#Aktivitas

16. März 2008 | Knaben dürfen unter sich sein

Neue Zürcher Zeitung
Suzette Sandoz

Es gibt die alte Tradition der studentischen Verbindungen, etwa Zofingia, Helvetia, Germania. Ebenfalls nach alter Tradition standen diese Verbände nur Knaben offen. Dafür gab es verschiedene Gründe. Während Jahren galt dies auch für Wohltätigkeitsklubs wie den Rotary.
Aus Gründen der Gleichheit wurde der Rotary zu einem gemischten Klub, das heisst, er musste weibliche Mitglieder zulassen. Einige Studentenverbindungen sind inzwischen ebenfalls gemischt. Nun habe ich kürzlich erfahren, dass die Universität Lausanne verschiedenen Studentenverbindungen eine kleine finanzielle Unterstützung gewährt, sie aber jenen verweigert, die nicht gemischt sind. Warum denn, um Himmels willen? Steht das Bedürfnis, sich nur «unter Knaben» treffen zu wollen (oder nur «unter Mädchen», wenn Verbindungen nur für Studentinnen geschaffen würden), wirklich im Widerspruch zum Prinzip der Gleichheit? Muss man den Nachweis einer homosexuellen Gemeinschaft erbringen, um das Recht zu haben, eine Vereinigung, die nur Knaben oder Mädchen vorbehalten ist, zu gründen oder zu erweitern?
Gewiss, es ist oft gesagt worden – und es stimmt –, dass diese studentischen Verbindungen zukünftige berufliche oder politische Netzwerke sind und folglich den Mädchen dieselben Chancen bieten sollten. Aber was hindert denn die Studentinnen daran, eine eigene Vereinigung oder ein eigenes Netzwerk zu schaffen, auch ein gemischtes, wenn sie es wollen? Mit welchem Recht sollten sie die Netzwerke der anderen nutzen dürfen?
Mein Grossvater, sein Sohn, viele meiner Freunde und ihre Söhne waren oder sind Mitglieder der einen oder anderen studentischen Verbindung. Wenn ich ihren Erzählungen über Begegnungen in ihrer Jugend, über ihre Streiche und Diskussionen zuhöre, wird mir bewusst, wie wichtig es manchmal für junge Leute ist, sich in einem bestimmten Rahmen «unter Knaben» zu entspannen. Machen wir uns nichts vor. Die Spasskultur und der Alkoholkonsum sind bei Mädchen und Knaben unterschiedlich. Und nach alter Tradition organisieren die Mitglieder von (männlichen) Verbindungen einen Ball oder eine Party, zu denen die Studentinnen eingeladen werden. Da herrscht eine andere Stimmung; jeder vergnügt sich.
Die Gesellschaft ändert sich. Mag sein, dass neue, gemischte Verbindungen geschaffen werden, die einen anderen Zweck verfolgen als nicht gemischte Verbände, deren männlicher Charakter historisch begründet ist. Aber um Himmels willen, welches Verbrechen begehen denn Personen, die unter sich bleiben wollen? Macht die Gleichheit aus dem Wunsch, sich unter seinesgleichen zu treffen, ein Verbrechen? Nichts ist mit der Freiheit derart unvereinbar als der Druck, der auf die privaten Vereinigungen ausgeübt wird, um sie im Namen eines zerstörerischen Einheitsgedankens zu zwingen, ihren – durchaus legitimen – Charakter zu ändern.
Im Übrigen sollten die Universitätsbehörden keiner einzigen Studentenverbindung finanzielle Unterstützung gewähren, denn diese Verbände stellen kein eigentliches akademisches Interesse dar. Schockierend ist nicht die Tatsache, dass rein private Vereinigungen nicht gemischt sind, sondern dass öffentliche Gelder für rein private Zwecke bereitgestellt werden.
Aber Geld stinkt bekanntlich nicht. Den Universitäten wurden aufgrund des Bundesrechts bis zu 48 000 Franken pro angestellte ordentliche Professorin bezahlt. Man wird sich gewiss an den Mut von Professor Andreas Auer, dem ehemaligen Dekan der Rechtsfakultät der Universität Genf, erinnern, der im Jahre 2001 oder 2002 diese Ausgleichszahlung abgelehnt und erfolgreich verlangt hatte, sie für ein Kolloquium über die Verfassungsmässigkeit der Zahlung einzusetzen.
Wenn die Gleichheit als Vorwand benutzt wird, um die legitime Wahlfreiheit einzuschränken, fällt die Kultur in den Obskurantismus zurück. Und die Verantwortung dafür wird man am Ende den Frauen aufbürden.
Machen wir uns nichts vor. Die Spasskultur und der Alkoholkonsum sind bei Mädchen und Knaben unterschiedlich.

#Aktivitas

29. Januar 2008 | Todesfall

Wir erfüllen die schmerzliche Pflicht, unsere EMEM und AHAH vom Hinschiede unseres lieben Farbenbruders

Dr. med. Albert Sonderegger v/o Chiron aktiv 1960

in Kenntnis zu setzen. Wir werden das Andenken an den Verstorbenen in Ehren bewahren.

Die Gedenkfeier findet am kommenden Freitag, 01. Februar 2008 um 14.30 Uhr im Münster zu Allerheiligen statt.

Die studentische Ehrung findet am Mittwoch, 20.Februar 2008 um 20.00 Uhr in der Bude statt.