten

Der Stadtrat erklärte an seiner Sitzung vom Dienstag den Jungfreisinnigen Andreas Hauser für den Rest der Amtsdauer 2009–2012 als in den Grossen Stadtrat gewählt. Hauser ersetzt den zurücktretenden Fabian Käslin, dies nachdem die beiden nächstplatzierten Kandidaten Christoph Schärrer und Yasar Tektas auf den Antritt ihrer Mandate verzichtet haben. Andreas Hauser ist Student und wurde 1987 geboren.

#Notizen zu Namen

13. Januar 2011 | Einer der bedeutendsten Architekten der Region

Schaffhauser Nachrichten, Region
Peter Schudel

Peter Ernst Schmid ist in Schaffhausen aufgewachsen und zählt zu den bedeutendsten Architekten der Region. Nach seinem Studium in Zürich und einem Praktikum in Teheran schloss er 1962 an der Abteilung für Architektur der ETH mit dem Diplom ab. Anschliessend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Hochbauforschung der ETH. Ausgedehnte Studienreisen führten ihn nach Asien und Nordamerika, bevor er zur anderthalbjährigen Weiterbildung in Kalifornien weilte. Dort befasste er sich an der Stanford University und anschliessend in der Privatwirtschaft mit Planungsmethodik und Bedarfsbemessung. Sein besonderes Interesse galt jedoch der Informatik mit Schwerpunkt Computereinsatz in der Architektur. Er war unter anderem Präsident der Arbeitsgruppe für Datenverarbeitung des SIA und leitete zuletzt die Raumprogrammierungsgruppe für die Universität Zürich.
Nach dieser umfassenden Ausbildung trat er 1969 ins väterliche Büro Schmid Architekten SIA ein und führte parallel dazu seit 1975 die s + p Schmid Partner AG Schaffhausen. 1973 war er Mitbegründer und anschliessend Verwaltungsratspräsident der Planag, eines Zusammenschlusses von sechs Schaffhauser Architekturbüros; und seit dem Jahre 1976 leitete er die Beratungsstelle für Altbausanierung Pro Renova.
Die Liste der von ihm errichteten Objekte ist lang und enthält mehrheitlich Geschäftsbauten. Wie schon sein Vater war Peter Ernst Schmid auf Fabrikarchitektur spezialisiert, befasste sich aber auch mit andern Bauten jeglicher Art. Mit der Integration des Büros Scherrer + Hartung vor 15 Jahren erlangte die Schmid Partner AG zusätzlich die Kompetenz zur Restaurierung historischer Bauten. Hervorgehoben seien das Bürgerasyl und die Burg Hohenklingen in Stein am Rhein. Sie wurden nach den Vorgaben des Heimatschutzes mit viel Einfühlungsvermögen restauriert.
Mit seinem Wirken hat der Verstorbene unsere Heimat nachhaltig geprägt. Er war kein Architekt, der provozierte. Meines Erachtens gelang es ihm, das Funktionale mit dem Ästhetischen zu verbinden. Ich möchte mir jedoch kein fundiertes Urteil anmassen. Mit der Tatsache, dass architektonische Lösungen immer wieder Kritik hervorrufen, muss ein Architekt leben, denn wie heisst es doch: «de gustibus non est disputandum».
Nebenberuflich war der Verstorbene Präsident der Pflegekinder-Aktion sowie der Gemeinnützigen Gesellschaft Schaffhausen.
Peter Ernst Schmid war von geselliger Natur und Mitglied mehrerer Vereine, so der Scaphusia, des Lions Clubs und der «Zunft zun Schneidern». Meine Freundschaft mit ihm geht zurück auf die gemeinsame Zeit in der Scaphusia. In all den Jahren seither lernte ich ihn schätzen als liebenswerten und stets zu Spässen aufgelegten Farbenbruder. Er verfügte über einen feinen Humor. Mit seinem analytischen Geist war er jedoch kein Freund von oberflächlichem Geschwätz. Stets ging er einer Sache auf den Grund und war erst zufrieden, wenn ihm eine Erklärung plausibel schien. Im Gegenzug war er ein interessanter Gesprächspartner, mit dem man fundiert diskutieren konnte.
Mit Peter Ernst Schmid ist eine bedeutende Schaffhauser Persönlichkeit dahingegangen. Sein Tod hinterlässt viele Lücken, und ich verliere einen treuen Freund. Er wird in unserer Erinnerung weiterleben.
Seiner Familie entbiete ich mein herzliches Beileid.


Peter Ernst Schmid, 1937–2010
Bild zvg

#Notizen zu Namen

12. Januar 2011 | Qualitatives Wachstum im Zentrum

Schaffhauser Nachrichten, Diessenhofen / Hegau
Thomas Riesen

Brütsch wäre im Falle seiner Wahl die Brücke zu CVP (Parteipräsident der Region), Forum Attraktives Diessenhofen (Präsident), Bürgergemeinde (Vizepräsident und verantwortlich für Finanzen sowie Wald) sowie Waldwirtschaftsverband Thurgau (Präsident). Entsprechend wäre die Palette an Themen, die er im Stadtrat vertreten würde: Förderung der Wohn- und Lebensqualität, sichere Schulwege, Schaffung von Begegnungsplätzen, bessere Information der Bevölkerung. «Als Mitglied der CVP setzte ich mich für Familienanliegen, Förderung von KMU und ökologische Aspekte ein», wirbt der 45-jährige Vater von zwei Kindern. Gleichzeitig betont er: Im Stadtrat gehe es ihm vor allem um Sachpolitik, und «wesentlich sind Lösungen, die der Bevölkerung dienen».

**Notfalls Ämter abgeben**
Dazu kommt die Arbeit in den Kommissionen. Brütsch fände es sinnvoll, wenn sich Markus Birk (einziger bisheriger Kandidat) im Falle seiner Wahl festlegen würde und die neu gewählten Stadträte aufgrund ihrer Erfahrung und Interessen Einsitz nehmen. Für sich denkt er beispielsweise an die Energie- und die Finanzkommission. Doch Brütsch wäre auch für andere Möglichkeiten offen.
Angesichts seiner vielen Aufgaben stellt sich aber eine Frage: Hat er Zeit für ein Engagement als Stadtrat? «Ich kann mir vorstellen, gewisse Ämter abzugeben, zum Beispiel das CVP-Präsidium», sagt er und ergänzt: «Als Selbständiger kann ich meine Zeit selber einteilen, und es ist möglich, bis zu 20 Stellenprozent freizuschaufeln.» Wichtig ist Brütsch ebenso, dass er – trotz gutem Netzwerk – keine Einzelinteressen vertreten würde, auch wenn natürlich gewisse «Inputs» möglich seien. Aber letztlich müsse eine Lösung gefunden werden, die auf einer breiten Basis fundiere. Der Stadtrat müsse eine Kollegialbehörde sein, wo umgesetzt wird, was die Mehrheit der Bevölkerung will.
Den Verlust an Erfahrung durch die fünf Abgänge beurteilt er nicht als gravierend. Schliesslich seien da noch Stadtammann Walter Sommer und Stadtschreiber Armin Jungi. «Darüber hinaus bin ich in Diessenhofen verwurzelt, aktiv und weiss bereits einiges», sagt der Kandidat. Brütsch geht davon aus, dass er in einigen Sachgeschäften schnell eingearbeitet wäre. Um sich jedoch einen Überblick über alle Geschäfte zu verschaffen, geht er von einer Zeit zwischen einem halben und einem ganzen Jahr aus. Darüber hinaus stellt er fest, dass die grossen Würfe wie Verkehr («bis auf Kleinigkeiten»), Badi, Gestaltung der Rheinpromenade bereits durch den abtretenden Stadtrat vorbereitet oder teilweise erledigt wurden.

**In das Zentrum investieren**
Und doch bleiben Fragen für die Zukunft: Wie weit soll Diessenhofen noch wachsen? Haben die Stadträte des Zentrums nach der Auflösung des Bezirkes mehr Verantwortung für die Region? «Beim Zonenplan hat der Stadtrat gut gearbeitet. Beim Wachstum ist für mich Qualität wichtig, auch im Zentrum. Dort gebe es viel Wohnraum, in den man investieren könne. «Nach aussen ist irgendwann eine Grenze erreicht, und wir können die Landschaft nicht ganz zubauen. Unsere Grünflächen brauchen eine schützende Hand», betont Brütsch.
Er vertritt die Ansicht, dass es nichts schadet, wenn die Stadträte bei ihrer Arbeit künftig vermehrt an die Region denken. Doch sieht er diese Aufgabe vor allem bei den Vertretern im Grossen Rat, und Brütsch nennt gleich eine Aufgabe: Der Kanton drücke sich davor, das fehlende Stück Radweg in Richtung Stein am Rhein zu bauen. Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr in Richtung Frauenfeld könne auch besser sein. Unabhängig davon kommt er zum Schluss: «Wir müssen uns langfristig Richtung Zürich orientieren, auch wenn mir das nicht sympathisch ist.» Dann gelte es Pendler und Neuzuzüger besser zu integrieren, «sonst lebt jeder nur in seinem Einfamilienhaus, und niemand engagiert sich mehr für die Gemeinschaft».


Urban Brütsch will trotz Vernetzung keine Einzelinteressen vertreten.
Bild Thomas Riesen

#Notizen zu Namen

8. Januar 2011 | Jornal

Schaffhauser Nachrichten, Region

Urs Fürer (SP) rückt für Marianne Streicher-Schwyn in den Grossen Stadtrat nach. Er ist Ergotherapeutund 1959 geboren. Auf die ebenfalls zurückgetretene Lotti Winzeler folgt Georg Merz (ÖBS). Er ist Apotheker und hat Jahrgang 1955.

#Notizen zu Namen

7. Januar 2011 | Auf Marc Winistörfer folgt David Wenger

Oltner Tagblatt / MLZ, Stadt / Region Olten
mgt

Für den per Ende Dezember 2010 aus dem Stadtparlament ausgeschiedenen Gemeinderat Marc Winistörfer rückt auf Vorschlag der SVP Stadt Olten Dr. iur. David Wenger nach. Dieser war bislang als wissenschaftlicher Mitarbeiter auf dem Generalsekretariat der SVP Schweiz tätig. Inskünftig arbeitet er an einer Habilitation und nimmt an der deutschsprachigen Andrássy-Universität in Budapest einen Lehrauftrag im Völkerrecht und Öffentlichen Recht wahr. David Wenger will sich als Oltner Gemeinderat insbesondere für tiefe Steuern, eine bürgernahe Verwaltung, gute Schulen und öffentliche Sicherheit einsetzen Die Vereidigung erfolgt im Januar anlässlich der Sitzung des Stadtparlaments.